O-Scoring: Leon Bunn vs. Padraig McCrory (inkl. Nachbesprechung) | IBO-Kampf | Sport1


Deontay

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wollte eigentlich auf den iren tippen, aber dachte es gibt ne typisch deutsche robbery ;). nur dafür waren die taktik und das kinn nicht ausreichend. bunn hat aber tapfer gekämpft.

Davon konnte man imho auch im Vorfeld nicht ausgehen. Eine Niederlage, sicherlich. Aber so eine Demontage, das war nicht abzusehen. Hier kann man dann wirklich das "Deklassieren" anbringen :clowns:

Habe Bunn davor nie gesehen, aber kann es sein, dass er abgesehen von seinen begrenzten bayerischen Möglichkeiten auch eine oder sogar zwei Gewichtsklassen zu hoch boxt?!

Ja, im Supermittelgewicht könnte er wohl ganz gut aufgehoben sein. Übrigens ist er Frankfurter, kein Bayer.
Nichts gegen Leon Bunn, er hat sein bestes gegeben und verdient Respekt.
Aber das war ein rabenschwarzer Tag für das Boxen in Deutschland, denn heute hat man gesehen das es quasi tod ist. McCrory ist EU Level und hat einen angeblichen Hoffnungsträger Bunn zerstört.

Bunn ist ein guter Mann, aber er war jetzt nicht DER Hoffnungsträger in Deutschland. Wenn Abass Baraou einen Kampf auf diese Weise verloren hätte, das wäre der endgültige Sargnagel.
 

El Demoledor

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Puh, das war aber ernüchternd!
McCrory mit genau dem was man erwarten konnte, und Bunn bleibt mit löchriger Deckung vor ihm stehen und versucht ab und an mitzukeilen?
Die Schläge des Iren waren ja wirklich nicht schnell oder überraschend, da erwarte ich von einem gut ausgebildeten Amateurboxer schon mehr Ring-IQ. Aber er war offenbar nach dem ersten Volltreffer einfach nicht mehr klar und komplett da.
Dachte im Vorfeld an ein paar spannende Anfangsrunden, bis McCrory nachlässt und hintenraus klar ausgepunktet wird. Tja, nicht mein Tipp-Jahr würde ich sagen...
Gratulation an den Iren, scheint ein guter Typ zu sein. Aber gegen die Top-Leute wird das wohl eher nix.
 

Kali

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Bunn zum dritten Mal am Boden und Drews faselt dabei noch von eventuellen Problemen beim Iren, weil dieser sich immer wieder beim Ref beschwerte.

Dieser Balogh soll 17 sein? Respekt vor seinem bartwuchs.
 

JabAndGrab

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Wieso genau war Bunn denn Hoffnungsträger? An seinen überragenden Schlaghärte kann es ja auch nicht liegen.

Das ist ein bisschen wie der deutsche Fußball um die Jahrtausendwende, als jeder, der einen sauberen Pass über zwei Meter spielen konnte, zum Hoffnungsträger deklariert wurde. So kamen dann die "Länderspiel-Karrieren" von Daniel Bierofka oder Christian Rahn zustande.
 

Huck huckt weg

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Bunn ist ein guter Mann, aber er war jetzt nicht DER Hoffnungsträger in Deutschland. Wenn Abass Baraou einen Kampf auf diese Weise verloren hätte, das wäre der endgültige Sargnagel.

Wie gesagt ich habe keine Ahnung von Bunn, aber das ein deutscher Boxer im so einem recht bedeutenden Kampf stand und das dementsprechend promotet wird, gehe ich davon aus, dass er ein Hoffnungsträger war, sonst hätte man ihn wohl nach England geschickt, wie man es mit vielen praktiziert hat.
 
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HamburgBuam

Adalaide Byrd
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Puh, das war aber ernüchternd!
McCrory mit genau dem was man erwarten konnte, und Bunn bleibt mit löchriger Deckung vor ihm stehen und versucht ab und an mitzukeilen?
Die Schläge des Iren waren ja wirklich nicht schnell oder überraschend, da erwarte ich von einem gut ausgebildeten Amateurboxer schon mehr Ring-IQ. Aber er war offenbar nach dem ersten Volltreffer einfach nicht mehr klar und komplett da.

