Olympische Winterspiele 2022 Peking - Diverses


thedoctor46

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Die Diskussionen um "nimm den Deutschen den Eiskanal" sind immer schwierig. Das ist doch in jedem Land so. Nimm den Norwegen die Sportarten wo Langlauf eine Rolle Spiel, Österreich und Schweiz den Alpinbereich, den Holländern das Eisschnelllaufen. Dafür hat Deutschland z.B. keine einzige Halfpipe. Da dominieren dann Kanada, USA und China. Ist dann halt so. Klar meinetwegen kann man einen Eiskanal streichen und dafür ne Halfpipe hinstellen. Aber ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht.
 

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Ohne die Doping Sünderin aus Norwegen hätten wir fast die Norweger gehabt.

Hätte auch so klappen können. Die zwei Events in der Nordischen Kombination die an Norwegen gegangen sind haben den Ausschlag gegeben. Hätte stattdessen Deutschland gewonnen (was ja durchaus möglich war), wäre Norwegen nur 2. im Medaillenspiegel
 

Big d

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So viel diverser waren doch die anderen top Länder auch nicht

Norwegen 12/16 (75%) gold bei ski nordisch und langlauf basierten sportarten (noko, biathlon, langlauf, skispringen)

Holland 8/8 gold eisschnellauf und shorttrack (100%)

Deutschland 9 von 12 rodeln, skeleton oder bob (75%)

China 7/9 (77%) eiskunstlauf, eisschnellauf, shorttrack
 

Biathlon-Fan

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So viel diverser waren doch die anderen top Länder auch nicht

Norwegen 12/16 (75%) gold bei ski nordisch und langlauf basierten sportarten (noko, biathlon, langlauf, skispringen)

Holland 8/8 gold eisschnellauf und shorttrack (100%)

Deutschland 9 von 12 rodeln, skeleton oder bob (75%)

China 7/9 (77%) eiskunstlauf, eisschnellauf, shorttrack
Du musst das aber auch in Relation setzen:
Ski Nordisch: 31 von 109 Entscheidungen
Eisschnelllauf/Shorttrack: 23 von 109 Entscheidungen
Rodeln/Bob/Skeleton von 10 von 109 Entscheidungen

Im Bereich Ski Nordisch gibt es 3x so viele Entscheidungen wie im Eiskanal. Somit gewinnt Norwegen in einem Cluster, wo es viel mehr verschiedenen Entscheidungen gibt, einen großen Teil seiner Goldmedaillen (3/11 des Wettkampfprogramms). Deutschland gewinnt seine Goldmedaille fast alle in einem relativen Bereich des Olympischen Programms (1/11 des Wettkampfprogramms), somit ist die Diversität bei Norwegen höher anzurechnen.
 

LeZ

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Ich hatte mich schon gewundert, ob noch das "Deutschland ist der Dämon und muss weg!" kommt. Das ging aber gerade noch mal gut, solche Traditionen muss man pflegen.
 

Big d

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Du musst das aber auch in Relation setzen:
Ski Nordisch: 31 von 109 Entscheidungen
Eisschnelllauf/Shorttrack: 23 von 109 Entscheidungen
Rodeln/Bob/Skeleton von 10 von 109 Entscheidungen

Im Bereich Ski Nordisch gibt es 3x so viele Entscheidungen wie im Eiskanal. Somit gewinnt Norwegen in einem Cluster, wo es viel mehr verschiedenen Entscheidungen gibt, einen großen Teil seiner Goldmedaillen (3/11 des Wettkampfprogramms). Deutschland gewinnt seine Goldmedaille fast alle in einem relativen Bereich des Olympischen Programms (1/11 des Wettkampfprogramms), somit ist die Diversität bei Norwegen höher anzurechnen.

Das stimmt natürlich schon, ski alpin und ski nordisch sind ja quasi der "kern" von winter olympia, in etwa wie schwimmen und leichtathletik im Sommer wo es auch jeweils sehr viele Entscheidungen gibt.
 

