O-Scoring: Krzysztof "Diablo" Włodarczyk vs. Adam Balski | WBC Interimsweltmeisterschaft im Bridgerweight | TVP-Sport


Wer gewinnt den großen Hauptkampf?

  • Krzysztof "Diablo" Włodarczyk vorzeitig.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Adam Balski vorzeitig.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Unentschieden.

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    5
  • Umfrage geschlossen .

Deontay

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Boxen besitzt eine besondere Faszination – auch deshalb, weil man immer wieder mit altbekannten Namen konfrontiert wird, die man längst vergessen glaubte. Ehemals große Champions kehren nach vielen Jahren plötzlich zurück auf die große Bühne, und nicht wenige Fans staunen, dass diese Kämpfer tatsächlich noch aktiv sind. Allzu oft erlebt man diese einstigen Helden allerdings in eher tragischen Konstellationen – als Boxer, die den Absprung verpasst haben und gegen deutlich jüngere Athleten kaum noch mithalten können.
„Am Mittwoch bin ich im Krankenhaus gelandet, wo ich einen Tag verbracht habe. Ich wusste nicht, ob ich an diesem Kampf teilnehmen würde. Mir ging es schlecht. Ich habe die Organisatoren und meine Mutter angerufen. Ein Krankenwagen hat mich abgeholt, weil ich leicht ohnmächtig geworden bin“, gestand er unter Tränen.

Wie es nun weitergeht, ließ Włodarczyk offen. Der Titelgewinn könnte durchaus einen würdigen Abschluss seiner langen Karriere darstellen. Andererseits ist er nun offizieller Pflichtherausforderer des Südafrikaners Kevin Lerena (31-3), dem amtierenden WBC-Weltmeister im Bridgerweight. Ob er diesen Weg tatsächlich gehen wird, weiß er selbst noch nicht.

„Ich weiß wirklich nicht, was ich angesichts dieser Ereignisse weiter tun soll. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nach dem Gewinn dieses Gürtels meine sportliche Karriere nicht beenden werde und denke darüber nach. Meine engsten Angehörigen, besonders meine Mutter, nehmen das sehr mit. Ich habe meine Mutter noch nie so aufgewühlt gesehen wie in jener Nacht, als ich um Mitternacht ins Krankenhaus gebracht wurde. Gesundheit und Familie sind für mich das Wichtigste. Boxen ist ein Vergnügen.
Im Juni werden es 30 Jahre, seit ich boxe. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Sicherlich werden wir darüber nachdenken und eine Reihe von Untersuchungen machen, die zeigen sollen, wie es weitergeht.“

 

speedclem

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wlodarczyk hat doch auch mal versucht, Suizid zu begehen, die narben kann man ja noch sehen ... ich bin immer sehr skeptisch, wenn jemand mit 44 noch im ring steht, auch schon schlachten geschlagen hat, über 60 kämpfe hat der mann in den Knochen, und in der "Rübe". gut kann das nicht sein. letztens sprach ich mit einem jungen, talentierten top-fitten Amateurboxer und dem (und auch dessen Mutter) sagte ich "boxen ist ein geiler, disziplinierender Kampfsport, den man aber nicht zuuu lange machen sollte".
 

Deontay

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ich bin immer sehr skeptisch, wenn jemand mit 44 noch im ring steht, auch schon schlachten geschlagen hat, über 60 kämpfe hat der mann in den Knochen, und in der "Rübe". gut kann das nicht sein.

Gesund ist das ja allgemein nicht auf dem Niveau. Es wäre immer vorteilhaft als Profiboxer die Karriere nicht zu lang fortführen zu wollen. Das sagt sich aber natürlich immer so einfach. Viele Boxer sind auf weitere Börsen angewiesen, weil sie eben kein zweites Standbein haben. Manche lieben auch ihr Handwerk und die erhaltene Aufmerksamkeit, die sie im Ring genießen.

wlodarczyk hat doch auch mal versucht, Suizid zu begehen, die narben kann man ja noch sehen ...

