O-Scoring: Joe Joyce vs. Zhilei Zhang (inkl. Undercard und Nachbesprechung) | Bild+


KO King

Nachwuchsspieler
Beiträge
217
Punkte
43
@Roberts
Shannon Briggs ist zwar 193,hat aber 203 Reichweite, war im Kampf gegen Savon erst 20 Jahre Alt, wurde mit 21 Profi, wenn er da ca 90kg wog, ist es doch gar kein Wunder das er paar Jahre später um die 100kg wiegt bzw etwas mehr als ein Usyk, Ali usw, selbst ohne aufmuskeln.
Das Tyson mit knapp 54 kein Brocken ist, wer hätte das gedacht, nicht jeder hat die Genetik wie George Foreman:LOL:
Dafür wog Mike als Jugendlicher über 80kg.
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.349
Punkte
113
Man kann zum “Shaolin-Effekt“ auch normale Amateur-Boxschule der Elite sagen. Kein Hexenwerk, sondern alltägliche Technikschulung. Der Eine wendet sie halt an, der andere weniger und es gibt im Boxen eben zig unterschiedliche Schlagtechniken/ausführungen. Man muss daraus nicht extra eine neue Superkraft aus China kreieren. ;)
 

Roberts

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
9.887
Punkte
113
@KO King
Shannon Briggs - war übrigens nur ein Beispiel - begann 1993 mit dem nahezu kontinuierlichen Aufmuskeln und nein, dass er dann die 100 Kg überschritt lag gerade am Aufmuskeln. Wenig überraschend ging damit ein immer massiverer Verlust an Beweglichkeit und Ausdauer einher. Der frühe Profi war keineswegs unaufgemuskelt breiter, wuchtiger als Usyk. Sebastian Fundora hat auch eine größere Reichweite als viele Schwergewichtler und ist trotzdem keiner.
 

Franz

Bankspieler
Beiträge
10.599
Punkte
113
Das glaube ich nicht wirklich: Maske, Rocchigiani, Beyer...waren keine harten Puncher - der Leberhaken von Beyer war aber wohl knallhart.

Hagler, Sanders, Moorer, Calzaghe waren aber tatsächlich starke Puncher.

Darum habe ich ja geschrieben fast alle, wobei Rochiggiani und Beyer durchaus Punch hatten. Maske habe ich einmal als er gerade so an die zwanzig war bei einem Volksstimme Fest in Wien aus aller nächster Nähe als Amateur boxen sehen, mit der Faust hat er wirklich kaum eine Fensterscheibe einschlagen können, aber was er technisch und an sauberem boxen gezeigt hat war damals schon sensationell.
 

Franz

Bankspieler
Beiträge
10.599
Punkte
113
Ob Zhang den "Shaolin-Effekt" hat, kann man so nicht sehen, da müsste man auf dem receiving end sein (oder Zhang fragen). Ist kein Hexenwerk, das kann jeder lernen, hat aber einen Nachteil - das geht noch mal extra auf die Kondition, der Effekt verbraucht definitiv (chemische) Energie und ist kein "mentaler" Effekt. Wenn der Effekt voll läuft, schlägt man drei mal so, und braucht ein Sauerstoffzelt und eine Auszeit.

Was man sehen kann ist, dass er flüssig schlägt. Er schwingt, bzw. wirft, und schiebt nicht. D.h. er bringt seine Masse flüssig in den Schlag und schwingt durch.

Du beschreibst das sehr gut. Dabei ist Zhang nicht einmal eines dieser Naturereignisse, wie Foreman oder Tyson ihrer Prime wo der Luftzug wenn sie daneben schlagen auch noch schmerzt, aber sein Schlagaufbau von unten nach oben ist wie du es sehr gut beschreibst einfach 1A.
 