Murphy

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In Peking sind gestern die Olympischen Winterspiele zu Ende gegangen. Der britische TELEGRAPH fällt ein vernichtendes Urteil: „Tschüss und auf Nimmerwiedersehen den erbärmlichsten Olympischen Spielen von allen. China, die Uiguren, Walijewa und Putin – was ein ruhmreicher Teppich des Wintersports hätte werden sollen, war nur eine Aneinanderreihung von Skandalen.“

XINJING BAO aus Peking spricht dagegen von einem Erfolg auf vielen Ebenen: „In den vergangenen 17 Tagen hat China nicht nur sportlich seine bisherige Bestleistung bei den Winterspielen erzielt. Als Gastgeber hat sich China der Welt als ein Land mit neuen Selbstbewusstsein gezeigt. Gegenüber den Leistungen ist man gelassener geworden. Eine Medaille zu gewinnen ist schön. Doch verdienen nicht die Arbeit und der Fleiß dahinter noch mehr Respekt und Anerkennung? Darüber hinaus war das durchdachte Konzept von Erfolg gekrönt. Der Einsatz der hochmodernen Technologie, der Nachhaltigkeitsaspekt und die Umsetzung der strengen Coronamaßnahmen waren einzigartig. Die Eröffnungs- und Abschlussfeier haben zudem die romantische Seite der Chinesen zur Schau gestellt. Auf all dies kann man nur stolz sein“, heißt es in der chinesischen Zeitung XINJING BAO.

Die norwegische Zeitung VERDENS GANG moniert: „Während der gesamten Olympische Winterspiele in Peking haben wir nichts zum Thema Menschenrechte gehört. Die Journalisten saßen in ihrer Blase, und die Teilnehmer standen unter dem Dauerstress, nach einem positiven Corona-Test in Isolation zu landen. Da war es wenig verlockend, auch noch durch missliebige Äußerungen Reaktionen des Regimes zu riskieren. Folglich wurden die schwierigen Fragen weitgehend ausgeblendet, während die Scheinwerfer angeknipst waren. Leider hat sich das IOC als nützlicher Idiot im Dienste chinesischer Interessen präsentiert. Hat IOC-Präsident Bach wirklich nicht verstanden, wie sehr er politisch missbraucht worden ist und wie peinlich sein Festhalten an der Behauptung ist, Sport habe nichts mit Politik zu tun?“ fragt VERDENS GANG aus Oslo.

THE AGE aus Australien ergänzt: „Die olympischen Organisatoren müssen lernen: Nichts zu tun ist nicht neutral. Es kommt einer Abdankung gleich. Das Internationale Olympische Komitee hat sich aus der Politik Chinas herausgehalten. Es hat ein Land, das zügelloser Menschenrechtsverletzungen beschuldigt wird, mit dem allerbequemsten Heimvorteil gestärkt: Einer Plattform, auf der man sagen und tun kann, was einem gefällt.“
LE FIGARO aus Paris gesteht der Organisation Erfolge im Gesundheitsschutz zu: „Präsident Xi hatte erklärt, dass er die Spiele zu einem Symbol für die Wirksamkeit seines Kampfes gegen die Corona-Pandemie machen wolle. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Mit mehr als 65.000 täglichen Abstrichen aller Teilnehmer der Spiele hat China sein Können in diesem Bereich unter Beweis gestellt. Vergeblich haben wir dagegen nach einem Funken der Begeisterung auf den Zuschauertribünen Ausschau gehalten. Das handverlesene Publikum hatte oft nicht die das nötige Wissen, um die sportlichen Leistungen wirklich zu würdigen. Wenn die Emotionen hochkochten, dann eher im Kontext dieser ungewöhnlichen Olympischen Spiele oder bei den Athleten selbst“, notiert die französische Zeitung LE FIGARO.

Die österreichische Zeitung DIE PRESSE fordert Reformen: „Die olympische Bewegung braucht einen Reset. Das IOC aber kann ihn nicht leisten. Seinen moralischen Kompass hat es längst über Bord geworfen, Peking und der Alltag in der Coronablase haben vor Augen geführt, wie sehr es seinem Gastgeber ausgeliefert war. Nur die wahren Machthaber können dank ihrer Scheckbücher eingreifen: die Sponsoren und der mächtige Olympia-Broadcaster NBC. Zumindest was die Gastgeber angeht, ist ein wenig Hoffnung angebracht. Die olympische Fackel zieht weiter nach Paris, Mailand/Cortina, Los Angeles und Brisbane. Das dunkle Olympia-Kapitel von Sotschi 2014 (russisches Staatsdoping), Pyeongchang 2018 (unwürdige Kulisse in der Ski-Provinz) und Peking 2022 (Propaganda-Show in der Coronablase) scheint beendet, die Chance für den Neuanfang muss genutzt werden“, unterstreicht DIE PRESSE aus Wien.

