Politische Gründe: Dejagah nicht zur U21


Nico1

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ich habe den thread wieder geöffnet unter der prämisse, dass hier sachlich diskutiert wird. also reißt euch zusammen.
 

Eric

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Ich erinnere mich an den Fall eines iranischen Judo-Weltmeisters und Favoriten auf die Goldmedaille, der bei Olympia in der ersten Runde kampflos verloren hat, weil er sich weigerte gegen einen Israeli anzutreten. Soviel ich weiss dürfen iranische Sportler keine Wettkämpfe gegen Israelis bestreiten.
 

KGZ49

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Wenn ein Pass-Deutscher seine politische Gesinnung als Grund für die Ablehnung gegen Israel zu spielen anführt, dann ist er falsch in der NM.
Gerade im Sport sollte Politik keine Rolle spielen.
Wenn zb. Lehmann es aus politischen Gründen ablehnt gegen den Iran oder der Türkei zu spielen, ist er nicht mehr tragbar für die NM!
 

theGegen

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Beträfe es nur Dejagah selbst, kann man sich vielleicht fragen, ob er nicht eher für die Iraner spielen soll, wenn er sich davon leiten lässt.

Wenn aber dort noch lebende Angehörige oder Verwandte möglichen Repressalien ausgesetzt wären, kann man seine Sorge nachvollziehen.

Das Geschrei aus der entsprechenden Fraktion wäre doch mal riesengroß, wenn man der ganzen Dejagah-Verwandtschaft in Deutschland Asyl gewähren würde, damit der Junge in Israel eingesetzt werden kann.
 

tobinho

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Eine genau so abwertende Bezeichnung von Personen, die die Deutsche Staatsbürgerschaft annahmen wie andere Beiträge hier. Leider. Ich dachte wir wollte sachlich bleiben. Da sollte man mit klar bewertenden Beschreibungen eigentlich vorsichtiger sein.
Ich wünsche mir nach wie vor ein klares Statement von Dejagah. Und wenn er nur sagt er könne nichts sagen.
 

tobinho

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Ich denke nicht. Ich hab schon geschrieben, was ich unter einer klaren Aussage vorstelle.
 

Raven

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wolfsburger lokalpresse von heute (artikel ist leider nicht online):

dejagah sagt er habe nichts gegen israel, befürchtet aber probleme bei der wiedereinreise in den iran wenn er in israel spielen würde.


ist das grund genug? oder muss sich ein "passdeutscher" seinen wurzeln komplett entledigen? :confused:
 

Ken

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Eine genau so abwertende Bezeichnung von Personen, die die Deutsche Staatsbürgerschaft annahmen wie andere Beiträge hier. Leider. Ich dachte wir wollte sachlich bleiben.

Was bitteschön ist an Pass-Deutscher abwertend?
Ich interpretiere daraus, dass es sich um einen Deutschen mit ausländischen Wurzeln handelt und der sich diesen in einem gewissen Maße (ob durch Verwandschaft oder gelebte Traditionen) auch noch deutlich verbunden fühlt. Man kanns auch übertreiben.

zum Thema.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass ein solches Verhalten von einem deutschen Nationalspieler nicht tragbar ist. Dejagah selbst mag wenig dafür können, aber das Signal, dass von seinem Verhalten als "deutscher Nationalspieler" an Israel bzw. den Rest der Welt ausgeht ist imo nicht zu akzeptieren. Der Vergleich zu Hashemian hinkt aus den bereits erwähnten Gründen.
 
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Grizzly

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Was ist eigentlich ein "Pass-Deutscher"?
Ich würde es so grob überschlagen so definieren:
Jemand der es geschafft hat, einen deutschen Pass zu ergattern und sich nicht (wie es sein sollte) auch mit der deutschen Mentalität, der deutschen Geschichte auseinandergesetzt hat.

Ich würde sagen das es kein Grund sein kann das er aus Rücksicht auf Verwandte im Iran, auf die Einreise verzichtet. Er hat sich für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden und von daher ist es für mich nicht nachzuvollziehen.
Man sollte einmal darüber Nachdenken ob man mit Verständnis dafür nicht genau die Haltung des Iran unterstützt. Aber leider ist es so das politische Sichtweisen immer noch oder immer mehr auch in den sportlichen Bereich reinspielt.
Das hier wieder alte Fässer aufgemacht werden ist leider bezeichnend.
Wie wäre es wenn man andere User nicht wegen ihrer Stellungnahme angehen würde?
Der Fall wird sicher noch einige Wellen schlagen und in den Medien wird die Aussage des Spielers auch unterschiedlich gesehen.
 

