O-Scoring: Sergio Martinez - Paul Williams II + Undercard


Voldemort27

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Ein lucky punch ist wohl eher ein kampfentscheidender Treffer, nachdem man bspw. 10 Runden nur kassiert hat und aussichtslos unterlegen ist.
Die linke von Martinez hat von Anfang an getroffen und in der 2. gleich mehrmals, nur vorher nicht so präzise wie beim ko. Der Martinez wird schon gemerkt haben, dass er mit der linken mehrmals klar getroffen hat. Absolut kein lucky punch, mMn.
edit:ups, zu spät. Siehe holy cow:saint:

Thanks ! Hast mir die Schreibarbeit abgenommen.
 

LeZ

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Das sieht man an der Beinarbeit wenn jemand zum Schlag kommt. Kein Spitzenmann holt lang aus, aber an der Körperspannung und -ausrichtung erkennt man den Ansatz, und gute Boxer sind dann weg aus der Richtung. Das war Williams vorher nur 1,5 Runden auch egal, da hat er schon genommen weil er partout den Shootout ohne Deckung wollte. Williams "dachte" wohl er trifft zuerst, er hat ja auch zeitgleich getroffen. Nur halt einen Wimpernschlag nach Martinez, was die Wirkung maximiert hat. Peitschenartige Kopfbewegung genau in den Schlag, das ist als würde man mit Anlauf seinen Kopf auf einen Amboss schlagen.
 

DönerPower1

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Ein lucky punch ist wohl eher ein kampfentscheidender Treffer, nachdem man bspw. 10 Runden nur kassiert hat und aussichtslos unterlegen ist.
Die linke von Martinez hat von Anfang an getroffen und in der 2. gleich mehrmals, nur vorher nicht so präzise wie beim ko. Der Martinez wird schon gemerkt haben, dass er mit der linken mehrmals klar getroffen hat. Absolut kein lucky punch, mMn.
:thumb::thumb::thumb:
Jeher die korrekte Definiton für mich von einem "lucky punch".

Die inflationäre und oft unrichtige Verwendung des Begriffes hat sich wohl durch die Boxübertragungen der letzten Jahren im deutschen Fernsehen eingebürgert.
Irgendwie wird heutzutage jeder Ein-Schlag-KO als lucky punch bezeichnet.

War da nicht auch mal ein deutscher Kommentator, der Southpaw als Südstaatler übersetzt hat?
 

speedclem

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Das ist doch genau genommen der klassische Lucky Punch gewesen. Ein Bilderbuch-KO, der aber ganz sicher so nicht herausgearbeitet wurde, auf beiden Seiten nicht. Das Timing und die Täuschung waren einfach perfekt dafür. Ich neige jetzt absolut nicht dazu, Williams jetzt ab- und Martinez überzubewerten. Ein dritter Vergleich kann wieder ganz anders ausgehen und ich würde davon ausgehen dass der noch kommt.

williams macht seit je her viel zu viel falsch, boxt ständig inb der falschen distance. schon gg margarito hat er zum ende des kampfes etliche harte rechte bomben kassieren müssen.
ich war von williams nie sonderlich überzeugt gewesen, sehe keinen besonderen hand und footspeed bei ihm, er wirkt manchmal seltsam "sluggish", ist natürlich ein körperfreak. boxt aber nicht so, wie er das wohl bei seiner größe und reichweite sollte. wo ist da ein schneller jab? die rechte schiebt er oft. hearns, mit dem man ihn oft verglich, war da um welten besser
 

Hakon69

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Das sieht man an der Beinarbeit wenn jemand zum Schlag kommt. Kein Spitzenmann holt lang aus, aber an der Körperspannung und -ausrichtung erkennt man den Ansatz, und gute Boxer sind dann weg aus der Richtung.
Das sieht man vielleicht als Zuschauer. Im Kampf hast du andere Dinge zu tun, als dem Gegner auf die Füße zu gucken, behaupte ich mal überspitzt. Es wird auch ein Schuh draus, wenn man die ganze Sache umkehrt: Ein guter Mann verrät sich durch Beinarbeit, Körperspannung und -ausrichtung eben nicht, bzw. ist so geschickt, dass der Gegner nicht mehr reagieren kann. Außerdem hat Williams auch nach den ersten Treffern halbherzig versucht die rechte oben zu lassen, also war schon ein Ansatz von Treffervermeidung zu erkennen. Das er allerdings viel zu offen und bedingungslos den Schlagabtausch gesucht hat ist richtig.
 

