O-Scoring: Anthony Joshua vs. Francis Ngannou (inkl. Undercard und Nachbesprechung) | DAZN


LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.763
Punkte
113
Ich glaube, Ngannou hat eine hohe Lern- und Execution-Kompetenz. Das nützt nur nichts, wenn der "Trainer" keiner ist, sondern irgendwelche Fantasien umsetzt wie man ganz bestimmt AJ ausknockt. Auslagenwechsel drei mal die Runde, langsame Jabs doubled, tripled, telegrafierte Jab-Haken-Sequenz. Komischerweise gleiche Aktionen wie bei Fury, den er zwar getroffen hat, aber selten. Ich denke, das Team hat Null auf Tyson gehört, also den Michael. Ngannou mit geschlossener Deckung, langen rein defensiven Phasen immer in der GLEICHEN Auslage, und dann 3, 4 mal die Runde aggressive Überfälle mit Tyson's Peekaboo? Scary. Als Outsider die Boxer konstant ausboxen? Eher meh.
 

Gladio

Mesmerising Measures
Beiträge
9.114
Punkte
113
Ngannou mit geschlossener Deckung, langen rein defensiven Phasen immer in der GLEICHEN Auslage, und dann 3, 4 mal die Runde aggressive Überfälle mit Tyson's Peekaboo? Scary. Als Outsider die Boxer konstant ausboxen? Eher meh.
Ist kein Zufall das Tyson's Fightingstyle, einzig und allein Tyson zugeschrieben wird. Für einen zwei Meter Athleten ist ein so dermaßen schneller Passgang wie er benötigt werden würde, nur sehr schwer bis unmöglich machbar. Vorallem ohne die dafür jahrlang antrainierten Bewegungsautomatismen.
Hätte er sich mal lieber an Prime Wladi ein Beispiel genommen. Den Jab haupsächlich als primäre lange Defensivwaffe und für den inside left Checkhook nutzend. Außerdem als Vorbereitung für lange Overtop Schlaghände, um an AJ's Deckung vorbeizukommen. Aber vor allen Dingen hätte er an seiner Deckung arbeiten sollen. Die Arme enger und geschlossener halten müssen während die Schlaghand bei Führhänden näher am Kinn zu sein hat. Fundamentale Techniken die Ngannou einfach fehlen. Ganz zu Schweigen von seinem Stand zum Gegner und seiner Beinarbeit.
 

GrimReaper

Nachwuchsspieler
Beiträge
708
Punkte
93
Denke ich auch nicht. Er sagt ja auch nur er selbst trägt die Verantwortung. Wilder meinte damals ja andere wären für seine Niederlage verantwortlich, das ist was anderes.

Aber leider wird s überwiegend missverstanden wenn man Kommentarspalten bei YT oder diverse Videos sieht. Da kommen nur Kommentare wie: "Er hat wohl mit Wilder gesprochen".

Aber gut. Ist halt so.

So oder so würde ich es am besten finden, wenn der Hauptkampf zwischen 22 und 0 Uhr Ortszeit angesetzt wird. Sprich frühestens 22 und spätestens 0. Um 3 Uhr nachts ist einfach ne bescheuerte Zeit find ich. Und alles immer nur den Amis und Europäern Recht zu machen ist auch nicht nötig.


Streit ich nicht ab. Aber trotzdem hat sein Trainer Dewey Cooper ihm vorher nonstop erzählt wie fragil und fertig AJ ist. Das hätte DC eigentlich besser wissen müssen.


Überheblichkeit lässt grüßen.

Dewey war der Erste, der Anfang der 2000er Jahre Mighty Mo im K-1 schlug. Klar trainiert er viel im Mayweather Gym. Aber er ist auch kein Box-Trainer wie Davison, Steward, Sdunek, Wegner, Roach etc.
Beste Stimme
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.763
Punkte
113
Ist kein Zufall das Tyson's Fightingstyle, einzig und allein Tyson zugeschrieben wird. Für einen zwei Meter Athleten ist ein so dermaßen schneller Passgang wie er benötigt werden würde, nur sehr schwer bis unmöglich machbar.
Deshalb spreche ich ja nicht von einer 1:1-Adaption, sondern von kurzen Überfällen bei denen er schon in Reichweite ist. Aber eben mit den Meidbewegungen am Mann die ein Abschießen eine Kunst machen würden (wenn AJ das noch trifft, Hut ab), und Hakenserien zu Kopf und Körper. NICHT "langsam ranschieben", wie sich das der Bong-Rasta da ausgedacht hat, warum auch immer. Schlechter Stoff, lief gerade ne Doku über Ali im Fernsehen, oder so.

