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WUNDER-TURMSPRINGERIN:
«Ich will genug Geld verdienen, um meine Mutter zu unterstützen»
Quan Hongchan wird in Tokio mit sensationellen Darbietungen Olympiasiegerin vom 10-Meter-Turm. Doch im Leben der erst 14 Jahre alten Chinesin ist nicht alles Gold, was glänzt.
Darum gehts:
- Die Chinesin Quan Hongchan hat im Turmspringen die Goldmedaille gewonnen.
- Dabei zeigte die erst 14-Jährige gleich dreimal einen perfekten Sprung, der mit der Note 10 bewertet wurde.
- Hongchan begann mit dem Sport ursprünglich, weil sie damit ihre schwer kranke Mutter unterstützen will.
Die 10 bedeutet im Turmspringen die Höchstnote. Bei den Frauen hatte es vor den Sommerspielen in Tokio in der gesamten olympischen Historie bislang noch keine Athletin geschafft, diese magische Zahl von allen sieben Kampfrichtern zu erhalten. Nun gelang dieses unfassbare Kunststück am Donnerstag einer Turmspringerin, die in der Schweiz noch nicht einmal alt genug wäre, um ein Bier bestellen zu können.
Die 14-jährige Chinesin Quan Hongchan krönte sich in der Tokioer Schwimmhalle in formidabler Manier zur Olympiasiegerin vom 10-Meter-Turm. Hongchan zeigte im Final gleich drei perfekte Sprünge, für die sie jeweils bis auf eine Ausnahme durchgehend Wertungen von 10,0 erhielt. Durchschnittlich erhielt sie für jeden ihrer insgesamt fünf Sprünge eine Wertung von 9,7 – total erhielt Hongchan 466,2 Punkte.
Aus schwierigen Verhältnissen bis zur Weltspitze
Die Bilder von dem Triumph, der äusserlich noch sehr kindlich wirkenden Asiatin, sorgen weltweit für Aufsehen, dabei glänzt im Leben von Hongchan längst nicht alles so golden wie die Medaille, die sie in Japan gewann. Ihre Eltern sind Bauern, die, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, stets zu harter Arbeit gezwungen waren.
Dazu kommt, das Hongchans Mutter seit Jahren gesundheitlich stark angeschlagen ist und das ganze Jahr über gepflegt werden muss. Gemäss einem Bericht von «NBC» habe die frischgebackene Olympiasiegerin ursprünglich sogar mit der Absicht mit dem Turmspringen begonnen, dereinst ihre kranke Mutter finanziell unterstützen zu können.
Dem schwierigen familiären Umfeld zum Trotz hat Hongchan ihren Weg bis zur olympischen Gold-Medaille geschafft. Dabei kam das chinesische Wunderkind 2014 im Alter von sieben Jahren zum ersten Mal mit dem Turmspringen in Berührung. Im März 2018 wurde sie in das Team der Provinz Guangdong aufgenommen.
Olympia-Sieg der Mutter gewidmet
Nationale Aufmerksamkeit erhielt Hongchan dann, als sie im Oktober 2020 bei den chinesischen Qualifikationswettkämpfen für Olympia brillierte und die Ausscheidung mit einem Riesen-Vorsprung von 28 Punkten vor der Zweitplatzierten beendete.
Als die damals 13-Jährige im Rahmen dieses Springens von lokalen Medien vor die Kamera gebeten wurde, sagte sie ganz ganz unverblümt: «Die Behandlung meiner Mutter kostet eine Menge Geld, also habe ich das Gefühl, dass ich auch Geld verdienen muss, damit ich es meiner Mutter zur Behandlung nach Hause schicken kann.»
Auch den sensationellen Olympiasieg in Tokio widmete Hongchan ihrer Mutter. Im Interview nach dem Triumph vom 10-Meter-Turm sagte die Chinesin: «Ich will genug Geld verdienen, um sie zu unterstützen». Hongchan fühlte sich seit Beginn ihrer Turmspringer-Laufbahn verpflichtet ihrer Mutter zu helfen, betont aber nach dem grössten Titel ihrer Karriere, dass ihre Eltern keinen Druck aufgebaut hätten: « Meine Eltern sagten mir vor dem Wettkampf, ich solle nicht nervös sein und dass es keine Rolle spiele, ob ich eine Medaille gewinne oder nicht. Ich solle einfach ich selber sein».