Glaub ich nicht. Joyce ist für ihn deutlich angenehmer. Der ist einfach zu lahm.
Das ist eine Einschätzung, die ich in teilweise gar nicht teilen kann. Ja, Joyce ist langsam und offen. Soweit bekannt. Er stoppt zu viel mit der Birne, das ist vielleicht seine größte Schwäche. Ansonsten sollte man sich die Kämpfe noch einmal anschauen, wo er gegen schnellere Gegner angetreten ist:
1. Bryant Jennings
Klar schneller als Joyce, hat Joyce auch immer wieder gut getroffen. Die Mehrzahl der Treffer hatte trotzdem Joyce.
2. Daniel Dubois
Ebenfalls klar schneller als Joyce, hatte im gesamten Kampf nicht die Mehrzahl der Schläge, aber der Treffer und trotzdem hat Joyce deutlich mehr Schaden angerichtet als Dubois. Vor allen Dingen das Jab-Duell hat Joyce für sich entschieden.
3. Carlos Takam
Von allen Gegnern von Joyce wahrscheinlich der schnellste. Traf Joyce sehr häufig, aber erneut hat jeder Treffer von Joyce Schaden angerichtet, hintenraus wurde Takam immer langsamer, der Abbruch wahrscheinlich zu früh, aber lange wäre das so oder so nicht gegangen. Schon in der fünften Runde war der Kampf gedreht.
4. Joseph Parker
Parker auch wieder der klar schnellere Mann, aber hier trifft Joyce Jab von Anfang an und verursacht mal wieder Schaden. Der Kampf ist ein Musterbeispiel für das Thema Speed. Joyce bewegt auch in diesem Kampf einiges an Luft, aber seine Kondition bleibt phänomenal. Joyce Output ist erneut beeindruckend, selbst wenn man sieht, was tatsächlich trifft, bleibt das seine starke Waffe gegen jeden Gegner. Timing und Präzision sind definitiv Top in der Gewichtsklasse und darauf kommt es an. Highspeed-Gefuchtel mag optisch beeindrucken, es sind am Ende die Treffer, die in Anzahl und Härte entscheiden.
Für Fury wird alleine dieser Punkt das große Problem. Er boxt gegen einen Gegner, der im gleichen Gewichtsbereich liegt. Zwar ist er etwas größer und hat die größere Reichweite, aber sein Output ist abseits von Styling und Profiling-Getänzel und -Gefuchtel eher bescheiden. Wilder hat einen enormen Punch, den wohl besten der Gewichtsklasse, aber er hat keine Kondition, Schlagserien bringen ihn sofort in den tiefroten Bereich, das gilt auch für Joshua. Joyce hat vielleicht nicht den Punch der Beiden aber den überragend höheren Output. Fury hat völlig Recht, wenn er Joyce als extrem gefährlich betrachtet, weil mit Joyce Output und dem Schaden, den er dabei anrichtet, wird Fury arge Probleme haben. Fury hat es mit wenigen Mitteln geschafft, Wilders Offensivkraft einzuschränken, das wird ihm bei Joyce so nicht gelingen. Joyce niederzuringen und plattzuclinchen wird wohl auch nicht klappen, weil Joyce ein physisch identischer Brocken ist und über mehr Kondition als Fury verfügt.
Joyce Nemesis ist Usyk, weil er mindestens genauso viel schlägt und dabei der schnellere und variablere Boxer ist. Für alle anderen Boxer der Gewichtsklasse dürfte Joyce eine sehr unangenehme Erfahrung sein. Keine Frage, dass Joyce zu viel mit der Birne stoppt und dass dies irgendwann seine Karriere beendet und für seine spätere Gesundheit nicht gut ist.
Wilder ist explosiver und schneller als AJ, nicht umsont hat er Fury mehrmals auf die Bretter geschickt.[...]AJ kann auch nicht soviele harte Schüsse abgeben wie Wilder,weil er teils Body Bylder ist.
Wilder ist in Einzelaktion explosiver als Joshua, schneller ist er nicht. Wilder hat Fury auf die Bretter geschickt, weil Fury gelegentlich zu Pomadigkeit/Unaufmerksamkeit neigt. Grundsätzlich hat Fury Wilders Offensivschwächen gut gelesen und die richtigen Schlüsse gezogen. Seit dem ist die Messe gelesen, weil Wilder seine Linie gegen Fury nicht über 12 Runden aufrecht erhalten kann. Die Bodybilder-Aussage von Fury ist insoweit Mumpitz, weil Joshua das Konditionsproblem hat, egal ob er auf- oder abmuskelt und Wilder sich mit dem gleichen Problem rumschlägt. Wilder kann auch keine kontrolliert "harten Schüsse" in Serie abgeben, sondern nur wilde unkontrollierte Heumacher einstreuen und muss sich immer wieder Auszeiten nehmen, weswegen Fury auch am Ende des ersten und insbesondere im zweiten und dritten Wilder-Kampf so erpicht darauf war, Wilder mit Dirty Tactics die ohnehin schwache Kondition zu nehmen.