Apollo Schwabing

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Weiss ich nicht.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass ein solches Verhalten von einem deutschen Nationalspieler nicht tragbar ist. Dejagah selbst mag wenig dafür können, aber das Signal, dass von seinem Verhalten als "deutscher Nationalspieler" an Israel bzw. den Rest der Welt ausgeht ist imo nicht zu akzeptieren. Der Vergleich zu Hashemian hingt aus den bereits erwähnten Gründen.

Da muss ich dem Bremer Fan recht geben. :thumb:
 

birne

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Wenn ich lese, wie hier einige aus dem im Allgemeinen eher gemäßigt beurteilten Mitteleuropa reagieren, dann möchte ich gar nicht wissen, was im Iran los wäre, wenn Dejagah tatsächlich nach Israel reiste und dort spielte.

Allein aus diesem Grund kann ich Dejagahs Entscheidung sehr gut verstehen. Auch wenn es vielleicht "ein großes Zeichen" gewesen wäre, wenn er in Israel angetreten wäre ... nicht immer muss man mit dem Kopf durch die Wand, auch wenn man seine eigene Auffassung für die einzig Wahre hält. Manchmal ist es besser, zurückzunehmen und eine mögliche Eskalation zu vermeiden. Und das sehe ich hier gegeben. Dejagah hat keine Lust, sich in politische Dinge hineinziehen zu lassen, die er weder verursacht hat noch in irgendeiner Weise lösen kann. Und "heraushalten" heißt hier "nicht nach Israel fahren" - und nicht umgekehrt, wie hier manche meinen!
 
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Eric

Maximo Lider
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Vor einigen Jahren musste der DFB für ein "Freundschaftsspiel", ich weiss nichtmehr genau, ob es gegen Saudi-Arabien oder den Iran war, für alle deutschen Nationalspieler, die zuvor bei einem Länderspiel in Israel dabei waren neue Pässe besorgen. Es ging darum, dass niemand einreisen durfte, aus dessem Pass hervorging, dass er sich mal in Israel aufgehalten hat und da wurde auch keine Ausnahme für den DFB gemacht. Soviel ich weiss ging das von Seiten des DFB dann ziemlich geräuschlos über die Bühne und die entsprechenden Spieler haben dann kurzfristig nen neuen "sauberen" Pass bekommen.
 

KGZ49

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Dann kann man dem jungen Mann ja anschließend wieder einen neuen sauberen Pass ausstellen und alles wird GUT :crazy:
Natürlich sind die Sorgen des Spielers nachvollziehbar, aber er hat sich entschieden Deutscher zu werden und ich glaube kaum das man ihn dazu gezwungen hat.
Soweit ich informiert bin hat es einen derartigen Fall (politische Gründe einer Absage) noch nicht in D gegeben und von daher bin ich mal gespannt wie es mit dem Jungen weitergeht.
Um erst keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen, ich habe zb. bei der Wahl der Altintop-Zwillingen vollkommenes Verständnis gehabt das sie für das Land ihres Vaters spielen wollten.
 

Shakey Lo

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Ich bin ebenfalls der Meinung, dass ein solches Verhalten von einem deutschen Nationalspieler nicht tragbar ist. Dejagah selbst mag wenig dafür können, aber das Signal, dass von seinem Verhalten als "deutscher Nationalspieler" an Israel bzw. den Rest der Welt ausgeht ist imo nicht zu akzeptieren.
Und es ist ebenfalls nicht zu akzeptieren, wie man als Deutscher mit nicht-iranischen Wurzeln mal eben über das Leben und die Verhaltensweisen anderer Leute bestimmt. Für dich und für andere hier mag es ein tolles politisches Zeichen sein wenn man sich einem solchen Terror-Regime widersetzt - für Dejagah bedeutet das in erster Linie Stress mit seinem Heimatland. Man macht sich offenbar kein Bild darüber, was das für jemanden bedeuten kann... dafür gehts "uns Deutschen" wohl schon zu gut. Oder wurden unsere ostdeutschen Mitbürger hier auch schon angemacht, weil sie nicht in den Westen gingen, aus Angst vor Vergeltung gegenüber ihrer dagebliebenen Familie?
Ich würde es so grob überschlagen so definieren:
Jemand der es geschafft hat, einen deutschen Pass zu ergattern und sich nicht (wie es sein sollte) auch mit der deutschen Mentalität, der deutschen Geschichte auseinandergesetzt hat.
Also wenn das mit der deutschen Geschichte Grundvoraussetzung für "wahres Deutschsein" ist... dann haben wir hier in diesem Land ziemlich viele Pass-Deutsche. Und damit mein ich beileibe nicht nur die Zugezogenen.
Ich würde sagen das es kein Grund sein kann das er aus Rücksicht auf Verwandte im Iran, auf die Einreise verzichtet. Er hat sich für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden und von daher ist es für mich nicht nachzuvollziehen.
...dass jemand gefühlsmäßig an 2 Ländern hängt? Sowas gibt es aber. Man kappt doch nicht seine Vergangenheit ab, nur weil man plötzlich einen anderen Pass hat. Ashkan Dejagah hat wie jeder andere Deutsche mit ausländischen Wurzeln das gute Recht, sich seiner Herkunft bewusst zu sein. Er hat auch das Recht, öfters mal in den Iran zu reisen, ohne gleich ein Regime-Sympathisant zu sein.
Man sollte einmal darüber Nachdenken ob man mit Verständnis dafür nicht genau die Haltung des Iran unterstützt.
Ich würde mal vorschlagen: Besuche den Iran und halte dort eine pro-israelische Kundgebung ab. Wenn dir das Thema so wichtig ist ;) Damit setzt du ein wichtiges politisches Zeichen und bekommst (ernsthaft) meinen Respekt.
 

