Olympia 2021 - Boxen


G

Gelöschtes Mitglied 1109

Guest
Gerade ein sehr einfach als Niederschlag zu erkennender Niederschlag für einen kubanischen Boxer, Iglesias, gegen einen britischen Poser, McCormack, nur als Slip gewertet. Wie so oft leider, wenn kubanische Boxer boxen. Dafür machte McCormack Iglesis einen Cut mit einem Kopfstoß.
Jedoch sorgt auch die höhere Anzahl an Punktrichter im Amateurboxen im Gegensatz zum Profiboxen mittlerweile meistens dafür, dass nach so einer dominanten Vorstellung auch der richtige Boxer zum Sieger gekrönt wird.
Generell waren die Punktrichterentscheidungen im Boxen mit die fairsten Entscheidungen bei diesen olympischen Spielen. Meinen Eindruck und Einschätzungen von Personen, die sich im Skateboarding und BMX besser als ich auskennen, nach waren die Punktrichterentscheidungen im Boxen deutlich fairer als Entscheidungen beim Judo, Skatboarding oder BMX.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

HalloWieGehts

Nachwuchsspieler
Beiträge
837
Punkte
93
Im Superschwergewichts-Finale treffen Jalolov und Torres erneut aufeinander. Jalolov hatte Torres bei der WM2019 brutal ausgeknocked. Nun gibt es den rückkampf.

Torres gewann sein HF gestern mehr als deutlich durch RSC gegen den Kasachen. Inklusive hartem Knockdown in Runde 2. und heftigem cut dann in Runde 3. Toller fight. Super eingestellt der Amerikaner. Im Finale sehe ich aber aufgrund der physischen Begebenheiten keine Chance für ihn. Jalolov ist ein viech und kann die Distanz gut wahren durch schnelle Beine. Wäre cool wenn der Amerikaner Profi im cruisergewicht wird. Die GK ist eh auf dem absteigenden Ast und er müsste das Gewicht locker bringen können. Andererseits ist er erst 22. Paris 24 kann er auch noch mitnehmen.

Whittaker verliert glücklicherweise sein Finale gegen Lopez. Der ist auch kein übersympath aber dennoch das kleinere Übel.
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.376
Punkte
113
Torrez sieht zwar unscheinbar aus und sein Stil ist eher altbacken, aber er ist schon eine kleine Kampfmaschine mit Herz. War vor Jahren mal mit dem US Team in Deutschland bei einem Jugendturnier, netter Typ damals. Ist vom US Team aus der Zeit der einzige Boxer, der noch bei den Olympischen Boxern ist. Die anderen Teamkollegen wie Jared Anderson, Alexis Espino usw. sind bereits bei den Profis aktiv und hatten damals schon entsprechende Vorverträge oä. Von dem her denke ich eher, dass Torrez nach Olympia auch als Profi zu sehen sein wird. Hat ja die Möglichkeit auch zweigleisig erstmal zu boxen. Vor allem mit der Medaillie im Hintergrund. Sollte vielleicht nur nicht wieder ko gehen für seinen Marktwert und sein Selbstbewusstsein, ansonsten wär bereits selbst eine Punktniederlage ein guter Schritt in die Zukunft für ihn.
 

skyscraper

Nachwuchsspieler
Beiträge
216
Punkte
63
Heute habe ich mir im Relive die Boxkämpfe der Herren angesehen.

Nach den Erfahrungen in 2012 und 2016 war es sehr positiv, dass das Scoring sehr fair war bzw. sich mit meinem deckte.

Higlights waren zum einen Khyshniak gegen den Philippino Marcial. Der Ukrainer wie üblich als Perpetuum mobile schlagmaschine unterwegs, aber Marcial absolut auf Augenhöhe, hatte sehr gute Konter. Der Kampf hätte eigentlich ein Unentschieden verdient gehabt und es würde mich nicht wundern, wenn beide in 5-10 bei den Profis als Weltmeister aufeinander treffen.

