O-Scoring: Odlanier Solis vs. Tony Thompson - Istanbul - 22.03.2014


Mopedfahrer

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Sehe ich überhaupt nicht so. Ein absoluter Spannungsfaktor beim Boxen ist für mich die Konditionsfrage, die oftmals Kämpfe im letzten Drittel dreht. Wenn jetzt die Mehrzahl der Kämpfe nur noch 8 Runden laufen würden, hätte ich weit weniger Spass. Die Anzahl der Runden ist auch der Grund warum ich mit Amateurboxen, WSB, etc nichts anfangen kann.

Die Workrate in den einzelnen Runden wäre bei 2 Runden weniger auch höher. Dann gibt es mehr Action, die einzelnen Runden werden unterhaltsamer. Müde genug sind die Boxer am Ende immer noch, da die Pace vorher höher werde. Der Sport heisst doch Boxen und nicht körperliche Widerstandskraft. Dann kann man gleich Triathlon und Ähnliches gucken. In der UFC gefallen mir die 5 Runden auch nicht. Da sind 3 Runden absolut ausreichend für brutalst spannende Kämpfe. Bei Titelkämpfen sinkt das Tempo einfach deutlich, siehe GSP. Die meisten Zuschaer stehen doch auch auf Action, insbesondere in der heutigen schnelllebigen und hypernervösen Zeit, wo die geringe Aufmerksamkeitsspanne vieler schon beim Warten an der Kasse beim Discounter auf eine harte Probe gestellt wird. Ein Gourmet-Häppchen als Quickie ist aufregender als ein zäher Kaugummi, der bis zum Erbrechen durchgekaut wird.
 
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Realist

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Ergänzung:

Computerized Scoring hat dazu geführt, dass Amateurboxer ihre Taktik veränderten, sie wollen den Gegner nicht mehr besiegen, sondern ähnlich wie beim Fechten brav Punkte sammeln. Besonders wirksam erscheint die Strategie, zu Beginn eines Kampfes einige Treffer zu setzen, danach wegzulaufen und durch Konter den Vorsprung über die Zeit zu retten.

Bei den nächsten Spielen, 2016 in Rio de Janeiro, wird es Veränderungen geben: Der Kopfschutz wird abgeschafft, es dürfen Profis teilnehmen, die Punktrichter werten wieder am Ende der einzelnen Runden, wer sie denn gewonnen hat. Sie beurteilen nicht nur die Anzahl der Schläge, sondern auch die Wucht sowie Stil und Kampfgeist der Boxer.

Der wirkliche Sinn des Kämpfens ist durch dieses Computerized Scoring zu einem großen Teil verloren gegangen, da kann man auch gleich Fechten gehen.
Ein Glück dass sich dieses unsinnige Scoring-System endlich verabschiedet, es war nämlich einer der Hauptgründe dafür dass viele Sportler, welche die besseren Voraussetzungen für den Profisport mitbrachten auf der Strecke blieben.
 

Mopedfahrer

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Computerized Scoring ist genauso brain dead wie Computerized'te Auswahlverfahren in den Personalabteilungen großer Firmen. Am Ende bleiben da nur geclonte substanzlose und geleckte Schiessbudenfiguren mit Musterlebenslauf ohne jegliche Substanz über.

Die Änderungen sind gut. Diese Alibischläge und folgende Flüchterei bei den Amateuren ist in der Tat unerträglich. Ich habe mir das nie angesehen.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Wie gesagt, ich sehe es auch so, dass Solis überschätzt war. Ahmed Oener in allen Ehren, aber irgendwie wundert man sich schon, was er im Podcast so alles von sich gegeben hat. Wenn man Oener so zuhörte, hatte man das Gefühl, Solis wär gerade einem Jung- und Läuterungsbrunnen entschlüpft. Wie er so reden konnte, weiss nur er. Vielleicht war da einfach der Wunsch Vater des Gedankens und er hats nicht böse gemeint.

