O-Scoring: Tyson Fury vs. Derek Chisora lll (inkl. Undercard und Nachbesprechung) | Bild+


Tyson2fastFury

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Du legst es aus als ob Roberts Fury die Skills aus antipathie abspricht, was er aber nicht tut. Er findet ihn einfach nicht so toll wie du und das hat überhaupt nichts mit haten zu tun. Die Punkte hat er ja verständlich aufgeführt, aber irgendwie scheint das für dich unbegreiflich zu sein das man diesen Typ nicht als Gottgleichen Boxer sieht.




Du siehst das alles viel zu eng. Man könnte meinen du fühlst dich bei jeder Fury kritik persönlich angegriffen.
ach alles gut, angegriffen fühle ich mich überhaupt nicht :D manche sachen verstehe ich einfach nicht und machen für mich wenig sinn, aber deswegen bekomme ich jetzt keine schlechte laune;).
 

Roberts

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Ich finde es echt unfassbar interessant: Es wird immer pro Usyk argumentiert, weil er beweglicher, schneller und der technisch bessere Boxer sei als Fury. Nehmen wir mal an es stimmt, so kann es bei all dem trotzdem sein, das Fury ihn trotzdem volle Breitseite erwischt.
Natürlich kann das sein. Niemand hier weiß gesichert, wie der Kampf ausgehen wird. Es kann sein, dass Fury Usyk voll erwischt und Usyk nicht mehr hoch kommt. Es kann sein, dass Usyk Fury voll erwischt und Fury nicht mehr hoch kommt. An den grundsätzlichen Chancen ändert das nichts.

Oder mehrere Kombinationen mal landen wird und ihn anschließend mit seinem Gewicht noch mehr Kraft raubt durchs chlinchen/drücken. Was ist dann? Steckt das Usyk so einfach weg? Lächelt er und zeigt seine Zahnlücke, als ob nichts gewesen wäre? Also ich gehe davon aus, dass sich hier Leute befinden die Ahnung vom Boxen haben, aber manche Kommentare sind wirklich lächerlich. Wenn ein Fury mit seinen 120 Kg Usyk erwischt, und das wird er, egal wie schnell Usyk ist, dann wird Usyk gewaltige Probleme bekommen. Davon auszugehen, dass Usyk 12 Runden lang nichts abbekommt von Fury, zeigt eine sehr parteiische Einstellung einiger User hier.
Falsch. Richtig ist, dass Fury seinen Körper einsetzen wird. Fury weiß wie Usyk boxt, Usyk weiß wie Fury boxt. Fury wird den Jab auspacken. Usyk wird beweglich auf den Beinen agieren. Fury ist noch immer flott auf den Beinen, wenn man seine Größe und sein Gewicht berücksichtigt, aber den Grundspeed von Usyk wird er nicht haben. Usyk muss viel pendeln und an Furys Jab vorbeikommen. Wie das geht, hat er eindrucksvoll gegen Joshua gezeigt. Usyk wird Winkel suchen und in Furys eher überschaubare Aktionen reinschlagen. Fury seinerseits wird auf jeden Fall den Clinch suchen. Jab & Grab und sich dann drauflegen, ringen, ringelrein tanzen - jedes Mittel wird Recht sein, um Usyk die Kondition zu nehmen. Fury muss Usyks Workrate runterkriegen.
Wird Fury Usyk treffen? Natürlich. Joshua hat Usyk auch getroffen. Fury richtet mit Treffern Schaden an, Joshua richtet mit Treffern Schaden an. Wieviel hängt auch vom Gegner ab. Fury ist schwerer als Joshua, Joshua aber der bessere Puncher. Entscheidend an dieser Stelle wird es sein, ob Usyk Furys Treffern die Härte nehmen kann. Gegen Joshua ist ihm das gelungen, ich traue ihm das auch gegen Fury zu, solange er nicht erdrückt wird.

