O-Scoring: Tyson Fury vs. Tom Schwarz (incl. Undercard und Nachbesprechung) MDR


timeout4u

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Finde Furys Amateurausbildung schon optimal für den Einstieg ins Probizz. War schon im oberen Level dabei und hat nur Pech gehabt, dass er die Olympiaquali damals verpasste. Ansonsten hat er durch die internationalen Turniere sicher gute Erfahrungen gesammelt und im U18 Bereich auch viele vorzeitige Siege gehabt. War sogar in Deutschland 2x, u.a. beim Chemiepokal und gewann seine Kämpfe gegen 2 dt. Boxer vorzeitig. Manchmal sogar besser, wenn man nicht ganz so viele Kämpfe im Amateurbereich auf Olympia/WM Level bestreitet, wenn man mit einer Karriere als Pro liebäugelt. Der Verschleiss kann hier schon sehr hoch sein bei dem Level.
 

Drago

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Heinz Becker Land
Hier mal die aktuelle Ausgabe von Zwischen den Runden mit @JabAndGrab :

Startet an richtiger Stelle.

Was der dort sagt ist 100% meine Meinung mit dem "hinter s Licht geführt" und die Begründung warum.
 

LeZ

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Man muss aber auch sagen dass Fury so stark war wie ich ihn noch nie gesehen habe. Er wirkte so austrainiert wie seit Jahren nicht. Wenn man Schwarz Aufnahmen vom Kampf gegen Klitschko, Pianeta und Wilder gezeigt hat, hat er mit viel weniger Offensivleistung gerechnet, und dachte zumindest kommt er locker in die 2. Kampfhälfte. Man hat ihm vermutlich auch gesagt der wirft mit Watte, ist zwar beweglich aber hat keine Power.

Seine Familie hatte offenbar gar keine Idee wie gut Fury ist, und was kommt wenn der fit ist. Die dachten so gut wie Pianeta ist Tom ja sowieso, sein Trainer hat ihn stark geredet, und die haben gedacht vielleicht verliert er dann am Ende nach Punkten, sieht aber gut aus und kann vielleicht sogar an der Sensation schnuppern. Mal davon abgesehen dass sein Team es nicht hinbekommen hat dass er wenigstens ne gute Deckung hat, konnte man auch nicht unbedingt damit rechnen dass Fury derartig stark sein würde. Das hat sich vielleicht in den letzten 2 Wochen vor dem Kampf angedeutet, und da wollte man ihm wohl nicht mehr die Wahrheit zumuten was kommen könnte.

Am Ende muss man aber sagen, wenn er wirklich fast ne Million bekommen hat, dann musste man den Kampf so oder so machen. Ne defensivere Marschrichtung wäre vielleicht ne gute Idee gewesen, aber wenn man ein richtig guter Trainer ist, trainiert man auch nicht in dem Umfeld.
 

DerDude1977

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Ich tippe wenn wir alle an einem Tisch sitzen und reden würden wär das viel einfacher, ist immer schwer etwas mit Schreiben eindeutig verständlich zu machen was man meint, aber gut überwiegend versteht man ja was die anderen meinen.

Ich probier s jetzt noch ein mal leicht verständlich:

