O-Scoring, Super6[1/2 Finale I]: Andre WARD v Arthur ABRAHAM | ARD Action ab 01:15!


Schlonski

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Abrahams Niederlagen waren alle nach dem gleichen Muster. Eindimensional und völlig ausrechenbar geboxt, ohne Plan B.

Der Ward-Kampf lief exakt so wie man ihn erwarten musste.

Abraham wurde bisher exzellent vermarktet, aber das Super Six war eine Nummer zu groß.

Wenn er nochmal was reißen will, dann sollte er einen Trainerwechsel vornehmen. Nicht weil Wegner schlecht für ihn ist, sondern weil AA nicht mehr ins Mittelgewicht zurückgeht und er im Supermittel nur oben mitspielen kann, wenn er seine ******-Passivität aufgibt und mehr Hurra-Stil boxt. Diese risikolose Schiene, die Wegner predigt, ist bei 95% aller Boxer richtig, aber bei Abraham ist sie derzeit falsch. Mit Abrahams Punch wäre es toll, wenn er ein bißchen mehr Oberkörper- und Pendelbewegungen draufhätte, die ihm wohl irgendein Amitrainer beibringen müsste. Mit seinem jetzigen stil wird er keinen Blumentopf mehr gewinnen. Sogar Stieglitz boxt ihn aus.

Abraham boxt als kleiner Mann eigentlich wie einer der 1,90m ist. Immer gerade und aufrecht aus der Doppeldeckung. Wie man sowas bei einem 1,75m-Mann zunichte macht haben Dirrell, Froch und Ward gezeigt.
 

aue013

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Der Ward-Kampf lief exakt so wie man ihn erwarten musste.
Die ersten drei Runden eben nicht, da war er wirklich ebenbürtig. Der Punkt ist halt, warum er ab Rd. vier wieder so passiv wurde. Ich hatte in den ersten Runden sogar gedacht, da steht ein anderer Abraham im Ring, das muss ein Doppelgänger sein. Aber ab 4 wars eben wieder der Alte.

... sondern weil AA nicht mehr ins Mittelgewicht zurückgeht ...
Ottke hat in seinem Kommentar die Disziplinlosigkeit Abrahams angesprochen. Er sagte, dass Abraham als Boxer nur weitermachen kann/soll, wenn er disziplierter würde. Und sein Gewicht ist ebenfalls ein Disziplinproblem. Wäre er also insgesamt disziplinierter, könnte er auch wieder im Mittelgewicht boxen. Es hängt also alles zusammen.
 

buta

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Ottke hat in seinem Kommentar die Disziplinlosigkeit Abrahams angesprochen. Er sagte, dass Abraham als Boxer nur weitermachen kann/soll, wenn er disziplierter würde. Und sein Gewicht ist ebenfalls ein Disziplinproblem. Wäre er also insgesamt disziplinierter, könnte er auch wieder im Mittelgewicht boxen. Es hängt also alles zusammen.

Solche Kommentare von Ottke sind mir übrigens tausendmal lieber als irgendwelche hanebüchenen Ferndiagnosen von Zonk und Konsorten, die sowieso nur in der Absicht geschrieben werden, von der Legende zu retten, was zu retten ist. Ottke ist nahe am Geschehen, war Wegner-Schützling und AA-Sparringspartner. Wenn der sowas raushaut, dürfte was Wahres dran sein.

Die Frage ist natürlich, was sich Ottke als Wegner-Lieblingsschüler unter Disziplin vorstellt. Wenn ich mich recht entsinne, beschwerte sich Wegner doch auch schon über die Trainingsmoral von Huck und Frenkel? Wie dem auch sei: Der Vorwurf, es fehle an Disziplin, der jetzt von außen ins Spiel gebracht wurde, und die Unfähigkeit Abrahams, Anweisungen von Wegner in der Rundenpause dann auch umzusetzen, könnten zumindest Indizien dafür sein, dass sich dieses Lehrer-Schüler-Verhältnis überholt hat.

Ich würde Abraham gerne bei einem anderen Coach sehen; von mir aus auch bei Röwer.
 