Und ja, ich bin auch Fury Fan. Aber manche können wirklich den Trash Talk, der einfach zum Boxen dazugehört mittlerweile, nicht mehr von dem sportlichen Trennen. Was hat Fury alles über Wilder gesagt damals. Vor allen drei Kämpfen. Er hat ihn verspottet, beleidigt, ausgelacht und komplett durch den Kakao gezogen. Ist aber nach den Kämpfen, jedes mal sportlich gewesen und hat Wilder den Respekt gezollt, den er verdient. Selbst nach dem dritten Kampf, nachdem Wilder ihm den Handschlag verwehrt und kein Respekt gezollt hat, war Fury es, der über Instagram Wilder zum Geburtstag gratuliert hat, und immer betont hat, dass Wilder der beste Schwergewicht ist (nach Fury selber) und das Wilder nochmal Champion werden wird. Das hat Fury gemacht und das sehen hier glaub die wenigsten.
Es ist nicht relevant, ob er nach dem Kampf Respektsbekundungen von Stapel lässt oder nicht. Vor Kämpfen und zwischen seinen Kämpfen rülpst er jeden erdenklichen Müll in die hingehaltenen Mikros oder verfasst Fremdschäm-Postings in seine sozialen Kanäle und das muss zwangsläufig dazu führen, dass bei ihm der alte Satz gilt: "Wer einmal lügt..." - In der öffentlichen Rolle, die er sich selbst gegeben hat, ist er ein respektloser Narziss und dass konnte man auch noch mal schön im Nachgang zur Chisora-Farce sehen. Verhöhnung pur.
ihr müsst mich aber auch verstehen. fury wurde hier vor 10 jahren von allen verspottet als der, der sich selbst schlägt und von pajkic und cunningham niedergeschlagen wird.

ich habe immer an ihn geglaubt. erst der sieg gegen klitschko, dann dieses einzigartige comeback gegen wilder und jetzt wieder zur nummer 1 (zumindest bei vielen betrachtern). dann habe ich mir auch mal etwas stichelei verdient, oder nicht? :D in den nächsten wochen werde ich mich aber zurückhalten ;).
Fury wurde nur sehr begrenzt verspottet. Man darf nicht vergessen, dass ihn Emanuel Steward frühzeitig als next big thing bezeichnet hat und man auch sehen konnte, woran das liegt. Fury ist Nr. 1 geworden mit dem Sieg gegen Wladimir Klitschko, aber schon damals war der Sieg glanzlos und boxerisch mau. Danach gab es immer - und das gilt bis heute - Demonstrationen seiner bemerkenswerten Stärken, aber auch seiner Schwächen. Wer genau hingeschaut hat, wird z.B. bemerken, dass Fury statischer geworden ist. Es hat nichts mit Stichelei zu tun, wenn man feststellt, dass Fury immer mehr auf Jab & Grab aus ist. Der Game-Changer scheint hier der erste Wilder-Kampf gewesen zu sein, wo Fury kurz vor dem KO stand und sich für den zweiten Kampf eine strategische Änderung überlegt hat, die er seit dem gegen jeden Gegner durchgezogen hat, egal ob vielleicht notwendig (Wilder 3) oder nicht (Whyte, Chisora 3).
 

Brummsel

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Ich mag Fury nicht, das ist richtig. Ich respektiere den privaten Tyson Fury als Boxbegeisterten, soweit Privates überhaupt bekannt ist. Den öffentlichen Fury finde ich nicht unterhaltend, sondern zum Kotzen. Ich habe ihn aber lange als Nr. 1 betrachtet.

Der Boxer Fury ist in Teilen beeindruckend, seine Ruhe im Ring, sein Finden von Wegen den Gegner zu neutralisieren, sein beachtlicher Speed gemessen am Körperbau und seiner Fitness.

Ich habe aber auch erkannt, dass das rein Boxerische schon immer eher wenig beeindruckend, zuletzt sogar eher mau ist. Und mir ist aufgefallen, dass er in Teilen den gleichen Weg wie Wladimir Klitschko gegangen ist und noch geht. Er besitzt die Sicherheit seiner Marktmacht. Er beherrscht das Geschäft, er diktiert anderen wie der Hase zu laufen hat und er überdeckt seine zunehmenden Schwächen mit schmutzigen Tricks, weil er weiß, dass ihn seine Marktmacht schützt. Mit Boxen hat das wenig zu tun. Das Bemerkenswerte ist, dass seine vermeidlich coole Art ihn offensichtlich davor schützt als das gesehen zu werden, was er ist. Ein Schüler von Emanuel Steward, der viel gelernt hat.

