Giftpilz schrieb:
Aber so weit gehen, Iverson aus seiner Verantwortung zu nehmen und zu sagen, dass es weniger an ihm, sondern eher an den Co-Stars lag, dass auch die früheren neben ihm nie ihr Maximum abgerufen haben, würde ich nicht.
Es ging ja eher darum, ob man diese Spieler wirklich als Co-Stars bezeichnen darf mit denen Allen Iverson hätte etwas erreichen können. Ich sage 'nein', denn entweder waren es Spieler, die schon washed-out waren (Glenn Robinson), Spieler, die einfach noch nicht soweit waren (Larry Hughes, Jerry Stackhouse) oder Spieler, die einfach nicht der zweitbeste Spieler im Team sein dürfen (Keith van Horn).
Nur Derrick Coleman war zu Beginn in Standard-Form und hat solide Leistungen gebracht. Aber auch er war leider Spieler, der fest im Allstar-Team verackert war. Er war einmal dabei und sonst wurde DC als faules Stück verschrien.
Ich denke, es geht eher um das Kaliber, dass Iverson vom Management vorgesetzt wurde. Als hätte irgendein anderer Spieler mit solchen "Nulpen" etwas hätte reißen können.
Sefant77 schrieb:
Falsch. Auch wenn Iverson in der Saison bärenstark war, es war letzendlich das hervorragende Defense-Team um in herum, das IHN ins Finale gebracht hat.
Falsch würde ich nicht unbedingt sagen. Du hast Recht, es war eine verdammt starke Team-Defense, aber Allen Iverson war quasi die komplette Offense-Abteilung der Sixers. Er hat an sich jede Menge gepunktet und allein durch seine Gefahr Lücken für seine Mitspieler geschaffen.
Die komplette Defense des Gegners konzentriert sich auf Allen Iverson, dadurch entstehen Lücken für die anderen Spieler, die wirklich nicht mit offensiven Talent gesegnet waren. Zum Beispiel wenn Iverson durch die Zone geflitzt ist, musste dem Gegenspieler von Iverson immer geholfen werden, dadurch entstanden Lücken.
Die Defense-Abteilung der Sixers war erste Sahne, aber Basketball wird auf zwei Seiten gespielt und auf der anderen Seite hat Iverson regiert. Man sieht doch immer wie Stars ohne 2. Option Probleme bekommen. Iverson hatte in der Offense dadurch keine Probleme.
Allein wird niemand irgendetwas erreichen, denn es ist eine Teamsportart. Klar war die Defense stark, aber Iverson war der Schlüssel.
Michael Jordan hat ja auch nicht alles gemacht für sein Team. Dennis Rodman hat die Big-Men ausgeschaltet und die Rebounds geholt, Scottie Pippen hat das Spiel geleitet und auch öfters den besten Spieler verteidigt, usw.
Klar hatte Jordan Unterstützung, aber er war immer noch der Schlüssel.
Ich habe letztens erst wieder ein Spiel von 2001 mit Beteiligung von Philadelphia gesehen (Playoffs gegen Toronto). Nur dank Iverson hatten die Spieler überhaupt mal genug Platz um Punkte zu erzielen (jetzt etwas überspitzt formuliert). Ich denke nicht, dass ein Ray Allen oder ein Vince Carter damals das Sixers-Team in die Finals hätte bringen können.
Ich will dem
Team absolut nichts absprechen. Larry Brown war ein klasse Coach, erst Theo Ratliff, dann Dikembe Mutombo waren eine hervoragende Inside-Defense-Präsens, mit Aaron Mckie hatte Philly den besten 6. Mann im Team.
Aber ich denke trotzdem, dass man schon sagen kann, dass Allen Iverson dorthin getragen hat. Er war der - mit Abstand - beste Spieler im Team, er war der klare Leader der Mannschaft und er war einfach die Offense der Sixers (auch wenn die Statistiker sagen, dass er bloß an 1/3 der Punkte beteiligt war (Punkte + Assists).
Ich habe einige Spiele aus der damaligen Saison gesehen und das oben beschriebene spiegelt meinen Eindruck des Teams in Philadelphia anno 2001 wider.