TitoTrinidad87

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Und wenn man dann liest "also für andere boxer gibt es hier nicht so viel doppelmoral und schlechte ausreden für niederlagen" kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln. Wenn man also eine Erklärung für eine Niederlage sucht, die über "der ist ne Pfeife" hinausgeht, soll das Doppelmoral oder eine schlechte Ausrede sein? Das ist doch völlig albern. Dann kann man sich jede postfight Diskussion schonmal per se schenken.

du machst hier genau das, was du anderen vorwirfst, nämlich überspitzen und in eine ecke schieben.

zwischen objektiver kampfanalyse und legendenbildung sehe ich unterschiede. man analysiert hier fast nur aus der sicht von abraham. wenn abraham das macht, dann...

dazu wird die leistung der gegner kaum beachtet, geschweige denn respektiert.

in hinsicht auf abraham ist man hier zu dünnhäutig. will mir garnicht vorstellen wie man über nen gehypten ami reden würde, der 3 mal in folge deklassiert wird.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8476

Guest
was ich auch bedenklich finde, ist der mangel an realitätssinn von abraham und sauerland. abraham sah einen knappen kampf, wo der gegner ein bisschen aktiver war. sauerland sieht seinen schützling als rehabilitiert an.
diese "letzte chance" gefasel habe ich eh nicht abgenommen. abraham möchte jetzt die gemütliche wbo schiene fahren und den titel ein paar mal verteidigen. die elite wird er meiden und dann ganz deutschland erzählen, er sei rockymäßig zurück. wäre er ein bisschen selbstkritischer, ich würde auch mehr symphatie empfinden.
noch bedauerlicher finde ich es, dass manche fans wegen 4 ordentlichen runden hoffnung für die zukunft sehen. in diesen 4 runden hat er jetzt auch nicht den ward komplett auseinandergenommen. man muss ihm zwingend die zweite geben, mehr nicht. und ich wusste, dass leute wie lezonk und xer genau diese anfangsrunden herauspicken, um ihre dumpfen durchhalteparolen rauszuposaunen.
abraham wirkte in den dokus symphatisch und bescheiden. nach dem kampf wirkte er ungemein arrogant und realitätsverweigernd.

aber eine ernsthafte frage an euch: seid ihr damit einverstanden, wenn abraham dann wm wird und dann "sturm mäßig" den titel verwaltet?
ist euch so ein weltmeister recht? für die ewigen abrahugger sicher. da können sie dann aus dieser position heraus neue legenden stricken. aber für die anderen?
 

Lord Krachah

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zwischen objektiver kampfanalyse und legendenbildung sehe ich unterschiede. man analysiert hier fast nur aus der sicht von abraham. wenn abraham das macht, dann...

dazu wird die leistung der gegner kaum beachtet, geschweige denn respektiert.

Da hast du sicherlich Recht. Aber die meisten hier im Forum haben halt Abraham 1000mal gesehen und Ward 1-2mal. Da macht es eben mehr Sinn aus der Sicht von Abraham zu analysieren. Ich weiß halt nicht, was daran Doppelmoral sein soll.
 

aue013

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Ich würde Abraham gerne bei einem anderen Coach sehen; von mir aus auch bei Röwer.
Zwei Gedanken dazu: Zum einen stellt dies ja einen erheblichen Aufwand dar. Man müsste es sicherlich nicht so weit treiben wie Atlas mit Povetkin ;), aber einige "Neukonfigurations"kämpfe wären doch nötig. Wäre Abraham wirklich bereit, für kleines Geld nochmal neu zu beginnen? Sowas hat er zwar gesagt, aber macht er es auch?
Zum anderen ist da noch Abrahams Lernresistenz. Dass er nicht auf Anweisungen seines Trainers hört, ist ja keine neue Erkenntnis, das haben wir ja schon oft und lange erlebt. Solange es aber gut ging, d.h. der die Kämpfe mit seiner Methode gewann, war ja alles gut. Aber Wegner fand ja bis heute offensichtlich keinen wirklichen Zugang zu Abraham. Wäre das mit einem neuen Trainer anders? Gib es Menschen, denen sich Abraham öffnet?
Ein anderer Trainer könnte schon ein guter Gedanke sein, ob er uns aber neue Erkenntnisse bringt?
 