Fury ist in dem Geschäft, was sich Boxen nennt, nicht der Gute. Er unterhält. Und Betrachter wie Du fühlen sich gut unterhalten. Damit hat er dann alles richtig gemacht, denn es sind die vielen Fans wie Du, die ihm Recht geben. Ich bin kein Boxerfan. Ich bin Boxfan. Boxer kommen und gehen, der Sport bleibt. Fury gehört zu den Totengräbern des Sports weil er die hergebrachten Regeln des Sport, wozu auch Fair-play gehört, mit Füßen tritt. Er spielt mit dem Publikum, er spielt mit den Gegnern, er ergaunert sich Vorteile, er beherrscht die ganze Geschäfts-Klaviatur. Sport? Ist nicht wichtig. Der persönliche Vorteil zählt, die Bereicherung ist wichtig. Ob Chisora gemerkt hat, wie sehr er von Fury verhöhnt wurde? Fury, der sich an sich selbst berauschende Zyniker ist das egal. Es ist sein Spiel und er genießt es.


Ich hasse Fury nicht. Ich verachte die Person, die er öffentlich darstellt und ich verachte seine Methoden. Letztlich ist er für mich wie Mumps. Wenn man es hat, darf man sicher sein, dass es auch wieder geht. Usyk verehre ich nicht. Aber ich erkenne an, dass er nicht für Mätzchen in den Ring kommt, sondern um zu boxen. Dabei hat er immer Respekt vor seinem Gegner. Was wichtig ist: Er boxt im Ring, d.h. Er versucht den Fähigkeiten des Gegners mit boxerischen Mitteln zu begegnen. Wie viele andere Boxer in allen Gewichtsklassen geht er in den Ring, um aus sich das Beste rauszuholen und nicht um den Gegner und das Publikum zu manipulieren und letztlich zu verarschen.
Wenn man etwas beklatscht, dann sollte man irgendwann auch einmal hinterfragen, was man da beklatscht. Bei Fury gibt es keinen Grund für Applaus.
Eine Nr. 1 kann seinen Nr.1-Status auch selber wieder verspielen. Fury boxt nicht, er quasselt. Er steht im Ring und verprügelt substanziell unterlegene Gegner und wo es boxerische Gefahr gibt, ringt, schiebt und schubst er, statt die boxerische Lösung zu suchen. Nr. 1? Wenn Fury wieder zum Boxen in den Ring kommt und sein Handwerk ausübt, anstatt das Publikum mit Mätzchen zu unterhalten und den Gegner nach Belieben zu übervorteilen, weil er es kann, dann kann ich Fury als Nr. 1 akzeptieren. Bis dahin halte ich mich an den momentan besten Boxer des Schwergewichts und das ist Usyk egal wann und wie er in die Gewichtsklasse gekommen ist.
Starker Post. (y)

Mann sollte eben auch anerkennen, dass ein Großteil der Fury-Fans ihn eben nicht wegen seiner boxerischen Fähigkeiten lieben, sondern vorrangig wegen seiner Entertainment-Qualitäten.
Und genau so viele gibt es, die ihn deswegen nicht mögen, weil sein ganzes Gehabe immer mehr an WWE Wrestling erinnert.

Fury selbst scheint da auch (mittlerweile) keine Grenzen mehr zu kennen. Er ist an an einem Punkt angelangt, wo er tatsächlich glaubt, alles im HW bestimmen und diktieren zu können. Der Jubel um seine Person gibt ihm ja Recht. Er kann im Grunde gar nichts mehr falsch machen, egal ob er lügt oder die Leute manipuliert oder die Nationalhymne furzt, seine Fans hängen ihm weiterhin am Rockzipfel und halten ihn für die No.1.
Kein Wunder, er posaunt es ja auch selbst ständig hinaus.

Ja, er hat damals erstaunliches geleistet, als er gefühlte 60 kg abgenommen und sich aus seiner Depression rausgeholt hat. Um kurz danach Wilder zu verprügeln. Das muss man neidlos anerkennen.