KRAFT&HERZ

old member
Beiträge
8.656
Punkte
113
Wollte das Wort "Shaolin" erst gar nicht schreiben, doch jetzt weiß im Forum jeder,
welcher chinesische Schwergewichtler gemeint ist.
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.687
Punkte
113
Man kann zum “Shaolin-Effekt“ auch normale Amateur-Boxschule der Elite sagen. Kein Hexenwerk, sondern alltägliche Technikschulung. Der Eine wendet sie halt an, der andere weniger und es gibt im Boxen eben zig unterschiedliche Schlagtechniken/ausführungen. Man muss daraus nicht extra eine neue Superkraft aus China kreieren. ;)
Äh, nein. Der echte Effekt (nicht irgendwelcher Fake-Kram von Schaustellern) entsteht durch spezifische Trainingsmethoden die rein physiologisch wirken. Z.B. länger Kopfstand (machen bestimmte Boxer auch), Handstand auf den Fingerspitzen, EXTREM langsames Bewegen jedes Muskels bzw. Gliedmaßen in jeder Bewegungsrichtung (um jedes Gelenk zu erreichen), Erschütterungsübungen um Last auf den Knochen zu bekommen (Stampfen, Wippübungen mit langen Stangen), Aufprallübungen Körper gegen Körper bzw. Knochen gegen Knochen, und ein bisschen "esoterischer" Kram den man vermutlich auch irgendwie erklären könnte (z.B. Steine am Seil an die Hoden hängen, warum auch immer - Beckenbodenmuskulatur?). Dabei irgendwas murmeln oder "denken" muss man nicht. Andere Qigongübungen u.a. mit Atmung wird als Unterstützung noch dazu gemacht.

Wenn Interesse bestünde, könnte ich dir das auch genauer zeigen. Der Effekt entsteht nur sehr langsam, man merkt aber schon nach 6 Wochen eine Verbesserung. Leichtere Bewegungen, weniger Erschöpfung.
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.349
Punkte
113
Meinte mit meiner Aussage nur, dass die Schlagkraft bzw. die Vorbereitung von Zhang mit größter Wahrscheinlichkeit mehrheitlich auf zig Elementen aus dem Boxtraining beruht und nicht auf sog. besonderes "Shaolin"-Training, wobei es sicher ähnliche Trainingsmethoden in beiden "Kampfsporten" gibt. Erkenne da aber bei Zhang nun nichts wirklich Neues bei seiner Art zu boxen oder dass da etwas im Boxen noch nie Dagewesenes oder Unbekanntes dahinter steht bzw. was genau eine solche Annahme rechtfertigen soll. :confuse:
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.687
Punkte
113
Ich bezog mich da nur auf das aufgebrachte "Shaolin-Effekt". Wäre möglich, aber das hat man nicht weil man Chinese ist. Das haben nicht mal "die Shaolin-Mönche", sondern wenige häufig sehr alte Leute die auch tatsächlich dieses Training gemacht haben. Das kann JEDER, er muss es nur tun. Ich sehe das jetzt nicht zwingend bei Zhang, es hängt halt davon ab ob er das trainiert hat. Ähnliche physiologische Effekte haben auch Arbeiter, z.B. Schmiede, Leute die schweres Eisenzeug von klein auf rumschleppen, Leute die Erschütterungen ausgesetzt sind. Es ist ein körperlicher Effekt.

Das was Zhang da zeigt kann aber auch ganz normales "entspanntes" flüssiges Boxen sein, bei dem er seine Masse gut in den Punch bringt. Das geht ganz ohne "Shaolin", aber mit Shaolin wäre es noch etwas mehr. Das hat aber auch Nachteile, was man in den Griff kriegen müsste. Mich persönlich würde es überraschen, wenn Zhang über ein paar Basisübungen hinaus Qigong für Kraft gemacht hätte.
 

Franz

Bankspieler
Beiträge
10.599
Punkte
113
Ich bezog mich da nur auf das aufgebrachte "Shaolin-Effekt". Wäre möglich, aber das hat man nicht weil man Chinese ist. Das haben nicht mal "die Shaolin-Mönche", sondern wenige häufig sehr alte Leute die auch tatsächlich dieses Training gemacht haben. Das kann JEDER, er muss es nur tun. Ich sehe das jetzt nicht zwingend bei Zhang, es hängt halt davon ab ob er das trainiert hat. Ähnliche physiologische Effekte haben auch Arbeiter, z.B. Schmiede, Leute die schweres Eisenzeug von klein auf rumschleppen, Leute die Erschütterungen ausgesetzt sind. Es ist ein körperlicher Effekt.

