O-Scoring: Alexander Povetkin vs Mariusz Wach & Undercard


speedclem

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dass wach hier null chance haben würde, war doch fast klar. zu groß die geschwindigkeitsdefizite. er kann gut nehmen und hat eine gute Reichweite, aber das war es auch schon fast...
 

Roberts

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Soviel zu "Es waren beide Schuld" an der Clinchorgie beim Wlad vs. Pove Fight.

Stimmt. Soviel zu "Spaghetti sind länger als Bandnudeln". Da Klitschko nur eine etwas langsamere, workrate-ärmere/konditionslosere, unbeweglichere Version von Wach ist, die nur exzessiv klammern kann, konnte man erkennen, dass Povetkins Taktik des raging bulls hervorragend funktioniert, wenn der Gegner nicht klammert. Den Kopf unter den Achseln des Gegners zu rammen, dürfte Povetkins neuer Paradeschlag werden, das ist jetzt klar...:rolleyes:
 

desl

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Chakhkiev wieder in alten Mustern? Gegen einen gealterten Fragomeni wirkte er deutlich abgeklärter.
Auspowern hin oder her ... man muss schon irgendwie sagen, dass der letzten Endes entscheidende KO-Schlag schon irgendwie recht ulkig aussah. So richtig Power kann da kaum drin gewesen sein, so wie Afolabi die Linke da schlägt. Chakhkiev muss da mit seinen Gedanken ganz weit woanders gewesen sein ... da war keinerlei Spannung, nirgends, als die Hand ankam.


Kudryashov ... tja ... ist er nun ein weggeblasener Hype?
Nicht unbedingt. Er hat immernoch seine Qualitäten. Nungut, mal aufs Knie runter zu gehen oder ordentlich zu klammern, wenns hart einschlägt, das gehört nicht dazu. Kudryashov ist vielleicht so hart, dass er unbedingt weiter mit schlagen wollte, in der Hoffnung, dass die Linke nochmal voll trifft (ging auch eine knapp daneben). Das kann klappen ... diesmal aber nicht.
Eine zweite Runde entscheidet schon so manch Karrieren.
Judah führte seinen berühmten Tanz auf.
Wladimir Klitschko lernte das Resultat mangelnder Vorbereitung auf einen unterschätzten Gegner.
David Price geht wahlweise in der zweiten KO, oder ist in der zweiten nahe der "Wiedergutmachung" (Rückkampf gegen Thompson, der so geradeeben wieder rechtzeitig auf den Beinen war)
Was wäre aus Jermain Taylor geworden, wenn er Pavlik und/oder Froch nicht nur jeweils in der zweiten zu Boden geschickt, sondern auch den Sack zu gemacht hätte?

Kudryashov wird erstmal wieder ein paar Hasbeens und punchlose Typen verprügeln ... und dann gibt's nen neuen Anlauf.
Ein riesiges Upset war das Ergebnis nicht unbedingt (Hernandez vs Braithwaite war ne größere Überraschung). Kudryashovs Defensive galt schon vorher als mangelhaft, bzw. sein shoulder roll ist einfach nicht gut genug, als dass nicht immer wieder der rechte Haken satt genug einschlagen kann. Wenn die Kämpfe länger gingen (z.B. Meroro) hat Kudryashov auch nicht gerade geglänzt.

Die Frage ist, welche Lehren er aus der Niederlage zieht. Geht er direkt einen Rückkampf an (so wie z.B. Price)? Durodola hat in der ersten mächtig gewackelt, chancenlos war Kudryashov gewiss nicht.
Oder nimmt Kudryashov erstmal einen Schritt zurück und arbeitet ggf. an sich?

Mit Alexeev, Drozd und Chakhiev hat er drei Landsmänner im Cruisergewicht, die auch von Sieg zu Sieg eilten und eine stattliche KO-Quote vorweisen konnten, bevor ihr Streben nach oben jäh gestoppt wurde.
Umgegangen sind sie damit unterschiedlich.
Alexeev verkrampfte im Ring total und wurde immer schlechter.
Chakhkiev schien sich verbessert zu haben, bevor er gegen Afolabi das meiste wieder vergaß.
Drozd ist gegen Arslan an seinem jugendlichen Leichtsinn gescheitert, hat viele Jahre im Abseits geboxt (z.B. war er damals bei UBP-Spotlight), bis das Profiboxen in Russland aufkam und er sich langsam nach oben arbeitete. Heute boxt er zwar mehr oder weniger langweilig ... ist aber schwerer zu knacken.