Allerdings profitiert er auch nach wie vor von seinen extremen Körpermaßen, zwar gepaart mit viel Talent und beachtlichem Speed, aber eben auch der Anwendung von allerlei dirty-tricks, die leider viel zu selten geahndet werden.
Das allein macht ihn schon zum Favoriten bei geschätzten 90% aller Gegner.
 
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Tyson2fastFury

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@Roberts ja, fury ist augenscheinlich etwas statischer geworden und nicht mehr so flott unterwegs wie gegen klitschko. dazu gibt es halt 2 fragen: lag es jetzt daran, dass er seinen stil umgestellt hat und mehr auf harte wirkungstreffer setzt oder ist er tatsächlich etwas langsamer geworden?

und: braucht er gegen usyk überhaupt „flotte beine“? AJ hat gewissermaßen versucht gegen usyk mitzuboxen, ist gründlich in die hose gegangen, weil usyk einfach der bessere boxer ist. da hat er ihm in die karten gespielt. chisora hatte mit seiner terriertaktik da schon zeitweise mehr ertrag. bedeutet: ich kann mir vorstellen, dass fury marschieren wird und seine physis ausspielen möchte und sich gar nicht erst auf ein boxerisches duell einlässt. wenn usyk dann ständig von einem 120 kg-mann mit skills und ring-intelligenz unter druck gesetzt wird, bin ich gespannt, wie er reagiert.
 

Tyson2fastFury

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Starker Post. (y)

Mann sollte eben auch anerkennen, dass ein Großteil der Fury-Fans ihn eben nicht wegen seiner boxerischen Fähigkeiten lieben, sondern vorrangig wegen seiner Entertainment-Qualitäten.
Und genau so viele gibt es, die ihn deswegen nicht mögen, weil sein ganzes Gehabe immer mehr an WWE Wrestling erinnert.

Fury selbst scheint da auch (mittlerweile) keine Grenzen mehr zu kennen. Er ist an an einem Punkt angelangt, wo er tatsächlich glaubt, alles im HW bestimmen und diktieren zu können. Der Jubel um seine Person gibt ihm ja Recht. Er kann im Grunde gar nichts mehr falsch machen, egal ob er lügt oder die Leute manipuliert oder die Nationalhymne furzt, seine Fans hängen ihm weiterhin am Rockzipfel und halten ihn für die No.1.
Kein Wunder, er posaunt es ja auch selbst ständig hinaus.

Ja, er hat damals erstaunliches geleistet, als er gefühlte 60 kg abgenommen und sich aus seiner Depression rausgeholt hat. Um kurz danach Wilder zu verprügeln. Das muss man neidlos anerkennen.

Allerdings profitiert er auch nach wie vor von seinen extremen Körpermaßen, zwar gepaart mit viel Talent und beachtlichem Speed, aber eben auch der Anwendung von allerlei dirty-tricks, die leider viel zu selten geahndet werden.
Das allein macht ihn schon zum Favoriten bei geschätzten 90% aller Gegner.
wenn du unten die 90& durch 100& ersetzt, ist alles perfekt. nein spaß beiseite :D.
 

LeZ

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Boxerisch wird Fury das nicht lösen können.
Das wird Fury NUR boxerisch lösen können. Dazu braucht er dann die Kondition und Beweglichkeit, um 12 Runden zumindest weggehen zu können, während er Joyce beschäftigt. Der ist ja nun nicht schnell. Die Power um Joyce "einfach" zu beeindrucken dass der nicht mehr kommt hat Fury nicht.
 

timeout4u

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das ist natürlich korrekt. trotzdem bin ich jetzt neugierig, welche namen dir im kopf herumschwirren;). das würde mich echt interessieren.
So genau befasse ich mich jetzt auch nicht mit dem Profiboxen wie manche hier, aber Boxer wie Jalolov, Bakole, Anderson, Torrez Jr., Hrgovic ua. wären für Usyk und Fury keine Selbstläufer rein boxerisch gesehen. Wobei ich immer trotz aller "Outmatching"-Taktiken, Level- und Erfahrungsunterschiede etc. für jeden Boxer 50/50 einräume. Von dem her tauge ich nicht viel für solche Einschätzungen, weil ich das Ganze eher aus praktischer Sicht betrachte und weiß wieviel z.B. Arbeit, Schweiß, Ängste die vermeidlichen Favoriten trotzdem selbst gegen augenscheinlich "einfache" Gegner investieren bzw. müssen, um siegreich zu sein, weil reines Boxkönnen allein nicht immer ausreicht. Und dennoch gehts mit einer gewissen Regelmäßigkeit für alle irgendwann in die Hose, es sei denn sie haben "Glück", Gesundheit usw. und suchen sich ihre sportlichen Herausforderungen entsprechend clever aus und nutzen sozusagen all ihre Champion-Vorteile bis zum Rücktritt, einfach ausgedrückt.
 

