Ich hoffe, du hast das Spiel gesehen.
Netter Sieg gegen die Blazers, die allerdings b2b waren. Nichtsdestotrotz kann man viel positives aus diesem Spiel ziehen, denn die Blazers sind schließlich keine Rentnertruppe ohne Bank. Im Gegenteil, die Leistungsträger sind jung und die Bank weist mit Jungs wie Batum, Thomas und Crawford auch nicht die schlechtesten Spieler auf. Zudem lagen uns die Blazers in der Vergangenheit nie besonders gut.
In diesem Spiel hat so einiges gestimmt, angefangen mit einem Start, der schon fast an "alte Zeiten" erinnerte: hohe Pace, 6/6 FGs, bis (wer auch sonst?
) Frye als erster (einen offenen Dreier) daneben warf.
Allgemein ist Frye weiterhin eiskalt, jeder seiner Dreier war offen, trotzdem trifft er keinen. Sein einziges FG resultierte aus dem Aufposten gegen Matthews. Später switchten die Blazers noch einmal, aber Frye versteht es immer noch nicht, Mismatches im Post konsequent auszunutzen und verballerte trotz knapp 20 cm Größenvorteil. Wird er wohl nicht mehr lernen.
Morris hingegen wieder sehr ansprechend mit Allroundpaket. Rebounds, Block, Alley-Oop Pass (auf Lopez), 3/4 Dreiern (einer von 1-2 m hinter der Linie!)... alles dabei. Sicher begeht er noch den einen oder andere Rookiefehler und hatte hier und da Pech im Abschluss, aber Frye hat er in Sachen Output längst überholt. An dem werden wir diese Saison noch viel Freude haben, egal ob es Richtung Playoffs oder Lottery geht.
Fragt sich nur, ob Gentry ihn nicht lieber in der 2nd Unit belassen wird, damit diese nicht noch schlechter wird. Während Steve auf der Bank saß stagnierte die Offense mal wieder. Man bewegte sich schlecht, verrannte sich in dummen 1-on-1 Aktionen und erzielte, ziemlich glücklich, ganze sechs Punkte (zwei Dreier). Wenn so ein Experte wie Ronnie Price einen frei zum Korb schneidenden Warrick gekonnt übersieht und lieber einen Stepback-Jumper airballt kann man sich auch nur noch an den Kopf fassen.
Shannon Brown arbeitet auch weiter an seinem Ruf als schwärzestes Loch aller Zeiten. Der hat allen Ernstes mit Crawford um die Wette gechuckt.
Viele seine Würfe sehen so aus, als hätte er sie sich bei Ex-Teammate Bryant abgeschaut... nur dass der halt ca. 35 Klassen besser ist und sowas auch mal trifft. Ein Ballstopper vor dem Herrn. Selbst seine Treffer waren keine guten Würfe. Zwei Dreier ins Gesicht, die Quote wird dann eben noch durch den 1-gegen-0 Dunk geschönt. Auch als er gefoult wurde, hätte er ohne Foul eigentlich keine Chance gehabt zu treffen.
Steve Wonder lieferte eins seiner langsam fällig werdenden (fast) perfekten Spiele ab: 17 Punkte, 9 Assists, kein Fehlwurf in 28 Minuten. :thumb:
Er bestätigte im Übrigen erneut in einem Interview, dass er keinen Trade fordern wird.
Dudley ist, ähnlich wie Frye, weiterhin extrem kalt von der Dreierlinie. Weit offene Dreier, die er in der letzten Saison noch im Schlaf traf, springen reihenweise vom Ring ab... killt dann auch immer schön das Momentum. Immerhin hat er ansonsten alles getroffen (Drives, Stop&Pop) und sich allgemein reingehängt.
Hill hatte in der Offense Pech und ist wieder mehrmals ausgerutscht (war nicht der einzige Spieler; Hubie Brown tippt auf zu rutschigen Bodenreiniger) und rieb sich in der Defense gegen Wallace auf, den er auch sehr gut im Griff hatte (0-6 FG in 23 Min.).
Lopez gefällt mir bisher auch sehr gut. Seine Form schwankt zwar noch sehr (offensiv war das nix), allerdings freut es mich, dass er nun (da er endlich wieder fit ist) merklich agiler, athletischer und aggressiver spielt. Da stört mich dann auch nicht, dass er sich im vierten Viertel sein 5. Foul abholt, wenn er in seinen 18 Minuten 12 Rebounds einsammelt und in der Defense aktiv ist. Offensiv hat er auch alle Tools, muss nur konstanter werden. Bekommt er das auf die Kette, ist er als Backup eigentlich verschwendet und könnte Tradematerial werden.
Gortat endlich ohne Splint und mit effizientem Spiel. Das Zusammenspielt mit Nash klappt immer besser, die Mischung aus Rollen zu Brett und Midrange Jumper gefällt.
Warrick bringt seine Spinnenmoves in der Zone, macht wenig Fehler und haut die Jumper rein. Letzteres hat er spürbar verbessert, weshalb er mir auf SF auch ganz gut gefällt, solang er da keinen dominanten Spieler verteidigen muss (wie Batum heute). Dort fällt auch sein schwaches Rebounding nicht so ins Gewicht.
Die Offense war trotz allem nicht überragend, weiterhin sind die Suns eher in der Defense stärker. Die Zone wurde gut dichtgemacht und es wurde gut rotiert, wodurch die Blazers zeitweise nur noch aus der Mitteldistanz ballerten. Die 34 zugelassenen Punkte zur Halbzeit sind auch gegen ein müdes Team nicht zu verachten.
Selbstverständlich darf man dieses Spiel nicht überbewerten, aber es hat Spaß gemacht und gezeigt, das dieses Team doch nicht ganz hoffnungslos ist. Die Backup-Guards sind natürlich weiterhin ein Problem und Frye sollte auch möglichst bald aufwachen.