Dass Ward in den ersten vier Runden absichtlich total passiv war und Abraham gut aussehen lassen wollte oder sich "ausgekuckt" hat, ist eure Legende, also das was ihr immer gerne allen anderen vorwerft. Ward war passiv, weil Abraham ihn gleich mit der ersten Aktion voll erwischt hat, als Ward nach vorne wollte. Da hatte er gleich einen kleinen Wackler, und ist danach immer schön weit weg gegangen und nie stehen geblieben. Abraham hat in den ersten vier Runden völlig anders geboxt als danach, nicht Ward. Ward wollte in die Halbdistanz um da seine Schema-F-Serien auf die Hände loszulassen, von denen fast keine einzige mal den Kopf von Abraham getroffen hat. Abraham ist da aus dem Angriff rausgerollt, ist weggegangen, unter dem Angriff durchgemieden, und einen Schritt aus der Distanz weg. Dadurch kam Ward nie in die Distanz die er wollte, und musste selbst alles aus dem Laufen gegen einen meidenden Abraham machen, mit einer Distanz die er mit mehreren Schritten überwinden musste. Seine eigenen Angriffe waren dann entweder aus ein, zwei schnellen Schritten eine gerade Aktion, mit einem Jab, und selten mal was dahinter was dadurch auch überraschender kam. Oder gleich ein abfangender Jab wenn er Wards Aktion getimet und gegengeschlagen haben. Blinde wie gewisse Leute auf meiner Ignore-Liste haben das natürlich als Zufall abgeschrieben oder gleich gar nicht gesehen.
Ab der vierten Runde haben wir dann wie einige schon geschrieben haben den alten Abraham gesehen (die Pfeife die ich hasse). Bleibt einfach stehen, meidet nicht mehr, lässt Ward auf seine Hände schlagen damit der "sich müde schlägt" (hat ja bei Dirrell und Froch auch super geklappt), blockt zwar alles, aber gibt Ward damit genau die flashy Aktionen auf seine Hände die die Punktrichter brauchten damit er jede Runde bekommt. Davon waren vielleicht drei, vier, fünf Schläge gut im Ziel, in den ganzen acht Runden, aber der Rest war eben schön knallend auf die Hände damit es die ganze Halle hört, und das hat wie zuvor gegen Dirrell auch immer gezählt. Das ist eben jetzt nicht mehr sein eigenes Kampfgericht mit seinen eigenen Punktrichtern, die sowas nicht zählen. Meiner Meinung nach zurecht, aber in den USA wird das immer schön als "flush powerpunch landed" gepunktet, obwohl es nur die Arme sind. Das wusste Abraham seit einem Jahr, und macht den ******* trotzdem, aus Trotz, Trotz, Trotz, oder vielleicht auch aus Trotz. Anschliessend geht er dann auf seine Kopfjagd mit den gleichen runden Flurryaktionen die vorher bei Dirrell auch schon nicht getroffen haben, obwohl er vorher immer mit geraden, kurzen trockenen Jabs Erfolg hatte und getroffen hat. Der Mann besteht zu 98% aus trotzigem Bockverhalten, und das mag auch an seinem zerrütteten Verhältnis zu Wegner liegen. Das was er redet, und was er tut, ist nicht das gleiche. Er redet davon dass er mit Wegner nicht bricht, aber sein Bauch macht im Kampf was völlig anderes, macht auf trotzig, und die gleichen Aktionen wie vor 5 Jahren im Mittelgewicht gegen leichtere, kleinere, weniger athletische Gegner. Im Kampf zählt der Instinkt, und wenn der nicht mehr mag weil er sich von Wegner mies behandelt fühlt, dann ist es egal was der Kopf nachher erzählt.
Was mich daneben noch genervt hat, war Wegners reinrufen "nicht weggehen". Das war so falsch wie noch was, als Abraham am Anfang bei Gegenangriffen von Ward weggegangen ist, hat der null gar nichts getroffen. Als Abraham stehen geblieben ist um nach dem eigenen Wunderpunch zu suchen der nie kam weil Ward sich dann einfach tief abgeduckt hat, hatte Ward endlich den stehenden Sandsack dem er seine Kombis auf die Hände kloppen konnte. Und da soll Abraham nicht weggehen ? Da kann er Ward ja gleich die Runden in Geschenkpapier einwickeln und ihm mit einer Schleife überreichen, Ward ist soviel schneller dass Abraham ihn da niemals auspunkten konnte. Stehen bleiben ist Abrahams Problem, nicht die Lösung. Gegen einen Oral kann er das vielleicht mit Volltreffern rausreissen, aber gegen Simon wurde es schon eng, und gegen Dirrell und Froch ging es total in die Hose. Aber sicher, bloss nicht weggehen, nachher gewinnt er noch Runden weil der Gegner nicht trifft. Klasse Idee. Bei soviel Unfähigkeit, einen offensichtlich funktionierenden Gameplan aus den ersten Runden der auf striktem Meiden aufbaut aufzuhören, weil ein deutscher Boxer bei deutschen Trainer in einem deutschen Boxstall bloss nicht weggehen darf wie ein schwarzer, afroamerikanischer, dunkelhäutiger Boxer mit Plan und Skill möchte ich in den Fernseher treten. Abraham ist nicht 10cm grösser sondern kleiner als seine Gegner, da gewinnt er mit stehen bleiben, steif und lang boxen keinen Blumentopf. Der ist nunmal nicht Maske, das sollte man nach 5 Jahren auch bei Sauerland langsam mal gemerkt haben.
So, jetzt ist es raus was ich von derartigem "Plan" halte.