Easy

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Ich weiß gar nicht, was man aus diesem Kampf überhaupt ableiten soll/kann. Man kann hier weder Fury´s Leistung irgendwie bewerten, noch Quervergleiche zu Usyk ziehen, auch wenn dieser ebenfalls mit Chisora im Ring stand.

Schotter als Samstag war Chisora noch nie und besser wird es nicht. Fury hat diesen Kampf bereits ab Mitte der 1. Runde nur künstlich aufrecht erhalten. Chisora hat ab der Zweiten Runde doch gefühlt bei jedem Treffer gewackelt und wurde all zu oft von Fury gehalten, damit er nicht runter muss. Fury hat bereits nach der 1. Runde 3 Gänge runtergeschaltet und nur noch lockeres Sparring gemacht. Dieser Kampf hat NULL Aussagekraft und zeigt eigentlich nur ein weiteres Mal, was man von Furys Gegnerwahl halten kann.

Das einzige was ich aus diesem Kampf mitgenommen habe, ist ein Bild+ Abo, wo ich mir noch überlegen muss, ob ich das behalte oder nicht...
 

Roberts

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@Roberts ja, fury ist augenscheinlich etwas statischer geworden und nicht mehr so flott unterwegs wie gegen klitschko. dazu gibt es halt 2 fragen: lag es jetzt daran, dass er seinen stil umgestellt hat und mehr auf harte wirkungstreffer setzt oder ist er tatsächlich etwas langsamer geworden?
Schwer zu sagen. Ich hatte den Eindruck, dass er seinen Stil den Erfahrungen des ersten Wilder-Kampfes angepasst hat. Mir kommt er seit dem eindimensionaler vor. @timeout4u hatte - wenn ich mich recht entsinne - angemerkt, dass Fury zunehmend Schwächen überdeckt und ich habe auch den Eindruck, dass es so ist.
Jetzt kann man natürlich anmerken, dass sowohl Whyte als auch Chisora (den jüngsten Kampf habe ich nicht gesehen) eher auf der statischen Seite unterwegs sind und auch Wilder zwar grundsätzlich flott auf den Beinen sein kann, aber unter Druck auch eher in seine typischen Muster zurückfällt. Da kann sich Fury seine robuste Art und die boxerische Eindimensionalität vielleicht auch leisten. Wir werden es erst im Kampf sehen. Ich bin schon lange der Meinung, dass Speed im Kampf nicht alles ist. Auch ein langsamer Boxer kann erfolgreich sein, wenn das Timing stimmt und er die Aktionen des Gegners gut lesen kann.

und: braucht er gegen usyk überhaupt „flotte beine“? AJ hat gewissermaßen versucht gegen usyk mitzuboxen, ist gründlich in die hose gegangen, weil usyk einfach der bessere boxer ist. da hat er ihm in die karten gespielt. chisora hatte mit seiner terriertaktik da schon zeitweise mehr ertrag. bedeutet: ich kann mir vorstellen, dass fury marschieren wird und seine physis ausspielen möchte und sich gar nicht erst auf ein boxerisches duell einlässt. wenn usyk dann ständig von einem 120 kg-mann mit skills und ring-intelligenz unter druck gesetzt wird, bin ich gespannt, wie er reagiert.
Es bietet sich der Quervergleich geradezu an, keine Frage. Usyks Leistung gegen Chisora wirkte etwas uninspiriert. Ich hatte den Eindruck, dass Usyk nur bringt, was er machen muss. Gegen Joshua war Usyk auf den Punkt da. Hat Usyk Chisora leicht genommen oder kommt er mit dem Terrierstil nicht so klar? Gute Frage!

