Rassismus-Skandal um Clippers-Besitzer Donald Sterling?


mystic

Bankspieler
Beiträge
10.102
Punkte
113
Belassen wir es dabei, dass wir einfach voneinander glauben, dass der jeweils andere etwas nicht versteht.

Klar, können wir gern machen ... Allerdings wurde Shinn auch gezwungen, zu verkaufen. Dass dies auf einer anderen Basis passierte, ändert nichts daran. Wenn man also argumentieren möchte, dass ein erzwungener Verkauf durch Sterling dann irgendwie einen Präzedenzfall für irgendetwas anderes als "im Falle von Diskriminierung" schaffen würde, dann sollte man eben den Fall Shinn auch logisch konsistent in die Argumentation einbinden können. Versuche Dich doch einfach mal daran, ich bin überzeugt davon, dass Dir das dann klar wird, worin die Problemtik der Argumentation liegt (obwohl, dass Beispiel der Straßenüberquerung hat auch nicht dazu geführt, dass Dir das Prinzip des logischen Fehlschlusses klargeworden ist ...) ... na ja ...

Edit:

Im Übrigen:

http://espn.go.com/los-angeles/nba/...-angeles-clippers-owner-receives-life-ban-nba

NBA commissioner Adam Silver announced the discipline Tuesday, saying that Sterling has been fined $2.5 million and that the league will attempt to force a sale of the Clippers.

Silver ist selbst Jurist und kennt das Vertragswerk der NBA mit Sicherheit. Der wird hier nicht von "to force a sale" sprechen, wenn es nicht möglich wäre.

Man sollte dazu aber auch mal erwähnen, dass Sterling da extrem hohe Summen als Angebote erwarten kann. Wenn er die Clippers für $1 Mrd. verkaufen "muss", ist das natürlich schon eine extrem verwerfliche "Zwangsenteignung". :crazy:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Giftpilz

Nachwuchsspieler
Beiträge
10.706
Punkte
0
Klar, können wir gern machen ... Allerdings wurde Shinn auch gezwungen, zu verkaufen. Dass dies auf einer anderen Basis passierte, ändert nichts daran. Wenn man also argumentieren möchte, dass ein erzwungener Verkauf durch Sterling dann irgendwie einen Präzedenzfall für irgendetwas anderes als "im Falle von Diskriminierung" schaffen würde, dann sollte man eben den Fall Shinn auch logisch konsistent in die Argumentation einbinden können. Versuche Dich doch einfach mal daran, ich bin überzeugt davon, dass Dir das dann klar wird, worin die Problemtik der Argumentation liegt (obwohl, dass Beispiel der Straßenüberquerung hat auch nicht dazu geführt, dass Dir das Prinzip des logischen Fehlschlusses klargeworden ist ...) ... na ja ...

Nein, das Problem ist eher, dass du dich so sehr an der Bezeichnung "slippery slope" aufhängst und darüber nicht siehst, womit andere argumentieren. Es gibt Verträge, und wenn gegen eine in ihnen aufgeführte Regel verstoßen wird, gibt es selbstverständlich eine rechtliche Grundlage für Maßnahmen. Siehe Shinn. Dass der so zum Verkauf gezwungen wurde, ist somit gerechtfertigt gewesen. Punkt.

Jetzt haben wir Sterling und Handlungen, die zumindest nicht eindeutig in den Verträgen bezüglich Eigentümern geregelt zu sein scheinen. Dennoch hat sich Silver jetzt dazu entschlossen, notfalls den Zwangsverkauf voranzutreiben. Ob gerechtfertigt, also mit rechtlicher Grundlage, werden wir hoffentlich in den nächsten Tagen eindeutig erfahren. Wenn nicht: Dann ist klar, dass es neben dem Vertrag noch weitere Handlungsfähigkeiten gibt, und an der Stelle sind wir eben uneinig, was das "Öffnen der Büchse der Pandora" bedeutet. Ich habe NICHT gesagt, dass zwangsläufig auch andere Taten geahndet würden. Es geht aber darum, dass niemand dann noch wissen kann, unter welchen Bedingungen er vielleicht in eine vergleichbare Situation wie Sterling kommen könnte. Letztlich geht es der NBA darum, weiter Geschäfte betreiben zu können und ihren Ruf zu wahren, und wenn dazu gehörige Regeln so schwammig sind wie "has been prejudicial to or against the best interests of the Association or the game of basketball" oder " shall have made or caused to be made any statement having, or that was designed to have, an effect prejudicial or detrimental to the best interests of basketball or of the Association or of a Member, or (ii) shall have been guilty of conduct that does not conform to standards of morality or fair play", dann KÖNNTE darunter eben auch so einiges andere als nur Rassismus fallen. So sollte Recht eigentlich nicht gehandhabt werden, denn es führt zu Willkür. Ob du dann Sterling für andere Fälle dann noch als Präzedenzfall siehst oder nicht, ist egal. Das ist nur Semantik. Entscheidender ist: Mit einem jetzigen Zwangsverkauf würde gezeigt, dass die Möglichkeit auch abseits von finanziellen Verfehlungen zumindest besteht, und darum ging es mir die ganze Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Joe Berry