Die ungarische Zeitung NEPSZAVA fragt sich, wie die Öffentlichkeitsarbeit für die Olympischen Spiele in Zukunft aussehen könnte: „Das IOC führt einen immer aussichtsloseren Kampf, um Aufmerksamkeit für die Spiele zu generieren. Dieser gestaltet sich umso schwieriger, als ein paar alte Herren herauszufinden versuchen, was junge Leute begeistern könnte. Die sehen allerdings kein Fernsehen mehr, so dass das IOC vergebens Fernsehrechte für astronomische Summen verkauft. Vergeblich kreiert man immer mehr neue Sportarten – aber das Internet lockt jede Minute mit ähnlichen Attraktionen. Dort finden sich massenhaft interessante Videos, gegen die die olympischen Wettkampfnummern verblassen“, bemerkt NEPSZAVA aus Budapest, und damit endet die Presseschau.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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In Peking sind gestern die Olympischen Winterspiele zu Ende gegangen. Der britische TELEGRAPH fällt ein vernichtendes Urteil: „Tschüss und auf Nimmerwiedersehen den erbärmlichsten Olympischen Spielen von allen. China, die Uiguren, Walijewa und Putin – was ein ruhmreicher Teppich des Wintersports hätte werden sollen, war nur eine Aneinanderreihung von Skandalen.“

XINJING BAO aus Peking spricht dagegen von einem Erfolg auf vielen Ebenen: „In den vergangenen 17 Tagen hat China nicht nur sportlich seine bisherige Bestleistung bei den Winterspielen erzielt. Als Gastgeber hat sich China der Welt als ein Land mit neuen Selbstbewusstsein gezeigt. Gegenüber den Leistungen ist man gelassener geworden. Eine Medaille zu gewinnen ist schön. Doch verdienen nicht die Arbeit und der Fleiß dahinter noch mehr Respekt und Anerkennung? Darüber hinaus war das durchdachte Konzept von Erfolg gekrönt. Der Einsatz der hochmodernen Technologie, der Nachhaltigkeitsaspekt und die Umsetzung der strengen Coronamaßnahmen waren einzigartig. Die Eröffnungs- und Abschlussfeier haben zudem die romantische Seite der Chinesen zur Schau gestellt. Auf all dies kann man nur stolz sein“, heißt es in der chinesischen Zeitung XINJING BAO.

Die norwegische Zeitung VERDENS GANG moniert: „Während der gesamten Olympische Winterspiele in Peking haben wir nichts zum Thema Menschenrechte gehört. Die Journalisten saßen in ihrer Blase, und die Teilnehmer standen unter dem Dauerstress, nach einem positiven Corona-Test in Isolation zu landen. Da war es wenig verlockend, auch noch durch missliebige Äußerungen Reaktionen des Regimes zu riskieren. Folglich wurden die schwierigen Fragen weitgehend ausgeblendet, während die Scheinwerfer angeknipst waren. Leider hat sich das IOC als nützlicher Idiot im Dienste chinesischer Interessen präsentiert. Hat IOC-Präsident Bach wirklich nicht verstanden, wie sehr er politisch missbraucht worden ist und wie peinlich sein Festhalten an der Behauptung ist, Sport habe nichts mit Politik zu tun?“ fragt VERDENS GANG aus Oslo.

THE AGE aus Australien ergänzt: „Die olympischen Organisatoren müssen lernen: Nichts zu tun ist nicht neutral. Es kommt einer Abdankung gleich. Das Internationale Olympische Komitee hat sich aus der Politik Chinas herausgehalten. Es hat ein Land, das zügelloser Menschenrechtsverletzungen beschuldigt wird, mit dem allerbequemsten Heimvorteil gestärkt: Einer Plattform, auf der man sagen und tun kann, was einem gefällt.“
LE FIGARO aus Paris gesteht der Organisation Erfolge im Gesundheitsschutz zu: „Präsident Xi hatte erklärt, dass er die Spiele zu einem Symbol für die Wirksamkeit seines Kampfes gegen die Corona-Pandemie machen wolle. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Mit mehr als 65.000 täglichen Abstrichen aller Teilnehmer der Spiele hat China sein Können in diesem Bereich unter Beweis gestellt. Vergeblich haben wir dagegen nach einem Funken der Begeisterung auf den Zuschauertribünen Ausschau gehalten. Das handverlesene Publikum hatte oft nicht die das nötige Wissen, um die sportlichen Leistungen wirklich zu würdigen. Wenn die Emotionen hochkochten, dann eher im Kontext dieser ungewöhnlichen Olympischen Spiele oder bei den Athleten selbst“, notiert die französische Zeitung LE FIGARO.

