Daneben sein Bully-Gehabe im Ring und seine merkwürdigen, nicht gerade selbstkritischen Äußerungen im S6-Turnier - da frage ich mich schon, was an Abraham nun so sympathisch sein soll. Sind das immer noch die Nachwirkungen des ersten Miranda-Kampfes?
Ich kann ja gut verstehen, dass Sturm nicht gerade als Sympathiebolzen durchgeht, aber was macht (in den Augen der Fans) denn Abraham im Gegensatz dazu so sympathisch? Ich würde das echt gerne wissen, da es ja auch hier ne Menge Leute gibt, die AA treu die Stange halten. Sind's alleine die Knockouts? Ist es die Leisetreterei? Bescheidenheit?
Tja, solche Symphatien sind lassen sich immer etwas schwer erklären und von anderen dann nachvollziehen. Siehe Du und Huck.
Ich lehn mich mal aus dem Fenster und sage, dass Sturm mehr Weitblick als Abraham hat und auch viel besser weiß wie man sich taktisch gewieft gegenüber den Medien verhält um bestimmte Wirkungen und Reaktionen zu erzielen. Dementsprechend beurteile ich ihn auch vor einem anderen Hintergrund.
Bei Abraham kommt mir immer wieder das Wort einfältig in den Sinn. Er ist etwas einfacher gestrickt und scheint nich groß abzuwägen oder zu taktieren bevor er Interviewaussagen gibt. Er ist einfach authentisch mit seinem Charme aber auch all seinen Schwächen, die oft wohl aus verletztem Stolz herrühren. Ich denke er ist da ein ähnlicher Bauchmensch wie Huck nur viel weniger laut und mit deutlich mehr Feingefühl und Respekt gegenüber anderen Boxern. Wenn Abraham zu seinen Niederlagen befragt wird merkt man doch sofort, dass ihm das peinlich und unangenehm ist, er wortkarg wird und versucht so schnell wie möglich auf ein anderes Thema zu kommen. Da ist auch ne gewisse Verletzlichkeit dabei, die nichts mit Selbstherrlichkeit oder einem aufgepusteten Ego zu tun hat.
Sturm hingegen tritt da eher die Flucht nach vorne an, einfach auch weil er wohl deutlich mehr Selbstbewusstsein hat als ein Abraham. Dabei vergreift sich Sturm imo oft deutlich im Ton.
Die Bully Mentalität bei Abraham sieht man auch wirklich nur im Ring, wo er sie wohl braucht um sich selbst Mut zu machen.
Ich glaube nicht, dass er von Haus aus einer ist, der andere Leute gerne demütigt. Nie hat er im Vorfeld irgend einen Gegner unter der Gürtellinie attackiert oder andere Boxer in Interviews mit Dreck beschmissen.
Ich hab bei Abraham auch mal diese ARD Doku "Es geht um Alles" gesehen, wo ihn die Kamera ein paar Monate zwischen und während seiner Kämpfe begleitet hat. Da bekommt man ein paar gute Einblicke in seine Person und das Verhältnis mit Wegner. Unterm Strich fand ich ihn einfach symphatisch.