Oleksandr Usyk - Bandwagon, News, Fakten und Gerüchte


Rocco

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Klitschko war bei seinen Klammerversuchen immer sehr offen, daher hätte Povetkin es zumindest in all der Zeit versuchen können. Wegen dieser Offenheit und Povetkins technischen Fähigkeiten halte ich es zumindest für möglich, dass er ihn mal voll hätte erwischen können.

Ich sehe mir diesen hässlichen Fight ganz sicher kein zweites Mal im Leben an.
Aber ich bin ziemlich überzeugt, dass Usyk nicht immer so unter Klitschkos Achsel eingeparkt hätte wie Povetkin. Es gehören immer zwei dazu.

Usyk hat jetzt 12 Titelfights gemacht. Crawford 19. Inoue 22.

BTW, ich kann Leute wie Gervonta Davis überhaupt nicht einordnen.
 

KRAFT&HERZ

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Mal ne Frage an den Threadersteller @KRAFT&HERZ. Bietet es sich hier nicht an, diese beiden Themen zu verbinden?

Logisch, aber dazu fehlt mir einfach alles.
 

GrimReaper

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Ich sehe Usyk P4P weiter oben, als im Schwergewicht. Wird hier irgendwie immer beiseite geschoben, das Usyk von den leichten Jungs nach oben kam. Der Gewichtsunterschied seiner beiden Gegner bei den Vereinigungen ist ungefähr so groß wie der vom Minifliegengewicht zum Cruisergewicht.
In einer Zeit, viele sich das Bridgerweight wünschten, weil das HW von physischen Freaks dominiert wurde, kam der einfach an und hat jeden besiegt, der wollte.
 

Roberts

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man kann ja WK kacke finden, aber das seine gegner handverlesen gewesen seien, ist natürlich absoluter blödsinn. wird natürlich noch lustiger, wenn man bedenkt das ein Fury Fan das rausgehauen hat :LOL: :LOL:
Zum Teil kann man diese "Handverlesen"-Beurteilung nachvollziehen, inhaltlich ist sie aber insgesamt eher falsch. Richtig ist, dass der Aufbau beider Klitschkos eher vorsichtig erfolgte, dass heißt, es gab viele Kämpfe gegen handverlesene Aufbaugegner - man stelle sich mal vor 24 Kämpfe in 2 Jahren bei W. Klitschko. Joshua hat am Anfang seiner Karriere 10 Kämpfe weniger im Aufbau, Fury 11 Kämpfe weniger, das neue "Supertalent" Itauma liegt noch etwas darunter, Usyk hat in den ersten 2 Jahren seiner Profi-Karriere sogar nur 8 Kämpfe bestritten. Kurzum: Klitschko fehlt schon im Aufbau die Intensität.

Unter den Boxerfans hat das kurzrundige Wegklatschen von böse guckenden Gegner Eindruck gemacht, bei Boxkennern gab es schon damals die Vermutung, dass der erste echte Prüfstein ("zäher Hund") die bereits erkennbaren Schwächen von W. Klitschko schonungslos offen legen würden. Der Prüfstein war dann Ross Puritty. Nicht das Puritty boxerisch etwas entgegen setzen konnte, aber er konnte viel nehmen und so Klitschkos unökonomische Boxweise offenlegen.

In der Folge gab es einen Wiederaufbau der ähnlich vorsichtig erfolgte bis zum EM-Kampf gegen Schulz, von dem von vorne herein klar war, dass er Klitschko liegen würde. Der WM-Kampf gegen Chris Byrd war völlig legitim, aber wurde als stinkend empfunden, weil es nicht zum Rückkampf gegen Puritty kam (Puritty hatte ein Angebot von Don Kohl abgelehnt) und Byrd, mit dem viele große Boxer Schwierigkeiten hatten, lag Klitschko und wurde deshalb als mau angesehen. Die krachende - nie ausgebügelte - Niederlage gegen Sanders und die spektakuläre Fehlleistung von Steward im Kampf gegen Lamon Brewster haben ein Übriges dazu beigetragen, dass Klitschko als Roboter, Mumienklatscher und Schönwetterboxer verspottet wurde.

