O-Scoring: Gervonta Davis vs. Ryan Garcia (inkl. Undercard) | Fite

[thesweetscience]

Bin kein Scoring-Experte, aber was ich so von Offiziellen irgendwann mal gelernt habe: die Regeln erlauben durchaus, die Runde 2 so zu werten wie es die PR gemacht haben. Ein Niederschlag muss nicht automatisch 10:8 für den Knockouter gewertet werden, wenn der Niedergeschlagene z.B. ohne den Knockdown ansonsten die Runde gewonnen hat. Dann kann man auch 10:9 geben oder 10:10, wobei letzteres meiner Meinung nicht mit der Anweisung vereinbar ist, dass man keine Runden unentschieden bewerten soll Aber wird sicher irgendwo in den ABC-Regeln für Punktrichter stehen. Glaub ich zumindest. Im Detail befasst habe ich mich nie damit.

Ja theoretisch ist das sicher möglich. Aber um das Kriterium zu erfüllen muss der andere die Runde ansonsten wirklich komplett dominieren. Und beim besten Willen Garcia hat in der Runde vielleicht 3 gute Schläge gelandet. Das 10/10 würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass wenn Davis Garcia nicht niederschlägt, Garcia die Runde 10-8 gewinnt, weil er so unfassbar dominant war. Hab ich so noch nie gesehen dass das so gescored wurde. Finde das schon skandalös. Das 10-10 natürlich noch mehr als das 10-9, wobei das auch schon sehr fragwürdig ist.

Würde man die Runde dann nicht auch 8-8 werten müssen statt 10-10?

 

[timeout4u]

Wie gesagt, bin kein Scoring-Experte und manchmal punkten Punktrichter wirklich dumm/subjektiv oder schlimmer. Habe mir auch schon oft genug an den Kopf gefasst, wie Punktrichter manchmal die Runde bewerten oder welche Kriterien sie heranziehen oder dass sie sich manchmal den Kampf bewusst eng halten, damit die hinteren Runden die Entscheidung bringen usw.
Punktrichter haben leider oft ihre eigene Philosophie, Betrachtungsweise uä. und als Boxer/Trainer bleibt dir leider nur diese Dinge in deiner Art zu boxen zu berücksichtigen und entsprechend zu kalkulieren/spekulieren. Im Grunde findet man sowieso bei den meisten Events immer ein Urteil, bei dem man Skandal schreien kann.

 

[Young Kaelin]

Ja theoretisch ist das sicher möglich. Aber um das Kriterium zu erfüllen muss der andere die Runde ansonsten wirklich komplett dominieren.

Ja bei krasser domination ist n 10-9 noch möglich. Eine 10-10 ist bei diesem Beispiel davis vs. Garcia unmöglich. Das kannste vergessen.

Beim konkreten Beispiel war imo auch die 10-9 falsch. So dominierend war Garcia nicht. Da muss es schon gehörig rumpeln, dass einer bei einem erlittenen kd nur n 9-10 eingeschenkt bekommt.

10-8 runden ohne niederschlag gibts schon. Wenn einer den anderen total vermöbelt, der mehrfach hurt ist, aber einfach nicht runtergeht. Ist aber sehr selten.

 

[Po Lee]

Ja bei krasser domination ist n 10-9 noch möglich. Eine 10-10 ist bei diesem Beispiel davis vs. Garcia unmöglich. Das kannste vergessen.

Beim konkreten Beispiel war imo auch die 10-9 falsch. So dominierend war Garcia nicht. Da muss es schon gehörig rumpeln, dass einer bei einem erlittenen kd nur n 9-10 eingeschenkt bekommt.

10-8 runden ohne niederschlag gibts schon. Wenn einer den anderen total vermöbelt, der mehrfach hurt ist, aber einfach nicht runtergeht. Ist aber sehr selten.

Die 7. Runde von Wilder vs Ortiz I fällt mir auf anhieb ein, als klassische 10-8 Runde, ohne zu wissen, wie sie damals gescored wurde.

 

[Young Kaelin]

Die 7. Runde von Wilder vs Ortiz I fällt mir auf anhieb ein, als klassische 10-8 Runde, ohne zu wissen, wie sie damals gescored wurde.

 

[wicked]

Meine Meinung zum Kampf:

• Ich hätte mir mehr Feuerwerk erhofft. Das lag aber in erster Linie daran, dass Ryan in der 2. Runde einen bösen Konter lief. Danach traute er nicht mehr (ausgenommen die 6. Runde).
• Ryan Garcia hat sich schlecht verkauft. Ich halte zumindest von ihm heute weniger als ich es vor ein paar Tagen tat. Zu eindimensional, ohne Finten, zu berechenbar, zu einfallslos. Gegen stationäre Gegner wird er aber weiterhin gut aussehen.
• "Quit?" oder "No quit?" wird immer extrem moralisierend diskutiert. Ich glaube auch das Ryan raus wollte. Der Körpertreffer sass bestimmt gut, aber dass er nach 10 Sekunden wieder oben war, zeigt für mich, dass er den Count wahrscheinlich geschafft hätte. Der wollte raus. Ist auch nicht schlimm.
• Tank Davis überrascht mich immer wieder. Der kleine Mann aus Baltimore kann boxen! Und wenn er auch ausserhalb des Ringes kein Quantenphysiker ist, hat er einen enorm hohen Ring-IQ. Tank findet die Fehler seines Gegners und schlägt eiskalt zu. Leo Santa Cruz schlug dreimal hintereinander die Rechte, dann knallte der Konter. Ryan Garcia dreimal der linke Haken, dann kam die Bombe.

Also wenn das wirklich einer der "Top-Kämpfe" in diesem Jahr sein soll, dann gute Nacht Boxen. Garcia ohne psychische und physische Resilienz, dazu sicherlich auch klar eine Gewichtsklasse zu tief. In der UFC bekommt man sportlich mittlerweile mehr auf einer Nicht-PPV Veranstaltung geboten.

Es war ein Top-Kampf im Sinne von zwei der grössten Stars im Boxen kämpfen gegeneinander. Das solche Kämpfe nicht immer DIE Action generieren ist ja bekannt.
Trotzdem gab es ein KO. Der Tenor nach dem Fight bei den Fans war ja ganz gut.

 

[KRAFT&HERZ]

"Southpaw" wins again

 

[Meinereiner]

findet die Fehler seines Gegners und schlägt eiskalt zu.

Hat mich ein wenig an den Film "Creed 3" erinnert, als zu Beginn des Filmes Adonis in Zeitlupe gezeigt, immer wieder die offenen Stellen bei Tony Bellew erkannte. Endete soweit ich weiß auch mit einem Leberhaken

 

[Deontay]

Chávez Senior wird Garcia nicht mehr weiter verfolgen. Den Mongolen wollte ich ursprünglich nicht verlinken, weil ich solche Sparring-Geschichten lächerlich finde - aber er bestreitet am Donnerstag auf DAZN einen Hauptkampf am Broadway. Also nutzen wir das zur Werbung.

https://twitter.com/i/web/status/1650388710666412032

https://twitter.com/i/web/status/1650897206952468482

 

[timeout4u]

Wobei solche Sparringsgeschichten oft schon einen Funken Wahrheit enthalten können und Boxer bei den Pros durchaus öfter mit Verletzungen in den Ring steigen (müssen), allein wegen Verträge, TV, Klauseln usw. 100%ig fit in den Ring zu steigen, schafft man ab einen gewissen Level, Alter, Leistungsstand mit zunehmender Kampfanzahl eher weniger als mehr und hat schon seinen Grund warum es bei den Elite-Amateuren viele WOs gibt auf langen Turnieren/Meisterschaften. So unplausibel finde ich eine Verletzung bei Garcia im Vorfeld gar nicht mal: würde zumindest erklären, warum er so wenig mit der Schlaghand machte und einseitig unterwegs war. Aber kann ja eigentlich selbst jeder für sich ausmachen, ob er solchen Infos Glauben schenken mag oder nicht. Ich persönlich finde da eher solche Aussagen wie von Chavez Sr. wenig verlinkenswert, weil da eigentlich überhaupt kein Mehrwert gegeben ist, was eine sachliche Nachbetrachtung oder Kampfanalyse angeht.

 

[Powerfull Hitter]

Tank hat sehr guten Ring IQ für Konter, ich denke man kann ihn nun als den gefährlichsten Counter-Puncher p4p in the Game bezeichnen, Garcia riskierte zu viel, würde übermütig und zahlte den Preis und ganz ehrlich nach der zweiten Runde war klar, es war nur noch eine Frage der Zeit bis Davis weitere entscheidende Treffer landen würde. Garcia hätte bessere Chancen gehabt wenn er es "langweilig" gemacht hätte und als größerer Mann mit schnellen Händen Davis aus der Distanz auszuboxen. Garcia möchte nun @140 weiter machen und ich denke das ist besser für ihn, er wirkte dann doch ziemlich skinny gegen Tank. Sollte Lopez seinen nächsten Kampf gewinnen, könnte man dort Garcia vs. Lopez anpeilen. Dazu muss Lopez aber wieder einen Sprung nach vorne machen, ansonsten sehe ich ihn gegen den Briten verlieren.

 

[Bronx Bull]

Mit 1,2 Mio. verkauften PPVs war das Event in den USA ein ziemlicher kommerzieller Erfolg: https://www.boxingscene.com/amp/ger...tely-12m-ppv-buys-228m-ticket-revenue--174170