Solis kann einfach nicht aus seiner Pflegmahaut. Als Junge mit seinen Parametern müsste er eine um Welten bessere Workrate haben, als er es uns zeigte. Einen Mörderpunch hat er auch nicht. Der Junge ist zu lazy und hat den Schalter bei den Profis nie wirklich umkippen können. Talentfrei ist er nicht, aber sicher auch nicht der Ueberflieger, als der er uns verkauft wird. Dafür mangelte es ihm UEBERALL ein wenig. Seine Karriere ist irgendwie vorbei. Hat die Chancen nicht genutzt, sein Potential verschwendet. Ich geh davon aus, dass Oener ihn fallen lässt. Menschlich ist das eine Tragödie, die aber irgendwie unausweichlich war. Solis hatte grundsätzlich die Chance, mit Boxen reich zu werden und dann gesund und wirtschaftlich abgesichert abzutreten. Das hat er reichlich leichtfertig verspielt.
 

Rocco

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Die meisten Kommentare hier sind doch völliger Blödsinn.

[...]


Mein Vorschlag:

Solis als Deutschen einbürgern, Namen umbenennen in Hansi Schröder und als Deutschen verkaufen. Dann wird er noch 2014 Weltmeister und verteidigt den Titel bestimmt 10 Mal.

Nur für die Vollständigkeit Deiner Aufzählungen. :D

Ansonsten war natürlich Solis die klare Enttäuschung in diesem Fight. Wobei natürlich auch Solis mit 2 Punkten hätte gewinnen können, so eindeutig war es nun auch nicht. Aber so wie der alte Thompson schon mit seinem Jab an Solis rumgestochert hat möchte ich nicht wissen wie er nach der 6. Runde gegen einen VK ausgesehen hätte. Auch wenn uns der dumme Reporter eigentlich den ganzen Fight lang genau das Gegenteil von dem was zu sehen war weismachen wollte. Der war ja fast so schlimm wie Ploog seinerzeit.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Sieht so aus, als ob Oener mit Solis weitermacht, wenn auch zu anderen Konditionen. Hätt ich nicht gedacht. Hab geglaubt, das wars für Solis. Naja, ich versteh den Frust Oeners. Der hat sich wirklich den Hintern aufgerissen und hat Solis eine Steilvorlage gegeben und der hat ihn irgendwo auflaufen lassen. Oener hat seine Ecke und Kanten, macht mitunter auch mal Blödsinn, aber reden kann er und unterhaltsam ist er allemal.

Die boxerischen Perspektiven sind trotzdem nicht gerade rosig. Aydin ist ein äusserst netter Kerl, ob er boxerisch durchstarten kann wage ich aber zu bezweifeln. Bei der Nachwuchshoffnung Kabayel seh ich noch Luft nach oben, allerdings ist er limitiert. Der müsste sich irgendwie neu erfinden. Mit 21 kann er das. Trotzdem ist das für ihn noch ein sehr weiter Weg nach Tipperary. Behalte den mal im Auge und geh davon aus, dass man in 2-3 Jahren mehr weiss.
 

Goal04

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Besonders interessant auch der Satz: "Ich werde Thompson weiterhin promoten" :D

Stimmt! :D

Davon abgesehen bin ich ja aber mal gespannt wie es mit Tony Thompson weitergeht. Durch den Sieg hat er ja immerhin einen kleinen WBC-Titel gewonnen (mediteran). Wilder versuch'ts ja neben Jennings und Perez gerade bei der WBC sich für einen WM-Kampf zu bewerben.
Sollte es - aus welchen Gründen auch immer - nicht zum Final Eliminator Wilder vs. Jennings/Perez kommen... wäre Wilder vs Thompson doch mal ein guter stepup für den Bronze Bomber Deontay Wilder.
 

desl

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Hier die Punchstats:
http://www.boxingscene.com/forums/view.php?pg=solis-thompson

Man sieht schön, wie Thompson das Tempo in den Runden 5 bis 8 angezogen hat und hier gut 100 Schläge pro Runde gebracht hat ... wenn auch oftmals mit wenig Druck dahinter.


