Politische Gründe: Dejagah nicht zur U21


Jünter

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Vor einigen Jahren musste der DFB für ein "Freundschaftsspiel", ich weiss nichtmehr genau, ob es gegen Saudi-Arabien oder den Iran war, für alle deutschen Nationalspieler, die zuvor bei einem Länderspiel in Israel dabei waren neue Pässe besorgen. Es ging darum, dass niemand einreisen durfte, aus dessem Pass hervorging, dass er sich mal in Israel aufgehalten hat und da wurde auch keine Ausnahme für den DFB gemacht. Soviel ich weiss ging das von Seiten des DFB dann ziemlich geräuschlos über die Bühne und die entsprechenden Spieler haben dann kurzfristig nen neuen "sauberen" Pass bekommen.
Unglaublich, wenn die Geschichte so stimmt. Die FIFA sollte in so einem Fall konsequent den Iran bzw. Saudi-Arabien von allen Wettbewerben ausschließen. Aber wer weiß, ob die FIFA nicht auch Anteile an iranischen Ölfeldern hat...:rolleyes:

Zum Fall Dejagah hat Magath sich etwas flapsig geäußert, dass er demnächst seine Aufstellung vom deutschen Bundestag absegnen lassen wolle...:laugh2:

Den Verzicht von Dejagah finde ich übrigens völlig o.k. unter den gegebenen Umständen, bin mal gespannt, wie diese mediale Hetzjagd (befeuert durch den ZdJ) ala Herman nun bei dem Deutsch-Iraner endet...:saint:
 

Raven

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da bin ich auch mal gespannt, wird sich diese woche entscheiden, da zwanziger mit dejagah reden will. mittlerweile haben ja auch der zentralrat der juden und ein ehemaliger israelischer nationaltrainer (name ist mir grade entfallen) verständnis für dejagah geäußert...
ich gehe schon davon aus dass er weiter für deutschland spielen darf.

der vorfall ist übrigens heute thema in der sportschau, u.a. mit interview f. magath, werds mir mal anschauen...
 

spatz

Animal Hoarder
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Ich habe jetzt die ersten 12 Seiten dieses Threads gelesen und bin echt bestürzt, mit welcher Verbohrtheit und Aggressivität einige User - die ich bisher eigentlich recht nett fand - reagieren, wenn auch nur im Entferntesten die Möglichlichkeit besteht, jemand könnte ihrem geliebten Deutschland nicht den gebührenden Respekt zollen.

Bei allen Spekulationen ist doch wohl Folgendes klar:

Spielt er in Israel, kann er nie wieder das Land besuchen, in dem der Großteil seiner Verwandtschaft wohnt. So einfach ist das.

Jetzt möchte ich denjenigen von den Verbohrten einschließlich unseres lieben Jogi (der sich aber wohl weniger aus Verbohrheit als aus Unbedachtheit geäußert hat) sehen, der wirklich ehrlich sagen kann, ihm wäre ein U21-Länderspiel wichtiger.
 
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KGZ49

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Ich habe jetzt die ersten 12 Seiten dieses Threads gelesen und bin echt bestürzt, mit welcher Verbohrtheit und Aggressivität einige User - die ich bisher eigentlich recht nett fand - reagieren, wenn auch nur im Entferntesten die Möglichlichkeit besteht, jemand könnte ihrem geliebten Deutschland nicht den gebührenden Respekt zollen.

Bei allen Spekulationen ist doch wohl Folgendes klar:

Spielt er in Israel, kann er nie wieder das Land besuchen, in dem der Großteil seiner Verwandtschaft wohnt. So einfach ist das.

Jetzt möchte ich denjenigen von den Verbohrten einschließlich unseres lieben Jogi (der sich aber wohl weniger aus Verbohrheit als aus Unbedachtheit geäußert hat) sehen, der wirklich ehrlich sagen kann, ihm wäre ein U21-Länderspiel wichtiger.


ich glaube du hast da etwas vollkommen falsch verstanden.
Niemanden hier geht es um sein "geliebtes Deutschland" und Aggressiv war auch niemand, allenfalls ein wenig emotional (das gilt für alle User) und von daher solltest du vielleicht nochmal etwas genauer nachlesen.
 

spatz

Animal Hoarder
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ich glaube du hast da etwas vollkommen falsch verstanden.
Niemanden hier geht es um sein "geliebtes Deutschland" und Aggressiv war auch niemand, allenfalls ein wenig emotional (das gilt für alle User) und von daher solltest du vielleicht nochmal etwas genauer nachlesen.

