Finde die Kritik an der 118 Wertung bei Nakatani eine Spur überzogen. Letztendlich haben sich alle drei PR für den gleichen Sieger entschieden und der Sieger scheint mehrheitlich der Richtige und vertretbar gewesen zu sein.
Nur weil ein Kampf eng verläuft, die Runden extrem knapp sind, einer vermeindlich aufholt bzw. mehr schlägt, muss sich das nicht automatisch in der Endwertung/Rundenwertung widerspiegeln.
Da kommen eben die regelkonformen "Vorlieben" ins Spiel und man darf/kann auch konsequent einer Linie treu bleiben und einem Boxer über die gesamte Distanz alle knappen Runden geben, wenn man z.B. kein Übergewicht sieht, was die reine Trefferanzahl angeht oa.
Und selbst die Trefferanzahl ist bekanntlich subjektiv, weil jeder Dinge wie Sauberkeit, Wirkung, Genauigkeit etc. anders sieht.
Als Boxer kann ich mir letztendlich auch nichts davon kaufen, ob 118 oder 115 ausser dem Wissen, dass dem 118 PR vielleicht meine Art zu boxen nicht gefallen hat.
Bei Inoue kritisiert ja auch niemand derart groß die 120 gegenüber 117.
Eine Endwertung sagt eben grundsätzlich nicht aus, ob ein Sieg nun klar oder eng war, weil jede Runde einzeln bewertet werden muss. Dem einen Boxer ab und zu eine Runde zu "spendieren, gönnen" z.B. für Tapferkeit, Spannung, Ausgleich, Workrate kann auch nach hinten losgehen, zu Ungerechtigkeiten führen und den eigentlich über weite Strecken bzw. anfangs besseren Boxer am Ende in Schwierigkeiten bringen, solange man selbst dominante Runden immer nur 10:9 bewertet.
Heißt jetzt nicht, dass ich die 118 gut finde, hatte den Kampf selbst auch knapper für Nakatani, finde lediglich, dass selbst hier "korrupt" oder "Frechheit" nicht passen. Kann Letzteres zwar durchaus nachvollziehen, dennoch scheinen die Umstände für konsequentes Scoring manchmal nicht ausreichend bewusst.
