Was ich einfach nicht verstehe ist folgendes, Nexus: Du sagst, bei Turner zählt nur das hier und jetzt, was er dieses Jahr gezeigt hat. Was in ihm für ein riesiges Talent schlummert, interessiert bei ihm nicht, da er ja ein schlechtes erstes Jahr hatte.
Favors gilt als unantastbar, da dieser aber unheimlich talentiert ist, im 1. Jahr aber auch noch viel gezeigt hat. Im Gegenteil, auch auf dem College hatte er nur ein durchschnittliches Jahr, welches natürlich aufs Lineup und die Spielphilosophie von Georgia Tech zurückzuführen ist. Dennoch sieht man bei ihm, was er leisten könnte, weil er ja 2,5 Jahre jünger ist als ET. Klar hieß es bei Turner, er kann einem Team sofort helfen, klar war allerdings auch vorher, das er sowohl auf dem College als auch auf der Highschool immer ein Jahr benötigte, um sich an neue Gegebenheiten anzupassen. Von daher glaube ich immer noch, das ET die bessere Karriere hinlegen wird als Favors. Nur ist dieser eben ein Big Man mit einem guten Körper und hervorragender Athletik.
Ich finde es nur seltsam, das bei Favors einzig das Talent zählt, das in ihm schlummert und bei Turner nur das, was er bisher gezeigt hat und nicht, was er ebenfalls noch zeigen könnte. (und auch zeigen wird in diesem Jahr, davon bin ich überzeugt)
Das mit zweierlei Maß gemessen wird, ist mir klar, aber bei einem Spieler einen Teil komplett auszublenden wobei bei einem anderen alles darauf gesetzt wird, empfinde ich nicht für nachvollziehbar.
Ich habe ihn ja nicht für unantastbar erklärt, sondern die Jazz
. Es ist klar, dass Manager in anderen Maßstäben messen, als wir Normalfans. Da wird Potential höher eingeschätzt als Fertigkeiten die man bereits besitzt. Wenn es nicht so wäre, wäre ein Darko Milicic nie vor Anthony, Bosh und Wade gedraftet worden. Die Pistons hätten Milicic warscheinlich auch nicht im ersten Jahr, für irgendwen abgegeben, man versprach sich einen neuen Dirk oder sowas. Ähnlich ist es jetzt bei den Jazz, die in Favors den nächsten Stoudamire oder Howard sehen.
Man kann Favors und Turner sehr gut miteinander vergleichen. Das fängt ja schon beim Alter an, beide trennen 2 Jahre und 11 Monate voneinander. Auch waren die Erwartungen in beiden Spielern recht unterschiedlich. Favors galt vor den Drafts als ungeschliffener Spieler, extrem athletisch, aber basketballerisch nicht ausgereift. Den ROY-Award hat ihm auch keiner zugetraut. im Gegensatz zu Turner der eine klasse College Karriere hatte und bereits als fertiger Spieler in die Liga kam. Er wurde ja auch wegen seiner vorhandenen Fertigkeiten gedraftet, nicht wegen seines Potential. Bei Favors war es andersum.
Wenn man sich die Rookie-Season beider ansieht so sind diese statistisch fast annähernd identisch. Turner hat in seiner Rookie-Season die Erwartungen nicht erfüllt, aufgrund seines Alters wird ihm weit weniger Entwicklungspotenzial attestiert als Favors.
Favors hingegen hat die Erwartungen erfüllt. Auch wenn das jetzt komisch klingt. Er spielte alle 82 Spiele mit, griff für seine limitierte Einsatzzeit überdurschnittlich viele Rebounds ab, verwandelte über 50% seiner Würfe und blockte Würfe.
auf 36 min pro Spiel ergeben das:
12.5 Ppg, 9.7 Reb (davon 4.0 offensiv) und 1.8 Blk
bei Turner:
11.3 Ppg, 6.1 Reb und 3.2 Ass
Klar seine Offense ist aufgrund seines Alters limitiert, aber aufgrund seiner körperlichen Vorraussetzungen hat er das Potential in die Liga der besten Big Mans aufzusteigen. Ich gehe bei beiden auch von der Tendenz aus. Die Erfahrung allein zeigt, das man Favors höher einschätzen kann, als Turner.
Schaut man sich Amare Stoudamire und Dwight Howards 36-Minute Werte zu ihrer Rookie Season an und vergleicht diese mit Favors, so wird man feststellen das diese nahezu identisch sind. Es bleibt aber natürlich alles spekulativ und ich übernehme keine Garantie, dass Favors es tatsächlich soweit bringt.