Also "debiler Nachwuchs-Bushido" sehe ich als aggressive Beleidigung an.

Aber gerade von Dir, den ich eigentlich immer als im Endeffekt versöhnlichen Menschen angesehen habe, würde ich gerne mal meine o.g. Frage beantwortet bekommen:

Würdest Du an seiner Stelle nicht genauso handeln wie er, wenn eine Einreise nach Israel ihm eine Einreise in den Iran, wo der Großteil seiner Verwandschaft lebt, für immer unmöglich machen würde. Jetzt mal ganz ehrlich.

Um nicht mißverstanden zu werden, ich will damit gar nicht behaupten, dass er nicht ganz andere Gründe hat. Das kann ich und eigentlich alle anderen hier auch nicht gar nicht beurteilen.
 

KGZ49

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spatz
Würdest Du an seiner Stelle nicht genauso handeln wie er, wenn eine Einreise nach Israel ihm eine Einreise in den Iran, wo der Großteil seiner Verwandschaft lebt, für immer unmöglich machen würde. Jetzt mal ganz ehrlich.
hab ich schon weiter zurück beantwortet, aber ich will es gerne nocheinmal schreiben.
Ich stelle meine Familie (grundsätzlich) über meine persönlichen Interessen.

Ich sehe es so, hatte ich auch schon geschrieben, das der Spieler leider zwischen allen Stühlen sitzt und das ist sehr bedauerlich.
Sowohl Eilts als auch Sammer oder Zwanziger hätten erkennen müssen was für eine schwierige Situation durch diese Absage entstanden ist.
Ich kann natürlich nicht beweisen wie der Spieler zu dieser Problematik steht, ob er in dieser Frage pro iranischer Regierung eingestellt ist. Oder wie es sich mit seinem Vater verhält, ob der (Vater) pro oder contra dieser Israelpolitik des Iran steht.
Aber da sich die Israelpolitik der iranischen Regierung breiter "Beliebtheit" erfreut, darf bzw. kann doch nicht bestritten werden.
Letztens haben iranische Stutenden zu einer Protestaktion gegen die Regierung aufgerufen, aber nicht weil sie gegen die Israelpolitik der Regierung sind, sondern weil ihnen immer mehr Rechte abgeschnitten werden.

Aber ich will jetzt nicht noch weiter Politisieren denn das würde wieder ausarten und darauf habe ich einfach keinen Bock.

Aber gerade von Dir, den ich eigentlich immer als im Endeffekt versöhnlichen Menschen angesehen habe
das hast du aber nett formuliert:) Mir ist aber bebußt/bekannt das ich für den diplomatischen Dienst nicht die nötigen Vorraussetzungen mitbringe ;)
 

spatz

Animal Hoarder
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spatz

hab ich schon weiter zurück beantwortet, aber ich will es gerne nocheinmal schreiben.
Ich stelle meine Familie (grundsätzlich) über meine persönlichen Interessen.

Ich sehe es so, hatte ich auch schon geschrieben, das der Spieler leider zwischen allen Stühlen sitzt und das ist sehr bedauerlich.
Sowohl Eilts als auch Sammer oder Zwanziger hätten erkennen müssen was für eine schwierige Situation durch diese Absage entstanden ist.
Ich kann natürlich nicht beweisen wie der Spieler zu dieser Problematik steht, ob er in dieser Frage pro iranischer Regierung eingestellt ist. Oder wie es sich mit seinem Vater verhält, ob der (Vater) pro oder contra dieser Israelpolitik des Iran steht.
Aber da sich die Israelpolitik der iranischen Regierung breiter "Beliebtheit" erfreut, darf bzw. kann doch nicht bestritten werden.
Letztens haben iranische Stutenden zu einer Protestaktion gegen die Regierung aufgerufen, aber nicht weil sie gegen die Israelpolitik der Regierung sind, sondern weil ihnen immer mehr Rechte abgeschnitten werden.

