Berichtige mich, wenn ich da jetzt einen Fehler mache, aber wenn das Team einen Spieler tagt um ihn zu traden, dann doch sicher für mindestens einen 3rd Rounder. Denn wenn man ihn einfach so gehen lässt, bekommt man ja sehr wahrscheinlich einen 3rd als Comp. Pick. Da wäre ein Trade gegen 4th Rounder oder schlechter, doch Unsinn.
Also immer mit dem Hintergedanken den Spieler nur zu Tradezwecken zu taggen.
Zunächst einmal kannst du zwar im Hinterkopf haben, dass du den Spieler traden willst, aber zur Not musst du ihm schon den Tag bezahlen. Selbst wenn ein Deal ausgehandelt ist, offiziell kannst du ihn erst machen, sobald die entsprechenden Deadlines rum sind. Rein theoretisch wäre da ein Troll Move eines GMs denkbar, der sagt "Ja, wir geben dir unseren 1st rounder für ihn" - er ist daran nicht gebunden. Aber das ist jetzt eher theoretischer Natur.
Zu den Picks als solchen: nur weil Wilkerson (als Bsp.) bei einem anderen Team unterschreibt bedeutet das ja nicht, dass du einen comp pick bekommst, erst recht keinen 3rd rounder. Es kommt immer auch darauf an, wie du dich selbst in der FA verhältst. Wenn du auch ordentlich investierst bekommst du im Zweifel gar nichts. Übrigens auch nicht nur die finanzielle Seite, sondern auch die Masse an FA, die du unter Vertrag nimmst. Deswegen lieben Belichick und Newsome übrigens player for player oder player for low draft pick Trades, das versaut ihnen nicht die comp Pick Rechnung, weil du keine FA unter Vertrag nimmst.
Dazu kommt: comp picks sind immer am Ende der Runde und können nicht getradet werden (da könnte es allerdings eine Änderung geben in naher Zukunft).
Entscheidend ist aber, dass NFL Teams für einen Draftpick im nächsten Jahr, Pi mal Daumen, immer eine Runde abziehen. Wenn du bspw. deinen 2nd rounder dieses Jahr gegen einen Pick im nächsten Jahr tradest erwartest du eigentlich einen 1st rounder im nächsten Jahr dann. Die Eagles haben letztes Jahr ihren 4th rounder an die Lions getradet und haben dafür einen 3rd rounder dieses Jahr bekommen, das war textbook für diese Theorie.
Dieses Denken (ein Pick im nächsten Jahr ist deutlich weniger wert als ein Pick dieses Jahr) ist nicht unumstritten, es fehlt da auch so ein wenig die logische Begründung für, aber es ist noch die vorherrschende Meinung.
Für das Team, dass den Pick abgibt ist das ja auch die sicherere Variante im Gegensatz zum Wettbieten auf dem FA-Markt.
Naja, ich glaube Teams lassen sich lieber auf ein Wettbieten ein als dass sie zusätzlich zu 16m per year auch noch einen 2nd oder 3rd round pick abgeben. Außerdem war ja gerade die Combine, da ist jeder, der in der NFL was zu sagen hat, vor Ort. Dort werden in Wahrheit auch schon die Deals für die FA gemacht, zumindest vorbereitet. Nicht offiziell natürlich, aber die Rahmenbedingungen. D.h. der Agent von Wilkerson, um bei diesem Beispiel zu bleiben, weiß schon in etwa, wie der Markt für seinen Spieler ist. Eine extension bei dem Team, das für ihn tradet, wird also keinesfalls unter Marktwert unterschrieben werden.
Natürlich kann die Free Agency eine Dynamik entwickeln, in der Teams bis an die Schmerzgrenze gehen und sich ein Bieterkrieg entwickelt - aber um sehr viel Geld dreht es sich da nicht. Und wahrscheinlich eben nicht genug Geld, um Teams dazu zu bewegen, zusätzlich noch Draftpicks aufzugeben.
Das mit der Combine ist übrigens auch etwas, was cap Experten bei den Eagles Spielern, die bereits ihre extension unterschrieben haben, kritisiert haben. Es ist wahrlich nicht so, als hätte Vinny Curry jetzt einen schlechten Deal bekommen. Aber es ist schon was dran, warum nicht einfach 3 Wochen warten, bis die Combine stattfindet, und schauen, was die GMs Curry so inoffiziell anbieten würden, als FA. Bei so viel Cap Space in der NFL könnte man ggf. ja positiv überrascht werden, selbst wenn man vorher natürlich eine Marktanalyse macht als Agent.