Solis hat nur in den ersten 4 Runden deutlich mehr Treffer ins Ziel gebracht.
In den letzten 4 Runden wars von der Trefferzahl her recht ausgeglichen ... wobei Solis da in den Runden 10 und 11, glaube ich, qualitative Vorteile hatte.
Bei 9 und 12 gab's dann vielleicht nen Workrate-Bonus für Thompson.


Letztlich darf man sagen: 1092 Schläge in 12 Runden ... für nen 42-jährigen durchaus beachtlich.
 

Roberts

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Thompson hat einfach unglaublichen Ringinstinkt und das Timing und Präzision von Thompson war in entscheidenden Momenten gut genug. Seine Treffer hinterließen generell deutlich mehr Wirkung. Das war Amateurboxen vs Profiboxen, die Unterschiede waren heute perfekt zu sehen.

Nein und nein. Sehe ich anders. Thompsons Leistung mag man im Vergleich zu der von Solis anerkennen. Man kann sich auch für diesen coolen 42-Jährigen begeistern - alles legitim. Objektiv war der Kampf aber Not gegen Elend. Thompson hat viele Luftlöcher geschlagen, wenn er tatsächlich etwas traf, dann war es überwiegend die Deckung von Solis. Über alles war es eher eine klassische ineffective aggression. Von Wirkung eigentlich keine Spur. Da hat Larsen mehr Wirkung erzielt. Thompson kann man trotzdem mit Fug und Recht den Kampf geben, weil Solis konstant zu wenig tat. Für Solis passives durch den Ring tapsen darf es eigentlich keinen Sieg geben. Man mag auch zu dem Ergebnis kommen, dass es vor allen Dingen daran lag, das Thompson in den mittleren Runden mehr Druck gemacht hat - trotzdem: Solis hat den Kampf weggeworfen. Betrachtet man Solis Karriere insgesamt, so vermag das - außer seinen eigenen Promoter/Manager - eigentlich niemanden überraschen. Es gab von Solis in seiner ganzen bisherigen Karriere kaum eine engagierte Leistung im Ring. Er definiert sich über eine 3/4-Runde gegen Vitali. Maximal sieht man Ansätze bei Solis - man kann erkennen, dass sein Handspeed überdurchschnittlich ist, ebenso seine Beweglichkeit. Er verfügt grundsätzlich über gute Meidbewegungen - es ist zu erahnen, dass unter der Fettmasse ein geschmeidiger Konterboxer steckt, der technisch fast alles kann. Das wars, mehr nicht. Mit einer (auch) der Fettleibigkeit geschuldeten Konditionslosigkeit und Lustlosigkeit gewinnt man offenkundig nicht mal gegen alternde Gatekeeper mit Siegeswillen einen Kampf. Gut so. Hinweise darauf, dass es so nicht geht, hat Solis schon genug in seiner Karriere bekommen. Da er aus seinen bisherigen Fehlern nichts gelernt hat, darf man mit Sicherheit vermuten, dass das Problem zwischen Solis Ohren liegt.
 
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Sakaro

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Stimmt! :D

Davon abgesehen bin ich ja aber mal gespannt wie es mit Tony Thompson weitergeht. Durch den Sieg hat er ja immerhin einen kleinen WBC-Titel gewonnen (mediteran). Wilder versuch'ts ja neben Jennings und Perez gerade bei der WBC sich für einen WM-Kampf zu bewerben.
Sollte es - aus welchen Gründen auch immer - nicht zum Final Eliminator Wilder vs. Jennings/Perez kommen... wäre Wilder vs Thompson doch mal ein guter stepup für den Bronze Bomber Deontay Wilder.

Thompson wird wohl kaum gegen Wilder kämpfen. Team Wilder geht jetzt auf Zahltag und sie werden auch Thompson - Price 1+2 und die Mitchell-Kämpfe gesehen. Realistisch sind eher Contender aus der zweiten Reihe, die sich noch einen Namen machen müssen und Selbstvertrauen haben. Helenius, Jennings, Ruiz Jr., so in dem Bereich. Perez hat es nach dem Magomed-Kampf doch eigentlich auch schon nicht mehr nötig so viel gegen Thompson zu riskieren.
 

