Mueller und Bust? Blödsinn. Der spielte eine tolle Rookie-Saison, aber er spielte eben in den letzten 2 Jahren eine kleinere Rolle in der Depth Chart der Coyotes. Das scheint auch ziemlich an seiner Motivation genagt zu haben. Ein Tapetenwechsel war für ihn das beste, denn über sein Talent gab es nie Zweifel.
Ich zieh mal ein kleines, aber kritisches Fazit über die Österreicher in der NHL (und AHL).
LW Thomas VANEK (Buffalo Sabres)
Bilanz: 69 Spiele, 23 Tore, 25 Assists, 48 Punkte, 38 Strafminuten, +6
Fazit: Machen wir uns nichts vor: 48 Punkte ist für Vanek sehr schwach. Seine 23 Tore sind ein Career Low (bisher: 25 in der Rookie-Saison), und selbst wenn er in den letzten zwei Spielen noch dreimal trifft und sein bisheriges Career Low übertrifft, ist das immer noch sehr enttäuschend - schließlich hatte er in den letzten drei Jahren 43, 36 und 40 Tore geschossen. Verletzungen sind keine Ausrede, in den letzten zwei Saisonspielen wird er wieder spielen und hat dann 71 Spiele absolviert. Zum Vergleich: letztes Jahr hat er in 73 Spielen noch 40 Tore erzielt. In der teaminternen Scorerliste ist er nur Vierter, sehr deutlich hinter dem Trio Roy, Connolly und Pominville. Mit guten Playoffs kann er die Saison natürlich noch retten, aber bei dem Jahressalär kann man sicher mehr erwarten. Er ist auch selbst mit seiner Saison sehr unzufrieden, wie er sagt. Trotzdem bleibt er natürlich das österreichische Aushängeschild und der Jahrhundertspieler im österreichischen Eishockey. 3+
RW Michael GRABNER (Vancouver Canucks)
Bilanz NHL: 20 Spiele, 5 Tore, 6 Assists, 11 Punkte, 8 Strafminuten, +2
Bilanz AHL: 38 Spiele, 15 Tore, 11 Assists, 26 Punkte, 6 Strafminuten, -2
Fazit: In den letzten beiden Jahren war Grabner der Torschütze vom Dienst im AHL-Team von Manitoba, in diesem Jahr hat es endlich auch mit der NHL geklappt. Dabei hat es schlecht ausgesehen: der 22-Jährige hatte das Trainingscamp im Sommer völlig vergrützt und war wieder in der AHL-Warteschleife. Bis sich Daniel Sedin verletzte und Grabner plötzlich in einer NHL-Toplinie spielen durfte. Dort konnte er auf Anhieb überzeugen, bis er sich leider den Knöchel brach. Nach der Verletzungspause war Grabner wieder in der AHL, kam durch Samuelsson's Verletzung aber wieder zu den Canucks und hat in einem seiner ersten Spiele zurück einen Hattrick erzielt. Auch sonst konnte Grabner überzeugen und er dürfte sich somit einen Roster-Spot im Playoff-Team der Canucks gesichert haben. Wenn er weiter so an sich arbeitet, dürfte er ab Herbst ein NHL-Regular sein. 1-
RW Andreas NÖDL (Philadelphia Flyers)
Bilanz NHL: 10 Spiele, 0 Tore, 1 Assist, 1 Punkt, 0 Strafminuten, -2
Bilanz AHL: 64 Spiele, 14 Tore, 20 Assists, 34 Punkte, 24 Strafminuten, -8
Fazit: Leider brachte es Nödl in dieser Saison auf "nur" 10 NHL-Einsätze - letztes Jahr waren es noch deren 38 gewesen. Trotzdem hat der 23-Jährige prinzipiell eine gute Saison gespielt. Seine Defensivqualitäten und seine harte Arbeit an den Boards stehen im Vordergrund - offensiv muss er sich jedenfalls verbessern, um nicht für immer als Bottom-Six-Forward zu gelten. Seine AHL-Produktion war jedenfalls besser als letztes Jahr, allerdings auch nur, weil Nödl momentan einen tollen Lauf hat. Je nachdem, was die Flyers im Sommer machen, wird Nödl entweder einen Platz in einer Checking Line in der NHL haben - oder wieder AHL spielen. 2-
Die schlechteste Nachricht jedenfalls zum Schluss: es wird wohl Jahre dauern, bis sich wieder ein Österreicher zu den dreien gesellt. Thomas Pöck ist zurück nach Europa gegangen, sein Bruder Markus hat nur Außenseiterchancen, in diesem Jahr gedraftet zu werden. Puschnik und Ulmer wurden 2009 auch nicht gedraftet und auch sonst ist weit und breit nix zu sehen.