So, die letzte Schlacht wurde geschlagen und man hat die Saison so beendet wie man sie begonnen hat: Mit einem Sieg gegen Miami.
Damit hat man das Saison-Match gegen Miami gewonnen (genauso wie gegen die Contender aus Boston, btw).
Es wäre also Zeit, diese Saison Revue zu passieren. Dann mache ich mal den Anfang:
Brett Brown - Ich glaube, dass eine Kritik noch nicht angemessen ist, da ihm in dieser Saison kein konkurrenzfähiger Kader zur Verfügung gestellt wurde. Was aber sehr wohl ins Auge fällt, ist sein unermüdlicher Einsatz am Spielfeldrand und auch die Rolle, die er als Lehrer und Mentor einnimmt. Positiv ist auch aufgefallen, dass er nach Time-Outs immer wieder starke Plays rennt und das Team weiß, diese Vorgaben umzusetzen. Dass er auch dann Timeout nutzt um Plays zu rennen, selbst wenn das Spiel schon entschieden ist, zeugt auch von seiner Professionalität.
Note: B+ , dann doch kein A, weil man dann eben doch 26 Spiele hintereinander verloren hat und es nimmt ausschließlich den Spielern zuschieben kann. Dazu hat ein Hornacek irgendwie 48 Siege aus seiner Mannschaft herausgequetscht, die vor der Saison auch als Anwärter auf die besten Picks galt.
MCW - dafür, dass man in ihn keine große Erwartungen steckte, hat er dann doch alle Vorstellungen locker übertroffen.
Positiv waren: starkes Ballhandling (ließ sich als großer Spieler fast nie den Ball klauen), starkes Allround-Game, zieht etwas mehr als 5 Freiwürfe pro Spiel, dazu Ende der Saison mitunter am stärksten aufgespielt
Negativ: erwartungsgemäß niedrige Wurfeffizienz, muss das dramatisch verbessern, um jemals in die Riege der besten PGs aufsteigen zu können, teils suspekte Wurfauswahl, was hauptsächlich aber dem schlechten Kader geschuldet ist, hat aber gegen Ende der Saison eine viel, viel bessere Wurfauswahl getroffen; dazu nützt er seine physischen Vorteile zu selten aus, also selten Post-ups etc.
Note: A-, schlichtweg weil er alle Erwartungen übertroffen hat
James Anderson - hatte mir erhofft, dass er sich als Dreierspezialist einen Namen machen kann. Stattdessen war er als "Veteran" einer der am wenigsten konstanten Spieler; überraschend gut konnte er unter den Körben abschließen, sonst hat er kaum die Aufmerksamkeit auf sich lenken können
Note: C-
Hollis Thompson - hat sich von einem athletischen Spieler mit kaum sichtbaren Skills zu einem Dreipunktespezialisten gewandelt; allerdings ist da die Sample Size noch gering, damit er das Etikett als Dreierspezialist verdient;
Note: B+
Thad Young - der ultimate Pro, der nie durch Trades seinen Weg aus Philly forciert hat; hat in dieser Saison zwar langsam Fuß gefasst, aber kam dann wirklich sehr gut in Schwung; Wurfauswahl teilweise suspekt, aber aus ähnlichen Gründen wie bei MCW; ansonsten wie immer für nichts zu schade; erfreulich auch, dass er seine Range bis zur Dreipunktelinie erweitert hat
Note: A-
Henry Sims - gibt kaum etwas, was er nicht kann; letzten Endes fällt ihm dann doch die Athletik und Agilität, um Rebounds abzuräumen bzw als Shotblocker einen Namen zu machen; steht noch ein Jahr unter Vertrag - ein weiterer Grund, wieso der Hawes-Deal großartig war.
Note: A+
Tony Wroten - wie schon in den letzten Einträgen thematisiert, ist er NBA weit einer der besten, zum Korb zu ziehen; hohe Anzahl seiner erzielten Punkte im Paint bzw. Freiwurfausbeute (4.5 FTA in 25 Min) sprechen eine eindeutige Sprache; dumm nur, dass er sonst negativ auffällt und oftmals einen Homerun bevorzugt als den einfachen Pass.
Da er erst 21 wurde, hat er noch genug Luft nach oben.
Note: B+
Auf den restlichen Benchmob würde ich auch nicht eingehen. Da können max. Elliot Williams und Varnado den Sprung in den nächstjährigen Kader schaffen, wenn auch Varnados Rolle als Shotblocker durch das Dazustoßen von Noel schon erfüllt wird. Achja, Moultrie würde ich ein glattes F geben, der eine große Möglichkeit ungenützt ließ und wohl in paar Jahren aus der Liga sein wird: Dass man für ihn einen (protected) 1st-Rounder hergab, ist die große Tragik dahinter.
Das Rating ist ziemlich positiv ausgefallen, auch wenn man gerade nur 19 Siege einfahren konnte.
Das hat a. mit der sehr geringen Erwartungshaltung zu tun und b. auch mit Browns Rolle als Mentor, der wirklich die Mannschaft bei der Stange hielt und motiviert hat.