Habe jetzt Serrano-Taylor sehen können – ging ja Live dank der Netflix-Probleme nicht wirklich – und muss zunächst sagen: Was ein Fight! Das war großes Kino, was die beiden Damen da abgeliefert haben. Eine Schlacht, wie schon im ersten Kampf, auf tollem Niveau.
Aber leider ist das nicht die einzige Gemeinsamkeit mit dem ersten Fight – das Urteil ist eine weitere. Ich hatte es 96-93 für Serrano und habe wirklich versucht, alle engen Runden an Taylor zu geben. Aber mehr war meiner Meinung nach nicht drin. Gewonnen hat sie den Kampf niemals. Das ist jetzt mindestens das dritte Mal, dass sie von den Punktrichtern übel bevorzugt wird. Serrano müsste eigentlich zwei Siege über Taylor im Rekord haben und auch Cameron hat das Rematch nicht verloren. Das stößt einfach sauer auf – und die dreckige Kampfführung mit dauernden Kopfstößen tut ihr übriges. Das schmälert Taylors Standing bei mir enorm, obwohl sie unbestritten sehr, sehr viel erreicht hat.
Fairerweise muss man aber auch sagen, dass Serrano bei aller Warrior-Mentalität in der zweiten Hälfte taktisch nicht so schlau geboxt hat. Das war schon sehr viel Brechstange nach dem Cut und dabei hat sie leider auch viele Konter gefressen. Das ist auch eine Parallele zum ersten Kampf, denn da hat sie Taylor am Ende ähnlich viel angeboten. Damit hat sie es knapper gemacht als nötig – was das Urteil natürlich nicht entschuldigt. Aber gegen Taylor braucht man offenbar acht, neun glasklare Runden, um den Kampf zu bekommen.
Ich hoffe auf einen dritten Kampf und dann auf zwölf Runden á drei Minuten. Taylor hat ja im Interview schon gesagt, dass sie das machen würde. Mal sehen, ob sie der Ansage Taten folgen lässt.