R.I.P. Michael Jackson


CocaCoala

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.198
Punkte
38
CocaCoala, ich hatte Britney Spears nur genannt, weil sie bereits knapp 90 Mio CDs verkauft hatte und damit in absehbarer Zukunft jemanden wie David Bowie überholen würde. Es ging mir darum, dass Verkaufszahlen nicht grundsätzlich gleich künstlerischer Bedeutung sind, gerade wenn ein Musiker nur "Performer" ist, aber andere ihre Werke auch noch selbst schreiben.

Bei Spears hast du sicher recht, aber Jackson ist ja nicht nur ein "Performer", er hat auch vieles selbst geschrieben und komponiert. Imo ist die künstlerische Bedeutung von Jackson über Bowie anzusiedeln und zwar deutlich, aber das ist Ansichtsache und wir müssen da keinen Konsenz finden. Natürlich waren seine Megashows ein großer Teil seines Erfolgs, aber es waren nicht nur die Shows. Es war schon wesentlich mehr dahinter. Und natürlich ist der kommerzielle Erfolg ein Indikator für die künstlerische Bedeutung, wenn auch sicher nicht das einzige Kriterium, Jackson hat Generation geprägt, sein Tanzstil, viele haben doch früher mal den Moonwalk geübt oder auch seine Musik hat viele andere Künstler beeinflusst...das bleibt, wenn du heute auf die Straße gehst und die Leute nach nem Titel von MJ fragst, dann bekommst du wahrscheinlich in der Großzahl der Fälle ne Antwort, bei Bowie sieht das sicher anders aus...er ist viel weniger prägend als MJ. Ich halte z. B. Townes van Zandt für nen großartigen Musiker und noch größeren Songwriter, der einige wirklich großartige Stücke "If I needed you", "Flyin Shoes" (davon gibt es übrigens n ziemlich gutes Cover von Lyle Lovett) etc. geschrieben hat...aber den kennt keine Sau und seine künstlerische Bedeutung würde ich niemals über einen MJ oder auch David Bowie stellen...das sind einfach andere Welten.

CC
 

MadFerIt

Apeman
Beiträge
17.352
Punkte
113
naja, soviel hat er auch nicht selber geschrieben.

off the wall 2,5/10
thriller 4/9

seine wohl als am besten angesehenen alben. 6,5 stücke von 19 stammen aus seiner feder.
 

Giftpilz

Nachwuchsspieler
Beiträge
10.706
Punkte
0
Du hast mich etwas missverstanden. Mir geht es nicht um eine Gleichstellung, sondern um das Missverhältnis, dass man entweder 100% fährt wie bei Jackson heute (was ich noch nachvollziehen kann, weil er nunmal neben Sinatra, Elvis und den Beatles der wohl bedeutendste Musiker des 20. Jahrhunderts war, und den beiden erstgenannten hat er natürlich voraus, dass er auch selbst komponiert hat) oder nur eine Randnotiz bringt. Britney habe ich als Extrembeispiel gebracht, weil die Report/Boulevard-Magazine viel über sie bringen würden (das Interesse an ihrem Privatleben ist einzig auf ihre Popularität zurückzuführen, die sie als Künstlerin ursprünglich gewann - ein reines It-Girl ist sie ja nicht), während deutlich bedeutenderen Künstlern wie David Bowie niemals so viel Zeit gewidmet würde. Und den will ich jetzt nicht mit Jackson gleichstellen, denn da gewinnt er kein Land (alleine schon, weil er viel weniger Mainstream war), aber doch geschichtlich um einiges bedeutender als Spears, denn er hat Trends mitbegründet.
 

CocaCoala

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.198
Punkte
38
naja, soviel hat er auch nicht selber geschrieben.

off the wall 2,5/10
thriller 4/9

seine wohl als am besten angesehenen alben. 6,5 stücke von 19 stammen aus seiner feder.