Er saß vor 1-2 Jahren übrigens wieder im Gefängnis ein.
 

timeout4u

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ich bin immer sehr skeptisch, wenn jemand mit 44 noch im ring steht, auch schon schlachten geschlagen hat, über 60 kämpfe hat der mann in den Knochen, und in der "Rübe". gut kann das nicht sein. letztens sprach ich mit einem jungen, talentierten top-fitten Amateurboxer und dem (und auch dessen Mutter) sagte ich "boxen ist ein geiler, disziplinierender Kampfsport, den man aber nicht zuuu lange machen sollte".
Oft ist aber nicht unbedingt die Länge der Boxkarriere ursächlich oder das Problem, sondern die Art und Weise der Ausübung. Denke da besonders an den Einsteig in eine Boxkarriere als Jugendlicher/junger Erwachsener.
Hier wären Reformen hinsichtlich z.B. Ausbildung/Boxregeln/Förderung dringend angeraten. Gerade in diesen Zeiträumen der Entwicklung wird leider viel zu wenig auf die psychische Gesundheit der jungen Boxer Wert gelegt.
Gerade hier entstehen bei vielen Boxern psychische Probleme, Abhängigkeiten bzw. solche Veranlagungen werden erst recht verstärkt, weil nur der Erfolg an erster Stelle steht ohne Rücksicht auf Stärken/Schwächen der Boxer.
Dazu gehört aber auch ein gewisses Umdenken in der Gesellschaft, was Erwartungen, Anforderungen usw. an den Boxern und den Boxsport angeht.
Alles nur auf die Anzahl der erhaltenen Schläge/Kämpfe oder die Jahre zu schieben ist meiner Meinung zu billig, denn der Boxsport an sich "kränkelt" an vielen Ecken und Kanten, so dass man eigentlich nicht unbedingt von einem geilen Kampfsport sprechen kann.
 

speedclem

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Er saß vor 1-2 Jahren übrigens wieder im Gefängnis ein.

ah, das wusste ich nicht. weiß man, weswegen? ich habe den woldarczyk früher ganz gerne gesehen, guter infighter, war ja nicht der größte cruiser, gg den seht guten cunningham konnte er enge fights abliefern, aber das ist gefühlt jahrzehnte her. er sollte schnell die handschuhe an den nagel hängen, richtig kohle wird er in diesem bridgerweight ja auch nicht mehr machen.
 

speedclem

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Alles nur auf die Anzahl der erhaltenen Schläge/Kämpfe oder die Jahre zu schieben ist meiner Meinung zu billig, denn der Boxsport an sich "kränkelt" an vielen Ecken und Kanten, so dass man eigentlich nicht unbedingt von einem geilen Kampfsport sprechen kann.
wenn ich sehe, wie dieser junge, von dem ich sprach, in dem sport aufgeht, zu turnieren fährt, in seinem verein aktiv ist, den sport liebt, geschichten von den "großen" boxern hören will, dann spreche ich ihm gegenüber natürlich von einem "geilen" sport, denn er sieht das ähnlich. aber schläge wird man so oder so kassieren, und ja, natürlich hängt das vom stil ab und profiboxen ist ja eh was anderes. ich habe 2 kinder, die würde ich ungern ernsthaft boxen sehen (sind 2 mädels, aber ginge ja auch), und die mutter von dem jungen sorgt sich nat. bei jedem kampf. ein bekannter von mir (leider schon tot) hat zu ddr zeiten das boxen aufgegeben, weil ein vereinskamerad nach einem kampf starb. mag sein, dass auch im boxen der fisch vom kopf her stinkt, aber einen jungen mann, der den sport mit feuer und flamme betreibt, kann man schon mal mit der ansicht, dass es ja im grunde ein toller sport ist, ermutigen.
und je älter man wird, vor allem im profi bereich, umso schlechter die reflexe usw. man wird langsamer, häufiger getroffen usw. und das ist ja nie gut. ich bin deswegen auch ein fan von Boxern, die defensiv was drauf haben, sich harten treffern entziehen können, gut meiden, auch im rückwärtsgang treffer setzen können. so was wie: "der rennt ja nur weg" gibts für mich nicht. rigondeaux zbsp, der fast nix kassierte, war für mich eine augenweide.
 