Roberts

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Ottke ist nahe am Geschehen, war Wegner-Schützling und AA-Sparringspartner. Wenn der sowas raushaut, dürfte was Wahres dran sein.

Ich erinnere mich noch an das Sparring zwischen Abraham und den schon lange zur Ruhe gesetzten Ottke. Schon da sah Abraham so richtig mies aus. Man mag sich die Frage stellen, wie ernsthaft sowas abläuft - Sparring ist sicherlich kein Kampf, trotzdem müsste da ein gewisses Maß an Ehrgeiz auf beiden Seiten im Spiel gewesen sein. Für mich war das ein Fingerzeig auf künftige Kämpfe.

Ein neuer Trainer bringt doch nur etwas, wenn neue Methoden auf einen fruchtbaren Boden treffen. Wo soll der bei Abraham sein? Abraham ist zweifelsfrei keine Wurst, er scheint aber sein Schema zu brauchen, was er durchziehen können muß. Spielt der Gegner nicht mit, weil er schneller und beweglicher ist und taktisch reagieren kann, endet doch die Herrlichkeit ganz schnell. Wenn Abraham ein Boxer mit breit einem gefächerten Programm und vielen ungenutzten Möglichkeiten wäre, der sich irgendwo im Taktik- und Mentaldschungel verirrt hätte oder über viel brachliegendes Potenzial verfügen würde, dann erschiene mir ein Trainerwechsel sinnvoll. So scheint mir Abraham eher an seinen unüberwindbaren Limits zu scheitern und nicht an der Fähigkeit des Trainers, die richtigen Dinge zu vermitteln.

Abraham ist nicht in der Lage sich an einen Gameplan zu halten, wenn der Gegner selber einen Plan A oder sogar einen Plan B hat. Er scheint erst recht keinen vorgegebenen Plan B umsetzen, geschweige denn selbst entwickeln zu können, welcher Trainer soll daran mit welchen Mitteln was ändern?
 
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Schlonski

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Die ersten drei Runden eben nicht, da war er wirklich ebenbürtig. Der Punkt ist halt, warum er ab Rd. vier wieder so passiv wurde. Ich hatte in den ersten Runden sogar gedacht, da steht ein anderer Abraham im Ring, das muss ein Doppelgänger sein. Aber ab 4 wars eben wieder der Alte.


Die ersten 2-3 Runden hat Abraham gewonnen, weil Ward komplett passiv und abwartend war und nicht weil AA so aktiv war. Als ward die Pace dann auf sein normales Niveau schraubte war für Abraham Schicht im Schacht. Insgesamt hatte AA wieder keine Chance.
 

theIrish

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Zwei Gedanken dazu: Zum einen stellt dies ja einen erheblichen Aufwand dar. Man müsste es sicherlich nicht so weit treiben wie Atlas mit Povetkin ;), aber einige "Neukonfigurations"kämpfe wären doch nötig. Wäre Abraham wirklich bereit, für kleines Geld nochmal neu zu beginnen? Sowas hat er zwar gesagt, aber macht er es auch?
Zum anderen ist da noch Abrahams Lernresistenz. Dass er nicht auf Anweisungen seines Trainers hört, ist ja keine neue Erkenntnis, das haben wir ja schon oft und lange erlebt. Solange es aber gut ging, d.h. der die Kämpfe mit seiner Methode gewann, war ja alles gut. Aber Wegner fand ja bis heute offensichtlich keinen wirklichen Zugang zu Abraham. Wäre das mit einem neuen Trainer anders? Gib es Menschen, denen sich Abraham öffnet?
Ein anderer Trainer könnte schon ein guter Gedanke sein, ob er uns aber neue Erkenntnisse bringt?

