[19];1853116 schrieb:Besonders gut finde ich auch die letzte Aussage:
Wobei das aber auch anders gehen kann. Die Lakers haben sich den wichtigsten Baustein (Shaq) für die letzten Meisterschaften per Free Agency geholt, zuvor wurden mit Abdul-Jabbar und noch früher Wilt Chamberlain wichtige Spieler für Meisterschaften ebenfalls ertradet. Die Mavs haben mit Nowitzki zwar Glück gehabt, sich aber mit der weiteren Ausnahme Josh Howard alle anderen wichtigen Spieler, mit denen sie seit jetzt schon einigen Jahren an der Spitze der Liga mitspielen, ebenfalls per Trades geholt (Nash, Finley, Dampier etc.). Bei den Pistons ist "nur" Tayshaun Prince von ihren wichtigsten Spielern komplett auf dem eigenen Mist gewachsen (Billups, Rip, Sheed, Ben Wallace - allesamt ertradet), und dennoch sind sie im Schnitt die beste Ostmannschaft des letzten Jahrzehnts.
Im Optimalfall hat man in einem starken Jahr einen hohen Draft Pick, holt sich den Franchise-Player und baut um ihn herum eine Mannschaft, die um die Meisterschaft mitspielen kann (siehe Paradebeispiel Duncan), aber darauf zu setzen ist riskant: Die Bulls z.B. versuchen dies seit dem Abgang von Jordan, also immerhin schon 10 Jahre, ohne nennenswerten Durchbruch, haben aber in den besten Draftjahren trotz relativ geringen Erfolgs nicht den passend hohen Pick und in anderen oftmals anderes Pech, denn nur auf sehr wenige Spieler kann man risikolos alles setzen (eben Duncan & LeBron - alle anderen selbst wie Chris Paul, Dwyane Wade und andere sehen jetzt im Nachhinein sicher aus, waren es aber zum Draftzeitpunkt noch nicht).
Wichtiger ist es, sich viele Möglichkeiten offenzuhalten und flexibel zu bleiben: Das bedeutet eben vielleicht alle paar Jahre mal per Free Agency einen Spieler holen zu können, die MLE richtig zu nutzen, (möglichst hohe) Draft Picks zum eigenen Gebrauch oder für gute Trades auf Vorrat anzuhäufen und Spieler zu haben, die tatsächlich Tradewert haben, um in Tauschgeschäften den letzten nötigen Baustein für das bestehende Team und gegebenenfalls noch Talente für die Zukunft absahnen zu können. Ohne noch lange nachtreten zu wollen, denn das war eh das Hauptthema hier im Thread seit mehreren Jahren: Nichts davon wurde in den letzten Jahren unter Layden und dann Thomas berücksichtigt.
Es ist schlichtweg besser, mehrere Eisen im Feuer zu haben. Es ist nicht zwangsläufig so, dass die eine Möglichkeit die andere grundsätzlich ausschließt.