Dass er nun auf sein Gehalt verzichtet, was ihm trotz des Karriereendes für die volle Saison zugestanden hätte, unterstreicht, welch klasse Charakter der Bursche hat!
Ja, absolut. Obwohl das selbst in der Blazers-Berichterstattung nur eine Randnotiz war, ist es alles andere als selbstverständlich und lässt die niveaulosen Sprüche der Blazers-Blogger über Obertos Haare umso peinlicher aussehen.
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Das Lakers-Spiel war nicht so schlecht; es war nur früh entschieden. Portlands Spieler machten von Beginn an nicht den Eindruck, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu wollen, und wozu auch? Zu diesem Zeitpunkt der Saison ist das unnötige Kraftverschwendung. Als im 1. Viertel ein paar Würfe nicht fielen und die Lakers sich von Beginn an effizient zeigten, war die Partie eigentlich schon abgehakt. Dementsprechend sah dann auch der Rest der 1. Halbzeit aus. Das dritte Viertel war aber sehr anständig; da waren die Blazers fast ebenbürtig, obwohl die Lakers durchweg ihre Stars auf dem Feld hatten.
Oden und Przybilla fehlten wieder überall; die Lakers-Bigs beherrschten die Zone. Es gab taktisch kaum noch Versuche, Offensivrebounds zu holen; stattdessen wollte man Fastbreak-Punkte verhindern, was auch mehr oder weniger gelang. Was wieder mal nicht klappte, war die Defense gegen Dribble Penetration, und auch da zeigte sich das Fehlen eines echten Centers, der einfach mal seine 270 lbs. in den Weg stellen kann. Um das zu kompensieren, mussten die Flügelspieler in der Verteidigung öfter absinken, was wiederum zu offenen Würfen aus der Distanz führte.
Die Lakers waren insgesamt deutlich überlegen, und ich glaube nicht, dass das selbst mit Oden und Przybilla entscheidend anders aussehen würde. Wer gegen die Lakers (und Celtics) methodisch spielen will, hat keine Chance. Gasol dominiert Aldridge offensiv und defensiv nach Belieben, und Roy kommt mit Artests Verteidigung gar nicht zurecht. Los Angeles' Kader und Spielsystem sind wie gemacht, um gegen Portland zu spielen. Es lief besser bei den Blazers, wenn mal schneller gespielt und der Ball mehr bewegt wurde. Portland hat ja auch durchaus die Spieler für ein schnelles System, aber halt weder den Coach noch den Franchise-Spieler. Der Gedanke, die Offensive grundlegend umzukrempeln, muss also gar nicht weiter verfolgt werden.
Zu den Spielern: Miller war der beste Blazer; Batum sah ordentlich aus; Johnson war aggressiv, Fernandez kreativ. Aldridge war völlig überfordert; Roy kam 1-gegen-1 nicht zu leichten Würfen, verteilte dafür aber den Ball mehr. Leider schaffte er es nicht, sich ohne Ball in gute Position zum Punkten zu bringen. Da könnte er von Batum viel lernen, und wenn es nur die nötige Einstellung ist, sich seine Würfe zu erarbeiten. Besonders im 3. Viertel, als Miller richtig stark war, war Roy nur ein Blazer unter vielen, und die Offense lief. Mir würde es gefallen, wenn Roys Rolle verkleinert und er so genutzt werden würde wie Hamilton früher bei den Pistons oder Martin bei den Rockets. Das wird natürlich nicht passieren, aber es ist das Beste fürs Team.
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Das Spiel gegen Toronto war entspannt, aber zerfahren und dadurch unansehnlich. Bis auf eine furchtbare Phase Ende des 3. Viertels war Portland klar besser und der Sieg auch nicht gefährdet. Eigentlich waren die Raptors-Kommentatoren die ganze 2. Halbzeit mehr damit beschäftigt, ob Torontos tolle Dreier-Serie von fast 1000 Spielen halten würde (was sie dann dank Jack auch tat). Ich erwarte heute Nacht eine ähnlich souveräne Vorstellung gegen die Pistons - solche Teams müssen bei allem Respekt einfach geschlagen werden.