Auf dem Weg zu Titelkämpfen und als Titelverteidigungen hat Klitschko die damals typischen Leute geboxt. Das damalige Schwergewicht war bereits im Nachklang der zweiten goldenen Ära mit Lewis, Holyfield, Bowe und Tyson. Es gab in der Breite relativ viele Boxer - auch noch aus den USA - aber die Spitze wurde von Lewis gebildet, der seinen Karriere-Höhepunkt später als Tyson, Bowe und Holyfield hatte. Man darf auch nicht vergessen, dass es keine Riyadh Season gab - früher wurden die Boxer der ersten Reihe und ein Unterbau von Contendern und Gatekeepern in einem Boxstall zusammengeführt und die Frage von Titelkämpfen ergab sich aus den Schmiergeldbeziehungen, die ein Promoter zu den Boxverbänden unterhielt (berüchtigt: Don King) und es gab keine übergeordnete Instanz, die alle mit ungeheuerlichen Geldsummen zugesch... hat und so Kämpfe bestimmen konnte. Die Größen der damaligen Szene sind sich eher aus dem Weg gegangen, das Risiko bei einer Niederlage erst mal weg vom Fenster zu sein, war einfach zu groß.

Was auch immer wieder durcheinander geworfen wird: freiwillige Verteidigungen und Pflichtverteidigungen. Schwache Contender kamen über Promotergeld für die Verbände an Titelkämpfe, in denen sie nichts zu suchen hatten. Ersatzgegner mussten einspringen, wenn verabredete Titelkämpfe platzten (Haye!).

Die wichtigsten Faktoren für die negative Beurteilung der Karriere und der geboxten Gegner hat Klitschko natürlich selbst gesetzt:
1. Der Weg in die Selbstperversion zur KO-Vermeidung nach der Brewster-Niederlage - leider wird der Klitschko bis zum Sanders-Kampf in den gleichen Topf geworfen oder dieser Karriereteil fällt unter den Tisch
2. Das unbeholfene öffentliche Auftreten und fehlende Charisma von Klitschko
3. Das Fehlen großer Namen im Kampfrekord in einer Nach-Ära (wofür Klitschko aber nichts kann)
4. Die üblen Tricks von Don Kohl bis zur Trennung wurden Klitschko zugerechnet
5. Die üblen Tricks von K2-Promotions und bloß nichts dem Zufall zu überlassen inkl. massiven Outmatching der ohnehin schon substanziell unterlegenen Gegner

Es gibt viel berechtigte Kritik an Klitschko, die Qualität der Gegner gehört in Anbetracht des Möglichen und der Art der Karriere (relativ viele Kämpfe) eher nicht dazu.
 

Rocco

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Unter den Boxerfans hat das kurzrundige Wegklatschen von böse guckenden Gegner Eindruck gemacht, bei Boxkennern gab es schon damals die Vermutung, dass der erste echte Prüfstein ("zäher Hund") die bereits erkennbaren Schwächen von W. Klitschko schonungslos offen legen würden. Der Prüfstein war dann Ross Puritty. Nicht das Puritty boxerisch etwas entgegen setzen konnte, aber er konnte viel nehmen und so Klitschkos unökonomische Boxweise offenlegen.

Zweifellos ist das so. Aber das ist IMO auch gleichzeitig technisch der schönste Fight, den WK je abgeliefert hatte für mich.
 

koschy

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Ich finde schon, dass Klitschkos Gegnerschaft handverlesen war. Und zwar in der Hinsicht, dass man starke Gegner oftmals ewig hat warten lassen, bis sie entweder abgehangen oder durch die jahrelange Warterei mürbe waren. Die hierdurch entstandenen Lücken hat man dann mit Nulpen gefüllt, die teilweise künstlich bis in die zweite Kanpfeshälfte gezogen wurden, damit RTL die Werbeeinnahmen nicht flöten gehen. Dazu kommt die Tatsache, dass einige Gegner bewusst gemieden wurden und z. B. keine Rückkampfe zustande kamen.

Dass Klitschko in der Gesamtrückschau trotzdem fast alles geboxt hat, was da war, kann man sicherlich nicht bestreiten. Aber das muss auch kein Widerspruch sein. Mit Blick auf das "Handverlesen" muss man ja nicht zwingend immer danach fragen, wen Klitschko geboxt hat, sondern auch wann und unter welche Bedingungen er jemanden geboxt hat.
 
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Kinski

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Ich finde schon, dass Klitschkos Gegnerschaft handverlesen war. Und zwar in der Hinsicht, dass man starke Gegner oftmals ewig hat warten lassen, bis sie entweder abgehangen oder durch die jahrelange Warterei mürbe waren. Dazu kommt die Tatsache, dass einige Gegner bewusst gemieden wurden und z. B. keine Rückkampfe zustande kamen.