Aber ich will jetzt nicht noch weiter Politisieren denn das würde wieder ausarten und darauf habe ich einfach keinen Bock.


das hast du aber nett formuliert:) Mir ist aber bebußt/bekannt das ich für den diplomatischen Dienst nicht die nötigen Vorraussetzungen mitbringe ;)

Mit diesem Posting kann es mit dem diplomatischen Dienst ja vielleicht doch noch was werden. :wavey:
 

KGZ49

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Man soll nie NIE sagen ;)

In der Welt steht heute ein ganz guter Artikel zu dem Fall, zwar nichts neues aber gut zusammengefasst.
Es ist nunmal in Deutschland so das uns unsere Vergangenheit immer wieder einholt und teilweise sehe ich das auch positiv.
Das es jetzt einen jungen Mann mit Migrationshintergrund getroffen hat, ist da eher die Ausnahme im Sport, aber keineswegs im Alltagsleben.
Man sollte bei dieser Thematik keinen Unterschied zwischen einem Deutschen mit oder ohne Migrationshintergrund machen.
Zumindest nicht soweit es das Thema Israel bzw. Juden angeht.
War das Problem des Antisemitismus bis vor einigen Jahren noch fast Ausschließlich an Neo-Nazis festzumachen, gibt es heute immer mehr auch öffentliche Übergriffe auf jüdisches Leben in Deutschland durch Deutsche mit Migratinshintergrund oder auch nur durch Migranten und von daher ist dieser Fall also keineswegs eine Ausnahme bzw. ein Einzelfall.
Das spielt bei der Betrachtung des Falles eine nicht unwesentliche Rolle.
 

le freaque

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Dejagah hat sich gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" geäussert - und deutlich genug, wie ich finde.

http://www.abendblatt.de/daten/2007/10/14/804555.html

Die Kernaussagen:

-"Ich habe gegen keinen Menschen auf der Welt Vorbehalte, ich achte jeden, ob Jude, Moslem oder Christ. Ich interessiere mich nicht für Politik. Ich konzentriere mich auf meine Fußballkarriere. Damit habe ich genug zu tun"

-"Ich bin Moslem, aber nicht übermäßig religiös, ich trinke manchmal sogar Alkohol. Ich bin Deutscher und Iraner."

-""Es ging dabei gar nicht um mich. Das habe ich für meine Familie getan." Mehr möchte er in der Öffentlichkeit dazu nicht sagen.

-Ashkan Dejagah war zuletzt "vor fünf oder sechs Jahren in Teheran", seiner Geburtsstadt. Seine Eltern besuchen ihre Verwandten dort regelmäßig, ein- bis zweimal im Jahr. Sie mögen Repressalien befürchtet haben.

-"Herr Eilts sagte mir, dass er meine Gründe respektiere. Ich müsste nicht mit nach Israel fliegen, vielleicht werde ich aber für das Spiel am Dienstag in Pirmasens gegen Moldawien nachnominiert." Daraus wird nun nichts. Stattdessen muss Dejagah DFB-Präsident Theo Zwanziger in München persönlich Rede und Antwort stehen, sich einer Art Gesinnungsprüfung unterziehen; es könne nicht angehen, dass sich ein deutscher Nationalspieler aussuche, gegen wen er auflaufe. Der Zentralrat der Juden forderte Anfang vergangener Woche Dejagahs Ausschluss aus der Nationalmannschaft, Politiker von CDU, SPD und FDP schlossen sich an.

-"Ich habe nichts gegen das Land Israel, nichts gegen die Menschen dort. Das ist falsch rübergekommen. Ich habe nie gesagt, dass ich aus politischen Gründen nicht spielen will. Es waren allein private. Ich bin einfach nur traurig, was mir alles unterstellt wurde, was aus dieser Angelegenheit gemacht wurde. Sollte ich die Gefühle von einigen Menschen verletzt haben, tut es mir aufrichtig Leid."