Naja also komm Wladimir hat nach dem Trainer wechsel von Steward Moli und Nicholson geboxt und das waren beides Inter Conto title und dann direkt um die WM gegen Brewster. Holyfield hat nach der Niederlage gegen Bowe und dem Trainerwechsel 1 fight gemacht (gegen Alex Steward) und dann direkt das rematch gegen Bowe, Dawson boxt jetzt nach einem Trainer wechsel gegen Diaconu. Bozik ist da mit nichten besser (im gegenteil). Und 1-2 aufbaukämpfe gegen einen sparringspartner und einen gatekeeper wird man Arthur wohl grad noch zumuten können.
 

Patrick

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Ich erinnere mich noch an das Sparring zwischen Abraham und den schon lange zur Ruhe gesetzten Ottke. Schon da sah Abraham so richtig mies aus. Man mag sich die Frage stellen, wie ernsthaft sowas abläuft - Sparring ist sicherlich kein Kampf, trotzdem müsste da ein gewisses Maß an Ehrgeiz auf beiden Seiten im Spiel gewesen sein. Für mich war das ein Fingerzeig auf künftige Kämpfe.

Redest du von dem Sparring vor Dirrell/Abraham? Das kann doch nur ein Pressespass/sparring gewesen sein. Man kann doch nicht ernsthaft den zurückgetretenen Ottke zur Vorbereitung auf Dirrell ranziehen. Das wäre also würde sich die deutsche NM heute gegen die WM von 1990 vorbereiten.


Ein neuer Trainer bringt doch nur etwas, wenn neue Methoden auf einen fruchtbaren Boden treffen. Wo soll der bei Abraham sein? Abraham ist zweifelsfrei keine Wurst, er scheint aber sein Schema zu brauchen, was er durchziehen können muß. Spielt der Gegner nicht mit, weil er schneller und beweglicher ist und taktisch reagieren kann, endet doch die Herrlichkeit ganz schnell. Wenn Abraham ein Boxer mit breit einem gefächerten Programm und vielen ungenutzten Möglichkeiten wäre, der sich irgendwo im Taktik- und Mentaldschungel verirrt hätte oder über viel brachliegendes Potenzial verfügen würde, dann erschiene mir ein Trainerwechsel sinnvoll. So scheint mir Abraham eher an seinen unüberwindbaren Limits zu scheitern und nicht an der Fähigkeit des Trainers, die richtigen Dinge zu vermitteln.

Abraham ist nicht in der Lage sich an einen Gameplan zu halten, wenn der Gegner selber einen Plan A oder sogar einen Plan B hat. Er scheint erst recht keinen vorgegebenen Plan B umsetzen, geschweige denn selbst entwickeln zu können, welcher Trainer soll daran mit welchen Mitteln was ändern?

Das ist Alles richtig, aber um beim Fussball zu bleiben. Da fliegt auch gewöhnlich erstmal der Trainer. Tatsache ist wohl, dass die Zusammenarbeit zwischen Abraham/Wegner für beide Seiten nicht befriedigend funktioniert, egal wo man die Schuld sieht, also muss man zwangsläufig etwas Neues versuchen.

Das fängt mit der Umstellung von Training/Sparring an, über Ernährung, Sportpsychologie/Atemtechniken etc. Grundsätzlich hat jeder Sportler andere Grundvorrausetzungen im Ausdauerbereich, und andere Stresswerte im Ring, aber bei Abraham reden wir von DREI Runden mit 20 Schlägen. Dann ist er platt, und macht bei der ersten härteren Gegenwehr sofort dicht.

Auf hohem internationalen Niveau fällt mir keiner ein, der nach drei Runden und 60 Schlägen ein Sauerstoffzelt braucht. Das ist erstmal keine zwangsläufige boxerisch-taktische Umstellung, sondern man muss erstmal eine Basis schaffen, dass er einen Kampf auf Weltklasseniveau physisch aktiv und psychisch positiv durchstehen kann.

Dann kann man versuchen alte Stärken zu re-aktivieren und ein bisschen an Feinheiten zu arbeiten. Damit wird er wahrscheinlich nie einen Ward oder Froch schlagen, aber sich zumindest besser verkaufen können.