Wilder wurde von Fury ab dem Zeitpunkt, an dem Fury merkte, dass Wilders Methode des Variierens zum Kopf und Körper Erfolg hatte, einfach erdrückt. Klar, der Gewichtsunterschied war erheblich, aber es nicht boxerisch, sondern körperlich zu lösen, lässt m. E. tief blicken. Ich bin der Überzeugung, dass Usyk versucht, solche Situationen boxerisch zu lösen, das gilt auch dann, wenn der Gegner Druck erzeugt. Kunststück, mag man da anmerken, körperlich kann er den Kampf nicht machen, aber es geht boxerisch so viel mehr als das, was Fury da regelmäßig zeigt. Für mich keine Stärke von Fury sondern eine Schwäche und ich bin überzeugt, dass Usyk da mehr kann und bei Bedarf auch mit einem Terrier klar kommt.
 

Brummsel

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Ich bin der Überzeugung, dass Usyk versucht, solche Situationen boxerisch zu lösen, das gilt auch dann, wenn der Gegner Druck erzeugt. Kunststück, mag man da anmerken, körperlich kann er den Kampf nicht machen, aber es geht boxerisch so viel mehr als das, was Fury da regelmäßig zeigt. Für mich keine Stärke von Fury sondern eine Schwäche und ich bin überzeugt, dass Usyk da mehr kann.
Ja, das wird auch seine einzige Möglichkeit sein, allerdings hab ich da so meine Zweifel, dass ihm das ausreichend gelingen wird.
Povetkin war ebenfalls - wie Usyk - ein hervorragend ausgebildeter Boxer und technisch auf höchstem Niveau und er hat es dennoch nicht geschafft, die Klammer-Orgien von Wladimir zu entschärfen."

Dieses elende "den gegnerischen Arm unter die eigenen Achseln klemmen" inkl. "Schwitzkasten" ist leider der Vorteil von sehr groß gewachsenen Boxern (das hat sich Fury gut bei Wladimir abgeguckt) und falls der Ringrichter das nicht unterbindet, wird es schwer, sich sowas zu entziehen.
 
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Roberts

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Ja, das wird auch seine einzige Möglichkeit sein, allerdings hab ich da so meine Zweifel, dass ihm das ausreichend gelingen wird.
Povetkin war ebenfalls ein hervorragend ausgebildeter Boxer und technisch auf höchstem Niveau und er hat es dennoch nicht geschafft, die Klammer-Orgien von Wladimir zu entschärfen.
Ich hatte dazu eine lange kontroverse Diskussion mit @MMA_Boxer. Er war der Meinung, dass die Schuld alleine bei Wladimir Klitschko lag. Ich war der Meinung, dass zwar die Hauptschuld bei Wladimir Klitschko lag, aber Povetkin seinen Anteil hatte. Warum? Weil - und da liegt natürlich noch ein klarer Unterschied zwischen Fury und Klitschko - zwar der ständige Wille bei W. K. vorhanden war, die Angriffe Povetkin nicht mehr boxerisch zu lösen, sondern mit fortwährenden Dirty Tactics, aber das bis zu einem Grad der Selbstperversion, gegen die es boxerische Mittel gibt.