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Deontay

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ah, das wusste ich nicht. weiß man, weswegen? ich habe den woldarczyk früher ganz gerne gesehen, guter infighter, war ja nicht der größte cruiser, gg den seht guten cunningham konnte er enge fights abliefern, aber das ist gefühlt jahrzehnte her. er sollte schnell die handschuhe an den nagel hängen, richtig kohle wird er in diesem bridgerweight ja auch nicht mehr machen.

Fahren ohne Fahrerlaubnis.
 

Deontay

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Dafür geht es gleich in den Knast? Hat er bei der Gelegenheit einen Unfall gebaut, oder sind die Gesetze in Polen da so streng?

Er wurde nur für wenige Monate verurteilt. Ein Gericht hat zuvor seine Fahrerlaubnis entzogen, da muss er ja schon was angestellt haben. Dann hat er den gerichtlichen Beschluss ignoriert und fuhr weiterhin mit dem Auto.

Ich gehe mal davon aus, dass das eine Art Denkpause sein sollte.
 

timeout4u

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Er wurde nur für wenige Monate verurteilt. Ein Gericht hat zuvor seine Fahrerlaubnis entzogen, da muss er ja schon was angestellt haben. Dann hat er den gerichtlichen Beschluss ignoriert und fuhr weiterhin mit dem Auto.
Włodarczyk hat vorher schon wiederholt den Führerschein abgeben müssen. War also Wiederholungstäter. Erschwerend kam hinzu, dass das Auto, mit dem er gefahren war, nicht auf ihn zugelassen bzw. dazu als polizeilich gesucht gemeldet war wegen nicht bezahlter Leasingraten und fehlendem Versicherungsschutz. Glaube, er musste die volle Strafe auch nicht komplett absitzen, sondern bekam Hafterleichterung, offenen Vollzug, Fussfessel oä.
aber einen jungen mann, der den sport mit feuer und flamme betreibt, kann man schon mal mit der ansicht, dass es ja im grunde ein toller sport ist, ermutigen.
Klar, in diesem Zusammenhang passt das schon. Meinte es mehr allgemein hinsichtlich der negativen Seiten und in dem Zusammenhang, dass gerade leider vieles beim Einstieg ins Boxen, beim Aufbau falsch läuft. Es sind nicht unbedingt immer die Schläge, vor denen man warnen sollte, sondern die Dinge drumherum wie Erwartungsdruck, ungleiche Ansetzungen, psychische Belastungen, Umgehen mit Ängsten, Schwächen, Niederlagen, Boxausbildung, Förderung etc. Da haben leider wegen solcher Dinge viel zu viele anfangs noch motivierte, gute Talente zu früh das Handtuch geworfen. Und die, die es nicht machten, haben irgendwann mit den ganzen Narben, Spuren zu kämpfen.
 

Deontay

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Cieslak gehört zur Kategorie Schlachtrösser - macht das aber nicht so schlecht. Aber der Referee irritiert mich - selten so eine pralle Mitte gesehen, das kann was ;-).

Kleiner Nachtrag. Der hat auch die Kämpfe nebenbei gewertet und sah Włodarczyk mit 85-84 bis zum Abbruch vorne :crazy: Die anderen beiden hatten Balski klar vorne.

 

Sakaro

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Wlodarczyk ist meiner Meinung nach ein gutes Beispiel für die Funktion des Boxens. Ich würde nie jemandem empfehlen, mit dem Boxen anzufangen. Das ist etwas, was aus einem selbst kommen muss, aber wenn man das Risiko aus dem Boxen komplett entfernt, wird der Sport nicht mehr funktionieren.