Die österreichische Zeitung DIE PRESSE fordert Reformen: „Die olympische Bewegung braucht einen Reset. Das IOC aber kann ihn nicht leisten. Seinen moralischen Kompass hat es längst über Bord geworfen, Peking und der Alltag in der Coronablase haben vor Augen geführt, wie sehr es seinem Gastgeber ausgeliefert war. Nur die wahren Machthaber können dank ihrer Scheckbücher eingreifen: die Sponsoren und der mächtige Olympia-Broadcaster NBC. Zumindest was die Gastgeber angeht, ist ein wenig Hoffnung angebracht. Die olympische Fackel zieht weiter nach Paris, Mailand/Cortina, Los Angeles und Brisbane. Das dunkle Olympia-Kapitel von Sotschi 2014 (russisches Staatsdoping), Pyeongchang 2018 (unwürdige Kulisse in der Ski-Provinz) und Peking 2022 (Propaganda-Show in der Coronablase) scheint beendet, die Chance für den Neuanfang muss genutzt werden“, unterstreicht DIE PRESSE aus Wien.

Die ungarische Zeitung NEPSZAVA fragt sich, wie die Öffentlichkeitsarbeit für die Olympischen Spiele in Zukunft aussehen könnte: „Das IOC führt einen immer aussichtsloseren Kampf, um Aufmerksamkeit für die Spiele zu generieren. Dieser gestaltet sich umso schwieriger, als ein paar alte Herren herauszufinden versuchen, was junge Leute begeistern könnte. Die sehen allerdings kein Fernsehen mehr, so dass das IOC vergebens Fernsehrechte für astronomische Summen verkauft. Vergeblich kreiert man immer mehr neue Sportarten – aber das Internet lockt jede Minute mit ähnlichen Attraktionen. Dort finden sich massenhaft interessante Videos, gegen die die olympischen Wettkampfnummern verblassen“, bemerkt NEPSZAVA aus Budapest, und damit endet die Presseschau.

Weisst Du, was mir bei Deinem Beitrag auffällt? Kein einziger Sportler, keine einzige Sportlerin kommt zu Wort....
 

Murphy

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Weisst Du, was mir bei Deinem Beitrag auffällt? Kein einziger Sportler, keine einzige Sportlerin kommt zu Wort....

Und da sage mal noch einer, Olympia sei unpolitisch, wenn die versammelte Weltpresse das Resümee der Spiele bilanziert.

Es ist wie im alten Rom: "Brot und Spiele". Solange das IOC die Spiele in der Art veranstaltet, werden die Athlet:innen allenfalls als dann mündig wahrgenommen, wenn sie sich dem entziehen oder gemeinsam eine "bessere" Alternative schaffen.
 

Jerry

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Weisst Du, was mir bei Deinem Beitrag auffällt? Kein einziger Sportler, keine einzige Sportlerin kommt zu Wort....

Ich verstehe deinen Denkansatz, aber ist es wirklich relevant? Lass uns mal ein halbes Jahr vorspulen, wenn die Fussballer sagen werden wie toll es gewesen ist in den klimatisierten Stadien in Katar zu spielen und wie schön friedlich die Fussballspiele waren - was sagt uns das dann?
Du wirst über Berlin 1936 sicher auch Berichte von ausländischen Sportlern hören, die erzählen, dass es eine tolle Atmosphäre gewesen ist etc.

Und grundsätzlich hast du natürlich komplett die Arschkarte wenn Olympia dort stattfindet, weil Olympia eben so selten ist, dass du es dir als Sportler kaum erlauben kannst, einfach mal nicht mitzumachen.
 

Eric

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Du wirst über Berlin 1936 sicher auch Berichte von ausländischen Sportlern hören, die erzählen, dass es eine tolle Atmosphäre gewesen ist etc.