Anhand von Schwarzs Reaktionen nach dem Fight, inklusive die seiner nächsten Angehörigen, habe ich ganz klar das Gefühl, dass er vor dem Kampf total falsche Hoffnungen hatte.
Ob das jetzt an eigenem Unvermögen liegt oder daran dass er das von anderen eingeredet bekam, will ich nicht beurteilen, aber letzteres scheint mir warscheinlicher.
Das war nicht die Reaktion wie von jemand der sich eh im Vorfeld wenig und kaum Chancen ausrechnete, sondern jemand der wirklich ernsthaft dachte er könnte richtig gut mithalten.
Wie auf der vorherigen Seite beschrieben kam McNeeley und wusste dass er gegen Tyson absolut keine Chance hat, natürlich hat er auch an ein Wunder geglaubt, aber als er dann in Runde 1 abgeschossen wurde war s für ihn kein Ding da er eh mit gerechnet hatte.
Das Verhalten von Schwarz und seinem Anhang war aber genau gegenteilig zu dem von McNeeley.
Nochmal: Der WEINTE!!!! vor der Kamera im Ring und sagte er hätte Deutschland und seine Fans enttäuscht.
Was heisst das? Er muss wirklich gedacht haben, dass man den Fight hierzulande wie Foreman-SChulz oder Brewster-L. Krasniqi verkauft, sprich ein nationaler, medialer Hype herrscht und Deutschland + Boxdeutschland ihm den Sieg voll zutraut.
Der Fight hier wurde doch fast nur vom MDR gehypt, und hat jemand gehört dass sich Maske oder vlt auch Wladi mal irgendwie geäussert haben?
Vor Brewster-L-Krasniqi und Lewis-Vitali z. B. hörte man von Maske sehr viel, vor Fury-Schwarz absolut nichts so weit ich weiss...weil Henry wusste was da 99,99999% sicher passiert und er keinem falsche Hoffnungen machen wollte?

Das ist glaub ich auch das was @Roberts kurz und knapp beschrieben meint.

Und wie @young kaelin das auch meint: Es ist immer die Frage wo so etwas passiert. Wär Fury nach Berlin gekommen und die hätten dort in der Schmeling Halle geboxt, oder meintwegen vlt noch in den USA aber nicht im MGM oder Garden, wär s auch noch ok gewesen.
Aber Fury vs Schwarz war ungefähr wie Ali vs Jean-Pierre Coopman aus Belgien, den sich Ali nach dem Thrilla in Manila aussuchte weil er so schwach war. Aber der Fight war halt in Belgien und nicht im MGM oder dem Garden und das zurecht.
Wer ihn nicht kennt, hier:
Ali ist Coopman deutlich überlegen, zieht ihn aber noch ein bisschen. Coopman verstand nur flämisch kein einziges Wort Englisch. Ali: "Verstehst Du überhaupt ein Wort was ich oder der Ringrichter sagen?" :D

Diese ganze riesen Show im MGM war einfach drei Nummern zu groß für das Match, ich glaub Ali hätte Arum an den Backen gehauen wenn der ihm gesagt hätte im MGM oder Garden gegen Coopman zu boxen, einfach weil er weiss dass er den übel verprügelt und der dann vor lauter Prominenten Dresche kriegt.
Da waren lauter Boxlegenden vor Ort, u. a. Holy, dazu noch lauter Sportlegenden wie Shaq O Neill oder auch Sänger wie Robbie Williams (der sich mit Fury übrigens super versteht und in seiner Kabine war), und vor solchen Leuten total deklassiert und gedemütigt zu werden, das ist schon was anderes als wenn das vor heimischen Leuten passiert die das eher weniger krumm nehmen.
Bevor der Fight begann war doch diese riesen Show, man sah auf den Leinwänden legendäre Boxer und legendäre Kämpfe, Ali, Frazier, Hagler, Hearns, Foreman, Norton, Tyson und mehr, und direkt danach wird Tom Schwarz in den Ring gerufen.
Die Amis werden nach diesem Fight nur noch denken "ach dieser Tom the Bum, der so chancenlos unterging und für Fury nicht ansatzweise qualifizert genug war".
Auch auch der Spott und die Hähme von anderen Boxern wie Whyte kommen natülrich auch dazu. Der Whyte schrieb bei Twitter: "Meine Mama hätte diesen Tom the Bum in einer Runde ausgeknockt", etc.

