Früher war alles besser? Mitnichten. Früher waren die Olympischen Spiele für mich zumindest ein Highlight, ein Messen der Sportgrößen, Sportarten, die man nur dann mal so richtig im Fokus hat und die die Vielfalt des Sports repräsentieren. Andere Völker nutzten die Gelegenheit ihr Land vorzustellen. Unvergessen z.B. 1994 Lillehammer oder 2000 Sydney. Rund um, es war etwas besonderes. Etwaige Probleme, wie z.B. Korruption oder Bausünden gab es sicher auch, wenngleich sie nicht sofort so unmittelbar sichtbar erschienen. Heutzutage in Zeiten des Gigantismus wird die Bedeutung des größten Sportfestes der Welt zurecht oder unrecht in Frage gestellt. Die Euphorie, die olympische Spiele ähnlich Fußball-Weltmeisterschaften früher entwickelt konnte, gibt es nicht mehr. Stattdessen berauschen sich großenwahnsinnige Funktionäre an Dollarzeichen in ihren Augen. Ich würde mir wieder Spiele wünschen, die einen mit den Athleten mitleiden, an ihrem Traum teilhaben lassen und sie nicht ausschließlich als Marionetten der Unterhaltungsindustrie Sport begreift. Olympia heißt schließlich Geschichten zu schreiben, von Menschen mit Hoffnungen, die sich erfüllen oder eben nicht. Dabei ist nicht jeder Sieger ein Gewinner und nicht jeder Verlierer ein Versager. Schade, dass Olympia für ein ein sportbegeistertes Volk wie die Brasilianer augenblicklich keinen Wert hat, weil es verständlicher Weise wichtigeres gibt, als 2 Wochen Bonzenparty zu feiern.