-Eine Verletzung zu simulieren, wie es andere iranisch-stämmmige Bundesligaprofis, die in Israel spielen sollten, in der Vergangenheit vorgezogen hatten, kam für ihn nicht in Frage. "Wenn ich gelogen hätte und das wäre herausgekommen das wäre doch noch viel schlimmer für mich gewesen. Ich will niemanden verarschen." Sein sehnlichster Wunsch, sagt Dejagah, sei, weiter für Deutschland auflaufen zu dürfen: "Mein großer Traum bleibt es, mit der deutschen A-Nationalmannschaft zu einer Weltmeisterschaft zu fahren." Der könnte sich immer noch erfüllen. Eilts versicherte Dejagah weiter Rückendeckung, und DFB-Boss Zwanziger scheint längst zum Einlenken bereit.


Wem das jetzt noch nicht reicht und der Meinung ist, Dejagah sei in Wahrheit trozu allem ganz doll bestimmt Antisemit, Mullah-Gefolgsmann, Schläfer oder was weiss icht, dem ist meiner Meinung nach nicht mehr zu helfen.
 

Spielberg1

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Dejagah hat sich gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" geäussert - und deutlich genug, wie ich finde.

http://www.abendblatt.de/daten/2007/10/14/804555.html

Die Kernaussagen:

-"Ich habe gegen keinen Menschen auf der Welt Vorbehalte, ich achte jeden, ob Jude, Moslem oder Christ. Ich interessiere mich nicht für Politik. Ich konzentriere mich auf meine Fußballkarriere. Damit habe ich genug zu tun"

-"Ich bin Moslem, aber nicht übermäßig religiös, ich trinke manchmal sogar Alkohol. Ich bin Deutscher und Iraner."

-""Es ging dabei gar nicht um mich. Das habe ich für meine Familie getan." Mehr möchte er in der Öffentlichkeit dazu nicht sagen.

-Ashkan Dejagah war zuletzt "vor fünf oder sechs Jahren in Teheran", seiner Geburtsstadt. Seine Eltern besuchen ihre Verwandten dort regelmäßig, ein- bis zweimal im Jahr. Sie mögen Repressalien befürchtet haben.

-"Herr Eilts sagte mir, dass er meine Gründe respektiere. Ich müsste nicht mit nach Israel fliegen, vielleicht werde ich aber für das Spiel am Dienstag in Pirmasens gegen Moldawien nachnominiert." Daraus wird nun nichts. Stattdessen muss Dejagah DFB-Präsident Theo Zwanziger in München persönlich Rede und Antwort stehen, sich einer Art Gesinnungsprüfung unterziehen; es könne nicht angehen, dass sich ein deutscher Nationalspieler aussuche, gegen wen er auflaufe. Der Zentralrat der Juden forderte Anfang vergangener Woche Dejagahs Ausschluss aus der Nationalmannschaft, Politiker von CDU, SPD und FDP schlossen sich an.

-"Ich habe nichts gegen das Land Israel, nichts gegen die Menschen dort. Das ist falsch rübergekommen. Ich habe nie gesagt, dass ich aus politischen Gründen nicht spielen will. Es waren allein private. Ich bin einfach nur traurig, was mir alles unterstellt wurde, was aus dieser Angelegenheit gemacht wurde. Sollte ich die Gefühle von einigen Menschen verletzt haben, tut es mir aufrichtig Leid."

-Eine Verletzung zu simulieren, wie es andere iranisch-stämmmige Bundesligaprofis, die in Israel spielen sollten, in der Vergangenheit vorgezogen hatten, kam für ihn nicht in Frage. "Wenn ich gelogen hätte und das wäre herausgekommen das wäre doch noch viel schlimmer für mich gewesen. Ich will niemanden verarschen." Sein sehnlichster Wunsch, sagt Dejagah, sei, weiter für Deutschland auflaufen zu dürfen: "Mein großer Traum bleibt es, mit der deutschen A-Nationalmannschaft zu einer Weltmeisterschaft zu fahren." Der könnte sich immer noch erfüllen. Eilts versicherte Dejagah weiter Rückendeckung, und DFB-Boss Zwanziger scheint längst zum Einlenken bereit.