Berlin 1936 ist entscheidend für die olympische Bewegung gewesen. Vorher ist das eine nette, kleine Veranstaltung unter ferner liefen gewesen. 1936 hat ein Land die olympischen Spiele zum ersten Male genutzt, um die Weltöffentlichkeit mit grossem Pomp zu beeindrucken und sich als moderne, dynamische und aufstrebende Macht zu inszenieren. Diese Zielsetzung sieht man seit dem bei nahezu allen Großveranstaltungen im Sport. Auch bei der WM in Katar, oder den F1-Rennen auf Retorten-Strecken in der Wüste geht es im Wesentlichen um die politische Botschaft:"Schaut her, wir mischen beim internationalen Schwanzvergleich jetzt auch mit." Die Nazis hatten gezeigt, welche Möglichkeiten der Propaganda und des Whitewashing ein solcher Event wie Olympia bietet.

Es ist auch bezeichnend, dass in D Bürgerinitiativen heute solche Events verhindern, während jeder kleine Potentat keine Kosten und Mühen scheut, um sich auch mal präsentieren zu können. Das ist auch das Problem von Thomas Bach. Die Menschenrechte nach westlichen Verständnis sind global gesehen eine Minderheitenposition. Es würden nicht mehr viele willige Veranstalter und Teilnehmer übrig bleiben, wenn die Menschenrechte über allem stehen.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Ich verstehe deinen Denkansatz, aber ist es wirklich relevant?

Ja, ich finde, es ist relevant, was für Erfahrungen Sportler/Innen dort gemacht haben, welche Zeichen gesetzt wurden. Ich verstehe olympische Spiele noch immer in erster Linie als Zusammenkunft von Sportlern aus aller Welt zum friedlichen Wettstreit.

Du wirst über Berlin 1936 sicher auch Berichte von ausländischen Sportlern hören, die erzählen, dass es eine tolle Atmosphäre gewesen ist etc.

Ich bin für Berlin 1936 nicht wirklich der Fachmann. Der Anlass war für Hitler fraglos eine passable Propaganda Nummer. Allerdings denke ich, wenn ich zu Olympia 1936 rückblicke, zwar auch daran, aber wenn ich hier nur ein Ereignis nennen müsste, wärs die Freundschaft von Jesse Owens mit seinem deutschen Konkurrenten Luz Long.

Im übrigen habe ich von den Athleten und Athletinnen sehr unterschiedliche Berichte gelesen:

Natalie Geisenberger hat in einem Interview z.B. gesagt, dass sie nie mehr nach China reisen würde.

Für Wendy Holdener waren die Winterspiele gleich schön wie die Winterspiele in Sotschi und Südkorea. Sie hätte drei Wochen lang den Plausch gehabt.


Das Essen ist/war bei Olympia ein Dauerthema:

https://www.watson.ch/sport/olympia 2022/827326302-olympia-2022-valeriia-vasnetsova-kritisiert-essen-und-wird-attackiert.

Andere wiederum haben mind. das Essen im olympischen Dorf gerühmt.

Mir blieben von Olympia zig Umarmungen von Athleten und Athletinnen in Erinnerung. Bei den Ski-Freestylern und Snowboardern war jeweils coole Stimmung angesagt und mal haben sich die 2 und 3. Platzierten auch auf den Sieger geworfen, wenn ich mich noch richtig erinnere.

Ich habe des öftern gehört: "an olympischen Spielen teilzunehmen" ist einfach das Grösste. Gehe auch davon aus, dass den finnischen Hockeyanern ihr Erfolg ewig positiv in Erinnerung bleiben wird und das emotional nicht so leicht zu toppen ist.

Gehe davon aus, dass diverseste Sportlerbegegnungen in den Medien nicht breit getreten werden, trotzdem haben sie für mich ihren Wert.

Im Grossen und Ganzen habe ich die Spiele sehr fair erlebt. Viel Respekt unter den Athleten, welche die Leistung gegenseitig anerkannten.

i get it: China und Russland sind Diktaturen und auch eine Fussball-WM in Katar gefällt mir nicht.

Trotzdem gehts mind. für mich bei Olympiade u. anderen internationalen Sportanlässen nicht primär um Politik, sondern wie gesagt um einen freundschaftlichen Wettstreit der Sportler/Innen aus aller Welt.

Darin liegt für mich eine grosse Hoffnung und ein Hint, sich mal wieder in Erinnerung zu rufen, was der FIDE-Schachverband längst zum Motto erklärt hat: gens una sumus.....
 
