JL13
Forenidiot
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Doch, die Herabwürdigung geschieht für mich grundsätzlich immer, wenn man Opfer aus unfassbaren Verbrechen in Vergleichen zu "normalen Problemen" unterbringt. Die Motivation spielt dabei keine echte Rolle, das passt ganz einfach nie. Ein "als hätte Djokovic jemanden getötet" wäre hart gewesen, aber für mich völlig ok. Aber Vergleiche mit Massenmördern oder Völkermördern sind eben eine andere Nummer, allein schon weil es sich nicht um potentielle Dinge dreht, sondern es bei den Vergleichen tatsächlich echte Opfer mit Namen und Leben gab. Das ist eine andere Nummer und deshalb sind solche Vergleiche einfach keine gute Idee.
Und natürlich setze ich Furiosa nicht auf ein Niveau mit Jana aus Kassel. Ich erkenne ja Furiosas Motivation und werte diese auch nicht ab - @Furiosa ich hoffe, das kommt auch so rüber.
Ich respektiere doch ihre Haltung voll und ganz und stelle einzig und allein diese Aktion singular in Zweifel. Mehr mache ich doch nicht. Ich fordere auch nichts sondern sage am Ende nur, dass solche Vergleiche nie eine gute Idee sind. Ist das jetzt so schlimm?
Es ist nicht schlimm. Wir haben diesbezüglich schlicht eine andere Meinung. Sie nutzt den Vergleich nicht, um das Ganze gleichzusetzen oder um jemanden zu verhöhnen, sondern als rhetorisches Stilmittel der Übertreibung. Nach deiner Interpretation dürfte man z.B. die Redewendung „sein persönliches Waterloo erleben“ nicht verwenden. Schliesslich gab es in Waterloo echte Opfer. Abbas „Waterloo“ oder Pinks Song „My Vietnam“? Tabu. Gab ja echte Opfer. Ich glaube eher, dass wir aktuell mit so Vergleichen übervorsichtig sind, weil Dank der Querdullis aktuell inflationär Holocaustrelativierung betrieben wird und wir sensibler auf solche Themen reagieren, als es vor vielleicht fünf Jahren der Fall gewesen wäre.