Wem das jetzt noch nicht reicht und der Meinung ist, Dejagah sei in Wahrheit trozu allem ganz doll bestimmt Antisemit, Mullah-Gefolgsmann, Schläfer oder was weiss icht, dem ist meiner Meinung nach nicht mehr zu helfen.


Das kann ich nur unterschreiben. Dejagah ist eine arme Sau. Wer soll es ihm verübeln das er lieber seine NM-Karriere risikiert als seine Verwandten ins offene Messer (im wahrsten Sinne des Wortes..) der iranischen Religionspolizei laufen zu lassen. Schuld an dem Dilemma ist das verbrecherische Regime im Iran und seine antisemitischen Gesetze.
 

Fuffie

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Dann ist ja letztendlich alles geklärt :jubel:

Da er ja von Anfang an aus privaten Gründen gehandelt hat verstehe ich nicht, warum er das nicht gleich publik gemacht hat, also jetzt nicht gegenüber der Presse aber er hätte doch auch zum DFB gehen können; zusammen mit Eilts. Der DFB hätte dann per Pressesprecher oder so gleich allen Schmierblättern (hauptsächlich Bild) den Wind aus den Segeln nehmen können. Wenn diese Entscheidung gleich vom DFB gekommen wäre, wäre die ganze Thematik bestimmt nicht so aufgebauscht worden. Naja, hinterher ist man immer schlauer :)
 

Stevie Pine

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Dann ist ja letztendlich alles geklärt :jubel:

Da er ja von Anfang an aus privaten Gründen gehandelt hat verstehe ich nicht, warum er das nicht gleich publik gemacht hat

Die Gefahren eines öffentlichen Outings sind doch mittlerweile hinreichend dargelegt. Zwar hält er sich an die Vorgaben des iranischen Regimes, nicht nach Israel einreisen zu dürfen, distanziert sich jetzt mit der Aussage "...ich achte jeden, ob Jude..." inhaltlich aber schon.
Wer weiß, wie das im Iran gewertet wird und ob das nicht doch noch Folgen für seine dortigen Familienangehörigen bzw seine Einreiseerlaubnis haben könnte.
 
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Gast_481

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Die Gefahren eines öffentlichen Outings sind doch mittlerweile hinreichend dargelegt. Zwar hält er sich an die Vorgaben des iranischen Regimes, nicht nach Israel einreisen zu dürfen, distanziert sich jetzt mit der Aussage "...ich achte jeden, ob Jude..." inhaltlich aber schon.
Wer weiß, wie das im Iran gewertet wird und ob das nicht doch noch Folgen für seine dortigen Familienangehörigen bzw seine Einreiseerlaubnis haben könnte.

Hab ich auch gedacht. Darum wollte er ja am Anfang auch die Klappe halten. Aber ja, man liess ihn ja nicht. Hauptsache er wird jetzt zumindest hier in Deutschland aus dem Schussfeld genommen.
 

birne

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Dann ist ja letztendlich alles geklärt :jubel:

Da er ja von Anfang an aus privaten Gründen gehandelt hat verstehe ich nicht, warum er das nicht gleich publik gemacht hat, also jetzt nicht gegenüber der Presse aber er hätte doch auch zum DFB gehen können; zusammen mit Eilts. Der DFB hätte dann per Pressesprecher oder so gleich allen Schmierblättern (hauptsächlich Bild) den Wind aus den Segeln nehmen können. Wenn diese Entscheidung gleich vom DFB gekommen wäre, wäre die ganze Thematik bestimmt nicht so aufgebauscht worden. Naja, hinterher ist man immer schlauer :)