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Jerry

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Gehe davon aus, dass diverseste Sportlergegnungen in den Medien nicht breit getreten werden, trotzdem haben sie für mich ihren Wert.

Im Grossen und Ganzen habe ich die Spiele sehr fair erlebt. Viel Respekt unter den Athleten, welche die Leistung gegenseitig anerkannten.

Das stellt denke ich keiner in Abrede - nein ich würde sogar sagen, dass es für selbstverständlich gehalten wird und es deswegen nicht thematisiert wird.


i get it: China und Russland sind Diktaturen und auch eine Fussball-WM in Katar gefällt mir nicht.
Trotzdem gehts mind. für mich bei Olympiade u. anderen internationalen Sportanlässen nicht primär um Politik, sondern wie gesagt um einen freundschaftlichen Wettstreit der Sportler/Innen aus aller Welt.

Darin liegt für mich eine grosse Hoffnung und ein Hint, sich mal wieder in Erinnerung zu rufen, was der FIDE-Schachverband längst zum Motto erklärt hat: gens una sumus.....

Das verstehe ich auch, ABER wenn es eben darum geht, dann sollte das IOC auch dafür sorgen, dass dies im Vordergrund steht. @Eric hat es gut skizziert, dass die Länder Olympia eben nicht dazu nutzen, den Sportlern einen friedlichen Wettstreit zu ermöglichen, sondern sich darstellen möchten. Und gerade weil die Länder die Spiele aus eben diesem Grund austragen wollen, muss es auch unbedingt thematisiert werden. Oder meinst du wirklich, dass China unbedingt die Spiele austragen wollte, damit die Sportler untereinander ein tolles Erlebnis haben?

Ich habe den Sport als solchen auch als solchen verfolgt und dachte mir nicht die ganze Zeit "böses China, böses China".
Bezüglich der Textausschnitte von @Murphy muss man aber auch sagen, dass dies alles Zeitungsausschnitte sind, die bewusst das Thema "Selbstdarstellung Chinas" thematisieren. Wir wissen also gar nicht, worüber noch die Zeitungen berichteten, weil der Fokus auf dem politischen Vergleich liegt.
 

Young Kaelin

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@Eric hat es gut skizziert, dass die Länder Olympia eben nicht dazu nutzen, den Sportlern einen friedlichen Wettstreit zu ermöglichen, sondern sich darstellen möchten. Und gerade weil die Länder die Spiele aus eben diesem Grund austragen wollen, muss es auch unbedingt thematisiert werden. Oder meinst du wirklich, dass China unbedingt die Spiele austragen wollte, damit die Sportler untereinander ein tolles Erlebnis haben?

Glaube nicht, dass es jemals ein veranstalterland von olympischen spielen gab, dass sich nicht positiv darstellen wollte.

China hat das grundsätzlich nicht anders gemacht als andere auch. Dass sie den sportlern auch ein tolles erlebnis bieten wollten, nehme ich ihnen ab.

Allerdings und das ist tatsächlich ein springender punkt: Wo Du und auch eric imo recht haben ist der aspekt der propagandistischen seite. Den punkt seh ich vermutlich nicht anders als ihr zwei.
 

desl

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Unterm Strich waren die Spiele in Peking eine sportliche Großveranstaltung. Aber es war kein Sportfest, als das man die Olympischen Spiele häufig versteht.

Gewiss, Winterspiele sind selten eine "Party" wie die Sommerspiele, bei denen mehr Publikum an einem konzentrierten Ort vorhanden ist (Schwimmstadion, Leichtathletik-Stadion...). Aber auch abseits dessen waren die diesjährigen Spiele ... nunja ... klinisch.

2008 hat China sich als modernes Land präsentiert. Wollte sich als Global Player präsentieren. Als ein mächtiges Land vielleicht sogar, das ordentlich was auf die Beinde stellen kann. Dass man technisch fortschrittlich ist ... wie Japan, Südkorea, Malaysia ... und dass man kein "Überbevölkertes Entwicklungsland" sei wie Indien. Wohnen auf engstem Raum in Smog-Wolken ... das ist nicht das Bild, das China nach außen zeigen will ... nein, man gibt sich modern, gleichzeitig mit der Ehrung von Folklore usw...
Die Sommerspiele 2008 waren für China ein Erfolg. Sowohl vom öffentlichen Wirken, als auch in dem Sinne, dass man massiv in den Sport-Nachwuchs investiert hat, um im eigenen Land ordentlich Medaillen einzusammeln.