Von den Amateuren habe ich Bunn eher als aktiven Pressure Fighter in Erinnerung. Bei den Profis hat er zuletzt technischer agiert, aber ich kann mir vorstellen, dass da unter Druck seine natürliche Mentalität hervorbrach.
 

Deontay

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Mir gefiel allerdings Bunn unter Weger deutlich besser vor 3-4 Jahren noch. Zuletzt hat er schon gegen Kiziria nicht gut ausgeschaut.
 

Deontay

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Wie gesagt ich habe keine Ahnung von Bunn, aber das ein deutscher Boxer im so einem recht bedeutenden Kampf stand und das dementsprechend promotet wird, gehe ich da in aus, dass er ein Hoffnungsträger war, sonst hätte man ihn wohl nach England geschickt, wie man es mit vielen praktiziert hat.

McCrory kämpft in Nordirland, da kann man nicht viel Geld verdienen als b-side. So einen Kampf kann man genauso gut in Frankfurt also stattfinden lassen. McCrory war ja auch ein Ersatzgegner. Der eigentliche Gegner Daniel Blenda Dos Santos wäre gut schlagbar gewesen.
 

Huck huckt weg

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McCrory kämpft in Nordirland, da kann man nicht viel Geld verdienen als b-side. So einen Kampf kann man genauso gut in Frankfurt also stattfinden lassen. McCrory war ja auch ein Ersatzgegner. Der eigentliche Gegner Daniel Blenda Dos Santos wäre gut schlagbar gewesen.

Man hätte damals z.b auch Leute wie David Graf gegen Simmons in Deutschland machen können und nicht im GB. Hat Sauerland aber nicht gemacht, weil sie wohl wussten das Graf nichts bringt und ihn deshalb zum Abschuss freigegeben.
Darum wundert es mich das man bei Bunn da jetzt so Trara gemacht hat, obwohl Leute, die Tag für Tag mit ihm zusammengearbeitet haben, ja gesehen haben müssten, dass das aufgrund Kinn und Deckung nichts wird.
 

timeout4u

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Also so schlecht und negativ, wie manche hier die Leistung von Bunn sahen, war das nicht. Einige Ansätze und Anlagen wären hintenraus durchaus erfolgsversprechend gewesen, finde ich. Problem waren eben nur die frühen Wirkungstreffer. Die rauben nun mal Kondition und Konzentration, was wiederum für das richtige taktische und technische Verhalten schlechte Folgen hat.
Klar, liegt einiges im argen aufgrund vieler verschiedener Gründe im deutschen Boxen, was Ausbildung, Nachwuchs, Talentförderung usw. angeht. Und das nackte Ergebnis spricht gegen Bunn, kann ich nicht bestreiten. Aber ohne die Folgen der Schlagwirkung hätte er seine Chancen gehabt und er hat einen für mich spannenden Kampf mit Herz gegen einen starken Gegner auf gutem Level gezeigt, was Anerkennung verdient. Wenn man immer nur das Schlechte aus Niederlagen erkennt und auf den Verlierer einschlägt, weil er verloren hat, dann wird das nie etwas mit dem Aufbau von BoxerInnen.
 

HalloWieGehts

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Also so schlecht und negativ, wie manche hier die Leistung von Bunn sahen, war das nicht. Einige Ansätze und Anlagen wären hintenraus durchaus erfolgsversprechend gewesen, finde ich. Problem waren eben nur die frühen Wirkungstreffer. Die rauben nun mal Kondition und Konzentration, was wiederum für das richtige taktische und technische Verhalten schlechte Folgen hat.
Klar, liegt einiges im argen aufgrund vieler verschiedener Gründe im deutschen Boxen, was Ausbildung, Nachwuchs, Talentförderung usw. angeht. Und das nackte Ergebnis spricht gegen Bunn, kann ich nicht bestreiten. Aber ohne die Folgen der Schlagwirkung hätte er seine Chancen gehabt und er hat einen für mich spannenden Kampf mit Herz gegen einen starken Gegner auf gutem Level gezeigt, was Anerkennung verdient. Wenn man immer nur das Schlechte aus Niederlagen erkennt und auf den Verlierer einschlägt, weil er verloren hat, dann wird das nie etwas mit dem Aufbau von BoxerInnen.