Bad und Dangerous toppten zwar nicht Thriller aber immerhin Off The Wall, aber dort hat er wesentlich mehr selbst geschrieben und auch top Verkaufszahlen erreicht, weiterhin hat er den Großteil seiner größten Hits, darunter auch Billy Jean, seine erfolgreichste Single, und Beat it selbst geschrieben. Beide übrigens auf Thriller und beide waren No. 1 Hits. Die nackten Zahlen sagen da also imo eher wenig aus....

CC
 

Cymru

Nachwuchsspieler
Beiträge
308
Punkte
0
wie, letzter echter weltstar? wann hat er denn das letzte mal mit dem auf sich aufmerksam gemacht, womit er berühmt wurde? der typ war am ende nur eine lebende gespensterbahnfigur, die einzig und allein durch seine extravaganzen und skandälchen in den schlagzeilen der boulevardmedien vertreten war. es ging um seine nase, seine haut, seine kinder. eine wandelnde freakshow, nix anderes.

sicher, man wünscht niemandem, dass er mit 50 abtreten muss. und michael jackson war irgendwo teil des inventars eines jeden lebens, das mit der westlichen medienwelt großgeworden ist. es war schon komisch zu lesen und zu realisieren, dass er tot ist. aber das getue geht mir schon ein bisschen auf den sack. zumal ich einfach nicht verstehe, dass michael jackson bis vorgestern wacko jacko, der freak mit den seltsamen eigenarten, der früher mal musik machte, war und zwei tage später, nachdem es ihn dahingerafft hat, ist er plötzlich wieder der king of pop, der von uns ging.


Michael Jackson und seine Lieder kennt jeder (auch Chinesen, Russen oder Inder) wie die von Elvis oder den Beatles und Elvis war am Ende auch ein Freak und um zwei Beispiele aus dem Sport zu bringen Muhammad Ali oder Pele üben ihren Sport auch Jahrzehnte nicht mehr aus und sind immer noch Ikonen und jeder kennt sie. Man sollte auch die musikalische Leistung von seinem sonstigen Leben trennen, als Musiker ist er eine Ikone das sollte jeder anerkennen, war auch nie Fan aber man muss die Dinge richtig einordnen.
Die Vergleiche hier sind zum Teil echt albern, ihn mit Britney Spears zu vergleichen ist als ob man Ali mit Axel Schulz vergleicht, Pele mit Jürgen Klinsmann oder JFK oder Mandela mit Gerhard Schröder oder Helmut Kohl! :belehr:
 

Giftpilz

Nachwuchsspieler
Beiträge
10.706
Punkte
0
Niemand hat diese Vergleiche gezogen. Man sollte Postings lesen und vielleicht auch mal nachdenken, was da eigentlich gesagt wurde, bevor man etwas als albern bezeichnet. :skepsis:
 
Beiträge
10.247
Punkte
83
ich hatte in meiner billardkneipe die "dangerous"-cd in der wurlitzer drin - über mehrere jahre. es verging kaum ein tag, an dem die nicht gespielt wurde. diese scheibe war zwar nicht sein allergrößter erfolg, aber für meine begriffe rein künstlerisch-musikalisch der höhepunkt seines schaffens. was danach kam, mit allen skandalen und verfahren waren mindestens 15 jahre steiler abstieg. ein weg von ganz oben bis zum gestrigen tag als endpunkt.

falco sagte einmal von sich: "mich werden`s erst wieder ganz lieb hab`n, wann ich ganz tot bin"... gleiches trifft jetzt auf michael jackson zu. selbst von einer sinnkrise in die nächste gerutscht, womöglich umgeben von blutsaugern, die sich an seinem vermögen "beteiligt" haben, über all die jahre von den medialen meinungsmachern ausgebremst und fast totgeschwiegen, wird er jetzt womöglich wieder zu der ikone des pop erhoben, die er schon einmal war. nahtlos angeknüpft an den faden, den er vor mehr als 15 jahren verlor...
 