Aber eben immer nur kurz, den 1.78-Tyson kann er nicht exakt nachbilden. Wenn AJ aus dieser Aktion wegkommt, NICHT nachsetzen. Reset, Defensive, Ausruhen, nächste Gelegenheit abwarten. Das wäre zig mal erfolgversprechender gewesen als dieses hier, schieß mich ab, ich gebe dir drei Chancen jede Runde. Wir reden hier von einem Kampf Quereinsteiger im 2. Kampf gegen einen superfitten, enorm schlagstarken Top-3-Mann des Metiers. Das geht nicht mit "Textbook", außer nach Textbook verlieren.
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.362
Punkte
113
Sorry, auch wenn ich vieles von eurer Fachsimpelei nicht einmal verstehe, aber eins weiß ich: von einem Quereinsteiger bzw. unerfahrenen Boxer ohne genug Boxwettkampferfahrung verschiedene Mike Tyson Aktionen zu verlangen, kann genauso nach hinten losgehen. Zumal viele Aktionen von Mike Tyson ua. koordinativ und technisch sehr anspruchsvoll sind. Wage es zu bezweifeln, dass Ngannou solche Dinge, auch aufgrund seiner Voraussetzungen, überhaupt selbst kurz umsetzen könnte. Ohnehin heisst es nicht umsonst bei der Trainingslehre; von einfach zu schwer. Und selbst simple Boxgrundschule mit Passgang ist schwer genug auf Elite-Level.
 

Blayde

Bankspieler
Beiträge
13.150
Punkte
113
Deshalb spreche ich ja nicht von einer 1:1-Adaption, sondern von kurzen Überfällen bei denen er schon in Reichweite ist. Aber eben mit den Meidbewegungen am Mann die ein Abschießen eine Kunst machen würden (wenn AJ das noch trifft, Hut ab), und Hakenserien zu Kopf und Körper. NICHT "langsam ranschieben", wie sich das der Bong-Rasta da ausgedacht hat, warum auch immer. Schlechter Stoff, lief gerade ne Doku über Ali im Fernsehen, oder so.

Aber eben immer nur kurz, den 1.78-Tyson kann er nicht exakt nachbilden. Wenn AJ aus dieser Aktion wegkommt, NICHT nachsetzen. Reset, Defensive, Ausruhen, nächste Gelegenheit abwarten. Das wäre zig mal erfolgversprechender gewesen als dieses hier, schieß mich ab, ich gebe dir drei Chancen jede Runde. Wir reden hier von einem Kampf Quereinsteiger im 2. Kampf gegen einen superfitten, enorm schlagstarken Top-3-Mann des Metiers. Das geht nicht mit "Textbook", außer nach Textbook verlieren.

Ich glaub ich versteh was du meinst und stimme dir zu.

Ngannou hatte gegen Fury gute Momente in den wilderen Momenten in Kurzdistanz oft aus einem Clinch heraus wo Fury die Balance verloren hatte. Von außen hat er gefühlt bis auf den einen Check Hook Niederschlag nix getroffen. (Aber auch nix kassiert)
Auch gegen Joshua hatte er offensiv im wilderen Abtausch ein paar interessantere Momente. Aber insgesamt auf Distanz schien der Klassenunterschied leider am größten zu sein. Da schien er überhaupt kein Mittel zu haben mal eine Rechte verteidigen zu können. Er konnte halt auch keine Adjustments machen weil im Grunde war er ja nach der ersten Rechten schon angeschlagen.
Aber vermutlich wäre der KO unausweichlich gewesen.
 

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.538
Punkte
83
Das wichtigste an Mike Tyson zu erkennen ist seine Authentizität. Authentizität ist halt keine Technik die man übernehmen kann, nichts, was man nachmachen kann. Man kann es nur selbst sein und dann hat es nach aussen immer ein eigenes/anderes Erscheinungsbild.
Techniken einfach so zu übernehmen ist nichts anderes als faken.
Wundere mich eh, warum die meisten Schulen nach fake it till you make it verfahren.
Francis fehlt schlicht die Reife auf diesem Niveau in diesem Regelwerk.
Hat er das Potenzial, die Impulse, ja. Das macht theoretisch vieles möglich. Für die tatsächliche Umsetzung fehlt ihm einfach das Licht. Er steht mit Joshua im selben Raum aber Joshua hat das Licht an.
 

Savi

Co-Schädling
Beiträge
28.075
Punkte
113
Ich glaub ich versteh was du meinst und stimme dir zu.

Ngannou hatte gegen Fury gute Momente in den wilderen Momenten in Kurzdistanz oft aus einem Clinch heraus wo Fury die Balance verloren hatte. Von außen hat er gefühlt bis auf den einen Check Hook Niederschlag nix getroffen. (Aber auch nix kassiert)
Auch gegen Joshua hatte er offensiv im wilderen Abtausch ein paar interessantere Momente. Aber insgesamt auf Distanz schien der Klassenunterschied leider am größten zu sein. Da schien er überhaupt kein Mittel zu haben mal eine Rechte verteidigen zu können. Er konnte halt auch keine Adjustments machen weil im Grunde war er ja nach der ersten Rechten schon angeschlagen.
Aber vermutlich wäre der KO unausweichlich gewesen.
Passt und macht ja auch voll Sinn.
Sind halt wichtige Grundskills wenn man gegen die Weltelite mithalten will.
Im Mai sind wir noch schlauer ;)
 

TheYank

Bankspieler
Beiträge
2.063
Punkte
113
Ich glaub ich versteh was du meinst und stimme dir zu.