Das ist alles nicht ohne und würde mich als 25 Jährigen schwer treffen, und mein Umfeld (Familie, Freunde) garantiert auch. Vor allem dann, wenn mir bestimmte Leute vorher total falsche Hoffnungen gemacht hätten, was ich nochmal betone nur eine Vermutung meinerseits ist was da passiert war. Ich würde ernsthaft glauben gegen die vermeintliche Nr. 1 der Welt (1,2 oder 3 ist er sicher, laut The Ring 1) irgendwie etwas mithalten zu können und paar Momente zu haben, aber in Wirklichkeit bin ich absolut chancelos und kann keine Sekunde mithalten, werde dann vor so einer großen Prominenz total platt gemacht, das geht wohl an keinem spurlos vorbei.
Aber in manchen Branchen scheinen die Leute primär wirklich nur die kack $$$ zu sehen und alles andere ist egal (ich mein jetzt keinen hier aus m Forum sondern andere Leute. Einer dieser Leute ist Arum, der ganz klar gewusst haben muss wie das laufen wird, eben weil es hier darum ging Fury wie einen Zerstörer aussehen zu lassen, der neue Superstar des Boxens, der ja auch wie Wilder phyisch starke Leute (Schwarz ist 4 cm kleiner als die Brezzel und hat ähnliches Gewicht) brutal stoppen kann; es war wohl eher nicht geplant ihn bemi ESPN Debut wie einen vorsichtigen Boxer der kaum Punch hat aussehen zulassen, und nach dem Fight meinte Arum auch Wilder steht gegen Fury keine 5 Runden wenn der bei 100% ist).

Fury vs Schwarz in Berlin, Paris oder Wien geht ok, vlt noch in irgend ner Boxhalle in Chicago oder Detroit, aber nicht im MGM oder Garden, das wär so wie ein deutscher Meister im Tennis auf dem Center Court in Wimbledon gegen Djokovic/Federer/Nadal, einfach total falsch am Platz.

So sehr ich Dich und Deinen Text und dessen Inhalt ja respektiere: Aber da muss man dan ebem erwachsen werden. Man darf auch an eine Mini-Chance glauben und verlieren. Vor allem bei einer so guten Vergütung, und sollte wenn man Kämpfe annimmt Verletzungen mit einkalkulieren. War doch immer so. Wenn es verwerflich wäre, sollen zum Verlieren eingekaufte Gegner eben nicht antreten und mit den Konsequenzen leben. Hat niemand niemanden zu diesem Fight gezwungen. So sehr ich Deine Beiträge an sich schätze: Aber was gibt es hier zu diskutieren?
 

Buster D

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vielleicht. aber das waren schöne nationale duelle, kim weber, mario schiesse, rene monse (der hätte schwarz permanent abgekontert, hatte ja auch mal luan unten).
de ox hatte ja mal ne etwas vergleichbare situation, gg herbie hide, der von den briten als kommender superstar aufgebaut wurde, aber phsyisch nicht ins hw gehörte und auch psychisch seine probleme hatte, aber extrem schneller mann, de ox war in der 2. fertig.
Ja, am deutschen Profiboxen kann man exemplarisch den Niedergang des Schwergewichts beobachten. Da war das Niveau zwar nie wirklich erstklassig, aber das ist mit der gesamten Division noch einmal richtig krass nach unten gerutscht. In der Spitze und in der Breite. Welche deutsche Mutti schickt ihre Kinder denn auch noch zum Boxen? Der kleine Filip-Theodor fängt da eher schon mit 6 mit dem golfen an oder wenn er dem großstädtischen grünen Hipster Milieu entsprungen ist halt ganz rebellisch mit Crossgolf. ;)

Da muss man wohl eher schon auf Migrantenkinder hoffen, aber da kommt gerade im Schwergewicht auch nicht viel. Einen auf dem Niveau eines Krasniqi findet man eigentlich nicht. Am ehesten noch Kabayel, aber so richtig überzeugend ist der auch nicht. Boxerisch zumindest solide, aber es fehlt die Power in den Fäusten und irgendwie auch das gewisse etwas, was mich dazu bewegen könnte zu sagen, dass der er mal ganz oben angreifen kann. Aber gut, er ist mit 26 noch vergleichsweise jung und hat sicher noch Luft nach oben, wenn er weiter professionell an sich arbeitet. Mittlerweile muss man allerdings was das angeht auch die Frage stellen, ob er da in Deutschland am richtigen Platz ist oder nicht besser vielleicht doch mal den Schritt nach UK oder in die USA wagen sollte. Nur wartet da vermutlich niemand auf ihn. Aber als Rocky (R.I.P.) z.B. damals im bereits höheren Boxalter vor dem ersten Tiger Kampf 2-3 Monate im Kronk-Gym war, war er im Vergleich zu den Kämpfen zuvor kaum wieder zu erkennen. Gerade in Sachen Beinarbeit. Das würde einem noch jungen Mann wie Kabayel sicherlich ebenfalls gut tun.
 

DerDude1977

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Ja, am deutschen Profiboxen kann man exemplarisch den Niedergang des Schwergewichts beobachten. Da war das Niveau zwar nie wirklich erstklassig, aber das ist mit der gesamten Division noch einmal richtig krass nach unten gerutscht. In der Spitze und in der Breite. Welche deutsche Mutti schickt ihre Kinder denn auch noch zum Boxen? Der kleine Filip-Theodor fängt da eher schon mit 6 mit dem golfen an oder wenn er dem großstädtischen grünen Hipster Milieu entsprungen ist halt ganz rebellisch mit Crossgolf. ;)

Da muss man wohl eher schon auf Migrantenkinder hoffen, aber da kommt gerade im Schwergewicht auch nicht viel. Einen auf dem Niveau eines Krasniqi findet man eigentlich nicht. Am ehesten noch Kabayel, aber so richtig überzeugend ist der auch nicht. Boxerisch zumindest solide, aber es fehlt die Power in den Fäusten und irgendwie auch das gewisse etwas, was mich dazu bewegen könnte zu sagen, dass der er mal ganz oben angreifen kann. Aber gut, er ist mit 26 noch vergleichsweise jung und hat sicher noch Luft nach oben, wenn er weiter professionell an sich arbeitet. Mittlerweile muss man allerdings was das angeht auch die Frage stellen, ob er da in Deutschland am richtigen Platz ist oder nicht besser vielleicht doch mal den Schritt nach UK oder in die USA wagen sollte. Nur wartet da vermutlich niemand auf ihn. Aber als Rocky (R.I.P.) z.B. damals im bereits höheren Boxalter vor dem ersten Tiger Kampf 2-3 Monate im Kronk-Gym war, war er im Vergleich zu den Kämpfen zuvor kaum wieder zu erkennen. Gerade in Sachen Beinarbeit. Das würde einem noch jungen Mann wie Kabayel sicherlich ebenfalls gut tun.

Wenn man dann noch bedenkt, dass die meisten deutschen Spitzenboxer oder Talente noch aus der ehemaligen DDR-Schule kamen.
 

Drago

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So sehr ich Dich und Deinen Text und dessen Inhalt ja respektiere: Aber da muss man dan ebem erwachsen werden. Man darf auch an eine Mini-Chance glauben und verlieren. Vor allem bei einer so guten Vergütung, und sollte wenn man Kämpfe annimmt Verletzungen mit einkalkulieren. War doch immer so. Wenn es verwerflich wäre, sollen zum Verlieren eingekaufte Gegner eben nicht antreten und mit den Konsequenzen leben. Hat niemand niemanden zu diesem Fight gezwungen. So sehr ich Deine Beiträge an sich schätze: Aber was gibt es hier zu diskutieren?

Ich respektiere Deine Texte und Inhalte stets auch!

Wie zwei BEiträge oben geschrieben klick mal auf das "Zwischen den Runden" Video (Clip startet an richtiger STelle) und hör zu was der dort sagt (ich glaub es ist sogar JabJabLeber), der erklärt in Worten genau was ich meine.
 

Buster D

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Wenn man dann noch bedenkt, dass die meisten deutschen Spitzenboxer oder Talente noch aus der ehemaligen DDR-Schule kamen.
Na ja, ganz so ist es nicht. "Wir" in West-Berlin haben da auch einiges beigesteuert. Ottke, Ulrich, Urkal und natürlich die Brüder Rocchigiani. Sogar einer wie Cengiz Koc würde aktuell bereits heraus ragen. Heutzutage erschrecke ich zumeist, wenn ich mir mal die Berliner Meisterschaften anschaue. Das Niveau ist leider nicht selten unterirdisch. Die meisten (eigentlich fast alle) der heutigen Finalisten hätten vor oder kurz nach der Wende keinen Blumentopf gewonnen.
 

DerDude1977

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Wie zwei BEiträge oben geschrieben klick mal auf das "Zwischen den Runden" Video (Clip startet an richtiger STelle) und hör zu was der dort sagt (ich glaub es ist sogar JabJabLeber), der erklärt in Worten genau was ich meine.

Mache ich beizeiten! Finde Deine analytische Art auch klasse! Aber da ich der Meinung bin, dass Schwarz für höhere Aufgaben grundsätzlich zu limitiert ist und ich gerade bißken "too much real life" habe, habe ich mir hier solche Arbeit nicht gemacht. Trotzdem, ganz echt: Respekt.
 

Brummsel

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Wie zwei BEiträge oben geschrieben klick mal auf das "Zwischen den Runden" Video (Clip startet an richtiger STelle) und hör zu was der dort sagt (ich glaub es ist sogar JabJabLeber), der erklärt in Worten genau was ich meine.
Nun, dadurch muss diese These aber nicht wahrer werden, nur weil zwei Leute ausm Forum in ihrem Podcast das gleiche sagen, was hier auch zum Teil gesagt wird. ;)

Was diese "Trauerstimmung" nach dem Kampf in der Kabine angeht... so sieht man eben aus, wenn der große Traum zerplatzt ist, ganz egal, wie realistisch er war. Sehe da nichts ungewöhnliches.
Und was soll seine Frau bitte für ein Gesicht machen, wenn ihrem Mann kurz zuvor das Nasenbein zertrümmert wurde?
Ich find die Reaktion von Schwarz und Co. nach dem Kampf ziemlich nachvollziehbar.
 

DerDude1977

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Na ja, ganz so ist es nicht. "Wir" in West-Berlin haben da auch einiges beigesteuert. Ottke, Ulrich, Urkal und natürlich die Brüder Rocchigiani. Sogar einer wie Cengiz Koc würde aktuell bereits heraus ragen. Heutzutage erschrecke ich zumeist, wenn ich mir mal die Berliner Meisterschaften anschaue. Das Niveau ist leider nicht selten unterirdisch. Die meisten (eigentlich fast alle) der heutigen Finalisten hätten vor oder kurz nach der Wende keinen Blumentopf gewonnen.

Danke für Deine "Insider-Info". Boxen hierzulande ist wohl leider "out". Westdeutsche Kinder waren eh wohl höchstens schon vor 30, 40 Jahren zu maximal 1% in einem Boxverein. Schade im Grunde. War Anfang der 90er häufig in England. Da waren gefühlt fast soviele Kinder und Jugendliche in nem Boxclub, wie in einem Fußballverein.
 

chris☕

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2) man schickt SChwarz da hin und verschaukelt ihn vorher was Furys Klasse angeht, quasi er hätte doch eine deutlich größere Chance auch wenn es in Wirklichkeit nicht so ist.

Anhand der Reaktionen von Schwarz und seinem engeren Umfeld sieht es für mich nach 2 aus, und das ist eben nicht ok.
1 ist natürlich ok, aber da reagier ich dann nicht als wär die Welt zusammen gebrochen wenn das erwartete Szenario eintritt.