Aber vielleicht will Abraham das Alles auch gar nicht. Ihm schien die Niederlage wenig auszumachen und eine große Entwicklung von Dirrell zu Ward war auch nicht zu beobachten.
 

LeZ

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Dass Ward in den ersten vier Runden absichtlich total passiv war und Abraham gut aussehen lassen wollte oder sich "ausgekuckt" hat, ist eure Legende, also das was ihr immer gerne allen anderen vorwerft. Ward war passiv, weil Abraham ihn gleich mit der ersten Aktion voll erwischt hat, als Ward nach vorne wollte. Da hatte er gleich einen kleinen Wackler, und ist danach immer schön weit weg gegangen und nie stehen geblieben. Abraham hat in den ersten vier Runden völlig anders geboxt als danach, nicht Ward. Ward wollte in die Halbdistanz um da seine Schema-F-Serien auf die Hände loszulassen, von denen fast keine einzige mal den Kopf von Abraham getroffen hat. Abraham ist da aus dem Angriff rausgerollt, ist weggegangen, unter dem Angriff durchgemieden, und einen Schritt aus der Distanz weg. Dadurch kam Ward nie in die Distanz die er wollte, und musste selbst alles aus dem Laufen gegen einen meidenden Abraham machen, mit einer Distanz die er mit mehreren Schritten überwinden musste. Seine eigenen Angriffe waren dann entweder aus ein, zwei schnellen Schritten eine gerade Aktion, mit einem Jab, und selten mal was dahinter was dadurch auch überraschender kam. Oder gleich ein abfangender Jab wenn er Wards Aktion getimet und gegengeschlagen haben. Blinde wie gewisse Leute auf meiner Ignore-Liste haben das natürlich als Zufall abgeschrieben oder gleich gar nicht gesehen.

Ab der vierten Runde haben wir dann wie einige schon geschrieben haben den alten Abraham gesehen (die Pfeife die ich hasse). Bleibt einfach stehen, meidet nicht mehr, lässt Ward auf seine Hände schlagen damit der "sich müde schlägt" (hat ja bei Dirrell und Froch auch super geklappt), blockt zwar alles, aber gibt Ward damit genau die flashy Aktionen auf seine Hände die die Punktrichter brauchten damit er jede Runde bekommt. Davon waren vielleicht drei, vier, fünf Schläge gut im Ziel, in den ganzen acht Runden, aber der Rest war eben schön knallend auf die Hände damit es die ganze Halle hört, und das hat wie zuvor gegen Dirrell auch immer gezählt. Das ist eben jetzt nicht mehr sein eigenes Kampfgericht mit seinen eigenen Punktrichtern, die sowas nicht zählen. Meiner Meinung nach zurecht, aber in den USA wird das immer schön als "flush powerpunch landed" gepunktet, obwohl es nur die Arme sind. Das wusste Abraham seit einem Jahr, und macht den ******* trotzdem, aus Trotz, Trotz, Trotz, oder vielleicht auch aus Trotz. Anschliessend geht er dann auf seine Kopfjagd mit den gleichen runden Flurryaktionen die vorher bei Dirrell auch schon nicht getroffen haben, obwohl er vorher immer mit geraden, kurzen trockenen Jabs Erfolg hatte und getroffen hat. Der Mann besteht zu 98% aus trotzigem Bockverhalten, und das mag auch an seinem zerrütteten Verhältnis zu Wegner liegen. Das was er redet, und was er tut, ist nicht das gleiche. Er redet davon dass er mit Wegner nicht bricht, aber sein Bauch macht im Kampf was völlig anderes, macht auf trotzig, und die gleichen Aktionen wie vor 5 Jahren im Mittelgewicht gegen leichtere, kleinere, weniger athletische Gegner. Im Kampf zählt der Instinkt, und wenn der nicht mehr mag weil er sich von Wegner mies behandelt fühlt, dann ist es egal was der Kopf nachher erzählt.

