Du schreibst so häufig über Josh Jackson , er klingt als superinteressanter Spielertyp. Ich bin da richtig froh, dass ich in der Zeit Suns und College-Basketball nur total oberflächlich verfolgt habe. Der Frust wäre zu groß gewesen
Ich kann mich bei ihm irgendwie nur an paar 30-Punkte-Spiele erinnern mit gefühlt 10% Trefferquote...
Neulich meintest du mal bei Ayton sei "das Kind schon viel früher in den Brunnen gefallen". Meintest Du Draft? Oder siehst du woanders Fehler der Suns?
Zur Erklärung nehme ich als Beispiel die Hawks und Collins. Seit langer Zeit rumort es in Atlanta. Wie du bereits weißt, bin ich ein Freund von proaktivem Handeln, d.h. nicht Panikmoves einzufädeln oder überstürzt irgendetwas machen nur damit es gemacht ist. Erwachsene Menschen können auch an einen Tisch sitzen und durch Kommunikation mögliche Probleme aus der Welt schaffen. Bei den Hawks hatte ich diesbezüglich nie das Gefühl es ginge in die richtige Richtung. Ich halte dieses Team ebenso für talentierter als es die Ergebnisse aussagen.
Bei den Suns meine ich was Ayton betrifft viele Paralellen zu erkennen, siehe Verhalten der Mitspieler, Konflikte mit dem Coaching Staff und Management, sowie einige Berichte der Beatwriter und Journalisten. Es ist nachvollziehbar, dass beide Teams nach CF und Finals nicht alles einreißen und erstmal weitermachen. Dafür gibt es gute Argumente. Ich bin da halt anders.
Ayton war für mich vor den Playoffs eine Enttäuschung und nach den Playoffs wäre er bei mir als GM richtig unter Beobachtung gestanden. Frage: war das jetzt der echte Ayton oder verfällt er erneut in alte Muster?
Er verfiel wieder in alte Muster und dann hätte ich alles getan, um ihn loszuwerden. "Lustigerweise" brechen bei beiden Spieler nun ihre Leistungen ein. Interessant: beide wurden wegen Doping überführt. Ayton's große Stärke sollte die Defense, aber er gibt sich kaum Mühe und die Suns sind ohne ihn besser. Das kann nicht sein. Das darf nicht sein und ich finde dieses Problem ist hausgemacht. Nun sitzt man auf diesem Vertrag, den du wesentlich besser als ich findest. Okay, du lieferst gute Argumente und ich kann deine Meinung total nachvollziehen. Als GM würde ich Ayton nicht der Kneifzange anfassen. Ich nehme folgendes mit:
- laut eigener Aussage ist ihm der erste große Vertrag das Wichtigste
- er lässt durch bestimmte Aktionen sein Team im Stich (Doping, Corona)
- er zockt bis morgens um fünf Videospiele
- laut Spieleragenten kifft er sehr viel
- Einsatz und Motivation lassen in Training und Spiel zu wünschen übrig
- Mitspieler sind regelmäßig wegen seinen Aussetzern frustriert
- redet ständig von vollem Einsatz zeigen und liefert nicht (fehlende Selbstreflexion)
- entwickelt sich offensiv kaum weiter. Warum?
Bei Ayton lebt das Prinzip "Hoffnung" und ich hasse das. Da der Big Man in nahezu allen Bereichen Ansätze zeigt, könnte man daraus schließen,
dass er mehr Talent hat, als er abruft. Also an was liegt's? Intrinsischen Motivation?
Fazit:
Sowohl bei Collins als auch bei Ayton hätte ich früher agiert. Damit möchte ich nicht behaupten dieser Weg wäre der bessere gewesen. Ich finde nur das beide Teams zu lange an ihre Sorgenkindern festhalten und auf ein Wunder hoffen.
Ayton an #1 zu picken war damals zwar ein Fehler, aber den würde ich niemandem vorwerfen. Es gab viele Pro und Contra. Selbst ich war eher
Pro Ayton, da mir sein Upside so gefallen hat. Stichwort: Ansätze. Außerdem ist es eben extrem schwer eine Entwicklung zu prognostizieren. Selbst die besten Scouts liegen regelmäßig daneben.
Ach ja...Josh Jackson ist Kult. Er schuldet James Jones bestimmt immer noch einen Kasten Bier.