Dieses Problem mit den frühen Wirkungstreffern ist aber keine Kleinigkeit. Das is leider die absolute Basis im Profiboxen und ich sehe nicht, wie das Probldm bei nem 30 jährigen Bunn noch gelöst werden sollen. McCrory sah keinesfalls aus wie ein Top10 Contender und wirkte eigentlich nur sluggish mit massiven Schwingern und löchriger Defensive.
Für mich wirkte das aber dennoch aufgrund der defensive & der fehlenden Schlagkraft nicht so als wäre das ganze „unglücklich“ für Bunn gelaufen, sondern eher so als würden 9 von 10 kämpfen gegen McCrory eben genau so verlaufen.

Ich bin auch keineswegs ein Freund davon den Verlierer madig zu sprechen… aber wenn uns das im Free TV als WM Kampf verkauft wird, dürfen die Ansprüche etwas höher gesetzt werden. Vom Niveau her war das eher ne Undercard 20 Uhr. Da mag jetzt Bunn nichts for können, er muss aber damit umgehen, denn im Gegenzug hätte er bei einem Sieg sich auch WM genannt.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Positiv ist anzumerken, dass Leon Bunn schon ein gewisses boxerisches Level hat. Hat man insbesondere in der 1. Runde gesehen. Zudem war er (vielleicht für sein Können zu) tapfer, hat ein gutes Boxerherz und war im Interview sympathisch.

Ist halt immer die Frage, wo man ihn klassemässig verordnen will. Denke, es wurde ihm nicht gerecht, ihn als "Weltmeister in the making" verkaufen zu wollen. Dafür reicht sein boxerisches Können nicht aus.

Im Grunde war Bunn für McCrory massgeschneidert. Der nutzte seine Parameter schon gut und konnte seine weit hergeholten schweren Hände auch mit unorthodoxen Winkeln schlagen. Dass Bunn damit nicht klar kam, war in dieser Deutlichkeit nicht unbedingt zu erwarten.
Der Umstand, dass McCrory deutlich mehr Saft in den Schlägen hat, war beim Videostudium schon zu sehen.

Bunn hat das geliefert, was er kann. Ihm ist kein Vorwurf zu machen.

Sehe nicht, wie sein Boxen in der Gewichtsklasse "ganz nach oben" reichen sollte.

Im Fight gestern wurde er arg vermöbelt. Spätestens nach Ende der 3. Runde hat man genauer hinsehen müssen. Zwar kam Bunn dann noch etwas zurück aber er wurde steady sehr hart getroffen. Die Crux ist, dass man halt nie weiss, ob McCrory dann nicht doch irgendwann nachlässt.

Solche Beatings schaden Boxkarrieren. War gestern kein guter Tag für den Boxer Leon Bunn.

Der Referee wurde für seine Leistung zu Recht auch international kritisiert.
 

MGM-GRAND

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Aja was soll man zu Leon Bunn sagen?
Er war vom Talent einer der Besten in seiner Altersgruppe in Deutschland über alle Gewichtsklassen verteilt (P4P).

Bei den Profis hat man schnell gemerkt, dass er ein gewisses Talent hat, es aber für die Top 10 nicht reichen wird. EU Level sollte drin sein.
Man muss sich aber auch Mal klar machen was das heißt. Er ist definitiv Top 50 der Welt im LHW. Boxen ist ein harter Sport und nur die absolute Spitze verdient gut. Wollen wir es auf den Fußball verteilen. So kann man die Gewichtsklassen als Positionen sehen. Als Top 50 Linksverteidiger der Welt verdient man sehr gut. Als Top 50 LHW Boxer wird es schwer wenn man nicht zu den Top 10-15 gehört.