Was mich daneben noch genervt hat, war Wegners reinrufen "nicht weggehen". Das war so falsch wie noch was, als Abraham am Anfang bei Gegenangriffen von Ward weggegangen ist, hat der null gar nichts getroffen. Als Abraham stehen geblieben ist um nach dem eigenen Wunderpunch zu suchen der nie kam weil Ward sich dann einfach tief abgeduckt hat, hatte Ward endlich den stehenden Sandsack dem er seine Kombis auf die Hände kloppen konnte. Und da soll Abraham nicht weggehen ? Da kann er Ward ja gleich die Runden in Geschenkpapier einwickeln und ihm mit einer Schleife überreichen, Ward ist soviel schneller dass Abraham ihn da niemals auspunkten konnte. Stehen bleiben ist Abrahams Problem, nicht die Lösung. Gegen einen Oral kann er das vielleicht mit Volltreffern rausreissen, aber gegen Simon wurde es schon eng, und gegen Dirrell und Froch ging es total in die Hose. Aber sicher, bloss nicht weggehen, nachher gewinnt er noch Runden weil der Gegner nicht trifft. Klasse Idee. Bei soviel Unfähigkeit, einen offensichtlich funktionierenden Gameplan aus den ersten Runden der auf striktem Meiden aufbaut aufzuhören, weil ein deutscher Boxer bei deutschen Trainer in einem deutschen Boxstall bloss nicht weggehen darf wie ein schwarzer, afroamerikanischer, dunkelhäutiger Boxer mit Plan und Skill möchte ich in den Fernseher treten. Abraham ist nicht 10cm grösser sondern kleiner als seine Gegner, da gewinnt er mit stehen bleiben, steif und lang boxen keinen Blumentopf. Der ist nunmal nicht Maske, das sollte man nach 5 Jahren auch bei Sauerland langsam mal gemerkt haben.

So, jetzt ist es raus was ich von derartigem "Plan" halte.
 
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Tim B.

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Gab es eigentlich schonmal einen Boxer, der so offensichtlich limitiert ist wie Abraham und dem nach einer Niederlagenserie von 3 Kämpfen soviele Entschuldigungen/Erklärungen zugestanden wurden, bei dem soviele Leute soviele Lösungen erkennen wollen?

Wünsche/Hoffnungen, daß Abraham vielleicht mit neuem Trainer, neuer Mentalität, neuer Lunge und neuem Boxstil nochmal was reißen kann, sind Träumerei.

Er hat in den letzten 3 Kämpfen ungefähr 31 von 34 Runden verloren. Das ist nicht wirklich knapp. Und das war auch nicht komplett die Elite, wie gern verklärt wird.
Ward wird mir schon ein bissel gehyped, aber who the f*ck is Andre Dirrell? Wenn der nicht gegen Abraham, sondern Lights-Out-Taylor oder Johnson geboxt hätte, wer würde den denn für voll nehmen?
Und Froch wird hier auch jede Woche höher gehandelt. Leistet sich nen Todeskampf mit Pascal, dreht den Taylor-Kampf mit Glück 40 Sekunden vor Ende, sieht gegen Superman Dirrell teilweise aus wie ein Amateur und wird dann von Kessler besiegt, dessen Prime drei Jahre zurück lag, als ihm Calzaghe aufzeigte, daß er nicht zur Elite zählt.

Abraham ist der typische Knockout-Artist, der die 2. Reihe wegfegt, so lange sie stumpf anrennt, irgendwann einbricht und leicht treffbar ist. Sobald er mit adversity konfrontiert wird, zeigen sich die Grenzen. Das ist nicht unnormal im Boxen.
Das hat auch nix mit Schlechtreden zu tun.
Wir sind hier ein "Experten"-Forum, Sturm, Ottke & Co. gewinnen hier keinen Blumentopf. Da muss ich nicht künstlich Abraham loben, nur weil der mal nicht gegen Hektor aus Venezuela geboxt hat, sondern sich der Weltspitze stellte. Das kann man schließlich auch von Edison Miranda behaupten und den redet auch keiner stark.

