Ich schau nun seit über 40 Jahren Boxkämpfe - und Fehlurteile gab's immer. Aber mittlerweile wird das zum Regelfall, bei allen Verbänden, in fast allen Ländern. Man arrangiert sich damit, verweist darauf, dass die andern ja auch usf. - ad infinitum. Gründe gibt's viele, die Weltmeisterinflation, lukrative TV-Verträge, man erfindet Legenden wie den WM-Bonus (warum habe ich dieses Wort in keinem einzigen Kampf der 60iger, 70iger, auch 80iger je gehört? - denn der Bonus bestand im Grund nur darin, dass bei einem Unentschieden der amtierende Weltmeister weiter Weltmeister sein würde).
Beschiss gibt's natürlich überall, immer. Im Boxen aber hat dies ein Ausmaß erreicht, dass ich nach so vielen Jahren nun doch die Lust verliere. Der Übergang zu Wrestling-Showveranstaltungen ist fließend, von Sport im Sinne eines Wettkampfs mit annähernd gleichen Mitteln und Möglichkeiten keine Spur.
Es ist traurig und beschämend für den Sport, die Protagonisten sind peinlich dumm, arrogant, borniert. Ali hatte nach dem peinlichen Nortonkampf wenigstens die Größe, von einem Fehlurteil zu seinen Gunsten zu sprechen.
Reporter: You think you lost the fight?
Ali: Yes.
Wie heute - zum xten Male - das Boxen
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