Dejagah hat sich gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" geäussert - und deutlich genug, wie ich finde.
http://www.abendblatt.de/daten/2007/10/14/804555.html
Die Kernaussagen:
-"Ich habe gegen keinen Menschen auf der Welt Vorbehalte, ich achte jeden, ob Jude, Moslem oder Christ. Ich interessiere mich nicht für Politik. Ich konzentriere mich auf meine Fußballkarriere. Damit habe ich genug zu tun"
-"Ich bin Moslem, aber nicht übermäßig religiös, ich trinke manchmal sogar Alkohol. Ich bin Deutscher und Iraner."
-""Es ging dabei gar nicht um mich. Das habe ich für meine Familie getan." Mehr möchte er in der Öffentlichkeit dazu nicht sagen.
-Ashkan Dejagah war zuletzt "vor fünf oder sechs Jahren in Teheran", seiner Geburtsstadt. Seine Eltern besuchen ihre Verwandten dort regelmäßig, ein- bis zweimal im Jahr. Sie mögen Repressalien befürchtet haben.
-"Herr Eilts sagte mir, dass er meine Gründe respektiere. Ich müsste nicht mit nach Israel fliegen, vielleicht werde ich aber für das Spiel am Dienstag in Pirmasens gegen Moldawien nachnominiert." Daraus wird nun nichts. Stattdessen muss Dejagah DFB-Präsident Theo Zwanziger in München persönlich Rede und Antwort stehen, sich einer Art Gesinnungsprüfung unterziehen; es könne nicht angehen, dass sich ein deutscher Nationalspieler aussuche, gegen wen er auflaufe. Der Zentralrat der Juden forderte Anfang vergangener Woche Dejagahs Ausschluss aus der Nationalmannschaft, Politiker von CDU, SPD und FDP schlossen sich an.
-"Ich habe nichts gegen das Land Israel, nichts gegen die Menschen dort. Das ist falsch rübergekommen. Ich habe nie gesagt, dass ich aus politischen Gründen nicht spielen will. Es waren allein private. Ich bin einfach nur traurig, was mir alles unterstellt wurde, was aus dieser Angelegenheit gemacht wurde. Sollte ich die Gefühle von einigen Menschen verletzt haben, tut es mir aufrichtig Leid."
-Eine Verletzung zu simulieren, wie es andere iranisch-stämmmige Bundesligaprofis, die in Israel spielen sollten, in der Vergangenheit vorgezogen hatten, kam für ihn nicht in Frage. "Wenn ich gelogen hätte und das wäre herausgekommen das wäre doch noch viel schlimmer für mich gewesen. Ich will niemanden verarschen." Sein sehnlichster Wunsch, sagt Dejagah, sei, weiter für Deutschland auflaufen zu dürfen: "Mein großer Traum bleibt es, mit der deutschen A-Nationalmannschaft zu einer Weltmeisterschaft zu fahren." Der könnte sich immer noch erfüllen. Eilts versicherte Dejagah weiter Rückendeckung, und DFB-Boss Zwanziger scheint längst zum Einlenken bereit.
Wem das jetzt noch nicht reicht und der Meinung ist, Dejagah sei in Wahrheit trozu allem ganz doll bestimmt Antisemit, Mullah-Gefolgsmann, Schläfer oder was weiss icht, dem ist meiner Meinung nach nicht mehr zu helfen.