Das was Zhang da zeigt kann aber auch ganz normales "entspanntes" flüssiges Boxen sein, bei dem er seine Masse gut in den Punch bringt. Das geht ganz ohne "Shaolin", aber mit Shaolin wäre es noch etwas mehr. Das hat aber auch Nachteile, was man in den Griff kriegen müsste. Mich persönlich würde es überraschen, wenn Zhang über ein paar Basisübungen hinaus Qigong für Kraft gemacht hätte.

Bei diesem phantastischen Shaolin und Kung Mu Schas ;) sind ja Unmengen Phantasterei dabei, geboxt wird auf der Welt wettkampfmäßig seit tausenden von Jahren in beinahe allen Kulturkreisen, da gibt es keine geheimen Entwicklungen welche die einen hätten, und die anderen nicht. Auch nicht zu vergessen das ritualisierte phantastisch filmische vieler Show Kampfsportarten. Da werden zum Teil Dinge praktiziert welche bei ernsthaftem Kämpfen mit ihrer von Alters her immer wieder erprobten und verbesserten Art zu kämpfen allenfalls lächerlich wirken würden. Man stelle sich einmal vor Marvin Hagler hätte einen seiner klug vorgetragenen Angriffe gegen wen auch immer, mit einem Drehsprung eingeleitet, bei dem er seinem Gegner einen Moment den den Rücken zukehrt.:LOL::LOL::LOL:
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.075
Punkte
113
Aber was für ein Upset.

vor 2 Jahren kannte ich den Chinesen gar nicht
Bei mir wars eher andersrum. Ich kannte ihn durch seinen Finalkampf in Peking 2008, aber durch seinen nicht allzu schnellen Aufbau hätte ich nicht gedacht, dass er noch vor dem 40sten Geburtstag in einer Top10-Liste ankommt.

Gewiss, Joyce hat eine dankbare Defensive, aber dennoch hätte ich Zhang einen solchen Erfolg nicht zugetraut.

2008 war er für mich einer der "glücklichsten" Medaillengewinner bei der chinesischen Mission, für die Spiele im eigenen Land das Amateurboxen für sich zu finden (danach wurde ja bald wieder ruhig um das Boxen in China).

Das Super-Schwergewicht startete - im Gegensatz zu den meisten Gewichtsklassen - mit 16 Teilnehmern und Zhang wurde in ein recht dankbares Viertel des Turnierbaumes gelost (so wie Wilder im Schwergewicht darunter). In den ersten beiden Runden traf er auf ziemlich schlagbare Gegner, während andere sich z.B. gegen Pulev, Alfonso und Timurziev durchsetzen mussten.
Die Ellbogenverletzung von Glazkov bescherte ihm einen kampflosen Finaleinzug, wo er dann von Cammarelle mächtig verprügelt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:

Powerfull Hitter

Nachwuchsspieler
Beiträge
742
Punkte
93
Auf mich wirkt es manchmal so als habe Zhang Kreislauf, bis er dann doch die nächste gefährliche Aktion bringt. Auch wenn er müde aussieht bleibt er gefährlich und er hat als Southpaw wirklich eine schöne Linke die schneller kommt als man meinen würde. Bin gespannt wer sein nächster Gegner wird. Joyce kann immer noch gewissen Topleuten große Probleme machen, Zhang war einfach das ungünstige Style-Matchup was es gibt für ihn.
 

KRAFT&HERZ

old member
Beiträge
8.656
Punkte
113
Glaue unterdessen, Zhang hat gewusst, dass das Kinn von JJ sehr hart ist,
und hat von Anfang an das Auge als Ziel gewählt.
 

afido

Nachwuchsspieler
Beiträge
131
Punkte
43
JJ ist ziehmlich offen.Er vertraut auf sein hartes Kinn. Da liegt es nahe, auf das Auge zu gehen.
 
Oben