Realist

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Hier die Punchstats:
http://www.boxingscene.com/forums/view.php?pg=solis-thompson

Man sieht schön, wie Thompson das Tempo in den Runden 5 bis 8 angezogen hat und hier gut 100 Schläge pro Runde gebracht hat ... wenn auch oftmals mit wenig Druck dahinter.


Solis hat nur in den ersten 4 Runden deutlich mehr Treffer ins Ziel gebracht.
In den letzten 4 Runden wars von der Trefferzahl her recht ausgeglichen ... wobei Solis da in den Runden 10 und 11, glaube ich, qualitative Vorteile hatte.
Bei 9 und 12 gab's dann vielleicht nen Workrate-Bonus für Thompson.


Letztlich darf man sagen: 1092 Schläge in 12 Runden ... für nen 42-jährigen durchaus beachtlich.


Thompson konnte diese Zahlen deshalb erreichen weil er nicht allzu viel in die Schläge legen musste und nie aus der Komfortzone geholt wurde. Diese hohen Zahlen entstanden auch zu einem Großteil durch das rumfuchteln mit der rechten, wo unzählige Aktionen als Jabs gezählt werden obwohl sie nur dazu dienen den Gegner zu irritieren. Gegen Pulev war seine Workrate deutlich niedriger, da dieser einfach auf höherer Intensität boxt und den Druck konstant aufrecht erhält, weshalb Thompson weitestgehend wesentlich vorsichtiger agieren musste um nicht hart erwischt zu werden. Dennoch zeigen die Zahlen auch dass Thompson's Schlagtechnik stark unterschätzt wird, wie gut er seine Arme unter Kontrolle und wieviel Gefühl er im Körper hat ist schon beachtlich. Die meisten anderen Boxer büßen einen zu hohen Anteil im Wirkungsgrad ihrer Schläge ein, wenn sie nicht ihre gewohnte Schlagtechnik umsetzen können, und aufgrund der Position bzw. Situation, oder aber ihrer fehlenden bzw. nachlassenden Kondition, nicht mehr wie gewohnt committen können und Veränderungen vornehmen müssen, da der Ablauf möglichst schnell und auch kräfteschonend von statten gehen muss. Thompson hat da sehr viel Gefühl, er kann sich wenn nötig auch nur minimal in die Schläge lehnen und sowohl seine Kräfte einigermaßen schonen, als auch den Gegner immer wieder mit Schlägen erwischen, die diesem in der Vielzahl schon zu schaffen machen können.
 
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Realist

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Nein und nein. Sehe ich anders. Thompsons Leistung mag man im Vergleich zu der von Solis anerkennen. Man kann sich auch für diesen coolen 42-Jährigen begeistern - alles legitim. Objektiv war der Kampf aber Not gegen Elend. Thompson hat viele Luftlöcher geschlagen, wenn er tatsächlich etwas traf, dann war es überwiegend die Deckung von Solis. Über alles war es eher eine klassische ineffective aggression. Von Wirkung eigentlich keine Spur. Da hat Larsen mehr Wirkung erzielt. Thompson kann man trotzdem mit Fug und Recht den Kampf geben, weil Solis konstant zu wenig tat. Für Solis passives durch den Ring tapsen darf es eigentlich keinen Sieg geben. Man mag auch zu dem Ergebnis kommen, dass es vor allen Dingen daran lag, das Thompson in den mittleren Runden mehr Druck gemacht hat - trotzdem: Solis hat den Kampf weggeworfen. Betrachtet man Solis Karriere insgesamt, so vermag das - außer seinen eigenen Promoter/Manager - eigentlich niemanden überraschen. Es gab von Solis in seiner ganzen bisherigen Karriere kaum eine engagierte Leistung im Ring. Er definiert sich über eine 3/4-Runde gegen Vitali. Maximal sieht man Ansätze bei Solis - man kann erkennen, dass sein Handspeed überdurchschnittlich ist, ebenso seine Beweglichkeit. Er verfügt grundsätzlich über gute Meidbewegungen - es ist zu erahnen, dass unter der Fettmasse ein geschmeidiger Konterboxer steckt, der technisch fast alles kann. Das wars, mehr nicht. Mit einer (auch) der Fettleibigkeit geschuldeten Konditionslosigkeit und Lustlosigkeit gewinnt man offenkundig nicht mal gegen alternde Gatekeeper mit Siegeswillen einen Kampf. Gut so. Hinweise darauf, dass es so nicht geht, hat Solis schon genug in seiner Karriere bekommen. Da er aus seinen bisherigen Fehlern nichts gelernt hat, darf man mit Sicherheit vermuten, dass das Problem zwischen Solis Ohren liegt.

Natürlich war das Not gegen Elend, zumindest wenn man nicht nur das rein boxerische bewertet, aber um das Niveau des Kampfes ging es mir doch gar nicht.
Sein Timing und die Präzision waren gut genug um die Runden zu gewinnen, da die Zahl der sauberen und Qualitativ guten (was auch wieder relativ ist) Treffer höher war als die von Solis und das obwohl er konditionell noch einen Tick weniger zu bieten hatte als dieser.
Das zeigt imo auch sehr gut dass Solis bei weitem nicht so talentiert ist, wie viele es meinen. Darauf wurde auf der vorigen Seite ja schon näher eingegangen.
Weggeworfen hat Solis den Kampf nicht. Er hat gar nicht die Möglichkeiten im Profiboxen wesentlich mehr zu erreichen. Dieser Kampf hat das sehr gut gezeigt.
 
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aue013

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Öner, der Ringglockenläuter, sagt im boxen-heute-Interview deutlich, dass er kein Interesse an einer knappen Entscheidung zugunsten Solis hatte. Wenn Solis schon so schlecht boxt, dann soll er auch verlieren. Das ist schon etwas ungewöhnlich für einen Promoter, zumal Öner ja unmittelbar zuvor ja mit der Entscheidung zugunsten Kabayel (gg. Oloukun) gezeigt hat, dass er keinen grundsätzlichen Sinneswandel erfahren hat. Aber Solis hat seinen Bonus offensichtlich komplett verspielt. Wenn er aus dieser Niederlage nichts lernt, ist es für ihn wohl vorbei.
Immerhin íst Öner bereit, ihn weiter zu promoten, wenn auch zu deutlich schlechteren Konditionen. Vielleicht versucht Solis ja, bei einem anderen Stall unterzukommen. Aber ich teile Deslizers Einschätzung, da wird er kaum eine Chance haben.
Solis' Profikarriere "lebt" von beachtenswerten 2 Minuten gg. Vitali Klitschko. Das ist reichlich wenig.
 

Easy

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Objektiv war der Kampf aber Not gegen Elend.

:thumb: damit ist eigentlich alles gesagt...Und Thompson hat den nächsten "potentiellen" Klitschkobesieger besiegt...Freut mich für ihn und wertet nochmal die Siege von WK auf, auch wenn Thompson ein Zeitlupenboxer war. Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, ob Thompsion tatsächlich noch langsamer als Larsen war, aber dazu müsste ich mir den Kampf nochmal anschauen...

Betrachtet man Solis Karriere insgesamt, so vermag das - außer seinen eigenen Promoter/Manager - eigentlich niemanden überraschen. Es gab von Solis in seiner ganzen bisherigen Karriere kaum eine engagierte Leistung im Ring. Er definiert sich über eine 3/4-Runde gegen Vitali. Maximal sieht man Ansätze bei Solis - man kann erkennen, dass sein Handspeed überdurchschnittlich ist, ebenso seine Beweglichkeit. Er verfügt grundsätzlich über gute Meidbewegungen - es ist zu erahnen, dass unter der Fettmasse ein geschmeidiger Konterboxer steckt, der technisch fast alles kann. Das wars, mehr nicht. Mit einer (auch) der Fettleibigkeit geschuldeten Konditionslosigkeit und Lustlosigkeit gewinnt man offenkundig nicht mal gegen alternde Gatekeeper mit Siegeswillen einen Kampf. Gut so. Hinweise darauf, dass es so nicht geht, hat Solis schon genug in seiner Karriere bekommen. Da er aus seinen bisherigen Fehlern nichts gelernt hat, darf man mit Sicherheit vermuten, dass das Problem zwischen Solis Ohren liegt.

