Nun, der Kommerz ist mal per so nichts Schlechtes, da solche Spiele natürlich auch finanziert werden müssen. Die Kritik geht allerdings in zwei verschiedene Stoßrichtungen:
1) Der IOC kassiert und die Veranstalter bleiben auf den Kosten sitzen.
2) Die Wahl des Olympiaortes. Da hat das IOC Staaten den Vorzug gegeben, die das Geld verpulvert haben, als gäbe es kein Morgen. Und von denen man ausgehen kann, dass Nachhaltigkeit kaum eine Rolle spielt und nach ein paar Jahren ein Haufen weiße Elefanten herumstehen.
Beispiel 2014: Es standen Salzburg, Pyeungchang und Sotschi zur Auswahl. Bei der IOC-eigenen Evaluation stand Salzburg ganz vorne. Die sind aber dann gleich beim ersten Wahlgang rausgeflogen und es wurde Sotschi. In puncto Nachhaltigkeit war Salzburg sowieso führend.
Die Kritik an Korea ist folgende: Man will zwar Olympia haben, aber die Anstrengungen, generell den Wintersport zu pushen, waren in letzter Zeit endenwollend. Wie ein kleines Kind, das ein Spielzeug haben will, aber dies dann gleich wegwirft. Diese Kritik gibt es im übrigen auch in Südkorea selbst. Man befürchtet, dass man ein Haufen Zeugs in ein paar Jahren herumstehen hat, das keiner nutzt.
Und wenn wir uns die Entwicklung des Skisprungsports in den letzten drei Jahrzehnten in Korea anschauen, dann ist diese Skepsis mehr als angebracht.
Die drei besten Skispringer, die wir im WC und im COC, immer wieder sehen, waren schon 1998 in Nagano dabei. Danach kam zur Jahrtausendwende noch Kang dazu, welcher letztes Jahr aufhörte. Aber seitdem kam nichts bis gar nichts nach, weils die Sportart völlig ausgehungert haben. Und das betrifft nicht nur das Skispringen.