Und genau das meine ich mit den Versionen. Der 112 kg Fury vom Wladi Kampf wäre mMn nach gegen Wilder kein einziges mal auf den Boden gegangen. Nach seiner Pause war er nie wieder so leichtfüßig, schnell und effektiv defensiv unterwegs wie damals.
Diese 112 kg Version von damals wäre für Usyk ein abartiges Problem. Aber Fury wiegt heute rund 10 kg mehr, ist eher im Raum 120 unterwegs, wirkt viel tollpatschiger und auch weniger drahtig, zappelig und schnell wie damals, dass er so enorme Probleme haben wird einen qurligen Aal wie Usyk zu stellen.
Nein und Nein. Fury ist im ersten Kampf gegen Wilder runtergegangen, weil Wilder Punch hat und Fury seine Konzentration mehrfach nicht aufrecht erhalten konnte. Das ist völlig unabhängig vom eigenen Gewicht. Den Fehler hat Fury auch im dritten Kampf gemacht. Fury wäre auch in einer 105 Kg Version kein abartiges Problem für Usyk, weil Usyk der bessere Boxer ist. Größere Variabilität und höherer Output von Usyk sind für jede Version von Fury ein Problem, weil er da einfach nicht mehr zu bieten hat. Nochmal zur Erinnerung: Klitschko hat gegen Fury verloren, weil er nichts gemacht hat und Fury mit den wenigen Alibiaktionen pro Runde die Runden gewinnen konnte.
Die Fury Version 115kg hat Klischko dominiert.Danach war Klischko geschlagen.AJ boxte später gegen Klitschko und wäre beinah ko gegangen,wenn Wladi nachgesetzt hätte.Klitschko und AJ boxten ähnlich gegeneinander.Fury würde AJ mindesten genauso dominieren.Vergess mal nicht,daß alle Boxer in HW schwerer und langsamer werden.Aber trotzdem können sie besser sein als vorher.Fury haut jetzt härter als vorher.Was für super Kombos AJ in nahdistanz machen kann,haben wir gegen Luiz 1 gesehen.Wenn ein Bodybilder Usyk häufig trifft,siehe Usyk Gesicht nach dem Kampft ,dann trifft ihn Wilder auch.Wilder hat den härtesten Punch in HW zur Zeit.Während AJ in den späteren Runden immer langsamer wird.Ist Wilder auch in den letzen Runden sehr gefährlich.
Daran ist so ziemlich alles falsch. Fury hat Klitschko - wie zuvor beschrieben - "dominiert", weil Klitschkos Dirty Tactics gegen den größeren Mann nicht funktionieren und Klitschko sich offensiv nichts getraut hat. Furys boxerische Leistung in den Kampf war eher mau, die von Klitschko unterirdisch.
Gegen Joshua war Klitschko bemüht, den Ruf wieder herzustellen. Klitschko versuchte offensiv wieder stattzufinden und die Aufgabe boxerisch zu lösen. Schon alleine deshalb kann man Klitschko-Fury und Klitschko-Joshua nicht miteinander vergleichen. Gegen Joshua wurde Klitschko zum Verhängnis, dass seine Fähigkeiten zu dem Zeitpunkt so weit erodiert waren, dass es von den Bewegungsabläufen, Timing, Präzision einfach nicht mehr passte. Das war auch schon gegen Jennings zu sehen gewesen.
Die Bodybilder-Nr. ist eine schönes Fury-Fan-Gefasel, blendet aber aus, dass Wilder die gleichen Konditionsprobleme wie Joshua hat, wenn er aufs Gas steigt. Zudem scheint Wilders Kinn nicht stabil genug zu sein. Wilder war nach seinen Erfahrungen aus dem ersten Ortiz-Kampf und danach immer darauf bedacht, den Gegnern nicht viel Angriffsfläche zu bieten. Er ist konsequent lang geblieben, sehr schön auch im dritten Fury-Kampf zu sehen, und erst dann aufs Gas gestiegen, wenn der Gegner konditionell nachließ oder Wilder in Bedrängnis geriet. Wenn er auf Gas gestiegen ist, dann hat er das Gas immer nur kurz halten können und die Gefährlichkeit ist deutlich herabgesetzt, wenn Wilder nur noch zu wilden Heumachern mit langen Erholungsphasen fähig ist und der Gegner das handhaben kann.