HeroPodkolzin

Nur echt mit Kartoffel
Beiträge
3.338
Punkte
113
Was seinen nachträglichen Ruhm angeht, kann Jackson doch eigentlich froh sein, dass er schon gestorben ist. In den letzten Jahren gab's nur Skandale und ich glaube kaum, dass er die geplante Riesentournee hingekriegt hätte. Wie populär wäre Kurt Cobain, wenn er noch leben würde? Gäbe es dann auch überall T-Shirts mit ihm? Jetzt endet Jackson halt wie Elvis und nicht wie Johnny Cash, sein unerwarteter Tod (für den es sich bald genügend Verschwörungstheorien gibt) wird ihn zu einer noch größeren Legende machen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Malte

Bankspieler
Beiträge
4.374
Punkte
113
Was seinen nachträglichen Ruhm angeht, kann Jackson doch eigentlich froh sein, dass er schon gestorben ist.

Der Mann ist tot, da hat er also herzlich wenig von. Wenn du annimmst, er sitzt jetzt neben Elvis auf einer Wolke (Schlagseite Elvis selbstverständlich) und schaut sich den Trubel hier unten lustig an, dann würde deine Aussage noch ein wenig Sinn ergeben.

Die Wahrscheinlichkeit ist aber zumindest nicht gering, dass er nur dieses eine Leben hatte und jetzt für alle Zeit im großen Nichts verschwunden ist und sich seiner selbst längst nicht mehr bewusst ist (und über nichts mehr froh sein kann).
 

HeroPodkolzin

Nur echt mit Kartoffel
Beiträge
3.338
Punkte
113
Der Mann ist tot, da hat er also herzlich wenig von. Wenn du annimmst, er sitzt jetzt neben Elvis auf einer Wolke (Schlagseite Elvis selbstverständlich) und schaut sich den Trubel hier unten lustig an, dann würde deine Aussage noch ein wenig Sinn ergeben.

Die Wahrscheinlichkeit ist aber zumindest nicht gering, dass er nur dieses eine Leben hatte und jetzt für alle Zeit im großen Nichts verschwunden ist und sich seiner selbst längst nicht mehr bewusst ist (und über nichts mehr froh sein kann).

Ich kenne ihn nicht so gut, aber vielleicht hatte er ja zu Lebzeiten eher geplant, als King of Pop und einer der größten Musiker in die Geschichte einzugehen, als skandalbehaftet, verschuldet mit unansehlichem Gesicht mit 70 zu sterben. Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende - insofern würde er sich auf seiner Wolke vielleicht freuen (ob Elvis neben ihm sitzt, ist eine andere Frage).
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.418
Punkte
113
hier ein für meine begriffe zurecht kritischer artikel über die fernsehberichterstattung über jacksons tod von spiegel online.
 
Beiträge
10.247
Punkte
83
Ich kenne ihn nicht so gut, aber vielleicht hatte er ja zu Lebzeiten eher geplant, als King of Pop und einer der größten Musiker in die Geschichte einzugehen, als skandalbehaftet, verschuldet mit unansehlichem Gesicht mit 70 zu sterben. Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende - insofern würde er sich auf seiner Wolke vielleicht freuen (ob Elvis neben ihm sitzt, ist eine andere Frage).

naja, wenn es denn ein "jenseits" gäbe, wie es religionen glauben machen wollen, könnte ich mir schon vorstellen, dass er mit seinem ex-schwiegervater einiges zu bereden hätte. zum beispiel, wie man aus einem "tief" wieder heraus kommt.

abgesehen von den gerichtlichen verfahren, haben doch beide ein ähnliches schicksal. genialität und wahnsinn liegen nun einmal dicht beeinander. kommt dann auch noch eine ganze hausapotheke dazu, verwischen die grenzen schnell.
 

HeroPodkolzin

Nur echt mit Kartoffel
Beiträge
3.338
Punkte
113
hier ein für meine begriffe zurecht kritischer artikel über die fernsehberichterstattung über jacksons tod von spiegel online.