Die Winterspiele kann man nicht unbedingt als Erfolg bezeichnen.
Gewiss ist man in Peking stolz darauf, dass man die Spiele organisatorisch ordentlich über die Bühne gebracht hat ... und das mit einer Zero-Covid-Politik, während einer globalen Pandemie mit der leicht ansteckenden Omikron-Variante.

Begeisterung kam aber kaum auf. Manche Sportler wähnten sich glücklich über die Chance und die Erfahrung. "Veteranen", die schon die ein oder anderen Spiele oder Weltmeisterschaften bestritten haben, hatten aber eher mäßige Stimmung. Es sei denn, sie konnten sportliche Erfolge verbuchen.
"Dabei sein ist alles" ... wann zuletzt galt diese Spruch so wenig wie bei diesen Spielen in China?

Ob nun wegen Corona oder mit Corona oder trotz Corona ... wenn die Athleten keine Kufen an den Füßen hatten, dann war von den anwesenden Fans so gut wie keine Stimmung zu spüren. 2008 war das noch anders. 2021 waren die Spiele für viele Chinesen eher gleichgültig ... wenn nicht gar lästig.

Wie gesagt ... es war kein Sportfest.
Insbesondere für die Athleten waren es keine schönen Spiele. Wer keine Erfolge hatte ... der hatte auch nicht viel Spaß.
Strenge Quarantäne-Regeln, kaum Kontakt zur Außenwelt, ggf. Essen mit dem Roboter, zum Teil immer das gleiche Essen ... usw.
Organisiert und fehlerfrei ... aber auch klinisch und kalt.

Ob sich Peking mit den Spielen einen Gefallen getan hat, ist fraglich. Die Außenwirkung Chinas wird sich dadurch nicht gebessert haben. China wirkt quasi wie ein unsymphatischer Gastgeber. Dass man unbedingt ein Ski-Gebiet nahe Peking haben musste, statt im Nord-Osten des Landes (wo es welche gibt) ... mutete auch seltsam an. Erst war Kunstschnee nötig ... später schneite es soviel, dass man Mühe bei der Präparation der Piste hatte. Vorher mussten noch die Grenzen des Naturschutzgebietes Songshan versetzt werden...
Manche Anlagen (z.B. die Skisprung-Anlage) wirken wie Protz und Gigantismus.
Die Loipen in Guyangshu wurden quasi in die Landschaft gefräst ... Dörfer wurden umgesiedelt.
Die Bob- und Rodelbahn sieht beeindruckend aus ... und ist vermutlich auch beeindruckend teuer.

Die grünsten Spiele und die günstigsten seit langem ... das sollen sie laut der Organisatoren sein. Wahrscheinlich ist eher das Gegenteil.

Gewiss ... viele Städte hatten ihre Bewerbungen zurück gezogen. München, Krakau, Oslo, Stockholm, St. Moritz ... etc.
Häufig ging es um die Kosten ... die in einer Autokratie eine untergeordnete Rolle spielen.

Klar ist auch, dass die Spiele in Kazachstan womöglich auch nicht "schöner" geworden wären.

Wie auch immer. Die Wettkämpfe waren vielleicht ganz nett ... das "Drumherum" eher weniger. Die chinesische Propaganga (z.B. die Uigurin, die das olympische Feuer mit entzündete ... oder das kleine Kind mit der "verlorenen Taube", das mutmaßlich Taiwan darstellen sollte) mag für das eigene Volk gewirkt haben ... für viele rief die Selbstinszenierung Chinas bei diesen Spielen aber wohl eher eine Abscheu hervor.

Gewissermaßen geben diese Winterspiele einen Vorgeschmack, welche Stimmung und Außenwirkung einen bei der Fußball-WM in Katar erwarten...


Am Ende bringt es, denke ich, Erik Lesser gut auf den Punkt...

„Ehrlicherweise muss ich sagen, das ich von den Olympischen Spielen genau gar nichts mitnehme. Weder eine Medaille, noch ein gutes Ergebnis - und eine gute Zeit hatte man hier jetzt auch so begrenzt“

„Aber irgendwie beneide ich Arnd Peiffer, der letzte Saison gesagt hat: Tschüssikowski, Peking gebe ich mir nicht mehr.“

"Ehrlich gesagt ist es wirklich schön hier ... aber zu wissen, wie es hier vorher ausgesehen hat, macht mich traurig. Und das alles nur für drei Wochen"

"Wir Sportler müssen jetzt das ausbaden, was das IOC nicht hinbekommen hat. Wir stehen jetzt da und müssen uns rechtfertigen für Olympische Spiele in einem Land, in dem Menschenrechte verletzt werden."