Überragend war aber vor allem das Fliegengewichts-Halbfinale Yafai-Bibossinov. Das war für mich einer der besten Amateur-Kämpfe, die ich je gesehen habe und ein Beispiel dafür, warum ich mittlerweile lieber die Amateure als die Profis sehe. Solche ausgeglichenen Weltklasse-Kämpfe sieht man bei den Profis nur noch selten.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
49.419
Punkte
113
Das ist mal eine Überraschung, dass Gadzhimamagomedov verliert. Vor Beginn bei den Bookies schon nur eine 1,4 gehabt.

habe den halbfinal gesehen gegen den neuseeländer. da war gadzhimamagomedov schon sehr auf dem zahnfleisch und hatte nichts mehr im tank. dachte schon da, dass es für ihn sehr schwer wird.
 

skyscraper

Nachwuchsspieler
Beiträge
216
Punkte
63
Der Brasilianer Sousa holt sich mit einem Lucky Punch das Gold im Mittelgewicht. Warum auch nicht.

Khyshniak hatte wohlgemerkt die ersten beiden Runden auf allen Punktzetteln gewonnen und hätte vorsichtiger Boxen können. Aber der Mann kennt nur den Vorwärtsgang. Der linke Haken von Souza saß dan perfekt am Kinn. Khyshniak ging ganz schnell wieder hoch, aber so wie er da nochwackelte wird dann bei den Amateuren immer abgebrochen. Guter Fight und überraschendes Ende. Was will man mehr?

Galal Yafai hat seine Top-Form aus dem Halbfinale nochmal abrufen können und den Philippino Paalam durch zwei klare erste Runden geschlagen. In der 3. ist er dann nur noch locker zum Olympiasieg gecruised. Yafai scheint mir ein symphatischer, bodenständiger Typ zu sein. Daher freut mich sein Sieg besonders. Sein erster Kommentar nach dem Olympiasieg: „Happy Birthday, Frazer!“ (Clarke). Der stand auf der Tribünen und hatte unterstützt. Schöne Bilder - wie auch schon nach dem Halbfinale.

Edit:
Hier noch 2 schöne Videos zu Clarke und Yafai :D


 
Zuletzt bearbeitet:
T

thebody

Guest
Bei den Frauen hat die Türkische Boxerin Busenaz Sürmeneli Gold geholt, hoffentlich startet sie eine Profi Karriere als Boxerin

Die türken haben in diesem Olympia Turnier ihre eigenen Rekord gebrochen was das die Medaillen angeht
 

Prinz_von_H

Nachwuchsspieler
Beiträge
440
Punkte
93
Skandale im Boxen ist man zwar gewohnt, aber dennoch erstaunt es mich immer wieder wie schnell Experten, Berichterstatter, Medien usw. ihre Meinungen raushauen, ohne über Grundwissen zu verfügen bzw. einen Sachverhalt vernünftig aufzuklären. :crazy:
Bin zwar grds. meist auf Boxerseite, habe es aber inzwischen gelernt, dass man als Boxer bzw. in die Trainingsvorbereitung und im Boxverhalten immer auch Sichten des Ref., der PR. , der Regeln, des Kampfverlaufes usw. einbeziehen muss.
Würde man dies machen, kommt man zu dem Schluss, dass es sich hier "nur" um unsportliches Verhalten des Boxers und strikte Regelauslegung handelt. :licht:;)
Hmm, die Meinung, dass der Ref da alles richtig remacht hat, hast Du wohl exklusiv. Vom Supervisor und sogar von Referee
selbst wurde später ein Ringrichterfehler eingeräumt.
Zum Kampf: In Rd. 2 bei 2:08 erhält der Franzos eine Ermahnung wg Haltens. Bei 1:36 erhält er eine letzte Ermahnung wg was auch immer, irgendwas mit dem Kopf. Ich hab mir die Szene mehrfach angeschaut und ein Kopfstoss ist da definitiv nicht zu erkennen. Ist aber möglich, dass da nach Amateurregel irgendwas nicht in Ordnung war. Wenn ja, wüsste ich gerne was. Bei einem Profikampf - da bin ich sicher- hätte der RR an der SteIle jedenfalls weiterlaufen lassen. In der Szene die zum Abbruch führte, ist dann eigentlich gar keine Unsauberkeit zu erkennen, erst recht kein Kopfstoss.
Alles in allem kann man glaub ich schon von einem ziemlichen Skandal sprechen.
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.376
Punkte
113
Aliev wurde wegen unsportlichen Verhaltens beim Punktabzug disqualifizert, was laut den Regeln sogar eine Muss-DQ ist. Wurde vom zust. Olympia-Gremium auch bestätigt und der Protest zurückgewiesen. Der Profivergleich hier hat leider keine Bedeutung und der Punktabzug für Aliev war schlicht logische Konsequenz aus den vielen Unsauberkeiten/Fouls in Runde 1 und 2. Skandal kann ich hier keinen erkennen, allenfalls kann man vielleicht die Art der Ref.leistung hinsichtlich Souveränität und klarer Ansagen bemängeln. ;)
Genauso gut könnte man jetzt auch Skandal schreien, weil Khyzhniak nicht stehend angezählt, sondern der Kampf sozusagen abrupt vom Ref. abgebrochen wurde. Beim Olympischen Boxen gibts halt einige andere Regeln und Regelauslegungen zu beachten und ein guter Boxer muss diese eben im Hinterkopf haben bei Taktik bzw. im Kampfverlauf, auch wenns hart klingt oder manchmal unfair bzw. ungerecht scheinen mag.
 