Wenn im Fußball darüber gesprochen wird, ob man Kopfbälle aus gesundheitlichen Gründen aus dem Regelwerk streichen sollte, finde ich die Diskussion sehr interessant, weil niemand mit dem Fußballspielen anfängt, weil es bei Kopfbällen ein inhärentes Gesundheitsrisiko gibt und das Verbot nur die Spielmechanik, aber nicht die Essenz des Sports verändern würde.

Wenn ich den Boxern und ehemalig aktiven Profis zuhöre, bekomme ich aber eher das Gefühl, dass bei vielen das Ausleben von Gewalt und das Erleben von Risiko ein Teil ihrer Persönlichkeit ist und sie im Boxen einen legalen und in Kreisen akzeptieren Weg gefunden haben, dieses Bedürfnis zu befriedigen. Wenn man Boxen und andere Kampfsportarten verbieten oder so sicher wie Fechten machen würde, würden diese Menschen unter Umständen wieder in Richtung Illegalität getrieben werden, um das Gefühl zu bekommen, was sie suchen.
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Man nähme an, Wlodarczyk bekommt mit 50 ernsthafte gesundheitliche Probleme, die mit großer Wahrscheinlichkeit vom Boxen stammen, würde das heißen, dass sein Leben erfüllter gewesen wäre, wenn er nicht oder hypothetisch 100% sicher geboxt hätte? Das hängt eben davon ab, wie tief Gewalt, Schmerz und Risiko Teil seiner Persönlichkeit sind. Er hat ja auch im zivilen Leben diese Tendenzen gezeigt. Ein erfülltes Leben hängt eben auch nicht nur von der Länge ab.
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Die Befürworter eines Verbots von gewalthaltigem Kampfsport sind der Meinung, dass die Sehnsucht nach solch einem Verhalten gesellschaftlich bedingt ist und man diese ändern kann. Dann würde es Sinn machen Gewalt aus dem Sport komplett zu eliminieren. Wenn das aber nicht der Fall ist, würde man bestimmte Menschen psychisch noch einmal schwerer belasten. Also wird es nie einfach sein, die perfekte Balance zu finden.
 
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KRAFT&HERZ

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Wenn im Fußball darüber gesprochen wird, ob man Kopfbälle aus gesundheitlichen Gründen aus dem Regelwerk streichen sollte, finde ich die Diskussion sehr interessant, weil niemand mit dem Fußballspielen anfängt, weil es bei Kopfbällen ein inhärentes Gesundheitsrisiko gibt und das Verbot nur die Spielmechanik, aber nicht die Essenz des Sports verändern würde.

 

timeout4u

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Wenn ich den Boxern und ehemalig aktiven Profis zuhöre, bekomme ich aber eher das Gefühl, dass bei vielen das Ausleben von Gewalt und das Erleben von Risiko ein Teil ihrer Persönlichkeit ist und sie im Boxen einen legalen und in Kreisen akzeptieren Weg gefunden haben, dieses Bedürfnis zu befriedigen. Wenn man Boxen und andere Kampfsportarten verbieten oder so sicher wie Fechten machen würde, würden diese Menschen unter Umständen wieder in Richtung Illegalität getrieben werden, um das Gefühl zu bekommen, was sie suchen.
Geht bei mir nicht um ein Verbot, sondern lediglich ua. um eine andere Einstellung zum Boxsport. Boxen muss nichts mit Gewalt zu tun haben und Boxer, die hier Gewalt ausüben wollen, haben nichts in dem Sport verloren.
Aber solange von der Mehrheit, sei es Boxer, Trainer, Zuschauer usw., kämpfen bis zum Umfallen, nie aufgeben, Herz und Kinn zeigen, wilde Ringschlachten, Siegen um jeden Preis an erster Stelle stehen, tja ...
Und erfülltes Leben? Kenne genug Leute aus dem Boxen, die irgendwann merken, dass die klischeehafte Suche nach Gewalt und Schmerz doch nicht das Wahre war, wenn die Folgen eintreten und sie diese am eigenen Leib erfahren. Dann hört man oft: klar, würde ich wieder boxen, aber wenn ich das gewusst hätte, würde ich manches anders machen.
 

Ferenc H.

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