Povetkin war damals ein technisch hervorragender Boxer aber taktisch keine Leuchte. Die Marschroute muss wohl gewesen sein, unter der Führhand von W. K. durchzutauchen und dann über Kopf Schwinger an Wladimirs Kinn zu platzieren. Wenn ich das zwei Runden lang versuche und merke, dass ich jedes Mal unter den Achseln des Gegners ende und dieser mich da drückt, schiebt und abklammert, dann höre ich mit dem Blödsinn auf und versuche etwas anderes. Das gilt umso mehr, dass W. K. irgendwann nur noch mit offenen Armen auf Povetkin zugelaufen gekommen ist. Trotzdem parkte Povetkin seinen Kopf immer wieder unter Klitschkos Achseln. Ich nenne das dumm.
Povetkin hätte einfach statt abzutauchen, den Aufwärtshaken bringen müssen, zumindest das mal versuchen. Wahrscheinlich wäre die Messe dann gelesen gewesen. Oder er lässt Wladimir Klitschko kommen und geht für einen Konter aus der Linie.
Ähnlich bei Wilder. Er merkt im dritten Kampf, dass er mit seinen Jab-Variationen Erfolg hat. Hat es Wilder wirklich überrascht, dass Fury da versucht ihn zu erdrücken? Warum versucht er nicht die Linie aufrecht zu halten, warum lässt er Fury nicht kommen und haut dann die Gerade raus. Hat er bei Ortiz auch gemacht. Nicht jeder Anpassung funktioniert, nicht jeder Alternativplan funktioniert, aber Wilder sollte doch wissen, dass wilde Rumbrawlerei und williges Mitringen und clinchen ihn ins Verderben führen muss. Weltklasse an der Stelle verhält sich einfach anders. Das traue ich Usyk zu. Klammern muss man nicht über sich ergehen lassen, auch dann nicht, wenn man der deutlich leichtere Gegner ist. Die Gefahr bei Klitschko war, dass er es sich in seiner Komfortzone zu bequem gemacht hat und dann irgendwann gar nicht mehr anders konnte und der erste Gegner, dem ein Mittel dagegen einfällt, ihn auch komplett entzaubert hat (Fury). Sicher spielte die Körperlichkeit auch eine Rolle, aber eben nicht nur. Ich vermute, dass auch bei Fury diese Selbstperversion längst eingesetzt hat und auch er bedrohliche Situationen nur noch über die dirty tactics zu lösen versucht. Vielleicht irre ich mich, wir werden es sehen.
 

MMA_Boxer

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Ich kann mich ehrlich gesagt nicht an diese Diskussion erinnern. :panik:Ich stimme jedoch deiner Version "Klitschko hatte die Hauptschuld" zu, solange wir den Schuldanteil 70 Klitschko, 25 Ref, und 5 Pove verteilen - ungefähre Zahlen ;). Denn weder gegen Wach noch gegen Joshua gab es Clinchorgien und beide sind ein Kopf größer als Povetkin. Hätte Klitschko den Clinch nicht in 98/100 Fällen initiiert, gäbe es keine Clinchorgien.
 

Easy

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Ja, das wird auch seine einzige Möglichkeit sein, allerdings hab ich da so meine Zweifel, dass ihm das ausreichend gelingen wird.
Povetkin war ebenfalls - wie Usyk - ein hervorragend ausgebildeter Boxer und technisch auf höchstem Niveau und er hat es dennoch nicht geschafft, die Klammer-Orgien von Wladimir zu entschärfen."

Dieses elende "den gegnerischen Arm unter die eigenen Achseln klemmen" inkl. "Schwitzkasten" ist leider der Vorteil von sehr groß gewachsenen Boxern (das hat sich Fury gut bei Wladimir abgeguckt) und falls der Ringrichter das nicht unterbindet, wird es schwer, sich sowas zu entziehen.
Bei diesem Kampf hat man gesehen, wie gut Poves Ringintelligenz ist...Klitschko ist damals so unfassbar offen auf Povetkin gefallen, da hätte der ein oder andere Uppercut locker den Kampf beenden können. Klitschko wird sich heute totlachen, wenn er sich anschaut, in welche Gefahr er sich da eigentlich jedesmal begeben hat, ohne das Povetkin was gemacht hat. Povetkin hat es ihm da ziemlich leicht gemacht.
 

