um auch nochmal persönlich was zu nadal zu schreiben: das erste match, welches ich von ihm sah war australian open 2004 gegen hewitt. ich kann mich noch daran erinnern, da ich an dem tag krank zuhause war und nicht in die schule konnte. der kommentator erwähnte zudem, dass nadal bereits in der saison zuvor die french open sieger moya und costa besiegt hatte, als 16-jähriger. aha interessant, nicht schlecht, aus dem könnte mal was werden.
habe ihn dann allerdings etwas aus den augen verloren, da er 2004 verletzt war und in der sand-saison nicht spielte. der raketenstart war dann verschoben auf ein jahr später. ähnlich wie bei alcaraz kam er ja quasi sofort unmittelbar in die top20, top10 und top5. und ab dem zeitpunkt war er dann auch immer da bzw. räumte auch direkt das erste mal die french open ab.
ich würde mich jetzt nicht direkt als fan bezeichnen, hatte aber immer starke sympathien. für mich kam er gerade recht als herausforderer von federer. die überlegenheit des schweizers war mir einfach zu groß, vor allem weil man bei einigen anderen top-spielern das gefühl hatte, die matches sind schon vor dem ersten ballwechsel entschieden. nadal war da aus anderem holz geschnitzt, das war sofort klar und allerspätestens, als er dann das wohnzimmer in wimbledon stürmte, als eigentlich absoluter anti-rasen-spieler.
gleichzeitig war mitte der 2000er guillermo coria mein lieblingsspieler. für ihn war nadal natürlich eine große bedrohung. daher habe ich den aufstieg 2005 in der sandsaison auch etwas misstrauisch betrachtet. das legendäre rom-finale habe ich mir damals auf DVD besorgt (es war nicht so einfach wie heute, tennis zu schauen) und den fünften satz bestimmt 10mal gesehen, gefühlslage irgendwo zwischen staunen und ohnmacht. ja, das hätte eine großartige rivalität werden können, leider konnte coria diese bekanntlich nicht erfüllen.
ebenfalls bemerkenswert finde ich, dass nadal heute zwei australian open und vier US open titel hat. das hätte man damals nie für möglich gehalten. der junge nadal gewann zwar bereits 2005 in kanada (eben in dem match gegen agassi) und madrid masters-turniere auf hardcourt, profitierte dabei allerdings von der abwesenheit federers und allgemein eher einfachen draws. gleichzeitig hatte er immer wieder probleme gegen leute wie blake, davydenko oder youzhny, da wurde er teilweise vom platz geschossen. aber auch hier konnte er sich jahr für jahr signifikant steigern und biss sich einfach in seiner unnachahmlichen weise rein. höhepunkt für mich das unmenschliche finale 2009 bei den australian open und dann der karriere-slam ein jahr später in new york.
was für eine karriere, man kann nur den hut ziehen.