Ngannou hatte gegen Fury gute Momente in den wilderen Momenten in Kurzdistanz oft aus einem Clinch heraus wo Fury die Balance verloren hatte. Von außen hat er gefühlt bis auf den einen Check Hook Niederschlag nix getroffen. (Aber auch nix kassiert)
Auch gegen Joshua hatte er offensiv im wilderen Abtausch ein paar interessantere Momente. Aber insgesamt auf Distanz schien der Klassenunterschied leider am größten zu sein. Da schien er überhaupt kein Mittel zu haben mal eine Rechte verteidigen zu können. Er konnte halt auch keine Adjustments machen weil im Grunde war er ja nach der ersten Rechten schon angeschlagen.
Aber vermutlich wäre der KO unausweichlich gewesen.
Fury hat halt auch aus der Distanz Defizite. Vorallem im Druckaufbau. Da ist nicht viel Variabilität
 

rude_ras

Bankspieler
Beiträge
1.829
Punkte
113
Ort
Cologne
Es ist von der Nomenklatur her falsch MMA als beherbergende Kampfsportmutter zu sehen. MMA ist eben nicht „alle Kampfsportarten“ sondern eine Art „Kickboxringen“. Du kannst einen Handwerker nicht mit einem Fachinformatiker vergleichen. Du kannst Obst nicht mit einem Apfel vergleichen. Aber versucht mal weiter…
Auch Äpfel und Birnen vergleichen ist nicht einfach: Ringen und Boxen beispielsweise…Mein Sohn geht Ringen, wir haben einen Boxverein. Die Athletik ist völlig unterschiedlich. Am Ende hilft vermutlich eine Art Punktematrix:

Boxen und Ringen = sehr gut > Boxen oder Ringen sehr gut.
Boxen excellent > Boxen und Ringen mittelmäßig
Ringen excellent > Boxen und Ringen mittelmäßig

Aber irgendeiner sagte es schon: solche Diskussionen werden oft von couchpatatoes geführt…
 

Gladio

Mesmerising Measures
Beiträge
9.114
Punkte
113
Mein Sohn geht Ringen, wir haben einen Boxverein. Die Athletik ist völlig unterschiedlich.
Mein Neffe betreibt MMA und wird dieses Jahr Profi. Meine Wenigkeit kommt aus dem MT und dem KB. Mein Neffe trainiert gerade mit Chimaev und seiner Trainigsgruppe in Stockholm und berichtet von extrem harten Combat-Training.

Generell gibt es nicht viele Überschneidungen in der Trainingsmethodik. Beim MT wird viel auf Beweglichkeit der Gliedmaßen, Ausdauer und Schlagresistenz wertgelegt. Vorallem den Einsatz der "acht Gliedmaßen" wird in Verbindung mit Griff- und Wurftechniken aus dem Stand trainiert. Früher nannten wir das scherzhaft "die Ausbildung zu Schlag- Tretmaschienen". Natürlich wird auch der taktische Einsatz dieser primär Waffen einstudiert.

Beim MMA wird hauptsächlich BJJ und Mountringen trainiert. Viele praktische Übungen auf der Matte finden tatsächlich in diesem Bereich statt. Diese werden ab einem bestimmten Niveau, mit Seminaren in Boxen, MT, Kravmaga, ATK, Grabbling und Combat-Sambo ergänzt. Die ehemaligen Sowjetstaaten differenzieren sich in ihren Trainingsmethoden noch einmal von den den westlichen und legen größeren Wert auf extreme Beweglichkeit und Dehnbarkeit der Gelenke.

Das ist auch der große Unterschied zum Boxen. Dieser Sport ist eine Bewegungslehre die ein grundlegendes Alleinstellungsmerkmal besitzt. Er beschränkt sich auf den Angriff und die Verteidigung, ausschließlich ausgeführt mit den Fäusten und dem Oberkörper in Kombination mit spezialisierten Schrittfolgen, Stand zum Gegner und Hüftbewegungen.

Das alle geschieht ohne den aktiven Einsatz von Tritt-, Griff-, Würge- und Wurftechniken und setzt somit einen völlig differenzierten Bewegungsablauf und Stand zum Gegner voraus.

Aber irgendeiner sagte es schon: solche Diskussionen werden oft von couchpatatoes geführt…
Das war ich und wurde hier im Forum wochenlang mit "No Like Liebesentzug" abgestraft ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben