O-Scoring: Hernandez vs. Arslan


PureHate

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Firat's Art zu boxen nervt einfach nur. Hände hoch und mit dem Kopf nach vorne. Wieso man da nicht permanent Aufwärtshaken reinballert versteh ich nicht. An seinen Blumenkohl-Ohren hat man gut gesehen dass Hernandez fast nur über außen kam. Hernandez Kondition ist ein Witz. Mir egal ob er 10 Kg verloren hat, von Geldproblemen geplagt ist oder 'ne Virusinfektion hatte. Hernandez hat eigentlich in jedem Kampf Konditionsprobleme. Wenn er ab und zu explosiv wird, sieht man was er kann. Alekseev hat er so ja auch oft gut erwischt. In dem Kampf kamen viel zu wenige explosive Aktionen von Hernandez. So konnte er Firat nicht beeindrucken. Hatte viele Runden unentschieden. Waren einfach beide gleich schlecht oder haben gleich wenig gemacht. Irgendwie schade zu sehen dass Hernandez so hinter seinen Möglichkeiten bleibt.
 

Knight

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Hast du jemals von Wegner bei einem Kampf Kommandos in der Ecke gehört, die etwas feinere Details enthalten, wie sein Schützling boxen soll?

Wegners Anweisungen beziehen sich meistens darauf die Arme hoch zuhalten, sich durchzukämpfen, festzuhalten dass "der Andere" auch müde sei und das Handtuch zu wedeln, dass man den aufgefangenen Schweiß bis in die dritte Reihe riecht.

Du vergiss die teiweise persönlichen Beleidigungen in Richtung seiner jeweiligen Schützlinge auf dem Hocker.
Wegner hat am Wochende wieder einmal seinen Charakter zur Schau gestellt (diesmal nach dem Kampf).

Jetzt wo das Ende von SE bei der ARD immer näher rückt, gehen den Verantwortlichen im Stall scheinbar die Nerven durch.
Aber wie heisst es so schön, in Krisen zeigt sich oft der wahre Charakter...
 

Airtan

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Ich weiß gar nicht was einige hier haben. Bäh, richtig eklig, wenn jemand versucht in den Infight zu gehen. Wo gibt`s denn sowas. Neee, dann lieber 12 Runden lang `nen klammernden, schubsenden, seine Führhand heraustreckenden Bitchko beobachten, wie er eine Kombi nach der anderen herausfeuert.

Vor drei, vier Jahren hätte Hernandez sich solche Spässkes nicht erlauben können. Da wäre Firat ganze zwölf Runden auf ihn zumarschiert und nicht nur 10 Runden.
 

Harman

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Ich weiß gar nicht was einige hier haben. Bäh, richtig eklig, wenn jemand versucht in den Infight zu gehen. Wo gibt`s denn sowas. Neee, dann lieber 12 Runden lang `nen klammernden, schubsenden, seine Führhand heraustreckenden Bitchko beobachten, wie er eine Kombi nach der anderen herausfeuert.

Vor drei, vier Jahren hätte Hernandez sich solche Spässkes nicht erlauben können. Da wäre Firat ganze zwölf Runden auf ihn zumarschiert und nicht nur 10 Runden.

So siehts aus. Bei manchen könnte man meinen nur weil arslan limitiert ist hat er kein recht darauf zu gewinnen. Egal ob er mehr treffer hatte. Das was pablo 10 runden machte war alibi boxen.
 

Airtan

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Für mich ist Arslan jetzt schon `ne Legende. In drei unterschiedlichen Verbänden absolut fair den Gegnern gegenüber mit 43 Lenzen Weltmeister geworden!! Mit nicht "mehr" als körperlicher Härte und Nehmerfähigkeiten. Den Rest hat er angelernt oder zur Gewohnheit werden lassen.
Und er kommt aus `ner heftige Niederlage gegen Huck. Das muss man sich auch mal auf der Zunge zergehen lassen.

Ganz großen Respekt von meiner Seite Firat!:jubel:
Moped hat völlig recht. Er ist der Overachiever schlechthin!

PS: Den Rückkampf kann sich Sauerland sonstwohin schieben.
 

Airtan

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Nach den Meldungen der letzten Tage ist Hernandez wegen seiner finanziellen Situation (Betrug Manager/hohe Steuerschuld) mental ziemlich angeschlagen. Wahrscheinlich steckte das dahinter. Aber auf Hernandez hat Uli m.E. noch nie so verbal eingeprügelt, wie das bei AA üblich und nötig war.

Das hat doch nix mit der Taktik von Wegner zu tun. Der meinte nach den ersten zwei Runden sogar, daß er das gut mache.:confused:
 

auchda

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ich meld mich auch mal wieder.
Als Firat-Fan freue ich mich, dass er (mittlerweile) auch von dem einen oder anderen
hier im Boxforum seine Anerkennung erhält und ihm Respekt gezollt wird,
z.B. von holy Cow!, Mopedfahrer und anderen.

Wie oft war es so "unschön, limitiert, keine Chance etc."
und wie oft kam es anders und fast alle Gegner sahen nicht gut aus.

Ich habe mit nobbylenz mal ansatzweise darüber diskutiert und e steht halt auf "schön" boxen.
Für mich ist Boxen viel mehr. Es geht auch um die Geschichte eines Kämpfers und was er aus
seinen Möglichkeiten macht.
Und da beindruckte Firat mich wie kaum ein anderer.

Bei Alekseev und Huck I wurde er definitiv betrogen.
Alekseev vs. Arslan war im Mai 2012.

Er hätte also mindestens 2 Jahre als Champ gutes Geld verdienen können.
Schon damals fand man ihn zu alt um ihm den Sieg und Titel zuzusprechen.
Menschen, die so entscheiden, lieben den Boxsport nicht.
Es sind "Hu%en".

Ich hatte immer gesagt, er kann Huck schlagen.
Im Boxforum hieß es "unmöglich".
Als der Huck-Kampf kam mit reichlich Verzögerung (der schwere Unfall, Ermüdungsbruch vorher),
hatt ich selber Zweifel, ober er die Energieleistung von früher noch aufbieten könnte.
Und dann hat er Huck im ersten Kampf dominiert.
Dann das Urteil.
Unbändige Freude bei mir und schlimmste Ernüchterung.
Ab da hatte ich überlegt, den Fernseher jeweils vor der Urteilsverkündigung auszuschalten.

Im zweiten Kampf hat Huck wohl in etwa seinen besten Kampf gemacht.

Firat wurde ständig unterschätzt, gegen Drozd und andere.
Ständig hieß es vor so einem Kampf hier im Forum:
Arslan - chancenlos.

Boxen ist meiner Meinug nach viel mehr als Technik.
Boxen ist auch Klugheit, Strategie und Taktik, eben Kampf - und Romantik.

In diesem Kampf habe auch ich als Bewunderer Arslans ihn nicht unbedingt vorne gesehen,
sondern vielleicht ein Unentschieden oder sogar Sieg für Hernandez. Als Herausforderer hätte er mehr machen müssen.
Ein Rückkampf wird nichts bringen.
Firat war auch deswegen immer so gut, weil die Gegner ihn und seine Taktik/Kampfgeist unterschätzten.

Es bleibt die große Bewunderung für den Mann und seine Geschichte.
Ich verneige mich vor Firat Arslan.
 

Totto

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Ich bin mir nicht sicher, ob Firat den Kampf nicht ein bisschen durch zu wenig Aktivität in den letzten 2 Runden abgeschenkt hat. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er so fertig war, dass nicht mehr drin gewesen wäre. Es schien mir eher bewusste Vorsicht aufgrund der falschen Einschätzung seiner Ecke.
 

Rocco

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Nebenfrage, hier wurde immer von einem neuen ältesten Cruiserweltmeiste gesprochen. Hill war doch auch 43 als ihm Arslan den Titel damals abnahm.
 

Harlekin

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Kurze Frage, was macht Culcay eigentlich immernoch im Halbmittel? Mit der Größe und dem Punch/Kinn sollte er umbedingt ins Welter wechseln finde ich.
 

auchda

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Ich bin mir nicht sicher, ob Firat den Kampf nicht ein bisschen durch zu wenig Aktivität in den letzten 2 Runden abgeschenkt hat. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er so fertig war, dass nicht mehr drin gewesen wäre. Es schien mir eher bewusste Vorsicht aufgrund der falschen Einschätzung seiner Ecke.

Stimmt, Totto!
Habe ich genau so empfunden, nur vergessen zu schreiben.
Ich fand auch er hat in den letzten Runden vermieden.
Allerdings vorher im Kampf wenig gemacht.
Am Anfang hat er ja Hernandez kommen lassen, was ja auch gut geklappt hat.
Der Hernandez ist einfach zu uncool.
Aber später hat er immer zu wenig gemacht.
Vielleicht hat er doch noch nicht so viel abgebaut, sondern sich zu sehr auf Aussagen aus der Ecke
verlassen - und Wegner wußte halt immer mehr?
Ich weiß ja nicht, wie die Informationen von den Refs zu der Ecke gelangen, aber mann kann sich ja durchaus
einen Doppelagenten vorstellen.
Nach dem Motto: "Sag denen das, und uns sagst du den richtigen Stand"
 

Big d

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Firat's Art zu boxen nervt einfach nur. Hände hoch und mit dem Kopf nach vorne. Wieso man da nicht permanent Aufwärtshaken reinballert versteh ich nicht. An seinen Blumenkohl-Ohren hat man gut gesehen dass Hernandez fast nur über außen kam. Hernandez Kondition ist ein Witz. Mir egal ob er 10 Kg verloren hat, von Geldproblemen geplagt ist oder 'ne Virusinfektion hatte. Hernandez hat eigentlich in jedem Kampf Konditionsprobleme. Wenn er ab und zu explosiv wird, sieht man was er kann. Alekseev hat er so ja auch oft gut erwischt. In dem Kampf kamen viel zu wenige explosive Aktionen von Hernandez. So konnte er Firat nicht beeindrucken. Hatte viele Runden unentschieden. Waren einfach beide gleich schlecht oder haben gleich wenig gemacht. Irgendwie schade zu sehen dass Hernandez so hinter seinen Möglichkeiten bleibt.

Hernandez ist explosiv, allerdings kann er konditionell davon nur sehr wenige dieser spurts bringen, da er sonst übersäuert.

ich glaube auch, dass das auch Veranlagung ist. Es gibt leute die einfach vom typ her eher sprinter sind und nicht für ausdauerleistungen gemacht sind, da hilft dann auch Training nur bedingt (@Realist ich glaube auch an Veranlagung nur nicht an die Veranlagung zum tequile trinken und fett werden:)). eventuell könnte das durch Training verbessert werden, aber eine lunge wie arslan würde er wohl nie haben.

diese konditionsprobleme sind eines der Hauptprobleme von ihm, die neben der Konzentration sicher ein Hauptgrund für seine unkonstanz im ring sind.

Ich wüsste auch nicht die lösung dafür. entweder armpunches um weniger kraft zu verbrauchen, oder eher harte einzel und doppelschläge statt diese langen Serien, die viel kraft kosten.
 

Dog Man

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Ich werde mich wohl nicht mehr daran gewöhnen Halten, Klammern, Schubsen, Niederdrücken und sonstige nicht regelkonforme Dinge als "Ringintelligenz" anzusehen. Wenn das allgemein als richtig und notwendig gesehen wird, bin ich beim Boxen nicht mehr richtig. Wohlgemerkt, kein Schmusekurs und auch kein Amateurboxen im Profigeschäft - hartes, ordentliches Kämpfen, auch bis in Grauzonen. Wer jedoch das o.g. sehen will sollte sich anderen Sportarten zuwenden. Ich denke nicht, dass sich das Boxen an das MMA orientieren ....und schon gar keine Angst vor schwindenden Zuschauerzahlen haben sollte.
Haben sich die Befürworter eigentlich überlegt wie sich das auf den Nachwuchs auswirkt. Erfolg hast Du nur mit schmutzigen Tricks, Regelverletzungen und unfairen Aktionen ....also trainiere das gefälligst um eine "Ringintelligenz" zu erhalten? Nö!
 

timeout4u

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Wer gegen Arslan boxt, sollte sich vorher auch ein wenig mit Ringern vorbereiten und vor allen Dingen auch gute Beinarbeit haben. Sonst stellt der Arslan einen vor Probleme, die man in 100erten Amateurkämpfen und 1000 Sparringseinheiten niemals kennengelernt hat.Wenn sich Boxer weiterentwickeln wollen, müssen sie von MMA lernen.

Nichts gegen Arslan und Respekt vor seiner Leistung, aber mit so einem Typ Boxer macht doch jeder Boxer bereits als Amateur irgendwann Erfahrung. :confused: Es gibt auch genug boxerische Mittel und Techniken, mit denen man solchen Boxern begegnen muss. MMA hilft da auch ned weiter, sondern vor allem Kondition, Schnelligkeit, kluges Boxen und die Umsetzung entsprechender Boxtechniken. Darüberhinaus darf man nie vergessen, dass auch andere Faktoren eine Rolle spielen wie Tagesform, Nerven, Psyche usw. So spielt beim Sieg von Hatton über Tszyu zum Beispiel auch eine Rolle, dass Tszyu älter war, nicht mehr so hungrig, weniger motiviert usw. Damit will ich Hattons Leistung nicht schmälern. Nicht unwahrscheinlich, dass Tszyu auch Probleme mit seinem Stil hatte, doch allein daran lag es sicher nicht. Der Kampf gegen einen jüngeren Tysyu hätte auch anders aussehen können. Und Arslan hat, neben anderen Gründen, zum Teil auch gut ausgesehen, weil Hernandez einfach falsch geboxt hat. Aber deswegen braucht ein Boxer doch keine Nachhilfe bei MMA & Co. Heisst nicht, dass ich es schlecht finden würde, sondern diesen Aspekt nur etwas überbewertet. :saint:;)
 

Mopedfahrer

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Arslan ist schon ein sehr spezieller Fall. Er ist groß und kräftig, die Deckung ist fest, und er kommt ungewöhnlich schnell vorwärts und erstickt. Das ist ja zum Teil keine klassische Beinarbeit, sondern ein Vorwärtslaufen, schnelles Vorwärtsgehen, Reinfallen. So kommen nur sehr wenige vorwärts, und schnell ist kein Platz mehr da und dann klappte das mit dem Timing bei Hernandez auch nicht mehr. Hernandez kam aus dem Konzept und war nicht der erste, dem das gegen Arslan passiert ist. Der Rollpanzer-Modus hat die vermeintlich bessere Schlagtechnik teilweise gut neutralisiert. Arslan kann auch ohne gute Treffer zu setzen, andere körperlich zermürben und deutlich unter Druck setzen. Äußerst interessant wie er das immer wieder macht. Seit Jahren weiss jeder was kommt, viele haben trotzdem Probleme. Besonders wenn man zum ersten Mal so einen Drücker vor sich hat. Huck war dann bei Nr. 2 adaptiert sehr intelligent und zeigte gute Übersicht und gutes Timing. Bei Nr. 1 war ihm noch gar nicht so richtig klar, was er optimalerweise gegen Arslan hätte machen müssen.

Aber deswegen braucht ein Boxer doch keine Nachhilfe bei MMA & Co. Heisst nicht, dass ich es schlecht finden würde, sondern diesen Aspekt nur etwas überbewertet.

Mavrovic hat schon vor 15 Jahren in der Vorbereitung Ringer hinzugezogen. Das war ein wichtiger Faktor zur Vorbereitung, wie er mehrfach betont hat. Gegen einen wie Lewis, der einen ständig mit dem Uppercut abfängt, nützte das natürlich dann auch nichts.
 
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nobbylenz

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ich meld mich auch mal wieder.
Als Firat-Fan freue ich mich, dass er (mittlerweile) auch von dem einen oder anderen
hier im Boxforum seine Anerkennung erhält und ihm Respekt gezollt wird,
z.B. von holy Cow!, Mopedfahrer und anderen.

...

Ich habe mit nobbylenz mal ansatzweise darüber diskutiert und e steht halt auf "schön" boxen.
Für mich ist Boxen viel mehr. Es geht auch um die Geschichte eines Kämpfers und was er aus
seinen Möglichkeiten macht.
Und da beindruckte Firat mich wie kaum ein anderer.

In diesem Kampf habe auch ich als Bewunderer Arslans ihn nicht unbedingt vorne gesehen,
sondern vielleicht ein Unentschieden oder sogar Sieg für Hernandez. Als Herausforderer hätte er mehr machen müssen.
Ein Rückkampf wird nichts bringen.
Firat war auch deswegen immer so gut, weil die Gegner ihn und seine Taktik/Kampfgeist unterschätzten.

Es bleibt die große Bewunderung für den Mann und seine Geschichte.
Ich verneige mich vor Firat Arslan.

An eine Diskussion mit Dir kann ich mich gar nicht erinnern ;) Anerkennung und Respekt haben übrigens auch einige andere gegenüber Arslan gezeigt (mich eingeschlossen, siehe meinen letzten post).

Als "Bewunderer" von Arslan bist Du aber in gewisser Weise auch "befangen" - außerdem sollte man es jedem selbst überlassen, welche "Qualitäten" man bei einem Boxer höher "bewertet". Das ist halt sehr individuell und da gibt es keine allgemein gültige Definition. Das gilt im übrigen Gewichtsklassen-übergreifend, denn ähnliche Kämpfertypen gibt es sowohl in den leichten als auch schweren Gewichtsklassen.

Gut, es mag Taktik gewesen sein, dass Arslan in den ersten beiden Runden mit stets geschlossener Doppeldeckung auf Hernandez zumarschiert ohne dann groß was zu machen - ich fands irgendwie putzig, so extrem hatte ich das noch nicht gesehen. "Muss" mir das nun "gefallen" - nö. Auch wenn ich den tieferen Sinn dieser Taktik nicht so richtig erfasst haben sollte...es ist doch so, dass jeder Boxer aus seinen Möglichkeiten das Beste zu machen bestrebt ist und seine Schwächen möglichst zum Tragen kommen lassen will. Insofern hat Arslan immer das beste aus seinen Möglichkeiten gemacht, da habe ich auch nie widersprochen.