Kosmopolitische NBA-Koryphäe
Beiträge
14.327
Punkte
113
Gut das Silver Commish ist, ob Stern genauso reagiert hätte bezweifle ich mal. Jetzt dürften auch die anderen Owner schnell abstimmen um Sterling aus der NBA zu entfernen, dagegen zu stimmen kann sich eigentlich niemand leisten. Das laut WoJo ausgerechnet Magic und seine Investoren momentan wohl Frontrunner für die Übernahme der Ownership sind ist natürlich die Ironie der Geschichte.
 

Jackson

Nachwuchsspieler
Beiträge
293
Punkte
0
Ok, jetzt weiß ich angeblich nicht, was Diskriminierung bedeutet ... unglaublich. Kommst Du Dir nicht langsam selbst etwas blöd vor?
Diskriminierung ist die systematische Benachteiligung von Individuen aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe.

Sterling möchte nicht, daß seine Freundin sich mit Schwarzen trifft. Wen diskriminiert er denn deiner Meinung nach damit?

Wenn mich eine Asiatin in der Disko anbaggert und ich sage, ich will nur mit Weißen, dann ist das Rassismus, keine Diskriminierung. Unterschied verstanden?

Es wäre Diskriminierung, wenn er seinen schwarzen Clippers-Spielern untersagen würde, sich mit seiner Freundin zu treffen.

Natürlich ist es möglich, straffrei Verträge zu kündigen, auch einseitig. Warum sollte eine Vertragskündigung nicht straffrei sein können? Und natürlich kann man auf Verträge auf Basis von Diskriminierung kündigen. Was glaubst Du denn, auf welcher Basis die Sponsoren der Clippers die Verträge da gekündigt haben? Tiger Woods wurden Verträge gekündigt, weil er seine Frau betrogen hat. Es gibt etliche Beispiele dafür, dass Vertragspartnern wegen "schlechten Benehmens" Verträge gekündigt wurden. Also bitte ...
Das geht, weil das in Sponsoringverträgen so drin steht. Imageschädigung und so.

Offensichtlich steht das aber nicht in den Franchise-Veträgen der NBA. DARUM GEHT ES!

Ich kann auch niemandem wegen Rassismus die Wohnung, oder die Arbeitsstelle kündigen, oder den Telefonvertrag. (Spezielle Fälle wie rass. Beleidigung des Vermieters/Chefs/... mal außen vor)

Und dass Du nicht verstehst, was rassistisch motivierte Diskriminierung bedeutet, und dass das von niemanden geduldet werden muss, ist dann noch ein eigenes Kapitel.
S.O.
Diskriminierung ist verboten, Rassismus nicht. (Jedenfalls in den USA).
 

Jackson

Nachwuchsspieler
Beiträge
293
Punkte
0
Man sollte dazu aber auch mal erwähnen, dass Sterling da extrem hohe Summen als Angebote erwarten kann. Wenn er die Clippers für $1 Mrd. verkaufen "muss", ist das natürlich schon eine extrem verwerfliche "Zwangsenteignung". :crazy:
1. Bleibt es trotzdem Zwangsenteignung. Ein NBA-Team ist etwas (quasi) einmaliges. Und Geld hat er genug. Was bringt ihm also 1 Mrd. mehr?

2. Wird er ob der besonderen Umstände wohl weniger Geld bekommen, als wenn er aus freien Stücken verhandeln könnte.
 

mystic

Bankspieler
Beiträge
10.102
Punkte
113
Dann ist klar, dass es neben dem Vertrag noch weitere Handlungsfähigkeiten gibt, und an der Stelle sind wir eben uneinig, was das "Öffnen der Büchse der Pandora" bedeutet. Ich habe NICHT gesagt, dass zwangsläufig auch andere Taten geahndet würden.

