Jetzt, da die Enttäuschung über das (erwartete) Erstrundenaus allmählich abgeklungen sein dürfte, wird es Zeit, die neue Saison zu planen. Verschaffen wir uns erst einmal einen Überblick über die Spieler, die da sind:
Starting Five:
zweite Fünf:
am Ende der Bank:
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Die größte teaminterne Veränderung wird natürlich die Rückkehr von
Martell Webster sein, der seine angestammte Position als Small Forward wieder einnehmen dürfte. Dies könnte zugleich den Abschied von
Travis Outlaw bedeuten, gerade nach dessen mäßigem Playoff-Auftritt. An seine Stelle sollten verstärkt
Nicolas Batum und
Rudy Fernandez treten, sodass sich auf dem Flügel mit diesen Drei sowie
Brandon Roy ein Quartett abzeichnet, mit dem man planen kann.
Im Frontcourt steht und fällt alles mit der Entwicklung von
Greg Oden. Er sollte nächste Saison den Starter-Posten für sich beanspruchen und auch mehr Minuten als
Joel Przybilla bekommen. Als Power Forward wird selbstverständlich wieder
LaMarcus Aldridge auflaufen, für den noch ein Backup gefunden werden muss (
Channing Frye wird wohl gehen). Odens alte Mobilität und weniger Fouls vorausgesetzt, könnte Portland allerdings auch öfter mit zwei Centern auflaufen und unterm Korb größtenteils auf eine Drei-Mann-Rotation setzen.
Grundlegende Personalwechsel sind am ehesten im Backcourt zu erwarten.
Steve Blake sollte dem Team erhalten bleiben, dabei allerdings seinen Platz in der ersten Fünf verlieren. Sein bisheriger Ersatzmann
Sergio Rodriguez ist von allen vertraglich noch gebundenen Spielern der wahrscheinlichste Abwanderungskandidat. Auch bei
Jerryd Bayless stellt sich die Frage, wielange er stillhalten wird, falls tatsächlich ein neuer Spielmacher nach Portland kommen und er selbst ein weiteres Jahr nur 3. Point Guard sein sollte. Gut möglich also, dass Bayless z.B. für zukünftige Draftpicks getradet werden wird.
Was passieren dürfte:
Wie schon zur Trade-Deadline nicht viel. Portlands General Manager
Kevin Pritchard ist sehr darauf bedacht, das Grundgerüst um Roy, Aldridge und Oden unangetastet zu lassen und bloß die Teamchemie nicht zu gefährden. Selbst sportlich sinnvolle Verbesserungen - z.B. Aldridge durch
Chris Bosh bzw. Webster durch
Tayshaun Prince zu ersetzen - sind deshalb nicht zu erwarten.
Realistisch gesehen werden die Blazers einen neuen Spielmacher verpflichten, ohne dafür finanziell die Bank zu sprengen. Auch ein zäher, reboundstarker Power Forward für den Platz hinter Aldridge steht auf der Wunschliste (und ich bin immer noch der Ansicht, dass
Ike Diogu genau der passende Kandidat war). Ansonsten muss das Ziel sein, Webster zu re-integrieren und sich intern zu verbessern. Das gilt besonders für Oden und Batum, aber auch für Roy (Distanzwurf) und Aldridge (Lowpostspiel).
Was passieren sollte:
Auch ich würde derzeit nicht viel ändern. Das wird noch früh genug notwendig werden, falls Oden sich nicht entsprechend entwickelt oder Webster mit diesem Team nicht zurechtkommt. Aktuell würde ich meine Anstrengungen darauf konzentrieren, mir in der Free Agency
Andre Miller zu sichern. Zwar fehlt ihm der Distanzwurf, den Portlands optimaler Point Guard einfach haben muss, aber er ist ein erfahrener, defensivstarker Spielmacher, der konstant und effektiv spielt. Die Blazers sollten für ihn auch attraktiv genug sein, ein Gehalt zu fordern, das seinem Alter angemessen ist (im günstigsten Fall etwas mehr als die MLE für vier Jahre).
Für den Posten des 2. Power Fowards dürfte unter den Free Agents
Brandon Bass am ehesten ins Anforderungsprofil passen; allerdings bezweifele ich, dass er 1. Dallas überhaupt verlassen wird, 2. abermals Reservist sein will und 3. finanziell die Vorgaben erfüllt. Ähnliches gilt für Bostons
Leon Powe (restricted), der zudem auch noch schwer verletzt ist. Portland bester Kandidat dürfte deshalb aus dem College-Bereich kommen und heißt
Patrick Patterson (
Draftprofil). Ich bin ein großer Fan von ihm und würde zur Not auch Bayless als Trade-Mittel einsetzen, um ihn zu kriegen. Natürlich stellt sich momentan noch die Frage, ob Patterson zu Kentucky zurückgehen will, aber falls er im Draft sein sollte, werden die Blazers mit ihrem Trade-Potential (Picks 24, 32, 40, 55 und 56) eine realistische Chance haben, ihn zu bekommen.
Wie der neue Kader aussehen könnte:
Starting Five:
zweite Fünf:
Dieses Team sollte abermals für ca. 55 Siege gut sein und auch in den Playoffs für Aufsehen sorgen.