Buster D

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Ich erinnere mich an den Fall eines iranischen Judo-Weltmeisters und Favoriten auf die Goldmedaille, der bei Olympia in der ersten Runde kampflos verloren hat, weil er sich weigerte gegen einen Israeli anzutreten. Soviel ich weiss dürfen iranische Sportler keine Wettkämpfe gegen Israelis bestreiten.

Das mag sein, aber er ist ja im Gegensatz zu dem Ringer und Hashemian ein dt. Sportler. Zumindest wenn er für Dtl. spielen will. Anscheinend ist das aber nicht der Fall und von daher ist es auch nur folgerichtig, wenn der DFB ihn zukünftig nicht mehr nominiert. Ich hoffe die sind so konsequent.

für Dejagah bedeutet das in erster Linie Stress mit seinem Heimatland.

Der ist hier aufgewachsen und hat einen dt. Pass. Findest du es nicht selber etwas deplatziert, davon zu sprechen, dass der Iran sein Heimatland ist? Wenn Dejagah es nämlich wirklich so empfindet, dann müsstest du dich eigentlich der Forderung anschließen, dass der nicht mehr für den DFB aufläuft. Es heisst schließlich nicht zufällig Nationalmannschaft und nicht etwa Söldnertruppe oder sonstwie.

Ken schrieb:
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass ein solches Verhalten von einem deutschen Nationalspieler nicht tragbar ist. Dejagah selbst mag wenig dafür können, aber das Signal, dass von seinem Verhalten als "deutscher Nationalspieler" an Israel bzw. den Rest der Welt ausgeht ist imo nicht zu akzeptieren. Der Vergleich zu Hashemian hingt aus den bereits erwähnten Gründen.

Damit ist eigentlich alles gesagt :thumb:
 
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L-X

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Das mag sein, aber er ist ja im Gegensatz zu dem Ringer und Hashemian ein dt. Sportler. Zuminest wenn er für Dtl. spielen will. Anscheinend ist das aber nicht der Fall und von daher ist es auch nur folgerichtig, wenn der DFB ihn zukünftig nicht mehr nominiert. Ich hoffe die sind so konsequent.
Wäre es ebenso folgerichtig gewesen, Hashemian seitens des FC Bayern konsequenterweise nie mehr für Bayern spielen zu lassen? Und sollte man darüber hinaus ebenso konsequent iranische oder iranischstämmige Fußballer in Europa mit einem prophylaktischen Berufsverbot als Profifußballer belegen, da ja durchaus mal die Möglichkeit bestünde, im Rahmen eines Pokalwettbewerbs in Israel antreten zu müssen?
 

Di Michele

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"Es ist bekannt, dass ich Deutsch-Iraner bin. Mehr möchte ich dazu nicht sagen"

Wo genau soll das antijüdisch sein? Wie schon bei Hashemian ist es so, dass wie Roshi schon gesagt hat, man Probleme mit den eigenen Leuten kriegen kann und andererseits ist man als Iraner in Israel auch nicht gern gesehen. Vielleicht sollte man daran denken, dass es dem Jungen um die eigene Sicherheit geht, bevor man ihm irgendwelche Wörter in den Mund legt.
:thumb:
Völlig richtig
 
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