LeZ

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Dafür muss man dem Gegner nicht auf die Füsse kucken, das nennt man peripheres Sehen. Was meinst Du wie Spitzenleute nicht telegrafierte Jabs von guten Gegnern meiden ? Und der KO war ja nun mit Ansage als Martinez da Anlauf nahm mit Shuffle-Schritt. Williams hat das auch gesehen und wollte genau in diese Aktion reinschlagen, kam aber genau wie Felix Sturm damals bei Castillejo zu spät. Er hat Martinez ja getroffen, hat also dessen Bewegung antizipiert und wollte da hinschlagen wo der Kopf hinkommt. Wenn man das schon macht kann man auch die Rechte am Kinn lassen, aber ich habe das Gefühl, Williams trainiert seine Schläge schon immer mit der anderen Hand am Hosenbund, und hat deshalb gar kein Gefühl für Balance wenn er die Hand oben lässt. Der kann vermutlich gar nicht anders boxen als so, und genau das macht ihn zu keinem Spitzenmann.
 

Hakon69

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Dafür muss man dem Gegner nicht auf die Füsse kucken, das nennt man peripheres Sehen. Was meinst Du wie Spitzenleute nicht telegrafierte Jabs von guten Gegnern meiden ? Und der KO war ja nun mit Ansage als Martinez da Anlauf nahm mit Shuffle-Schritt. Williams hat das auch gesehen und wollte genau in diese Aktion reinschlagen, ....
Das hat er garantiert nicht gesehen und er wollte auch garantiert nicht in die Aktion reinschlagen. Martinez geht zur Schlaghand raus, Williams nimmt dankend an, schlägt seine Linke und fast zeitgleich (ich kann nicht erkennen wer da zuerst schlägt) zieht Martinez seine Linke drüber (worüber eigentlich?). Der Unterschied ist nur der, dass Martinez wusste was er da macht. Ab 5:02 gucken:
http://www.youtube.com/watch?v=aKpUI7Ri2FQ
Und nochmal: Es gibt auch Spitzenleute mit Spitzenjab, die anderen Spitzenleuten eben jenen nach Belieben reingedrückt haben. Die Medaille hat 2 Seiten. Erzähl du Paul Williams mal was von peripherem Sehen. Der hat einfach sorglos die Rechte baumeln lassen, den Schlag hat er niemals gesehen, frag Emanuel;).
 

Airtan

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Williams und kein Spitzenmann?:skepsis: Geht`s noch?
Er wurde von einem Mann mit p4p-Format ausgeknockt.
Sollen sich doch die anderen so tollen SMW`ler und Mittelgewichtler an ihn herantrauen. Es gibt keinen in diesen Gewichtsklassen, der so mit PW umspringen kann.
 

Big_Bart

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Fulda -.-
Das war nie im Leben ein Lucky Punch. Martinez hat den linken Haken vorher schon mehrmals getroffen - der hat ganz genau gesehen, dass Williams offen war wie ein Scheunentor!

Aber der Williams hat ja auch nur ab und zu mal sporadisch die Fäuste an den Kopf gehalten, wenn er sowieso außer Reichweite war.:gitche:
 

Hakon69

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@airtan
Falls du mich meinst, hab ich mich über die eigentliche Qualität von Williams glaube ich noch gar nicht geäußert. Dolle war das allerdings nicht. Falls Pavlik (in guter Form) überhaupt nochmal boxt, würde ich die beiden gerne gegeneinander sehen. Das "erzähl Paul Williams mal was von peripherem Sehen" war eigentlich auf den linken Haken bezogen, den er weder peripher noch sonstirgendwie kommen gesehen hat.
 