Mal schauen, ob sich Kudryashov an einem der dreien ein Beispiel nimmt.
Ich würde darauf tippen, dass seine weitere Karriere ähnlich verläuft wie bei Chakhkiev.
 

Harman

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Stimmt. Soviel zu "Spaghetti sind länger als Bandnudeln". Da Klitschko nur eine etwas langsamere, workrate-ärmere/konditionslosere, unbeweglichere Version von Wach ist, die nur exzessiv klammern kann, konnte man erkennen, dass Povetkins Taktik des raging bulls hervorragend funktioniert, wenn der Gegner nicht klammert. Den Kopf unter den Achseln des Gegners zu rammen, dürfte Povetkins neuer Paradeschlag werden, das ist jetzt klar...:rolleyes:

MMABoxer hat doch recht. Ich finde es schon fast eine frechheit im Waldi vs Povetkin Kampf dem Povetkin hier eine erhebliche mitschuld zu geben für das was da raus kam. Povetkin kämpft wie immer und mit 1,88m muß er gegen solch große Leute in den Mann.

Waldemar hätte gestern den Povetkin wieder bei jeder möglichkeit, wenn dieser in die Halbdistanz gekommen wäre abgeclincht.
Allerdings stand gestern richtiger Ref. im Ring und es hätte vermutlich Punktabzüge gehagelt.


Was Chakiev angeht. Ich denke nichtmal das der ein schlechte Kinn hat, der sieht nur die meisten schläge in der engen Distanz nicht kommen. Ich verstehe nicht wie er in der zweiten Runde ohne Hirn und Verstand derart drauf hämmert. Als Afolabi keine wirkung zeigte ahnte ich schon böses für Rakim. Eigentlich ist Chakiev ziemlich gut im Kontern und wenn er die Distanz hält sieht er auch gut aus. Aber die Nerven liegen bei dem Typ anscheinend ziemlich oft blank.
 

Big d

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chakhievs karriere verläuft schon enttäuschend. ist schon erstaunlich wie viele Olympia und WM Medaillengewinner in den letzten 10 jahren im HW und CW gescheitert sind, gerade wenn man bedenkt, dass diese Klassen in dem Zeitraum jetzt nicht gerade ihren Höhepunkt hatten.
 

Roberts

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MMABoxer hat doch recht. Ich finde es schon fast eine frechheit im Waldi vs Povetkin Kampf dem Povetkin hier eine erhebliche mitschuld zu geben für das was da raus kam. Povetkin kämpft wie immer und mit 1,88m muß er gegen solch große Leute in den Mann.

Waldemar hätte gestern den Povetkin wieder bei jeder möglichkeit, wenn dieser in die Halbdistanz gekommen wäre abgeclincht.

Den letzten Absatz zweifele ich nicht an.

Der Rest ist falsch. Wenn ich wie MMA_Boxer argumentiere, dann wäre der Kampf von Wladimir gegen Wach, in dem nicht mehr geklammert wurde als gestern zwischen Povetkin und Wach der Beweis dafür, das es damals alleine an Povetkin lag. Beides ist falsch. Povetkin hat eben nicht wie gegen Wladimir geboxt, weil Wach dafür boxerisch keinen Anlass bot. Wach hat keine Workrate und keine Kondition - taktisch ebenfalls nichts zu bieten gehabt. Welche Schläge musste Povetkin denn auspendeln?