Klitschko geboxt hat, sondern auch wann und unter welche Bedingungen er jemanden geboxt hat.


jetzt bin ich ja mal auf beispiele gespannt. wen hat man denn ewig warten lassen bis er abgehangen oder
mürbe war?
 

Paulie Walnuts

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Man kann es aber auch nicht unbedingt Klitschko anlasten, dass sich ein Sam Peter hat gehen lassen und 5 Jahre nach dem 1. Fight nicht mehr richtig austrainiert und fit war. Peter war im 2. Kampf 30 Jahre alt und im besten Boxeralter. Was kann Klitschko dafür, dass sich ein Sam Peter mit 30 Jahren nicht richtig auf den 2. Kampf vorbereitet hat. Peter hat seine Chance bekommen und sie nicht genutzt.

Genauso Lamon Brewster. Brewster hat ebenfalls seine 2. Chance mit 34 Jahren bekommen (sehr gutes Alter im HW) und nicht genutzt und sich ebenfalls gehen lassen.

W. Klitschko wird mir hier teilweise zu schlecht geredet bzw. geschrieben. Einen möglichen Rückkampf gg. Fury hätte er auch nicht gemieden und einem aufstrebenden AJ ist er ebenfalls nicht aus dem Weg gegangen.

W. Klitschko ist ein ATG im HW und steht historisch gesehen in den Top-20 dieser Division. Das kann sich durchaus sehen lassen wie ich finde.
 

koschy

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Genauso Lamon Brewster. Brewster hat ebenfalls seine 2. Chance mit 34 Jahren bekommen (sehr gutes Alter im HW) und nicht genutzt und sich ebenfalls gehen lassen.
Zumindest hier würde ich dir widersprechen. Wenn ich es noch richtig im Kopf habe, war Brewster zum Zeitpunkt des Rückkampfes schon richtig durch. Ich meine, er hätte zu diesem Zeitpunkt bereits eine Netzhautablösung gehabt und hatte seine Karriere auch schon mehr oder weniger an den Nagel gehängt. In meiner Erinnerung ist es auch so, dass er damals aus medizinischer Sicht eigentlich gar nicht mehr hätte Boxen dürfen wegen der Gefahr der Erblindung. Für mich war im Kampf offensichtlich, dass Brewster nur noch ein Schatten seiner selbst war. Insofern hat dieser Rückkampf mit Blick auf Klitschkos Legacy praktisch keinen Wert.
 

Akiray24

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Ich weiß nicht, ob seine Gegner handverlesen waren, ich glaube das eher nicht. Er schien wirklich alles "geboxt" zu haben, was es zu seiner Zeit gab.
Nur finde ich nicht, dass man diese als Herausforderung für ihn ansehen konnte, nicht mal weil die Gegner "substanziell unterlegen" waren, wie @Roberts vermutlich richtig angemerkt hat, dafür konnte Klitschko nichts, sondern wegen der Unfairness und der Unsportlichkeit. So wie die "Siege" zustande kamen, konnte man seine Leistung wohl eher nicht anerkennen, den Povetkin-Krampf sollte man dafür als Beispiel nehmen.
Und bei diesen unterlegenen Gegnern (Pov. ist jetzt nicht gemeint) war das ja sogar noch bezeichnender, dass er sowas überhaupt unnötig hatte.
Es gab aber auch Positives bei Wladimir. Bis zum Sanders-Kampf war das nicht unfair und durchaus attraktiv und auch später gg. Pulev hatte er eine gute Leistung gebracht, sofern mich meine Erinnerung nicht trügt. Past Prime hat Pulev dann später gg. AJ besser ausgesehen.
Aber wegen der vielen (manchmal unnötigen) "Foulerei" finde ich Usyks Leistung besser, um mal wieder zum Threadthema zu kommen. Usyk hat den härteren Weg. Das finde ich bei der Bewertung sehr wichtig, deswegen ist auch Mayweather bei mir nicht so weit oben, der war später zum Cherrypicker mutiert, obwohl seine Leistungen sauberer waren als Wladimirs, also weniger Unfairness und Unsportlichkeit, sofern ich das beurteilen kann. Deshalb bewerte ich auch Paq. höher, der hatte bessere Gegner. (Bei dem Aspekt bin ich mir aber etwas unsicher...)
 