Rocco

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Randberlin
Diesen linken Haken hatte Martinez schon in den letzten Runden des 1. Kampfes öfter gelandet.

In dieser Form gelingt er aber sicher nur bei einem von 10.000. Von daher war dieser Bilderbuch-KO schon äusserst lucky. ;) Da bleibt einem als Boxfan ja eigentlich nur der Mund offen stehen. Perfektes Timing auf beiden Seiten, bei einem zum Vor, beim anderen zum Nachteil. Natürlich ist der Ausdruck "lucky punch" schon anderweitig belegt, das ist mir auch klar.

Und sowas passiert eben, auch Grössen der jüngeren Vergangenheit.
 

Big d

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natürlich ist williams ein spitzenmann. seine deckung ist nicht gut und bei seinen aktionen ist er offen, aber das ist pacquiao auch. nur hat der halt den speed damit durchzukommen (außer gegen leute die kontern können).

williams ist einfach ein extremer volume pucher, er schlägt aus allen lagen ne unmenge von punches.

es liegt nunmal in der natur der sache, dass pressure fighter konter kassieren. und genauso liegt es in der natur der sache, dass es für pressurefighter ungesund ist gegen puncher zu boxen.

ein bowe hat auch ohne ende kassiert, war der auch kein spitzenmann?

williams muss einfach so boxen, da er nicht aus der distanz boxen kann. er "reacht" bei seinen schlägen, fällt oder streckt sich nach vorne. das macht ihn so offen für konter.

Man könnte aus ihm sicher einen distanzboxer machen, aber dann müsste man seine balance und beinarbeit komplett neu aufbauen (so wie steward bei wladimir damals). das wird aber ne menge arbeit und macht ihn auch weniger fan freundlich, deshalb denke ich mal, dass er weiter so boxen wird.

und gegen leute mit geringem punch wird er damit auch weiter sehr erfolgreich sein. das problem ist halt, dass MWs auch härter hauen als WWs. was er sich damals erlauben konnte, geht im MW nicht so gut. damals konnte er sagen nimm einen, teil 2 aus, aber im MW ist der eine halt häufiger mal ein richtig dickes ding.
 

Rocco

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Man könnte aus ihm sicher einen distanzboxer machen, aber dann müsste man seine balance und beinarbeit komplett neu aufbauen (so wie steward bei wladimir damals). das wird aber ne menge arbeit und macht ihn auch weniger fan freundlich, deshalb denke ich mal, dass er weiter so boxen wird.

Ich habe mir gerade gedacht, dass Du diesen Vergleich ziehen wirst. ;)
Und nein, mir war der frühere Wladimir auch lieber. Williams sollte der bleiben der er ist. Ein KO ist kein Karriereende, jedenfalls nicht jetzt.
 

Tim B.

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es liegt nunmal in der natur der sache, dass pressure fighter konter kassieren. und genauso liegt es in der natur der sache, dass es für pressurefighter ungesund ist gegen puncher zu boxen.

Richtig. Aber Martinez ist nicht gerade ein Puncher. Daß er ausgerechnet PW in der 2. Runde derart trifft war schon Glück. Gehört dazu.

Ich würd Williams jetzt auch nicht übermässig kritisieren. Klar sieht das jetzt schlecht aus, aber er wird normalerweise auch nicht häufiger getroffen, als andere offensive Leute, inklusive Pacqiuao. Normalerweise pendelt/meidet er viele Schläge. Funktioniert halt nur bei denen, die man auch sieht. Passiert. Ist das Risiko beim von B-Hop angesprochenen slick american style.
 

LeZ

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williams muss einfach so boxen, da er nicht aus der distanz boxen kann. er "reacht" bei seinen schlägen, fällt oder streckt sich nach vorne. das macht ihn so offen für konter.