Das mir das "klarere" Boxen mehr gefällt, halt' mit Kombinationen, Schlagvarianten, Meidbewegungen und Beinarbeit (bin ja bekanntlich Turniertänzer :D), ist ja wohl meinem und jedes anderen Geschmacks überlassen.

Mayweather ist ja vor allem deshalb so ein Megastar, weil er dem "Ideal" des "perfekten" Boxers nahe kommt- auch er hat seine "Schwächen", aber der Gesamteindruck fasziniert, auch seine Antipization im Ring bei jedem Gegner. Das unterscheidet meines Erachtens einen sehr guten Boxer (Hernandez) von einem überragenden Mann (Mayweather). Eigentlich müsste Hernandez Arslan klar ausboxen können - hat er aber nicht. Die Kunst besteht eben darin, seine Möglichkeiten optimal in einem Kampf zu entfalten und gegebenfalls auch seine Taktik an den Gegner anzupassen.

Nun entspricht "schönes" Boxen (in meiner Definition) nicht gleichzeitig großem Erfolg - siehe Culcay. Was er macht ist großenteils "brotlose" Kunst. Demgegenüber war ein "one-trick-pony" wie Arslan schon einmal Weltmeister - zweifellos eine erstaunliche Leistung. Er hat mit enormem Willen und auch durch seine Physis viel erreicht und zieht seine Taktik immer gnadenlos durch, die er über die Jahre perfektioniert hat. Damit ist er offensichtlich ein sehr schwer zu besiegender Gegner. Ironie des Schicksals: "Box-Professor" Marco Huck hat's im zweiten Kampf eindrucksvoll gezeigt, wie man Arslan "zerlegt"...

Insofern: Arslan wird vielleicht noch einen guten Zahltag bekommen, dem ich ihm sehr gönne. Er verdient es, aber dann isses' auch mal gut gewesen. Die Adaptions-Fähigkeiten eines Hopkins hat er nicht und er wird seinen Kampfstil auch nicht mehr dem zunehmenden Alter anpassen können (wie BHOP), denn sein Kampfstil lebt primär von der Physis. Es wurde als Übergangslösung von Sauerland "eingekauft", um ein paar nette, attraktive Kämpfe zu machen. Ich denke mit seiner Karriere kann er mehr als zufrieden sein. Aber sorry - seine Zeit ist einfach abgelaufen, im Prinzip war sie schon nach dem zweiten Kampf mit Huck vorbei.
 

Tobi.G

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Nichts gegen Arslan und Respekt vor seiner Leistung, aber mit so einem Typ Boxer macht doch jeder Boxer bereits als Amateur irgendwann Erfahrung. :confused: Es gibt auch genug boxerische Mittel und Techniken, mit denen man solchen Boxern begegnen muss. MMA hilft da auch ned weiter, sondern vor allem Kondition, Schnelligkeit, kluges Boxen und die Umsetzung entsprechender Boxtechniken. Darüberhinaus darf man nie vergessen, dass auch andere Faktoren eine Rolle spielen wie Tagesform, Nerven, Psyche usw. So spielt beim Sieg von Hatton über Tszyu zum Beispiel auch eine Rolle, dass Tszyu älter war, nicht mehr so hungrig, weniger motiviert usw. Damit will ich Hattons Leistung nicht schmälern. Nicht unwahrscheinlich, dass Tszyu auch Probleme mit seinem Stil hatte, doch allein daran lag es sicher nicht. Der Kampf gegen einen jüngeren Tysyu hätte auch anders aussehen können. Und Arslan hat, neben anderen Gründen, zum Teil auch gut ausgesehen, weil Hernandez einfach falsch geboxt hat. Aber deswegen braucht ein Boxer doch keine Nachhilfe bei MMA & Co. Heisst nicht, dass ich es schlecht finden würde, sondern diesen Aspekt nur etwas überbewertet. :saint:;)

Stimme dir zu. Es kann nicht der richtige Weg sein, dass man sich im Boxen tricktechnisch an MMA orientiert bzw. bewusst dreckige grenzwertige Techniken trainiert. Das wird nur dazu führen, dass der Sport noch unansehnlicher wird und noch mehr Leute dem Boxen den Rücken zuwenden, Leute wie der Do Man z.B und vielleicht auch ich.
Wenn man die heutigen Kampfstile mit den aus den 80gern und 90gern vergleicht, haben die Kämpfe durch solche Methoden schon stark genug gelitten. Da braucht man es nicht noch weiter auf die Spitze treiben.
 
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