Das einzige, was Solis die ganze Kariere über auf einem Hohen Niveau gehalten hat, ist dass Maß der Enttäuschung nach seinen Auftritten im Ring... Einfach traurig und erbärmlich...
 

Big d

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Man sieht schön, wie Thompson das Tempo in den Runden 5 bis 8 angezogen hat und hier gut 100 Schläge pro Runde gebracht hat ... wenn auch oftmals mit wenig Druck dahinter.


Solis hat nur in den ersten 4 Runden deutlich mehr Treffer ins Ziel gebracht.
In den letzten 4 Runden wars von der Trefferzahl her recht ausgeglichen ... wobei Solis da in den Runden 10 und 11, glaube ich, qualitative Vorteile hatte.
Bei 9 und 12 gab's dann vielleicht nen Workrate-Bonus für Thompson.


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die Punch stats sehen doch klarer aus als ich es live gesehen hatte. solis Deckung hat auch ab mitte des fights deutlich nachgelassen, so dass mehr durchging als am anfang (wenn auch nicht wirklich viel, aber genug).

die judges haben es ja auch ähnlich gesehen, die ersten 4 runden größtenteils bei solis, danach fast alles bei TT.

die workrate von TT ist schon stark, auch wenn da natürlich viele arm punches dabei sind. aber gelegentlich legt er sich auch mal rein, dann tun die dinger auch durchaus weh.
 

Schlonski

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Immerhin íst Öner bereit, ihn weiter zu promoten, wenn auch zu deutlich schlechteren Konditionen. Vielleicht versucht Solis ja, bei einem anderen Stall unterzukommen. Aber ich teile Deslizers Einschätzung, da wird er kaum eine Chance haben.
Solis' Profikarriere "lebt" von beachtenswerten 2 Minuten gg. Vitali Klitschko. Das ist reichlich wenig.


Genau das ist in dem Theater der springende Punkt. Öner ist schlau. Sein Anliegen ist es, den Solis zu halten, aber eben nur mehr zum angemessenen Preis. Die Niederlage gegen TT ist klar einkalkuliert und wohl gewollt gewesen, weil kein Promoter seinen eigenen Mann ans Messer liefert, wenn er damit nicht ein hintergründiges Ziel verfolgt.

Öner posaunt, er hört auf, wenn Solis verliert. Jetzt promotet er ihn doch weiter......ist doch offensichtlich, was da läuft. Hätte Solis ernsthafte WM-Chancen und den Drive, den es braucht, dann würde Öner doch niemals seinen Mann verlieren lassen.

Sauerland lässt seine Prospects doch auch immer öfter verlieren, weil er seine Kosten reduzieren muss.

Möglicherweise hat Öner auch noch Optionen auf TT und er kann bei der Sache nur gewinnen. Mit TT noch ein Eisen im Feuer und Solis´ Preis ordentlich gedrückt.
 

aue013

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Die Niederlage gegen TT ist klar einkalkuliert und wohl gewollt gewesen, weil kein Promoter seinen eigenen Mann ans Messer liefert, wenn er damit nicht ein hintergründiges Ziel verfolgt.
Na, das ist doch etwas zu viel reininterpretiert. Du meinst doch nicht etwa, dass Thompson kein schlagbarer Gegner für Solis gewesen ist? Es war genau der richtige nächste Schritt. Öner sagt aber völlig zurecht, wenn Solis den Tiger nicht deutlich schlägt, soll er besser verlieren.
Solis ist in Zukunft kein leicht zu vermarktender Gegner. Allein sein Ruf, dass er mehr Potential habe, als er bisher im Ring gezeigt hat, macht ihn für künftige Titelanwärter (z.B. Pulev, Fury, Wilder) uninteressant, da zu riskant. Vielleicht hat Haye ja bei seiner Rückkehr Interesse, schließlich haben die beiden ja noch eine Rechnung offen.
 

Tobi.G

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Also ich kann mir nicht vorstellen dass Haye noch einmal boxen kann. Falls doch, knockt er Solis aus.
 
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