Fängt aber mit "Es war das größte TV-Trauer-Event seit dem Unfall von Lady Di", anscheinend waren sie am 11. September 2001 im Urlaub.
Aber sonst kann man dem Artikel zustimmen, jeder musste seinen Senf dazu abgeben und meistens war es das Gleiche.
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.418
Punkte
113
Fängt aber mit "Es war das größte TV-Trauer-Event seit dem Unfall von Lady Di", anscheinend waren sie am 11. September 2001 im Urlaub.


naja, also der 11. september ist nun wirklich etwas anderes, da war es völlig berechtigt das kein sender etwas anderes gezeigt hat, der tag hat die welt verändert, vorallem die westliche welt, in der wir leben, und er hat 3000 menschen das leben gekostet.

bei lady di und jackson geht es um jeweils eine, weltbekannte person.
 

HeroPodkolzin

Nur echt mit Kartoffel
Beiträge
3.338
Punkte
113
naja, also der 11. september ist nun wirklich etwas anderes, da war es völlig berechtigt das kein sender etwas anderes gezeigt hat, der tag hat die welt verändert, vorallem die westliche welt, in der wir leben, und er hat 3000 menschen das leben gekostet.

bei lady di und jackson geht es um jeweils eine, weltbekannte person.

Aber trotzdem war der 11. September ja wohl das größte TV-Trauer-Event aller Zeiten.
Natürlich war's berechtigt, dass jeder Sender das gebracht hat, wobei ich aber sagen muss, dass die Brennpunkte der folgenden 2 Wochen mir ziemlich überflüssig vorkamen. Aber gut, das ist ein anderes Thema.
 

nitro77

Nachwuchsspieler
Beiträge
508
Punkte
0
Ort
L.E.
Musiker und andere Künstler sterben immer früher, Murphys Gesetz ...


Sollte mir zu Denken geben, mir doch ein anderes Hobby zu suchen. :D


Aber nee, ich bleib der Musikszene treu. :wavey:

Micheal Jackson war ei toller Musiker, ruhe in Frieden.
 
Beiträge
10.247
Punkte
83
viele musiker sterben etwa mit 27. da hat es jacko ja noch weit gebracht.

janis joplin 27
jimmy hendrix 27
curt cobain 27
jim morrison 27
pamela courson (morrisons freundin, starb 3 jahre später) 27
brian jones 27

etwa in diesem alter (ca. 1985) war auch er auf dem höhepunkt, aber es fing an mit jacko auch bergab zu gehen.

einen erklärungsversuch für dieses phänomen gibts hier: http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=2130&magID=79&MenuID=130.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.983
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Er war schon ein großer, popmusikalisch bedeutsamer Künstler.

Konnte mich heute immerhin zu diesem Statement durchringen, nachdem ich mich mit einem jüngeren Kollegen über seinen Stellenwert innerhalb der Musikgeschichte ausgetauscht hatte und er mich zurecht daran erinnerte, dass all die Boybands, Timberlakes etc. ohne Michael Jackson wohl nicht möglich gewesen wären.
Somit wäre er z.B. nicht nur erfolgreicher (Thriller = Killerargument), sondern auch einflussreicher als bspw. Oasis.

So musikalisch gesehen hatte er - meiner Ansicht nach - nicht besonders viel drauf. Gut. Er konnte tanzen, hat auch was mit Musik zu tun. Er hatte ein paar kompositorische Ideen beigesteuert, die von Quincy Jones veredelt wurden.

Mir gefiel mancher Song von ihm - definitiv in der Wertschätzung: Gut gemacht. :thumb:

Das hier finde ich heute noch prima von der Musik her:

Michael Jackson - Black or White

Das Video ist komplett "over the top", wird aber dadurch suspekt, dass Macauley Caulkin darin auftritt. War da nichtmal was?
Als Person fand ich ihn nämlich unerträglich - so aus Fernsicht und dem, was man so las und hörte.

Weil mir die Mucke nicht gut genug gefällt (Prince war/ist der Bessere) plus fragwürdige Person (warum auch immer) geht mir sein Ableben relativ am Arsch vorbei.

Und nur, weil ich inzwischen darauf aufmerksam gemacht wurde, dass er doch anscheinend musikhistorisch sehr bedeutsam war, gibt es diesen Nachruf.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben