O- SCORING / WBA / POVETKIN VS HUCK


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Heinrich1

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Man darf sich nicht bis zum Knie abducken. Dass sich Povetkin unter Hüfthöhe befand, müssen wir nicht diskutieren. Und dort blieb er dann. Das war schon eher auf Abdrehen, als eine Defensivaktion.
Huck hätte ihn da auch auf den Hinterkopf schlagen sollen, wenn der Ref nichts macht. Was soll er sonst tun?

Man darf sich bis zur Hufthöhe abducken und muss dann wieder zügig die abgeduckte Position verlassen. Genau dies hat Povetkin gemacht. Nur hat dann Huck Povetkin mit dem linken Unterarm runtergedrückt und mit der rechten auf Povetkins Nacken oder Hinterkopf geschlagen. Es war ein Farce wie wenig der Ringrichter diese wiederholt von Huck angewandte Methode nicht ermahnte und warum er nach zweimaligen Ermahnen Huck keinen Punkt abzog.
 

Jones

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Man darf sich nicht bis zum Knie abducken. Dass sich Povetkin unter Hüfthöhe befand, müssen wir nicht diskutieren. Und dort blieb er dann. Das war schon eher auf Abdrehen, als eine Defensivaktion.
Huck hätte ihn da auch auf den Hinterkopf schlagen sollen, wenn der Ref nichts macht. Was soll er sonst tun?

Natürlich darf man sich nicht bis zum Knie abducken, aber das hat es auch nie gegeben. Auch Hüfthöhe war imo sehr selten, ein Mayweather ist in seinen Kämpfen auch so tief. Ein Whitaker war teilweise viel tiefer und wurde dafür abgefeiert.
Huck hat doch bewusst auf den Hinterkopf gehauen, da braucht man niht schreiben, er hätte sollen. Hätte Huck versucht korrekt zu treffen und dann geht einer auf den Hinterkopf wäre es ok, aber er hat dahin gezielt und wurde nicht ermahnt. Von daher war es auch nicht wirklih schlau sich so hinzustellen, Povetkin fehlte die Kondi und er hat viel falsch gemacht.
 

Madball

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Ich vermute (hoffe) das der Ref die Rabbitpunches von Huck auch nur ohne Punktabzug hat durchgehen lassen weil Povetkin eben so lange und wiederholt so tief abgeduckt hat.

Eigentlich hätte beide Boxer Punktabzüge verdient gehabt IMO.
 

Rashid

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Natürlich waren da von Huck wieder etliche Hinterkopfschläge dabei. Aber er hatte größtenteils auch keine andere Wahl.
Povetkin ist eben nicht nur mal kurz unter die Gürtellinie abgetaucht und ist dann sofort wieder hochgekommen. Mehrfach ist er einfach in dieser illegalen Aktion verharrt oder hat dann noch unter der Gürtellinie angefangen zu pendeln.

Wenn Huck in diesen Situationen nicht vom Ringrichter geholfen wird, muss er sich eben selber helfen.
Das Huck sehr unsauber (unfair) boxt, ist doch bekannt, aber in diesem Kampf hatte es durchaus seine Berechtigung.
 

Heinrich1

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Tim B.

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Eine Binsenweisheit besagt, daß man unorthodoxen Leute wie Huck am besten mit grundsoldidem Boxen den Zahn zieht. Lang bleiben, Deckung kompakt, Balance wahren.

Der Vorzeigeamateur Povetkin kann das anscheinend nicht.
Die Deckung/Defensivarbeit muss als lächerlich bezeichnet werden. Daß er jeden Huck-Jab frisst, erklärt, warum er Klitsche duckt.
Grottenschlechte Beinarbeit. Im Vorwärtsgang behäbig, deshalb fast durchweg zu kurz mit geraden Händen, irgendwann fiel er dann mit der Rechten rein und war dann sperrangelweit offen für Hucks Gegenangriff. Derer konnte er sich nur noch durch Abducken erwehren.
Auch im Rückwärtsgang keine Beine. Kein Sidestep, kein Rausdrehen, nichtmal ein paar schnelle Schritte nach hinten.

Die groteske Konditionsschwäche erkläre ich mir durch Überheblichkeit. Huck unterschätzt, im Ring von dessen Speed, Hartnäckigkeit, Schlagkraft und Gewühle überrascht. Nervös geworden. Verkrampft.

Gut, er hat auch zwei Dutzend Schläge auf den Hinterkopf bekommen, die drehen gut. Ist natürlich der Hass. Ein paar will ich noch dem exzessiven Abducken zuschreiben (was prinzipiell bis zur Gürtellinie des Gegners erlaubt ist), aber es bleiben so viele rabbit punches, die nur durch Absicht und damit grobe Unsportlichkeit seitens Huck zu erklären sind.

Er war überraschend konkurrenzfähig. Wenn mir eines Anerkennung abverlangt, dann sein Killerinstinkt. Selten sieht man jemanden so konsequent und unnachgiebig Nachsetzen. Trotzdem muss er sich fragen, wie er einen Gegner, der ab Runde 5 durch den Ring torkelt und deutlich sichtbar jappst, nicht abschießen kann. Da fehlt es einfach an Präzision.

114-114 oder 115-113 für Pove hatte ich es. War aber schwer zu scoren, weil furchtbar unsauber. Bestimmt ein Rekord für Unterarmschläge.
 

Heinrich1

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Eine Binsenweisheit besagt, daß man unorthodoxen Leute wie Huck am besten mit grundsoldidem Boxen den Zahn zieht. Lang bleiben, Deckung kompakt, Balance wahren.

Der Vorzeigeamateur Povetkin kann das anscheinend nicht.
Die Deckung/Defensivarbeit muss als lächerlich bezeichnet werden. Daß er jeden Huck-Jab frisst, erklärt, warum er Klitsche duckt.
Grottenschlechte Beinarbeit. Im Vorwärtsgang behäbig, deshalb fast durchweg zu kurz mit geraden Händen, irgendwann fiel er dann mit der Rechten rein und war dann sperrangelweit offen für Hucks Gegenangriff. Derer konnte er sich nur noch durch Abducken erwehren.
Auch im Rückwärtsgang keine Beine. Kein Sidestep, kein Rausdrehen, nichtmal ein paar schnelle Schritte nach hinten.

Die groteske Konditionsschwäche erkläre ich mir durch Überheblichkeit. Huck unterschätzt, im Ring von dessen Speed, Hartnäckigkeit, Schlagkraft und Gewühle überrascht. Nervös geworden. Verkrampft.

Gut, er hat auch zwei Dutzend Schläge auf den Hinterkopf bekommen, die drehen gut. Ist natürlich der Hass. Ein paar will ich noch dem exzessiven Abducken zuschreiben (was prinzipiell bis zur Gürtellinie des Gegners erlaubt ist), aber es bleiben so viele rabbit punches, die nur durch Absicht und damit grobe Unsportlichkeit seitens Huck zu erklären sind.

Er war überraschend konkurrenzfähig. Wenn mir eines Anerkennung abverlangt, dann sein Killerinstinkt. Selten sieht man jemanden so konsequent und unnachgiebig Nachsetzen. Trotzdem muss er sich fragen, wie er einen Gegner, der ab Runde 5 durch den Ring torkelt und deutlich sichtbar jappst, nicht abschießen kann. Da fehlt es einfach an Präzision.

114-114 oder 115-113 für Pove hatte ich es. War aber schwer zu scoren, weil furchtbar unsauber. Bestimmt ein Rekord für Unterarmschläge.

Guter Kommentar. :thumb:
 

holy Cow!

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Ich bete, dass Povetkin auf der Höhe ist in diesem Kampf.

War das Erste was ich intuitiv schrieb als die Ansetzung im Dezember publik wurde. Und die leichten Bauchschmerzen die ich damals hatte, haben sich heute volle Kanone bewahrheitet, wenn man sich Poves Performance ansieht.

Wie man körperlich so neben sich stehen kann in einem WM Kampf erscheint erstmal unerklärlich. Ich sehs als eine Art Boomerang, der nach der ganzen chaotischen *******e mit Atlas und dem russischen Management, heute in Form von Hucks Fäusten zurückkam und buchstäblich an Poves Kopf knallte.
In den letzten 2 Jahren gabs so einige Auftritte von Povetkin hinter denen Fragezeichen standen. Ich dachte Chagaew wäre der Tiefpunkt gewesen, aber das heute war nochmal ne Ecke schlimmer, möglicherweise auch aufgrund eines bissigeren und stärkeren Gegners.

Konditionelle Probleme sind das eine, aber das ein Weltmeister nach 4-5 Runden mit normalem Rhytmus mehr oder weniger stehend KO ist, kann auf diesem Niveau nur an einer unprofessionellen Vorbereitung liegen.
Was ein fitter Povetkin mit Huck macht, haben wir in Ansätzen in Runde 2-3 gesehen deswegen denke ich auch, dass ein Rückkampf deutlicher pro Pove ausfallen würde. Wenn er da nicht auch wieder total von der Rolle ist.

Für Huck ist es natürlich trotz Niederlage eine Art Sternstunde gewesen, er hat in Rocky Manier einen eigentlich übermächtigen Gegner regelrecht in die Knie gezwungen. Die Hintergründe sind da erstmal zweitrangig.
Es ist zwar schon ne Wahnsinnsironie, dass gerade Huck jetzt teilweise als betrogener Märtyrer aus dem Kampf gehen wird, aber so weit weg von der Realität ist das auch nicht, nach diesem Kampfverlauf.

Unabhängig von Povetkins Schwächen, fande ich bei Huck auch einige Dinge auffallend stark. Dass er teilweise gejabbt hat wie ein Larry Holmes und seine Fäuste teilweise laserschnell wirkten hat mich schon überrascht. Aber auch sseine über weite Strecken eingehaltene Disziplin hat heute viel ausgemacht. Am wildesten war er blöderweise immer dann, wenn Povetkin schon beinah am Boden lag, da war dann von der sonstigen Präzision nich viel zu sehen.

Als Fazit würde ich sagen, Huck hat den besten und Pove den schlechtesten Kampf seiner Karriere gemacht hat. Povetkin hätte da einiges geradezubiegen in einem Rückkampf.
 

DunKing

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Rein Boxtechnisch war das sicher keine Offenbarung, aber immerhin mal wieder ein richtiger HW-Fight. Wann gab es das denn zuletzt? Vermutlich Vitali gegen Lewis...

Ich mag Huck ja auch nicht besonders, aber er kann dem Schwergewichtsboxen nur gut tun. Ausnahmsweise mal kein Feigling und Lahmarsch, wie man sie sonst zu Genüge vorgesetzt bekommt. Man stelle sich vor, der gute Mann wäre noch 10 Kilo schwerer und könnte nur ein wenig Boxen. ;)
 

Henry Wild

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Bergisches Land, bei Much
Respekt, Marko Huck, ich bin zwar absolut kein Fan von dir,
oder von Prollos generell, aber die kämpferische Einstellung und das diesmal durchaus - den Duck-/Meidbewegungen entsprechend trotzdem noch -
akzeptable Verhalten im Ring haben dich zum moralischen Sieger gemacht!

Jetzt lass dir noch die Zähne ziehen, mach 'ne Rhetorikschulung a la Berti Vogts, dann wirst du der Schmeling des neuen Jahrtausends....
 

pojo

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Bei mir sind 1,4,5,7,9 und 12 Huck Runden. Habe es also eigentlich Unentschieden. Über die 1 und 5 kann man aber diskutieren, also ist für mich auch ne knappe Entscheidung für Povetkin ok.

Ich fand schon, dass sich Powetkin recht oft, tief und lange abgeduckt hat. Das ist dann imo auch nicht ok, wenn ich als angeschlagener Boxer den Kampf verschleppen will, indem ich dem Gegner, der mich "finishen" will, nur die Option Hinterkopfschlag anbiete. Huck ist dann derjenige, der auf eine Unsportlichkeit mit einer Unsportlichkeit reagiert.

Huck hat ne ordentliche Vorstellung geliefert: Herz bewiesen, die härteren Treffer gelandet und ich bilde mir zumindest ein, dass er mittlerweile auch nen ganz passablen Jab schlagen kann. Wenn er präziser wäre, hätte er Powetkin heute wohl die erste KO Niederlage zugefügt.

Powetkin natürlich sehr enttäuschend. Vor allem weil er manchmal noch aufblitzen lässt, welches Potential er eigentlich hat. Da kann einem durch die Diskrepanz zwischen dem, was ist, und dem, was sein könnte, fast schwindelig werden. Dass sich Powetkin mit Huck einen Kampf auf Leben und Tod liefern muss (und diesen beinahe verliert) kann und darf eigentlich nicht sein.
 

IronmanRR

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das ist für mich mit abstand der beste post hier heute Abend!

Der Kampf hatte im Ausgang was von Vitali vs Lewis!

Huck das den Event gewonnen und Povektin kann den Pseudo-Titel weiter tragen!

Auf jeden Fall wohl der spannendste Kampf auf "WM-Niveau" seit Vitali vs Lennox!
Oha, diesen Kampf mit Vitali vs. Lewis zu vergleichen ist schon total daneben. Zudem hat Lewis damals verdient gewonnen, das bedarf keiner weiteren Diskussion.

Povetkin hat mich heute derb enttäuscht, sich von Huck überhaupt in Bedrängnis bringen zu lassen ist schon ein Ding. Jedenfalls hat der Kampf weder Povetkin noch Huck weiter gebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sakaro

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Ich bin auch der Meinung, dass das Urteil am besten für Sauerland ist, muss aber sagen, dass Povetkin durchaus verdient gewonnen hat. Ok, er hat Konditionsprobleme und hat sich teilweise tief abgeduckt, aber alle Ringereinlagen kamen von Huck. Er Povetkin einige Male angeklingelt und auch Schwinger und unorthodoxe Jabs gelandet, aber alle sauber geboxten Aktionen kamen von Povetkin. Wenn Huck sich einigermaßen an die Boxregeln gehalten hätte, wäre Povetkins Defensive/Torkeln überhaupt nicht in dieser Weise zum Vorschein getreten. Ich war eigentlich bei den 116:112. Ganz einfach, weil ich Huck nur die Runden gegeben habe in denen Povetkin wirklich beeindruckt war. Dies hat auch einen Grund. Povetkin hat mehr und sauberer geschlagen und dadurch im Endeffekt auch mehr getroffen und gepunktet. Dies wird auch durch die Gesichter nach dem Kampf bestätigt. Natürlich sieht es beeindruckend aus, wenn jemand wie Huck wie ein Berserker nach vorne stürmt, aber das kann es einfach nicht alleine sein.
 

DunKing

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Zudem hat Lewis damals verdient gewonnen, das bedarf keiner weieren Diskussion.

Ein Argument, das mich in seiner Klarheit und Kompromisslosigkeit stark an dieses geflügelte Wort des Schweizerdeutschen erinnert: Ist so, weil ist so. Bleibt so, weil war so.

In diesem Sinne, stoppt die Diskussion, es gibt nämlich gar keine...
 
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