Wenns stimmt, wäre dies natürlich nicht nett von seinem Umfeld. Allerdings eine gute Lebenserfahrung für Schwarz. Denn dann wird der gute Tom anhand dieser Erfahrung lernen dass er lieber doch die Murmel auf seinen Schultern dazu benützen sollte sich eigene Gedanken und Einschätzungen zu machen. Wenn ich selber noch keinen top50 Mann geschlagen habe und gegen die Nr1 oder 2 der Welt antrete, der schon einige erstaunliche Leistungsbeweise erbracht hat, sollte man eine klare Niederlage einkalkulieren können. Spätestens seit dem Wilder Kampf ist auch klar dass Fury wieder Weltklasse-Leistungen abrufen kann. Bei Team Schwarz mag ein wenig die Hoffnung mitgeschwungen sein dass Fury keinen Bock auf den Kampf hat und sich fett frißt anstatt zu trainieren. Das hätte natürlich durchaus passieren können, es zeigt sich jedoch dass Fury momentan mental und körperlich obenauf ist. Und wohl richtig heiß wie Frittenfett war ne eindrucksvolle Performance abzuliefern.
 

Brummsel

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Boxen hierzulande ist wohl leider "out". Westdeutsche Kinder waren eh wohl höchstens schon vor 30, 40 Jahren zu maximal 1% in einem Boxverein.
Ich denke, das hat auch was mit dem Zeitgeist zu tun. Unserer Kinder werden halt eben immer fetter und fauler und sitzen lieber vor der Mattscheibe, anstatt sich körperlich zu verausgaben.
Fitness ist zwar schon ein Thema, aber dann eher in Form von Fitness-Boxen bei McFit und Co. in der heißen Leggins und flotter Musik, anstatt in der vollgeschwitzten und stinkenden Box-Bude stundenlang auf nen Sandsack einzuprügeln.
 

Buster D

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Zu der Debatte ob Schwarz wusste was ihn da erwartet:

Da wäre ich auch eher vorsichtig. Der Junge bekommt unverhofft die Chance, sich in Las Vegas der großen Boxwelt zu präsentieren. Das muss er einfach machen, egal ob er chancenlos ist oder nicht. Und letztlich hat er sich doch insgesamt gar nicht so schlecht verkauft, wenn auch eher außerhalb des Ringes als innerhalb. Wobei ich die erste Runde eigentlich gar nicht so schlecht fand. Da keimte bei mir sogar kurz so etwas wie Hoffnung auf, dass er sich respektabel aus der Affäre zieht (Also z.B. TKO in Runde 7 oder 8 mit 1-2 gewonnenen Runden, weil die Punktrichter ihn für seinen Mut belohnen wollten) und nicht völlig unter geht.

Und was das Team angeht, würde ich denen jetzt auch keine großen Vorwürfe machen. Was sollen die ihm denn sagen? Dass er eh keine Chance hat? Natürlich reden die ihren Mann stark und hoffen wahrscheinlich irgendwie auf ein Wunder und dass der Plan (wie auch immer der aussah) aufgeht. Ob er richtig auf Fury eingestellt war, kann man natürlich kritisch hinterfragen, allerdings muss man dann auch die Frage stellen, wie man einen wie Schwarz richtig auf einen wie Fury einstellen soll. Mitboxen geht nicht. Abkontern auch nicht. Auf einen KO hoffen ist ebenfalls keine Option. Beweglicher im Ring sein und die Größe des Ringes nutzen auch nicht. Druck ausüben, ran an den Mann und irgendwie Kombinationen anbringen wäre da wohl auch meine Wahl gewesen, im Hinterkopf wissend, dass Fury das wohl locker mit seiner Beinarbeit und zur Not Pendeln neutralisieren wird.
 

DerDude1977

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Boxen, zumindest im Ruhrgebiet vor 30 bis 40 Jahren, zumindest in meinem Kinder- und Jugendumfeld, war damals schon so überhaupt nicht angesagt. Nirgends. Wenn haben die Leute Taek-Won-Do oder Judo gemacht, konnte aber man auch an einer Hand abzählen. Fast jeder Junge, egal welcher Nationalität oder Abstammung, Fußball. In England damals ganz anders. Boxclubs waren auch selten. Wird nicht besser geworden sein. Das nächste wäre BC Erle in Gelsenkirchen gewesen, aber auch locker 10km Entfernung, und das mitten im Ruhrgebiet. Und der Ruf des Boxens war weit schlimmer vor "Gentleman" Henry, vor allem bei besorgten Müttern.
 
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