Wenn dem so ist, dann gibt es eben auch kein "Öffnen der Büchse der Pandora". ;) Verstehe slippery slope, und Du verstehst den Punkt. Und natürlich "hänge" ich mich an dem Punkt auf, wenn das der Fehler in Cubans Argumentation ist!

Es geht aber darum, dass niemand dann noch wissen kann, unter welchen Bedingungen er vielleicht in eine vergleichbare Situation wie Sterling kommen könnte.

Was ist denn "vergleichbar"? Das einzige, was hier als "vergleichbar" gelten kann, ist Diskriminierung. Punkt, da gibt es auch nichts weiter anderes, denn das ist die Basis der Entscheidungen.

Letztlich geht es der NBA darum, weiter Geschäfte betreiben zu können und ihren Ruf zu wahren, und wenn dazu gehörige Regeln so schwammig sind wie "has been prejudicial to or against the best interests of the Association or the game of basketball" oder " shall have made or caused to be made any statement having, or that was designed to have, an effect prejudicial or detrimental to the best interests of basketball or of the Association or of a Member, or (ii) shall have been guilty of conduct that does not conform to standards of morality or fair play", dann KÖNNTE darunter eben auch so einiges andere als nur Rassismus fallen.

Ja, könnte, natürlich. Das gilt aber überall und galt schon immer!

Mit einem jetzigen Zwangsverkauf würde gezeigt, dass die Möglichkeit auch abseits von finanziellen Verfehlungen zumindest besteht, und darum ging es mir die ganze Zeit.

Ob das jetzt passiert oder früher oder später ändert doch nichts daran, dass per se eine Möglichkeit besteht! Und jeder, der dort Besitzer wird, sollte das wissen. Und selbstverständlich will die NBA ihr Produkt schützen. Das dürfen sie nun mal auch, und selbstverständlich ist es auch im Interesse der aktuellen wie auch möglichen zukünftigen Besitzer, dass Silver&Co. das auch tun. Das ist deren Job!
 

Short-E

Mitarbeiter / Redakteur basketball.de
Beiträge
1.162
Punkte
38
Ort
Duisburg
Gut das Silver Commish ist, ob Stern genauso reagiert hätte bezweifle ich mal.

Das hätte er zu 100%. Wenn du das wirklich von Stern denkst, dann hast du ein völlig falsches Bild davon, was er für ein Mensch ist und wie er diese Liga geführt hat. Es ist völlig außer Frage, dass Stern so reagiert hätte, ja so hätte reagieren müssen.
 

mystic

Bankspieler
Beiträge
10.102
Punkte
113
Sterling möchte nicht, daß seine Freundin sich mit Schwarzen trifft. Wen diskriminiert er denn deiner Meinung nach damit?

Nein, er möchte nicht, dass er sie zu "seinen Spielen" mitbringt! Und wen könnte er jetzt damit diskriminieren? Dass Du so eine dumme Frage stellst, ist schon bezeichnend.

Im Übrigen fällt die Herabwürdigung einer Gruppe auch schon unter Diskriminierung, aber nun gut ...

Und der Rest ist einfach zu abstrus. Beruhig Dich einfach mal, trink ein Glas kaltes Wasser und dann versuche es noch mal ... (hoffe, dass das hilft, alles andere wäre irgendwie mitunter pathologisch, was ich nicht hoffe).

Offensichtlich steht das aber nicht in den Franchise-Veträgen der NBA. DARUM GEHT ES!

Ups, dann sag aber der Silver, immerhin Jurist und einer, der die Vertragswerke wirklich kennt, dass sie doch darauf hinarbeiten, dass Sterling verkaufen muss. Aber nun gut, Jackson weiß das natürlich besser ...

Ich kann auch niemandem wegen Rassismus die Wohnung, oder die Arbeitsstelle kündigen, oder den Telefonvertrag. (Spezielle Fälle wie rass. Beleidigung des Vermieters/Chefs/... mal außen vor)

Natürlich kann jemand wegen rassistischen Äußerungen der Job gekündigt werden.

Einfach mal ein Beispiel: http://fachanwaeltinnen.de/minfo/Kuendigung_bei_Volksverhetzung.pdf

Wirklich, Du hast einfach ein sehr verquere Vorstellung, was rechtlich möglich oder nicht ist. :crazy:

Diskriminierung ist verboten, Rassismus nicht. (Jedenfalls in den USA).