timeout4u

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Wobei Usyk und Povetkin völlig anders boxen und unterschiedliche Stile haben bzw. unterschiedlich ausgebildet wurden. Nach meiner Einschätzung war Povetkin ua. auch nicht so konditionsstark wie Usyk, von dem her trug er durchaus Mitschuld an den Klammerorgien gegen Klitscbko. Es gibt immer genug boxerische Mittel die körperliche Physis in Verbindung mit unfairer Kampfweise eines Gegners zu umgehen oder sich nicht darauf einzulassen, doch dafür braucht es ua. viel Kondition, Technik, Timing, Konzentration und Reaktion.
Die Frage ist aber zusätzlich, ob Usyk es schafft Fury mit seinen Schlägen wehzutun. Ich denke schon, das haben seine letzten Kämpfe gezeigt und Usyk kann schnelle, harte Hände platzieren, wenn man ihn angreift. Fury ist da weitaus offener als z.B. Chisora. Ich glaube daher nicht, dass Fury gegen Usyk auf Körperlichkeit geht, weil es gegen Usyk für ihn selbst mit zuviel Risiko verbunden ist. Fury wird es vor allem zuerst und überwiegend über seine "boxerische" Linie versuchen, lang bleiben, einzelne Aktionen bringen, die Führhand, damit er Usyks Workrate unterbinden kann und nicht zuviele Treffer nimmt, müssen ja nicht unbedingt die Powerwirkungstreffer sein, um einen Riesen in Schach zu halten. Gilt umgekehrt aber natürlich auch für Usyk. AJ schlägt m.M. nach härter, aber Fury bringt dafür regelmäßig teilweise eigentlich unerlaubte Schläge und Techniken, die dem Gegner ne Menge Substanz kosten und Konzentration rauben.
Ich denke dennoch nicht, dass der Ref. bei Usyk gegen Fury so kampfentscheidend sein wird, sieht man einmal von eigentlich notwendigen Abzügen ab, wenn es über Punkte und Runden geht. Wenn Fury wirklich derart ungehindert und problemlos seine Klammertaktiken gegen Usyk anwenden kann, liegt es genauso an Usyk, dass er es soweit kommen lässt, weil Fury vielleicht z.B. schneller als erwartet ist, die Beinarbeit komplexer als man meint, seine Finten und Vorbereitungen schwerer zu durchschauen als von außen geglaubt.

Klar, manchmal spielt der Ref. eine gewichtige Rolle im Kampfverlauf, als Boxer oder Sportler musst du trotzdem lernen es so zu betrachten: irgendwas hast du als Boxer falsch gemacht, wenn ein gegnerisches Foul Erfolg hat. Wenn der Gegner beispielsweise mit einer sauberen Führhand durchkommt, ist der Ref. ja auch nicht schuld, sondern das gegnerische Boxkönnen, die eigene Deckung, falsche Bewegung, Distanz oder was es sonst noch gibt.
 

KO King

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Wenn ich das zwei Runden lang versuche und merke, dass ich jedes Mal unter den Achseln des Gegners ende und dieser mich da drückt, schiebt und abklammert, dann höre ich mit dem Blödsinn auf und versuche etwas anderes.
Also ich würde mir denken "wenn der nicht bis zur 8ten Runden DQ wird, hau ich ihm und dem Ref in die Hoden"!

Sorry aber gegen sowas kannst du nichts tun, selbst Mike Tyson war chancenlos im Clinch gegen Bonecrusher Smith, so ist es als kleiner Mann vs einen Großen starken Mann.
Unfair und Illegal bleibt es trotzdem!
 

Roberts

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Mir erscheinen die Ausführungen von @timeout4u da plausibler zu sein. Ich bin der Überzeugung, dass es für den kleineren Mann Möglichkeiten gibt, wobei nicht garantiert ist, dass das funktioniert.
 

afido

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Fakt ist Fury und auch zB Joyce waren früher von vielen unterschätzt worden.Fury hatte Chisora 2014 schon dominiert.Vitali hatte damals mit CH schon viel Mühe.Da war schon einigen klar,daß Fury,obwohl noch sehr jung war, sehr gut sein muß.Usyk hatte gegen CH auch seine Mühe.Fury wollte seinen Freund nicht nach einer halben Runden auf die Matte schicken.Obwohl Quervergleiche nicht unbeding was zu sagen müssen,fällt es schwer,Usyk 50% Chance zu geben.Letzendlich wissen wir mehr nach dem Kampf.Die Kampfstile passen manchmal zu den einen besser oder schlechter zueinander.Usyk Gesicht spricht Bände nach dem AJ Kampft.AJ schlägt nur härter als Fury,wenn der Gegner einen Moment verweilt.Boxerisch ist Fury deutlich besser als AJ,weil er aus der Bewegung heraus aus allen Winkel schlagen kann.Auf jedenfall wird Usyk viel mehr nehmen müssen als bei AJ.Ansonsten hat Fury noch andere Trick,wie hier im Forum geschrieben.Gegen CH hat Usyk auch nicht kontern können,als dieser über ihn fiel.Dann kann er gegen Furie erst recht nicht.Wir werden sehen wie die Boxstiele der beiden zusammen passen.
 
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