Und diese eklatanten technischen Schwächen die man mit Training in einem halben bis einem Jahr korrigieren könnte, und die Williams statt mit Training eben mit schierem Volume versucht zu kaschieren, sind das untrügliche Zeichen eines Spitzenmanns ?

Der Mann lebt seit Jahren von seiner ungewöhnlichen Grösse für die Gewichtsklasse, und hat in der ganzen Zeit nicht für nötig befunden mal an seinen gravierenden technischen und taktischen Fehlern und Schwächen zu arbeiten. Ganz klar ein Anwärter auf die #1 P4P, oder wie ?
 

KhaosaiGalaxy

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williams macht seit je her viel zu viel falsch, boxt ständig inb der falschen distance. schon gg margarito hat er zum ende des kampfes etliche harte rechte bomben kassieren müssen.
ich war von williams nie sonderlich überzeugt gewesen, sehe keinen besonderen hand und footspeed bei ihm, er wirkt manchmal seltsam "sluggish", ist natürlich ein körperfreak. boxt aber nicht so, wie er das wohl bei seiner größe und reichweite sollte. wo ist da ein schneller jab? die rechte schiebt er oft. hearns, mit dem man ihn oft verglich, war da um welten besser

Sehe ich nicht (ganz) so. Hinterher (bzw. nach dem mal ein ziemlich hochgelobter Boxer seinen Meister gefunden hat) ist man doch IMMER klüger und kann leicht reden, daß der Mann sowieso schon immer viele Fehler gemacht hat, es eh nur eine Frage der Zeit war, bis er exosed würde usw. usw., ABER - ohne jetzt Williams mit Ali oder Roy Jones vergleichen zu wollen - es gab durchaus einige ATGs, bei denen auch einiges an Fundament gefehlt hat, die - wenn man nur nach klassischer Boxschule geht - auch (scheinbar) ihre Fehler hatten, "zu" unkonventionell waren. Solange man damit erfolgreich ist, spricht man den Leuten oft eine gewisse Genialität zu. SOBALD es aber Niederlagen setzt, heißt es AUF EINMAL: Er macht alles/vieles falsch. Seltsam. :confused: Gebe dir aber in dem Punkt Recht, daß Williams seine körperlichen Parameter nicht besonders effektiv einsetzt. Das ist natürlich alles andere als schlau, wie wir ja gesehen haben. Vielleicht sollte sich Wiliams in Zukunft mal ein Beispiel an den Klitschkos nehmen, stilistisch vor allem an WK.
 

Voldemort27

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Williams und kein Spitzenmann?:skepsis: Geht`s noch?
Er wurde von einem Mann mit p4p-Format ausgeknockt.
Sollen sich doch die anderen so tollen SMW`ler und Mittelgewichtler an ihn herantrauen. Es gibt keinen in diesen Gewichtsklassen, der so mit PW umspringen kann.

Also ein Bute würde meiner Einschätzung nach auch Williams schlagen.

Und auch vielleicht noch Einige mehr.
 

tal

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Supermittel ist auch deutlich zu hoch für Williams. Aber es ist schon seltsam, wie er von einigen sofort zum Trottel gestempelt wird, nur weil er einen Kampf verloren hat, und das gegen einen Spitzenmann.
 

Voldemort27

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Ein Trottel ist Williams sicher nicht. Er ist auch ein guter Mann, der meiner Meinung nach nur ein wenig "zu hoch" gepusht wurde (wird). Er ist ein extremer Volume-Puncher, das ist was ihn auszeichnet. Was gibt es noch für Stärken ? Beinarbeit, eher weniger. Präzision ist auch nur mittelmässig. Schlaghärte ist wohl ganz ok. Timing ist mal ganz gut, mal nicht so berauschend. Workrate ist super.

Williams gehört zur Weltklasse. Jeder hat halt seine spezielle Art zu boxen, das ist was einen Boxer ausmacht.

Aber er ist nicht das urgewaltige zukünftige MW-Monster, das nach dem Quintana-Fight gelernt und nun unschlagbar ist. Dieser Hype ist nunmal vorbei.
 
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