SE wird versuchen, Stieglitz noch dieses Jahr zu einem Kampf zu überreden, da sieht's nicht schlecht aus und dann kann man 2-3 Jahre lang den Titel im Biotop Deutschland verwalten.
Abraham ist international nicht wettbewerbsfähiger, als Felix Sturm. Das hat man jetzt einsehen müssen und wird demnach handeln.
 

Roberts

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Redest du von dem Sparring vor Dirrell/Abraham?

Ja. Irgendwann in 2008 hatte Ottke versucht sich für einen Ich-brauch-Geld-Comeback-Kampf gegen Dariusz Michalczewski in Form zu bringen. Er kam zu diesem Sparring immer noch körperlich fit in den RIng.

Das kann doch nur ein Pressespass/sparring gewesen sein. Man kann doch nicht ernsthaft den zurückgetretenen Ottke zur Vorbereitung auf Dirrell ranziehen. Das wäre also würde sich die deutsche NM heute gegen die WM von 1990 vorbereiten.

Wegner hat es doch so verkauft. Das muß man ihm nicht abnehmen, es spricht vieles für ein Pressespass/sparring, allerdings dürfte so manchem Zuschauer aufgefallen sein, dass Abrahams Spaß sich sehr in Grenzen hielt und Ottke ihn sichtlich frustrierte. Ist natürlich off-topic, aber auch bei einer solchen Spaßgeschichte wird ein gewisses Maß an Ehrgeiz vorhanden sein. M.E. gab es bei der Vorgeschichte doch erkennbar ein "Ich jetzt der Star, Du nix mehr" und dafür sah Abraham so richtig sch... aus. Die boxerischen Fehler, die er in diesem Sparring gemacht hat, waren doch die Gleichen wie bei Direll, Froch und Ward.

Das ist Alles richtig, aber um beim Fussball zu bleiben. Da fliegt auch gewöhnlich erstmal der Trainer. Tatsache ist wohl, dass die Zusammenarbeit zwischen Abraham/Wegner für beide Seiten nicht befriedigend funktioniert, egal wo man die Schuld sieht, also muss man zwangsläufig etwas Neues versuchen.

Klar, man kann den Trainer feuern. An Wegners Mental-Methoden hat es schon genügend Kritik gegeben. Insofern geht ein Trainerwechsel immer, ich bezweifele nur den Erfolg.

Das fängt mit der Umstellung von Training/Sparring an, über Ernährung, Sportpsychologie/Atemtechniken etc. Grundsätzlich hat jeder Sportler andere Grundvorrausetzungen im Ausdauerbereich, und andere Stresswerte im Ring, aber bei Abraham reden wir von DREI Runden mit 20 Schlägen. Dann ist er platt, und macht bei der ersten härteren Gegenwehr sofort dicht.

War Abraham denn nach drei Runden platt? Er selbst sprach nicht von konditionellen Problemen sondern von einer bewusst gewählten anderen Taktik. Er sagte, er sei auf seine alte Doppeldeckungs-Taktik zurückgefallen, weil er glaubte, dass er Ward sich daran müde schlägt und er über den linken Haken und die rechte Gerade Ward KO schlagen könnte. Mit genau dieser Taktik hat er gegen Dirrell kaum Erfolg, gegen Froch überhaupt keinen, weil er nicht mal in der Lage war, diese Taktik auch nur zu probieren. Es fand doch nur Doppeldeckung statt. Während dessen gab Wegner ständig richtige taktische Anweisungen, die Abraham ignorierte. Da kann man tatsächlich davon sprechen, dass die Chemie nicht mehr stimmt. Dagegen spricht aber, dass Abraham seinen eigenen taktischen Überlegungen auch nicht folgte. Kaum ein linker Haken, keine rechte Gerade und alles hinlänglich bekannten taktischen Mittel gegen einen sich tief abduckenden Gegner fanden auch nicht statt. Wenn ich von Runde 4 an bis zum Schlussgong den Trainer komplett ausblende und dann erfolglos den immer gleichen Unsinn mache, wenn ich das Schlagen fast komplett einstelle und gelegentlich ein paar telegraphierte Heumacher anbringe, die Ward noch lesen könnte, wenn man ihm Valium verabreicht, dann stimmt es im Kopf nicht. Mancher Boxer feuert schon beim Walk-In mehr Schläge in die Luft ab, als Abraham in den Runden 4 bis 12 in Richtung Ward. Das kann keine Frage des Trainers sein. Es ist auch keine Frage des Trainers, ob ein Boxer merkt, dass ein Plan nicht funktioniert bzw. nicht umgesetzt wird.

