Dann ist also das Off-Rtg von nba.com und ORtg von reference nicht dasselbe? Obwohl's bei FAQ-Seiten es gleichgestellt wird
Mich wunderte immer der Unterschied in den Zahlen zwischen den beiden Seiten... ich hoffte bisher immer dem offiziellen Kanal trauen zu können, aber ich sehe grad die Berechnung bei reference scheint komplexer zu sein.
Außerdem möchte ich drauf hinweisen, dass ich Lou im GESAMTBILD mit Schröder vergleiche. Und da finde ich angesichts seiner bisherigen Karriere-Leistungen es schon erstaunlich, dass er diese Saison mithalten kann. Nur Schröder mit dem durchschnittlichen Spieler statistisch zu vergleichen macht für mich wenig Sinn, er hat einfach ne besondere Rolle, die meines Erachtens nicht so leicht statistisch festgehalten werden kann.
Beim Teamrating sind die Maßstäbe sehr ähnlich. Man muss zwischen Teamrating und dem Offensivrating eines Spielers trennen. Hier ist Schröder's Statistik:
Bei nba.com siehst du das Rating des Teams, wenn der Spieler auf dem Court ist. Beim individuellen ORtg von Dean Oliver wird der direkte Abschluss innerhalb einer Possession bewertet. Dazu gehören z.B. Würfe, Freiwürfe, Assists, Turnover und Offensivrebounds. Mit Hilfe des individuellen ORtg kann man bestimmen, wie effizient ein Spieler pro Abschluss ist. Selbstverständlich muss wie bei allen Statistiken der Kontext miteinfließen. Nur mit dem ORtg kann man die Offense eines Spielers nicht bewerten. Es ist allerdings ein sehr guter Indikator.
https://www.basketball-reference.com/about/ratings.html
Schau dir mal die Werte der Stars an:
Giannis: 117
LeBron: 117
AD: 120
Curry: 120 (letzte Saison)
Harden: 121
Paul: 121
Durant: 121 (letzte Saison)
Schröder ist in seiner Karriere stets (teilweise) deutlich unter dem Durchschnitt, was an Wurfquoten, schlechten Entscheidungen, zu großer Rolle, Turnover, usw. liegt. Gerade bei Lead Guards mit viel Entscheidungsgewalt ist es vorteilhaft, möglichst effizient zu sein, was ja logisch ist. Je mehr Einfluss ein Spieler hat, desto mehr kann er kaputt machen. Schröder hatte bisher Probleme alleine eine Offense anzuführen. Wie du sagst, in OKC hat er Hilfe und die Monate Dezember und Januar sind eine gute Entwicklung, die Hoffnung macht. Wenn wir die letzten zwei Monate mal rausnehmen, findet sich Schröder in einem „elitären“ Kreis wieder: er wurde z.B. häufig mit Brandon Knight, Monta Ellis oder Brandon Jennings verglichen.
Karrierestats:
Schröder: 102
Knight: 101
Jennings: 104
Ellis: 103
Man muss davon weggekommen, ausschließlich Zahlen interpretieren zu wollen, ohne sich intensiv mit der Thematik beschäftigt zu haben. Trotzdem erkennen wir schon auf Anhieb eine gewisse Kausalität. Im Dezember und Januar steht Schröder bei 109, was okay ist. Das individuelle ORtg hat seine Grenzen, aber dafür haben wir Eye Test und andere Ressourcen zur Verfügung, um das gesamte Puzzle zu vervollständigen. Josh Jackson hat übrigens ein Karriere ORtg von 92. Hier muss nichts mehr analysiert und interpretiert werden. Da kann man sich Eye Test und andere Statistiken sparen. Die Teams schmeißen diese Spieler schneller raus als ihnen lieb ist. Wenn Schröder so weitermacht, Daumen hoch. Stand heute können wir wohl die These aufstellen, dass er auf einem guten Weg ist. Ob er jemals alleine diese Aufgabe meistern kann? Ich habe Zweifel, bis er das Gegenteil beweist.
Wichtig ist noch das individuelle ORtg bei Bigs und Spielern mit kleiner Rolle anders zu interpretieren => Kontext. Wenn jemand wie Biyombo nichts macht, außer Dunks einzustreuen, dann ist sein individuelles ORtg auch bei 117. Wir sind uns wahrscheinlich einig, dass LeBron mehr offensiven Impact als Biyombo generiert.
Nimmt ein Spieler z.B. nur Dreier, ist es die gleiche Thematik.
Alles klar?