In den USA sind auch rassistisch motivierte Straftaten verboten. Diskriminierung kann eben solch eine rassistisch motivierte Straftat sein. Was Du wahrscheinlich meinst, ist "hate speech", die in den USA erlaubt ist. Aber darum geht es gar nicht.

Und letztendlich ist es völlig egal, ob es "in den USA verboten" ist. Jede Privatperson kann selbst entscheiden, ob sie mit jemanden ein Geschäftsverhältnis eingeht. Wenn die Äußerungen eines Geschäftspartners geschäftsschädigend sind, kann auch in den USA ein Vertrag einseitig gekündigt werden (siehe die Kündigung der Sponsorenverträge der Clippers als Reaktion auf Sterlings Aussagen).
 

mystic

Bankspieler
Beiträge
10.102
Punkte
113
1. Bleibt es trotzdem Zwangsenteignung.

Nein! Ist es nicht!

Wird er ob der besonderen Umstände wohl weniger Geld bekommen, als wenn er aus freien Stücken verhandeln könnte.

Oh je, ein möglicher finanzieller Verlust, weil er sich selbst "blöd verhält", unglaublich. Zumal Du nicht weißt, ob das überhaupt stimmt. Der Preis wird durch Angebot und Nachfrage diktiert. Da die Nachfrage hierbei deutlich größer als das Angebot ist (wenn man den Berichten zum Interesse an einer Franchise glauben schenkt), dürfte der Einfluss wohl eher marginal bis nicht vorhanden sein. Eher wird ihm ein finanzieller Verlust dadurch entstehen, dass die Wertzuwachs der NBA unter Umständen weiterhin überdurchschnittliche Renditen verspricht.
 

Giftpilz

Nachwuchsspieler
Beiträge
10.706
Punkte
0
Ja, könnte, natürlich. Das gilt aber überall und galt schon immer!
Ist das so? Da steht "Player". War es vor dem heutigen Tag denn so offensichtlich, dass es auch für Teameigentümer gilt? Bezüglich finanzieller Verfehlungen war es klar. Bezüglich anderer Taten, die möglicherweise den Interessen der NBA schaden, wäre ich mir da nicht so sicher. Das kommt erst jetzt durch, und meinetwegen brauchen wir es nicht Büchse der Pandora, slippery slope oder Präzedenzfall nennen. Für mich ist es rechtliche Unsicherheit/Schwammigkeit, weil keiner mehr wissen kann, an welchem Punkt ihm möglicherweise durch die Ligaführung Folgen drohen.

Vergleiche das mal nicht mit der Möglichkeit, beim Überqueren einer Straße möglicherweise angefahren zu werden, sondern mit dem deutschen Strafrechtsparagraphen § 166 StGB. Weißt du da, wie weit du beim Kritisieren von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen gehen darfst und ab wann dir vielleicht doch Folgen drohen (jetzt auf die Gefahr hin, strafrechtliche und zivilrechtliche Folgen bei diesem Vergleich zu vermischen)? Da kannst du doch bisher auch nur darauf vertrauen, dass "Beleidigte" sich dickhäutig genug zeigen, dich eben niemand anzeigt, Staatsanwaltschaften bzw. bei einer Anzeige Gerichte deinen Fall hoffentlich so einschätzen, dass dadurch der "öffentliche Friede" nicht strafrechtlich relevant gestört wird, oder das Ganze noch mit Meinungsfreiheit zu rechtfertigen ist.
Gleich ist hier, dass es ein sehr schwammiges Feld ist, das eigentlich rechtlich eindeutiger geregelt gehört, und daran störe ich mich etwas beim Sterling-Beispiel. Ich habe dabei überhaupt nichts dagegen, wenn er die Clippers verkaufen muss - das hätte bestenfalls schon direkt in den 80ern wieder passieren sollen -, aber die mögliche Willkür halte ich für falsch, selbst wenn alle Eigentümer irgendwann mal die Verträge unterzeichnet haben.
Und dann das ganze auch noch bei einem Fall, der auf fragwürdige Weise an die Öffentlichkeit geriet. Deswegen hatte ich ja vorhin gesagt, dass es besser gewesen wäre, wenn Sterling direkt mit der 2006er-Chose geschasst worden wäre, als er vom Justizministerium angeklagt worden war. Angesichts der "NBA Cares"-Aktionen ist es doch lächerlich, dass man anscheinend damals das Ganze für ligafern hielt, aber die Sache jetzt für so relevant.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

mystic

Bankspieler
Beiträge
10.102
Punkte
113
Ist das so? Da steht "Player".

