So? Vor einer WM hat nie jemand freiwillig einen Weltcup ausgelassen?
Wer sich freiwillig eine Langlaufstaffel als Zuschauer antut, hat eindeutig zu viel Zeit. 40 km lang zuschauen, wie die Leute in der Gegend herumlaufen? Nein danke!
Im Übrigen: Bevor ich missverstanden werde: Ich bin auch kein großer Freund der Teamwettkämpfe in der Kombination. Einer im Vorfeld des Großereignisses als Test reicht völlig aus. Es ging mir nur um den Vergleich zwischen Team-Sprint und Teamwettkampf... da der Team-Sprint wegen Irrelevanz eben nochmal wesentlich langweiliger ist als selbst der klassische Teamwettkampf.
Mal ganz davon abgesehen: Das große Problem der Nordischen Kombination sind doch nicht die Wettkampfformate! Der Einzelwettkampf ist im Prinzip ein gutes und spannendes Format, das gern weiterhin jedes Wochenende zweimal zum Einsatz kommen kann. Klar könnte zumindest ein zweites Einzelformat nicht schaden. Aber es ist kaum anzunehmen, dass das die Kombination so viel attraktiver machen würde, dass sich Chaux-Neuve und andere Orte in kleineren Nationen auf einmal darum reißen würden, einen Weltcup auszurichten. Du sagst schon ganz richtig, dass sich das finanziell für sie nicht lohnt bzw. dass sie sogar Verluste machen. Warum machen sie die? Weil der Zuschauerzuspruch vor Ort nicht hoch genug ist! Und warum ist er das nicht? Weil ihre eigenen Sportler meist keine Chance haben, wirklich vorn reinzulaufen!
Das große Problem der Nordischen Kombination ist, dass Norwegen, Deutschland, Österreich und Japan eben finanziell und vom Know-How her den anderen Nationen insbesondere auf der Schanze deutlich genug überlegen sind, dass die Athleten aus diesen Ländern gegenüber den anderen einfach einen deutlichen Vorteil haben. Es ist letztlich wie im Skispringen:
Hier müsste man ansetzen, um in den anderen Ländern das Interesse wieder zu steigern. Ein Herumdoktern an den Wettkampfformaten bringt aus meiner Sicht nix. Aber ich fürchte langsam, dass dieser Zug abgefahren ist. Eine Situation, in der es Finnen (die noch am ehesten), Franzosen, US-Amerikaner und Italiener bis ganz nach vorn schaffen (wie noch Ende der Nullerjahre), werden wir wohl nicht wieder haben.
Und dann wäre da noch der Elefant im Raum: Eine Sportart, in der es quasi immer nur darum geht, wer auf dem zweiten Platz landet, ist einfach weniger interessant. Wahrscheinlich ruft das wieder Empörung hervor - darum will ich nochmals versichern, dass das nicht gegen Riiber gerichtet ist.
Er tut ja nur seinen Job,
ihm ist da kein Vorwurf zu machen.
Selbstverständlich kann man nicht von ihm erwarten, dass er mal ein paar Gänge zurückschaltet, damit es wieder spannender wird. Aber dass seine erdrückende Dominanz, die es so weder im Skispringen noch im Biathlon noch im Langlauf noch bei den Alpinen gibt, dem Sport nicht guttut, kann man eigentlich nicht bestreiten.