Valuev wäre damals aufgrund der Physis eine Herausforderung gewesen, da kam nix. Solis, damals hochgehandelt überließ er Vitali.
Chagaew machte man ganz kurzfristig das Angebot, obwohl der auch so chancenlos gewesen wäre. Mormeck, war 2008 oder so, als er Hill, Braithwaite etc im CW schlug ein gefährlicher Gegner, aber nicht mehr zur Zeit des Kampfes.
Heute wären Leute wie Fury, Wilder, Pulev interessant. Gegen alle sehe ich ihn als Favorit, aber er soll die Kämpfe machen.
Meine Herren, das ist doch wieder völlig übertrieben. Der Kampf gegen Leapai war eine Farce, das war vorher klar und es konnte auch kaum anders kommen. Ob Wladimir Schuld an der Einstufung Leapais als Pflichtherausforderer hat - darüber kann man spekulieren, egal mit welchem Ergebnis, es bleibt eine Spekulation und die ist niemals eine gute Grundlage um Feststellungen mit einem absolutistischen Wahrheitsanspruch zu erheben.
Als Wunschgegner zu irgendeinem Zeitpunkt kann man viele Leute nennen. Valuev, der ringintelligenzlose Tapsbär wäre als Freakshow nett gewesen, mehr nicht. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass er für Wladimir eine ernsthafte Gefahr gewesen wäre. Gewicht und Größe und Körperkraft sind irrelevant, wenn man als einziges boxerisches Mittel ein passablen, aber extrem unpräzisen und telegrafiert geschlagenen Jab vorzuweisen hat. Da sind selbst Wladimirs Konterfähigkeiten noch höher einzustufen. So blöd ist Wladimir nun auch wieder nicht, dass er Valuev groß geclincht hätte. Wenn Haye Valuev weglaufen kann, dann gelingt das Wladimir zweifelsfrei auch. Darüber hinaus hatte Sauerland nie ein Interesse daran, Valuev gegen Wladimir zu stellen. In der Innensicht waren Valuevs Möglichkeiten sehr wohl bekannt. Wenn man Valuev einen besseren Boxer zu Fraße vorwerfen wollte, dann gegen jemand, an dem man sich vertragliche Optionen sicher konnte, siehe Haye.
Solis ist nichts und niemand, den irgend jemand hätte boxen müssen. Er lebt von seinem Ruf und den Erfolgen aus Amateurtagen und einer 3/4-Runde aus dem Vitali-Kampf - mehr ist nicht da, mehr war nie da - das sollte nunmehr doch jedem klar sein. Fury und Wilder sind Leute, die gar nichts bewiesen haben. Gegen (Never-)hasbeens haben sie ein paar nette KOs eingesammelt - für sich genommen nichts wert. Fury hat mit Chisora und Cunningham immerhin zwei gute Leute im Kampfrekord - das wars. Gegen Cunningham sah er richtig sch... aus und hat den Kampf letztlich weniger gewonnen, als Cunningham ihn mit Blödheit verloren. Den Rückkampf gegen einen nun deutlich besser eingestellten Chisora hat er keineswegs schon gewonnen. Wilder hat nichts im Kampfrekord. Liakhovich war immer schon ein Ausbund an Leistungsschwankungen und zum Kampfzeitpunkt gut abgehangen. Scott hat genau einen guten Kampf im Rekord, den gegen Glazkov. Mehr nicht. Die Leistung gegen Chisora war schon peinlich, die gegen Wilder hat dann endgültig den Weg gewiesen. Es wäre nett, wenn Wladimir gegen Fury und Wilder antritt, es sind aber in erster Linie die physischen Parameter, die diese Ansetzungen interessant machen - Ein Muss ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu erkennen. Der einzige Boxer, der sich einen Kampf derzeit verdient hat ist Pulev. Gegen den muss Wladimir in der Tat antreten. Ein Grund zu Vermeidung von Pulev ist derzeit aber nicht in Sicht. Pulev ist ein solider Mann, furchteinflößend ist aber definitiv anders. Dieser Kampf wird kommen.
Mann kann natürlich diverse Schwergewichtsboxer nennen, die in den 90er noch aktiv warten und mal zur Weltspitze, wenigstens zur erweiterten Weltspitze gehörten. Wenn man behauptet, dass Wladimir diese Leute hätte boxen müssen und ein Nichtzustandekommen alleine an Wladimir (und damals UBP) festmacht, dann macht man es sich sicherlich zu leicht.
Ja, es gibt viel an Wladimir zu kritisieren:
- Dirty Tactics bis zum Erbrechen, auch dann, wenn sie gar nicht benötigt werden (wie bei Leapai),
- boxerische Eindimensionalität inkl. dem Liegenlassen boxerischer Möglichkeiten zugunsten einer gähnend langweiligen Safety-first-Taktik auch dann, wenn der Gegner gar keinen Anlass dazu gibt,
- das Schönreden substanziell unterlegener Gegner über jeden marketingtechnisch notwendige Maß hinaus.
- das Fehlen von direkten Rückkämpfen nach zum Teil desaströsen Niederlagen.
Jeder hat das Recht ihn deshalb nicht leiden zu können, mit seiner gelackten Art provoziert er bei enigen Betrachter negative Emotionen. Das ist verständlich. Trotzdem sollte man sich bei Beurteilungen um Objektivität bemühen.