"Irgendwie bereue ich es nicht, weil es mir jetzt im Nachhinein die Möglichkeit gibt, davon zu berichten, wie es dort war. Und ich kann sicherlich in 50 Jahren sagen: Leute, egal was gekommen ist, Peking war immer schlimmer"

"Es war alles wie aus dem Reagenzglas gezaubert."

"Das Menschliche hat komplett gefehlt"

"Das IOC möchte neue Sachen erschließen, was ja vielleicht auch ganz schön ist. Aber gerade hier in China: Da müsste man vorher erstmal eine gewisse Infrastruktur und Begeisterung in der Bevölkerung schaffen, um Leute auch zum Sport zu bringen", sagte Lesser. Ihm fehle "die wirkliche Begeisterung für alle Sportarten", ergänzte er: "Die chinesische Regierung hätte erstmal mit normalen Weltcups anfangen können, um die Leute erstmal einzuführen und sich dann in zehn, zwölf Jahren zu bewerben. Wir fangen komplett bei null an."

"Das Stadiongebäude in unserem Biathlonstadion ist riesig. Das alles dafür, dass danach hier nichts mehr stattfindet als chinesische Meisterschaften."

"Viele Leute haben mir zugesprochen, ein paar haben aber auch gefragt, warum ich dann überhaupt hingefahren bin", sagte Lesser und erklärte das auch mit der langen Vorbereitung: "Am Ende glaube ich immer noch an diese olympische Bewegung, an diesen olympischen Spirit, den man erfahren kann." Es sei aber traurig, "dass wir das hier unter diesen Bedingungen machen müssen".
 
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Murphy

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Eigentlich müsste man jemanden fragen, der sowohl bei den Pandemiespielen in Tokyo war als auch jetzt in Beijing, wo die Unterschiede lagen im Umgang mit den Hygienekonzepten waren, bevor man Äpfel und Birnen mit "offenen" Spielen vergleicht.
 

LeZ

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Ich finde es auch absurd, sich jetzt darüber zu beschweren dass in China aufgrund von Omikron und Covid-19 extreme medizinische Vorkehrungen getroffen wurden, und man nicht das Virus hat einfach machen lassen mit vollen Hallen und Stadien. Die Inzidenz würde durch die Decke gehen, und China hat soweit ich weiß keinen wirklich zuverlässig funktionierenden Impfstoff. Der mRNA-Wirkstoff ist denen schlicht zu teuer.

Das politische Thema ist eine andere Sache. Aber da gilt ja an sich, durch die entsprechende Berichterstattung lesen und hören mehr Leute davon, als ohne olympische Spiele in China. Ob das was positives bewirkt, darf man natürlich bezweifeln.
 

Big d

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Sehe ich auch so, die sterile Atmosphäre kam ja auch durch den virus, natürlich ist china kein weltoffenes land, aber die extremen Maßnahmen kamen wegen dem virus, da ist klar das es keine riesen party wird und sich das negativ auf die atmosphäre auswirkt.

In japan letztes jahr war auch keine granatenstimmung, das ist doch in so einer pandemischen lage völlig egal.

Es gibt viel an china zu kritisieren, aber vieles kam auch einfach durch die pandemie.
 

Murphy

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In der Betrachtung können die Chinesen doch nur schlecht dastehen.

Wenn ihr Hygienekonzept nicht greift, sind sie nicht in der Lage, die Spiele in so einer Situation auszurichten. Stellen sie ein stringentes Hygienekonzept auf die Beine wird das sofort als Generalprobe für den totalitären Überwachungsstaat betrachtet (was sie in Teilen sicherlich auch ist).

Was man in Bezug auf die Spiele diskutieren kann, ist die Tatsache überdimensionierte Wettkampfstätten in eine für Wintersport eigentlich nicht vorgesehene Bergregion errichtet zu haben sowie die daraus resultierenden Umweltsünden und der propagandistische Missbrauch der Uigurin bei der Eröffnungsfeier.
 
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