Es ist eben keine Frechheit Povetkin eine Mitschuld zu geben, weil er sie objektiv hatte. Boxen besteht nicht nur aus einem Ringrichter, der die Dirty Tactics des Gegners unterbinden muss, sondern u.a. auch aus der Adaptionsfähigkeit und dem taktischen Geschick eines Boxers, ganz zu schweigen von der Kondition. Povetkin und Ryabinski im Hintergrund haben eben genau diesen Schluss auch gezogen, und an genau diesen Mängeln auch gearbeitet und u.a. wesentliche Teile des Teams, insbesondere im Trainerstab ausgewechselt und Povetkin in einen brauchbaren körperlichen Zustand gebracht. Es ist immer einfach Wladimir die Alleinschuld zu geben, insbesondere wenn man ihn hasst wie die Pest. Objektiv ist das in dem Fall aber nicht.
 
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Big d

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@Roberts
Könntest du vielleicht einen allgemeinen WK kampfstil thread eröffnen? bei WK fights is die Diskussion um seinen stil natürlich berechtigt und sollte dort auch zugelassen sein, aber wenn threads über andere fights damit zugespamt werden ist das doch ziemlich ärgerlich.

das war gestern eine top Card und dennoch wird seit 2 seiten fast nur über WK und sein klammern geredet.
 

Roberts

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Könnte ich. Werde ich aber nicht tun, da es hier schon um Povetkin und seine ggf. vorhandenen Verbesserungen geht und da ist der Wladimir-Kampf neben dem Huck-Duell der Schlüsselfight als Ausgangspunkt.
 

Tobi.G

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Ich hoffe das Povetkin jetzt nicht altersbedingt schon wieder schlechter wird. Wilder tut ja alles um den Kampf möglichst lang hinaus zu zögern. Die wollen doch nur dass Povetkin abbaut. Mit seinem Stil wird Povetkin mit Sicherheit nicht mit 40+ gegen physisch überlegene Gegner mithalten können.
 
G

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Guest
Sehe es ähnlich wie Roberts und habe gestern auch 1,2 Worte dazu geschrieben.

Denke nicht mal, dass Pove großartig müde ist. Imo denkt er einfach zu viel nach wenn er am Mann ist und der große Denker ist er nun mal nicht... Er war jetzt mehrmals gut an Wach dran und machte den Eindruck als wisse er nicht mehr weiter und krampfhaft versuche sich an die Worte seines Trainers zu erinnern.

Ob das mit dem Nachdenken nun stimmt oder nicht, es war definitiv zu beobachten, dass Povetkin mit gesenktem Kopf in den Mann rein läuft, dann aber gefühlt nicht weiss was er machen soll und einfach selbst klammert.
 

hirschi

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Mama'zzzzmusch
Wenn das sprichwort "wer doof ist f.... umso besser"stimmt,so sollten nacho vidal und co.sich schnellst verpissen und sich einen neuen job suchen.....

Chakhkiev ist definitiv ein Anwärter in der Rubrik #gehirnverbranntheit pär-ex-e-long-z#
 
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Deaqon Hayes

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Chakhkiev wieder in alten Mustern? Gegen einen gealterten Fragomeni wirkte er deutlich abgeklärter.
Auspowern hin oder her ... man muss schon irgendwie sagen, dass der letzten Endes entscheidende KO-Schlag schon irgendwie recht ulkig aussah. So richtig Power kann da kaum drin gewesen sein, so wie Afolabi die Linke da schlägt. Chakhkiev muss da mit seinen Gedanken ganz weit woanders gewesen sein ... da war keinerlei Spannung, nirgends, als die Hand ankam.

Der entscheidende Schlag war auch die kurze, trockene Rechte von Afolabi davor. In die rennt Chakhiev voll rein. Der linke Haken schmeisst ihn dann nur noch um.
 

Harman

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Der entscheidende Schlag war auch die kurze, trockene Rechte von Afolabi davor. In die rennt Chakhiev voll rein. Der linke Haken schmeisst ihn dann nur noch um.

bin mir nicht so sicher. die rechte war absolut klasse, diese linke hingegen hat Chakiev überhaupt nicht kommen sehen. Die habe ich am TV fast nicht gesehen, erst in der wiederholung. Das der Afolabi da ansatzlos so dampf reinbringt war schon sensationel, vorallem kam die aus nem ganz kurzen winkel angeschossen.
 

