Wenn man bedenkt, dass Wilder noch nie länger als vier Runden geboxt, noch nie einem Mann wie Stiverne gegenüber gestanden und trotz Olympiateilnahme auch eine eher überschaubare Amateurlaufbahn hinter sich hat, dann war das schon recht eindrucksvoll heute. Dass er hinter der Führhand den Kampf über zwölf Runden bestimmt, Stiverne so verhungern lässt und immer die Ruhe bewahren kann hat doch kaum einer erwartet. Dazu hat er auch ein paar gute Hände eingesteckt, was ihm ja auch viele nicht zugetraut haben. Und Wilder hat sicher noch Potential noch oben - der ist quasi immer noch in der Lernphase und zeigt von Kampf zu Kampf Verbesserungen.
Er ist jetzt sicher nicht der neue Superheld, der Wladimir in zwei Runden KO schlägt, aber er bringt durchaus frischen Wind in das angeschlagene Schwergewicht. Vor allem in den USA - und das ist für den gesamten Boxsport eine gute Nachricht. Man wird jetzt sehen, wohin Wilders Reise geht. Die Anlagen hat er auf jeden Fall, die nötige Ringintelligenz scheint auch vorhanden zu sein (da hat er mit Mark Breland ja auch einen guten Trainer, besonders im Hinblick auf die Führhand). Da könnten noch einige interessante, spannende WM-Kämpfe im Schwergewicht auf uns zu kommen. Und wann konnte man das schon das letzte Mal behaupten?