Das ist erstmal keine zwangsläufige boxerisch-taktische Umstellung, sondern man muss erstmal eine Basis schaffen, dass er einen Kampf auf Weltklasseniveau physisch aktiv und psychisch positiv durchstehen kann.

Dann kann man versuchen alte Stärken zu re-aktivieren und ein bisschen an Feinheiten zu arbeiten. Damit wird er wahrscheinlich nie einen Ward oder Froch schlagen, aber sich zumindest besser verkaufen können.

Aber vielleicht will Abraham das Alles auch gar nicht. Ihm schien die Niederlage wenig auszumachen und eine große Entwicklung von Dirrell zu Ward war auch nicht zu beobachten.

Bei einem Boxer, der auf eine langjährige Karriere zurückblickt und dabei nicht gerade mit Variabilität geglänzt hat, ist die Basis doch längst in Stein gemeißelt.

Abraham wird immer eindimensional und immer relativ hüftsteif bleiben und wird weiterhin über kaum Antizipationsfähigkeiten und Ringintelligenz verfügen. Kein Trainer dieser Welt wird daran etwas ändern können. Mag durchaus sein, dass Abraham nicht mehr will, für mich kann er vor allen Dingen einfach auch nicht mehr. Ein Merkmal der Weltspitze dieser Gewichtsklasse ist doch, dass sie nicht brav Abraham in die Karten spielt, sondern Abraham gnadenlos ausboxt, wenn der sein übliches Programm abzieht.
 

Rocco

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Man kann doch nicht ernsthaft den zurückgetretenen Ottke zur Vorbereitung auf Dirrell ranziehen. Das wäre also würde sich die deutsche NM heute gegen die WM von 1990 vorbereiten.

Was haben die Teilnehmer mit der Veranstaltung zu tun? Der Vergleich ist nun wirklich schlecht, gerade im Fussball und Boxen wo sich praktisch fast nichts verändert hat über die Jahrzehnte.


@Tim B.
Wenn ich Dich lese frage ich mich ernsthaft, ob überhaupt einer im SMW boxen kann.
 

Harman

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Dass Ward in den ersten vier Runden absichtlich total passiv war und Abraham gut aussehen lassen wollte oder sich "ausgekuckt" hat, ist eure Legende, also das was ihr immer gerne allen anderen vorwerft.

ne ne Lezonk da ist nichts mit Legende! Das Ward ab der vierten Runde anzog und das Tempo erhörte war doch ganz offensichtlich zu sehen!

Das Abraham aber anders boxte wie die drei Runden zuvor hast du recht. Die ersten drei Runden hatte er ne gute Distanz gehabt, ging raus und schlug sehr gut mit dem Jab mit, meidete die schläge und ging vorallem gut an den Körper von Ward..

letztendlich verlor aber Arthur nicht nur weil er ab der 4. dämlich boxte sondern auch weil Ward immer besser und aktiver wurde.

Beides trug zur Niederlage bei.. auch die boxerische Klasse von Ward! Er hat ihn schlicht und einfach nach ein paar Runden ausgeboxt..

Ich hoffe jetzt auf Froch! auch wenn dieser mit Johnson noch einen harten Brocken vor sich hat, denke ich aufgrund des alters wird die Cobra es machen.. sollte froch dann auf Ward treffen hoffe ich das er den SOG (wenn ich dieses Amigelaber wieder höre..) brutal ausknockt :kgz:
 

Roberts

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Nein, es gab meiner Erinnerung nach eine viel längere Version über mehrere Sparringsrunden.
 
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