Das sehe ich ähnlich. Wenn man Dejagah vorwirft, er hätte die Brisanz seiner ursprünglichen Erklärung nicht erkannt, so muss man den gleichen Vorwurf an Eilts und die übrigen Informierten richten. Wenn man die Sorglosigkeit des Spielers vielleicht noch mit seiner Unerfahrenheit im Umgang mit der Presse entschuldigen kann, so hätten doch bei Eilts die Alarmglocken läuten müssen. Ich verlange von Eilts nicht, dass er sich auf politischen Terrain bewegen kann, aber er hätte die höheren Instanzen wie Zwanziger usw. einweihen müssen, die sind für so was schließlich da. Die hätten in aller Ruhe eine saubere Pressemitteilung formulieren können. Und wenn sich dann noch jemand aufregt, steht nicht Dejagah zwischen allen Stühlen, sondern ist erstmal der DFB gefragt.
In diesem Zusammenhang finde ich übrigens auch die erste Reaktion von Zwanziger unter aller Sau. Wenn der Zentralrat der Juden loswettert, dann kann ich das verstehen, von der BILD erwarte ich nichts besseres, aber vom DFB-Präsident verlange ich mehr Weitblick und Rückendeckung der eigenen Unterstellten.

Nun ja, mittlerweile werden ja glücklicherweise moderatere Töne angeschlagen. Es haben wohl alle erkannt, dass Dejagah in einer Zwickmühle steckt, in der er es nicht allen gleichzeitig recht machen kann.
Aber auch, wenn sich dieser Fall nun langsam beruhigt, so ist das Theam nicht vom Tisch. Es spielen schließlich noch andere Iraner im Ausland, und sobald der nächste gegen eine israelische Mannschaft spielen soll, geht das ganze von vorne los. Vielleicht ist man dann so schlau zu erkennen, dass man in diesem Fall die Politik leider nicht aus dem Sport heraushalten kann, sondern das man zu vorsichtigen Kompromissen genötigt ist.
 
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tobinho

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Dann ist ja letztendlich alles geklärt :jubel:

Da er ja von Anfang an aus privaten Gründen gehandelt hat verstehe ich nicht, warum er das nicht gleich publik gemacht hat, also jetzt nicht gegenüber der Presse aber er hätte doch auch zum DFB gehen können; zusammen mit Eilts. Der DFB hätte dann per Pressesprecher oder so gleich allen Schmierblättern (hauptsächlich Bild) den Wind aus den Segeln nehmen können. Wenn diese Entscheidung gleich vom DFB gekommen wäre, wäre die ganze Thematik bestimmt nicht so aufgebauscht worden. Naja, hinterher ist man immer schlauer :)

Ich frage mich immer noch, wie dieses Interview mit der Bild wohl gelaufen ist, wenn Dejagah nun behauptet nie von politischen Gründen gesprochen zu haben. Die Bild hat ja ganz offensichtlich durch diesen Bericht und auch alle nachfolgenden ein anderes Bild vermittelt. Ein Beispiel par excellence wie die Bild die öffentliche Meinung manipuliert. Schade, dass die Politiker und Verbände da nur an ihr Ansehen denken und sofort in die selbe Kerbe schlagen. Aber was ist schon ein Fußballer im Vergleich zu ein paar Millionen Wählerstimmen, die sich nach der Bild richten.

BTW: Alles was im Interview stand, stand so auch schon in diesem Thread, also kommt mir bitte keiner mit "neue Erkenntnisse", "Ja wenn das so ist" oder "Konnte man ja nicht wissen".
 

Grizzly

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tobinho
BTW: Alles was im Interview stand, stand so auch schon in diesem Thread, also kommt mir bitte keiner mit "neue Erkenntnisse", "Ja wenn das so ist" oder "Konnte man ja nicht wissen".
wer sollte denn mit so etwas kommen?
Die anfängliche Aufregung war doch verständlich, zumal sie ja nicht nur auf einen Bildartikel beruhte.
Wenn denn alles so einfach wäre, hätte man doch kurzfristig dafür sorgen können das diese Aussage, so wie sie jetzt rüberkommt, am nächsten Tag erschienen wäre.
Das hier seitens des DFB eindeutig gepennt wurde und sie ihrer Sorgfalltspflicht nicht nachgekommen sind, steht doch nunmal fest.
Ich bin auch bisher davon ausgegangen das seine Eltern im Iran leben,anscheinend ist dem nicht so.
Ich bin der Meinung das man Deutschland nicht genug auf Antisemitismus oder Rassismus achten kann.
Besser einmal eher hellhörig werden, als einmal zu spät und von daher sollte man das Buch zuklappen.
Es ist einfach unverständlich das man für diese Stellungsname fast 1Woche brauchte und von daher bleibt ein bitterer Nachgeschmack.
 