Bunn ist ein solider Fighter der mit guter Gegnerwahl bestimmt EU Level sein kann also so Platz 25-50 im LHW. Er hat halt Pech ein deutscher zu sein. Wäre er Britte könnte er mit soliden Auskommen auf vielen Karten gute Kämpfe machen. Egginton oder Cheeseman Style. Bunn ist halt paar Jahre zu spät geboren. Der Box Boom in Deutschland längst vorbei. Ist halt wirklich Mist für ihn, dass es heir medial Kacke ist aktuell. BDB Belt im LHW und dann einen EBU Kampf anvisieren plus einen alles läuft Mal Challenger werden für einen Weltmeister. Damit kann man in UK gut verdienen, in Deutschland gibt es dafür keine echte Plattform. SES hat da ne zeitlang gut gearbeitet mit dem MDR im Rücken. Bunn gegen Bösel oder Murat. Bunn im SMW gegen Feigenbutz, Bauer und Co. Wäre geile Fights die man sich anschauen würde. Wenn man endlich dieses Weltmeister oder nix, solange wie möglich die 0 halten Mal abschaffen würde im Deutschland. Dann hätten die Boxer hier auch eine bessere Plattform. Medien und Promoter haben halt die Erde verbrannt für Leute wie Bunn. Echt eine Schande. Wieso hat ein BDB Kampf den keinen Wert ? Die deutsche Meisterschaft im Fussball hat sie doch auch ? Chisora verdient Millionen mit nem 32-11 record oder sowas. Im MMA ist ein zu 0 Record auch unüblich. Da muss endlich ein Umdenken hier kommen.

Naja back zu Bunn. Hoffe er kommt zurück. Potential hat er. Halt nicht für die top 10. Aber top 30 der Welt zu werden ist doch auch mega Erfolg, der viel Respekt verdient. Ein Kampf gegen. Bösel im MDR bei ner guten Karte wäre was feines.
 

Dog Man

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Also so schlecht und negativ, wie manche hier die Leistung von Bunn sahen, war das nicht. Einige Ansätze und Anlagen wären hintenraus durchaus erfolgsversprechend gewesen, finde ich. Problem waren eben nur die frühen Wirkungstreffer. Die rauben nun mal Kondition und Konzentration, was wiederum für das richtige taktische und technische Verhalten schlechte Folgen hat.
Klar, liegt einiges im argen aufgrund vieler verschiedener Gründe im deutschen Boxen, was Ausbildung, Nachwuchs, Talentförderung usw. angeht. Und das nackte Ergebnis spricht gegen Bunn, kann ich nicht bestreiten. Aber ohne die Folgen der Schlagwirkung hätte er seine Chancen gehabt und er hat einen für mich spannenden Kampf mit Herz gegen einen starken Gegner auf gutem Level gezeigt, was Anerkennung verdient. Wenn man immer nur das Schlechte aus Niederlagen erkennt und auf den Verlierer einschlägt, weil er verloren hat, dann wird das nie etwas mit dem Aufbau von BoxerInnen.

Lieber Timeout4u...., zwei Dinge vorweg: Erstens bin ich ein großer Bewunderer Deiner Kenntnisse um den Boxsport und zweitens sehe ich mir nicht mehr soviel Kämpfe an, sodass meine Sicht der Dinge möglicherweise nicht mehr so aussagefähig ist. Deine Analyse bzw. Meinung zum Kampf steht völlig konträr zu meiner. Zwei solche Boxer, die beide (!) eher Bewegungslegastheniker als Hochleistungssportler im Boxsport sind, die schlag technisch erschreckend …..ich will die weiteren Unzulänglichkeiten gar nicht weiter aufführen, haben in einem internationalen Spitzenkampf nichts, aber auch gar nichts verloren. Natürlich haben sie meinen Respekt, wie jeder Boxer der durch oder über die Seile geht. Aber Anerkennung der Leistung (!), nein, das kann und darf man in diesem Fall nicht aussprechen (...im Übrigen auch nicht für den Gewinner). Weder war der Kampf spannend – für mich war er eher peinlich – noch war er mit Herz geführt. Und Talenten im Boxsport sollte man diese Aufzeichnung des Kampfes ganz sicher vorenthalten, das wäre nur abschreckend.

….so, jetzt habe ich mich genug geärgert und hoffe, das Du es mir nicht allzu übel nimmst.
 
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