MMA_Boxer

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Den letzten Absatz zweifele ich nicht an.
Der Rest ist falsch. Wenn ich wie MMABoxer argumentiere, dann wäre der Kampf von Wladimir gegen Wach, in dem nicht mehr geklammert wurde als gestern zwischen Povetkin und Wach der Beweis dafür, das es damals alleine an Povetkin lag.

Deine Schlussfolgerung ist jedoch falsch.

1. Sowohl Wach (der nicht gerade ein offensiver Boxer ist, der in den Mann reingeht) als auch Wlad sind Distanzboxer. Mit dem Unterschied,dass Wlad seinen Gegner direkt abklammert, wenn dieser in die Nahdistanz kommt. Dies konnte man auch bei vielen anderen Wlads Kämpfen beobachten...
2. Aufgrund von Punkt 1 gab es eben wenige Nahkampfsituationen gegen Wach wo Wlad klammern musste. (Dem entsprechend wurde weniger geklammert als bei Pove vs Wlad.) Bei Povetkin vs. Wach hingegen gab es in jeder Runde zig solcher Nahkampf-Situationen bei denen Pove abklammern konnte. Jedoch hat Pove dies gegen Wach kaum getan. Ganz im Gegenteil: Wach wurde für das wenige Abklammern ermahnt!

Kurz gesagt: Du kehrst die Häufigkeit der Nahkampfsituationen bei Wach vs. Wald und Pove vs. Wach einfach unter den Teppich, obwohl dies der entscheidende Faktor ist, ob und wie oft Wlad klammert. Aber du hast Recht man sollte trotzdem differenzieren, was ich auch schon in anderen Threads gemacht habe. Pove trifft eine Mitschuld,jedoch ist diese wesentlich geringer im Vergleich zu Wlad. Einfach zu sagen "Es waren beide Schuld" ohne zu Differenzieren ist einfach Quark. Genau darauf hat sich mein vorheriger Beitrag mit dieser Aussage bezogen. Das klingt natürlich schöner im Auge des Klitschko-Lovers.


Wach hat keine Workrate und keine Kondition - taktisch ebenfalls nichts zu bieten gehabt. Welche Schläge musste Povetkin denn auspendeln?

Das erklärt jedoch nicht warum es schon ab der ersten Runde beim Kampf Wlad vs. Pove zig Klammerorgien gab. Weder war Pove zur dem Zeitpunkt erschöpft noch hatte Wlad eine hohe Workrate zu bieten.
 
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Buster D

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Ja, denk ich auch. Vor allem ist Wilder viel explosiver. Andererseits ist fraglich, ob er die Volltreffer Povetkins ebenso wegstecken kann wie Wach mit seinem Betonkinn. Ich hab da so meine Zweifel.
Povetkin ist einfach der deutlich bessere Boxer im Vergleich zu Wilder. Wenn der ihn nicht mit einem Lucky Punch erwischt, wenn er gerade in den Mann rein geht, hat er wenig Chancen.
 

Deaqon Hayes

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bin mir nicht so sicher. die rechte war absolut klasse, diese linke hingegen hat Chakiev überhaupt nicht kommen sehen. Die habe ich am TV fast nicht gesehen, erst in der wiederholung. Das der Afolabi da ansatzlos so dampf reinbringt war schon sensationel, vorallem kam die aus nem ganz kurzen winkel angeschossen.

Hier gibt es das ganze in HD:

Die Linke war voll auf die blinde Seite und der Dampf kommt aus der Geschwindigkeit. Für einen Cruiser ein beindruckender Handspeed und ein Super-Timing von Afolabi. Der hat sich Chakhiev schön ausgeguckt. Gerade wenn der so komisch mit dem Kopf voraus in den Mann stürmt und dabei schlägt ist eigentlich immer mindestens eine Seite seines Kopfes vollkommen offen. Da hat Afolabi ja bereits in der Runde zuvor schon mal reingehalten und in der Folge einen KD erziehlt, der nur nicht gegeben wurde. Da Chakhiev mit solcher Power (der ist ja wirklich ein Bär von einem Mann) nach vorne geht, musste Afolabi im Prinzip nur die Rechte mit dem richtigen Timing dagegen halten, die Hälfte der Schlagwirkung bringt Chakhiev dann quasi selbst mit in die Situation. Deswegen denke ich auch, dass die Rechte der entscheidendere Schlag war und nicht die Linke, weil bei der Rechten eben beide Kraft reinbringen und bei der Linken nur noch Afolabis Kraft vorhanden ist.
 