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Roberts

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Der Rückkampf gegen Brewster war irgendwas zwischen schlechter Witz und kriminell. Er hatte zu dem Zeitpunkt schon erhebliche Netzhautprobleme auf einem Auge und hätte überhaupt nicht mehr boxen dürfen. Klar, dass Brewster den Zahltag wollte, aber sportlich war das längst obsolet.
 

koschy

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Ich weiß nicht, ob seine Gegner handverlesen waren, ich glaube das eher nicht. Er schien wirklich alles "geboxt" zu haben, was es zu seiner Zeit gab.
Nur finde ich nicht, dass man diese als Herausforderung für ihn ansehen konnte, nicht mal weil die Gegner "substanziell unterlegen" waren, wie @Roberts vermutlich richtig angemerkt hat, dafür konnte Klitschko nichts, sondern wegen der Unfairness und der Unsportlichkeit. So wie die "Siege" zustande kamen, konnte man seine Leistung wohl eher nicht anerkennen, den Povetkin-Krampf sollte man dafür als Beispiel nehmen.
Und bei diesen unterlegenen Gegnern (Pov. ist jetzt nicht gemeint) war das ja sogar noch bezeichnender, dass er sowas überhaupt unnötig hatte.
Es gab aber auch Positives bei Wladimir. Bis zum Sanders-Kampf war das nicht unfair und durchaus attraktiv und auch später gg. Pulev hatte er eine gute Leistung gebracht, sofern mich meine Erinnerung nicht trügt. Past Prime hat Pulev dann später gg. AJ besser ausgesehen.
Aber wegen der vielen (manchmal unnötigen) "Foulerei" finde ich Usyks Leistung besser, um mal wieder zum Threadthema zu kommen. Usyk hat den härteren Weg. Das finde ich bei der Bewertung sehr wichtig, deswegen ist auch Mayweather bei mir nicht so weit oben, der war später zum Cherrypicker mutiert, obwohl seine Leistungen sauberer waren als Wladimirs, also weniger Unfairness und Unsportlichkeit, sofern ich das beurteilen kann. Deshalb bewerte ich auch Paq. höher, der hatte bessere Gegner. (Bei dem Aspekt bin ich mir aber etwas unsicher...)
Mayweather hat das Cherrypicking perfektioniert. Und auch bei ihm sieht man, dass Cherrypicking sich nicht immer daran festmacht, wen jemand geboxt hat. Denn Mayweather hat ja auch Pacquiao geboxt. Aber wie Klitschko hat auch Mayweather hier gewartet, bis Pac so abgebaut hatte, dass er deutlich past prime war. Ansonsten Zustimmung, guter Beitrag.

Das Komische ist wirklich, dass man mit der Zeit vergisst. Die ganzen schwachen Kämpfe, die teilweise schlimmen Unsportlichkeiten und die strukturellen Benachteiligungen der Gegner durch die Klitschkos. Nach zehn Jahren ist dann nur noch so ein unbestimmtes Gefühl da, dass Klitschko die Division zehn Jahre beherrscht hat und deswegen ein ATG sein muss. Gut, dass wir das nochmal aufgerollt haben 🙂👍
 

Brennov

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Der Rückkampf gegen Brewster war irgendwas zwischen schlechter Witz und kriminell. Er hatte zu dem Zeitpunkt schon erhebliche Netzhautprobleme auf einem Auge und hätte überhaupt nicht mehr boxen dürfen. Klar, dass Brewster den Zahltag wollte, aber sportlich war das längst obsolet.
ja aber dafür ist nicht klitschko verantwortlich, sondern boxverbände die lizenzen verteilen.
 

Roberts

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Natürlich trägt die IBF eine Mitschuld an der Nummer. Es war aber bekannt, dass Brewster sich im Kampf gegen Siarhei Liakhovich eine Netzhautablösung eingehandelt hatte, er war sogar in den USA aus medizinischen Gründen suspendiert, was auch noch während des Kampfes mit Klitschko galt und K2 Promotions war dieser Umstand bekannt und somit trägt W. Klitschko eine Verantwortung - genauso wie der Züngler für die miese Iran Barkley-Nummer mit Henry Maske, weil er genau wusste, dass da ein Halbblinder in den Ring steigt.
 

LeZ

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Ja, wer erinnert sich nicht daran, dass Waldemar Klitschmann ein ganz schwacher war, der nur geschobene Kämpfe gewonnen hat.
 
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