theGegen

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Ein bitterer Nachgeschmack bleibt vor allem an den stigmatisierenden, vorverurteilenden und engstirnigen Äußerungen zum Thema hier m thread.
Wider eigenem besseren Wissen und unter Ausschluss einer denkbaren (und dem Spieler Verständnis entgegenbringenden) Alternative zu mullahhörigem Antisemit.
 

tobinho

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Überraschung, wer sich angesprochen fühlt...

Die Aussage ist so erschienen.
Schon einen Tag nach dem Bild Artikel hat sich keine andere Zeitung mehr auf diesen Berufen, alle sprachen nur noch von persönlichen Gründen.
Wir müssen hier von 2 Sachen reden:
1) Kann man an Dejagahs Gründen für die Absage zweifeln?
2) War es ein für einen Nationalspieler angemessenes Verhalten?
Beides hat für mich in der Thematik nichts mit einander zu tun und wurde hier aber massiv zusammengewürfelt.
Mehr als eine Person in diesem Forum setzte Kritik an Dejagahs Verhalten mit Zweifel an seinen Gründen gleich.
Aufregung (eine ziemlich euphemistische Beschreibung von "Ich unterstelle ihm Sympathien für eine Regierung die die Menschenrechte aufs tiefste Missachtet") in dieser Art und Weise war nicht verständlich.
Aber ja, der DFB hat hier einiges Falsch gemacht, wurde wohl aber auch von den medialen Echo Überrascht. Da aber immer noch nicht fest steht, wie diese "politischen Gründe" überhaupt in die Welt kamen ist es schwer den Schuldigen zu finden.
Letztendlich sind es irgendwie alles Verlierer. Wollen wir hoffen, dass die Sache allem beteiligten eine Lehre ist und sie in Zukunft sensibler mit den Medien umgehen.
 
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Grizzly

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Kannst du nicht mal wegkommen von so Begriffen wie Schuldig/Nichtschuldig?
Dieser Fall ist die Aufregung wert, denn es ging oder geht um eine klare Äußerung des Spielers und die ist offenbar jetzt vorhanden.
Das man Vorbehalte hatte ist doch natürlic, besonders in Deutschland. Ich erspare mir jetzt einen erneuten Hinweis auf unsere Geschichte und gehe mal davon aus das du die aus guten Grund übergehst.
Ein skeptischer Mensch könnte ja auch jetzt Argumentieren, das die Leute hinter dem Spieler ca. 1 Woche gebraucht haben im diese Worte einzubleuen.
Ich hoffe du verstehst was ich meine.

Ich finde es gut das sich der junge Mann so geäußert hat und von daher sollte seinem Einsatz in der U21 nichts mehr im Weg stehen.
 

tobinho

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Schon einen Tag nach dem bericht in Bild erschien ein Dejagah-Zitat in diversen Medien, es handle sich ausschließlich um persönliche Gründe. Nichts anderes sagt er jetzt in diesem Interview, wo ist da auf einmal die klare Äußerung?

Eine Bewertung der deutsch-israelischen Verhältnisse würde die ganze Diskussion aus dem ruder laufen lassen und hat nichts mit diesen Thema und erst recht nichts mit Dejagah zu tun hat.
Aber grade auf Basis unserer Geschichte ist es ein muss, Menschen nicht in die selbe Ecke zu drängen, in der unser Land einst stand oder Menschen anhand ihres Glaubens oder ihrer Herkunft vorzuverurteilen.

Die Kernaussage meiner Posts deckt sich mit der von theGegen. Ob du das nun als engstirniges schuldig/unschuldig Denken auslegst ist deine Sache, ich habe es keinesfalls so gemeint und ausgedrückt. Diese Begriffe habe ich auch nie genannt.
 
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