Roberts

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Deine Schlussfolgerung ist jedoch falsch.

Nein ist sie nicht, weil diese Annahme falsch ist:
[...]gab es in jeder Runde zig solcher Nahkampf-Situationen bei dem Pove abklammern konnte. (was er deiner Meinung nach gegen Wlad gemacht hat).

Das ist eben nicht meine Meinung. Ich habe zu keiner Zeit geschrieben, dass von Povetkin die Klammer-Initiative ausgegangen ist. Ich gebe Povetkin eine Mitschuld an der Klammerorgie und an der Drauflehn-Orgie ebenfalls, weil er immer Kopf voran tief in den Gegner gestürmt ist, bzw. sich im Infight vor dem Klammern häufig in Richtung Wladimirs Kniescheiben abgeduckt hat, ohne dann irgendetwas offensives daraus zu kreieren. Selbst aus der tiefen Position hat er sich häufig unter Wladimirs Achseln begeben. Das ist einfach unheimlich dämlich, wenn ich den gegner zum Drauflegen und Abklammern animiere, insbesondere wenn ich merke, dass der Ringrichter den Gegner nicht konsequent ermahnt. Das ging ja sogar soweit, dass Wladimir ganz ohne jede Boxabsicht mit zum Klammern ausgebreiteten Armen auf Povetkin zukam und Povetkin trotzdem wieder Kopf voran, Blick nach unten in den gegner gewankt ist. Es ist einfach Unsinn, dass es gegen Wladimirs Fouls (eindeutig Wladimirs Schuld) nicht auch boxerische Mittel gibt und innerhalb von zwölf Runden muss ich als Wladimirs gegner mit Anspruch auf den Titel eines Weltmeister auch mal merken, dass mich mein immer gleicher taktischer Unsinn keinen Schritt weiterbringt und ich so den Kampf trotzdem verliere (Povetkins Schuld). An der Stelle sollte man sich auch nichts vor machen: von nur Klammern, Ringelrein-Tanzen und Drauflegen gewinnt man objektiv keinen Kampf. Wladimir hat immer mal wieder (und viel zu selten) pro Runde Hände drin und das lag eben nicht daran, dass er nur klammerte. Von Povetkin kam offensiv nichts und defensiv auch kaum was. Ich erwarte von einem Herausforderer, dass er mehr zustande bringt, als sich den Dirty Tactics des Gegners zu ergeben. Daher kann ich ihm nur eine Mitschuld einräumen.

1. Sowohl Wach (der nicht gerade ein offensiver Boxer ist der in den Mann reingeht) als auch Wlad sind Distanzboxer. Mit dem Unterschied,dass Wlad seinen Gegner direkt abklammert, wenn dieser in die Nahdistanz kommt. Dies konnte man auch bei vielen anderen Wlads Kämpfen beobachten...sogar gegen Wach oder Thompson.
2. Aufgrund von Punkt 1 gab es eben wenige Nahkampfsituationen wo Wlad klammern musste. (Dem entsprechend wurde weniger geklammert als bei Pove vs Wlad.) Bei Povetkin vs. Wach hingegen gab es in jeder Runde zig solcher Nahkampf-Situationen bei dem Pove abklammern konnte. (was er deiner Meinung nach gegen Wlad gemacht hat). Jedoch hat er dies gegen Wach so gut wie nie getan. Ganz im Gegenteil: Wach wurde fürs abklammern ermahnt!