Krusher

Bankspieler
Beiträge
6.125
Punkte
113
Jalolov holt im Superschwergewicht die erste und einzige Goldmedaille dieser Spiele für Usbekistan gegen Torrez Jr. nach Punkten. Als Ergebnis steht zwar 5:0 Jalolov aber die erste Runde war recht knapp. Zwar konnte Jalolov gefühlt mehr Treffer landen, hat sich aber vom deutlich kleineren Torrez mindestens zwei harte Hände gefangen die ihn sichtlich beeindruckt haben, die restlichen zwei Runden waren dann recht deutlich beim Mann aus Usbekistan.
 

Kali

Bankspieler
Beiträge
4.718
Punkte
113
Ort
Frankfurt/M
Habe das Turnier nicht intensiv verfolgt: Wen lohnt es ich auf dem Radar zu haben - außer Jalolov?
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.376
Punkte
113
Hängt davon ab, welche Boxer und Boxerinnen sich jetzt mehr auf eine Profikarriere konzentrieren und entsprechende Verträge erhalten. Im Grunde kann man mindestens jedem Medaillengewinner locker auch diverse Meistertitel bei den Profis zutrauen. Kommt halt immer darauf an, wer dich promotet, welche Gelder im Spiel sind und und. Manche sicher auch ohne langen Aufbau. Persönlich würde ich es durchaus interessant finden, wenn man jedem Olympiasieger sofort eine Pflicht-Chance auf einen WM-Titel bzw. IK-Titel bei den Profis einräumt, evtl. mit der Option von ein bis drei Aufbaufights. Wäre sportlich reizvoll, für die amtierenden Profichampions durchaus eine Herausforderung und vielleicht auch für die Medien und die Zuschauer was Neues. Aber gut: ist Wunschdenken, dann müssten die ProChamps mehr Titelfights im Jahr bestreiten und im Profiboxen gehts in erster Linie erstmal ums Geld, Vermarktung usw.
Ansonsten: Den Val Barker Gewinner sollte man immer im Radar haben, falls dieser zu den Pros geht. Beispiele waren und sind da Roy Jones, Vasili Jirov, Loma oder Claressa Shields und Hasanboy Dosmatov von den letzten Olympischen Spielen.
Ist aber noch nicht raus, glaube ich, wer die Val Varker GewinnerInnen 2021 sind.
Andy Cruz ist auf jeden Fall ein Ausnahmeboxer, der zudem spektakulär und publikumswirksam boxt, aber na ja ist halt Kubaner. :saint: :weghier:
 
Zuletzt bearbeitet:

Kali

Bankspieler
Beiträge
4.718
Punkte
113
Ort
Frankfurt/M
Persönlich würde ich es durchaus interessant finden, wenn man jedem Olympiasieger sofort eine Pflicht-Chance auf einen WM-Titel bzw. IK-Titel bei den Profis einräumt, evtl. mit der Option von ein bis drei Aufbaufights. Wäre sportlich reizvoll, für die amtierenden Profichampions durchaus eine Herausforderung und vielleicht auch für die Medien und die Zuschauer was Neues.

Gute Idee.
Wobei natürlich es ein immenser Unterschied ist 12 oder 3 Runden zu kämpfen; es ist quasi eine andere Sportart.
Top-Profis, gar WM, wie die Belgierin die gegen Katie Taylor im ersten Kampf beschissen wurde (Delfine Pearson oder so) oder Ivana Habazin scheiterten in der Olympia-Quali gegen eher unbekannte Amateure.
 
Oben