Wladimir boxt aus der Distanz, er boxt aber eben bei Bedarf auch aus der Halbdistanz - gerade auch gegen Wach, warum haben Wladimir und Povetkin also so offensiv gegen Wach geboxt und warum musste nicht geklammert werden? Weil Wach die Komfortzone von beiden Boxern nicht einschränken konnte. Wladimir brauchte wenig zu klammern, weil Wach offensiv kaum stattfand. Ebenso gegen Povetkin. Wenn Povetkin nach belieben schalten und walten kann, dann sieht er natürlich offensiv auch gut und in seinem Rahmen auch variabel aus. Gegen einen besseren Sandsack brauche ich weder zu klammern noch muss ich taktisch alzuviel variieren um die Waffen des Gegners zu neutralisieren. Die Boxer die gegen Wladimir trotz dessen Klammereien und anderer Dirty Tactics wenigstens phasenweise brauchbar oder sogar gut aussahen sind sehr unterschiedlich. Körperlich und stilistisch. Es ist einfach Unsinn die Schuld rein bei Wladimir zu suchen oder Povetkin die Absolution zu erteilen, weil Wladimir unüberwindbar klammert. Beispiel:
Warum sieht der trotz ähnlicher körperlicher Parameter über lange Zeit soviel besser als Povetkin aus, obwohl Wladimir genauso klammert, aufbockt etc., wo er nur kann. Wenn Du darauf eine Antwort findest, dann weißt Du, warum Povetkin eine Mitschuld trägt.

Kurz gesagt: Du kehrst die Anzahl der Nahkampfsituationen bei Wach vs. Wald und Pove vs. Wach einfach unter den Teppich, obwohl dies der entscheidende Faktor ist, ob und wie oft Wlad klammert. Aber du hast Recht man sollte trotzdem differenzieren, was ich auch mache: Ich würde es folgend aufteilen: ~80% Klitschko und ~20% Pove haben Schuld an den Klammerorgien. Einfach zu sagen "Es waren beide Schuld" ohne zu Differenzieren ist einfach Quark.
Nein, ich differenziere sehr deutlich: Von Wladimir gingen die Klammerorgien aus und Povetkin macht es ihm dabei sehr leicht und bringt taktisch und boxerisch nichts, um den Erfolg der Klammerversuche zu unterbinden und ggf. entscheidende eigene Hände unterzubringen = Beide haben Schuld. Zu Prozentverteilung habe ich nie etwas gesagt - das halte ich für irrelevant. Zur Frage der Nahkampfsituationen: Ebenfalls irrelevant. Es geht darum, dass Wach nicht als Beweis dafür herhalten kann, dass Povetkin ganz anders boxen kann, wenn er nicht abgeklammert wird. Povetkin würde - zumindest in der Form von damals auch gegen einen überwiegend boxend agierenden Wladimir keinen Stich kriegen. Die Frage, was Povetkin tatsächlich dazu gelernt hat, kann Wach auch nicht beantworten, da er niemals in der Lage war, Povetkin unter Druck zu setzen. Deshalb verbietet sich der Wach/Wladimir-Vergleich, der Unterschied beim Klammern ist da nicht relevant.

Das erklärt jedoch nicht warum es schon ab der ersten Runde beim Kampf Wlad vs. Pove zig Klammerorgien gab. Weder war Pove zur dem Zeitpunkt erschöpft noch hatte Wlad eine hohe Workrate zu bieten.

Das ist schnell erklärt: Wenn man Wladimir lässt, dann klammert er alles ab, was nach Infight und Gefahr aussieht. Wenn Wladimir Povetkin mit dem Kopf in der Höhe zwischen Kniescheiben und Brustwarzen frei agieren lässt, dann ist ihm Povetkin einfach zu gefährlich. Das war ihm Wach trotz anderer "Taktik" einfach aus den geschilderten Gründen nicht. Was aber u.a. Pulev noch einmal gezeigt hat: Bei Bedarf kann er auch anders.

Wie gesagt, mir geht es hier eher um Povetkin. In der Frage, ob Povetkin sich wirklich verbessert hat, hat mich der Wach-Kampf keinen Schritt weiter gebracht - aus den oben genannten Gründen. Eindreschen auf einen konditionslosen menschlichen Sandsack besitzt keine wirkliche Aussagekraft. Vom Körper her sieht Povetkin besser aus - mehr weiß ich immer noch nicht.
 
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