Ich beziehe mich damit nicht mal explizit auf das, was Du zitiertest, sondern sprach eher allgemein davon. Wenn Silver jetzt die Besitzer dazu bewegen kann, dass Sterling am Ende dazu gezwungen wird, zu verkaufen, dann passiert das auf Basis von etwas, was sowieso immer so passieren hätte können.

Und natürlich können private Unternehmen in einem gewissen Rahmen "willkürlich" Änderungen vornehmen. Solange sie damit nicht gegen existierende Gesetze verstossen, ist das eben auch erlaubt. Mitunter müssen sie bei Gesetzesänderungen auch Änderungen in den Vertragswerken vornehmen, weil bestimmte Abschnitte eben dann nicht mehr gesetzeskonform sind. Die Gefahr für solche Änderungen besteht immer, daher taugt das nicht als Argument.

Für mich ist es rechtliche Unsicherheit/Schwammigkeit, weil keiner mehr wissen kann, an welchem Punkt ihm möglicherweise durch die Ligaführung Folgen drohen.

Ich verstehe, dass Du das so siehst und Cuban argumentiert ja im Wesentlichen genauso. Das Problem ist allerdings, dass eben die Schlussfolgerung logisch sein muss. Warum sie das nicht ist, besagt "slippery slope". Und wenn immer Du behauptest, dass diese "Unsicherheit/Schwammigkeit" ein Problem für potentielle Besitzer oder aktuelle Besitzer wäre, werde ich herausstellen, dass geschäftsschädigendes Verhalten (inklusive Rassismus) eben auch potentielle Besitzer abschrecken kann, genauso wie es den aktuellen Besitzern Teil ihrer Investition kosten mag. An dem Punkt können wir uns dann tagelang im Kreis drehen ...

Da kannst du doch bisher auch nur darauf vertrauen, dass "Beleidigte" sich dickhäutig genug zeigen, dich eben niemand anzeigt, Staatsanwaltschaften bzw. bei einer Anzeige Gerichte deinen Fall hoffentlich für nichtig halten oder das ganze noch mit Meinungsfreiheit zu rechtfertigen ist.

Und einfach niemanden derart beleidigen? Es ist schon ziemlich klar, was unter einer Beleidigung zu verstehen ist. Zudem schützt ja "Unwissenheit" auch nicht vor Strafe, allenfalls mag es mitunter mildernd wirken.

Gleich ist hier aber, dass es ein sehr schwammiges Feld ist, das eigentlich rechtlich eindeutiger geregelt gehört

Warum? Eine Privatperson kann das mit einer anderen so regeln, wie sie das möchte (immer im Rahmen der aktuellen Gesetzeslage), daher verstehe ich nicht, warum das "rechtlich eindeutiger geregelt gehört". Es sollte doch selbstverständlich sein, dass geschäftsschädigendes Verhalten eben Konsequenzen nach sich ziehen kann. Es kann doch niemand so naiv sein, zu glauben, dass er einfach alles machen/sagen darf, ohne dann geschäftliche Konsequenzen spüren zu müssen. Oder anders: Glaubst Du nicht, dass es im Gesamtinteresse der NBA ist, gegen geschäftsschädigendes Verhalten durch einen Besitzer vorzugehen? Und in dem Fall sind die Konsequenzen doch schon auf dem Tisch, in dem Sponsoren Verträge kündigten. Das bedeutet insgesamt finanzielle Einbußen.

, und daran störe ich mich etwas beim Sterling-Beispiel. Ich habe dabei überhaupt nichts dagegen, wenn er die Clippers verkaufen muss - das hätte bestenfalls schon direkt in den 80ern wieder passieren sollen -, aber die mögliche Willkür halte ich für falsch.

Ich sehe das einfach nicht als Willkür. Das Argument der "Willkür" basiert hier auf einer aus meiner Sicht falschen Wahrnehmung der Motivation und auf einem logischen Fehlschluss. Sterling wird ja nicht willkürlich abgestraft, sondern auf Basis von Aussagen, die in ihrer Endkonsequenz gegen das geschäftliche Interesse der NBA sind. Hätte das früher passieren sollen? Wahrscheinlich, aber dass es jetzt passiert, macht so eine Entscheidung nicht willkürlich.
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.763
Punkte
113
Das ist aber nicht per se illegal. Darum geht es. Natürlich musst Du damit rechnen, dass solche privaten Mitschnitte auch in der Öffentlichkeit gegen Dich verwendet werden.

Was ist das denn für ein Blödsinn ? Das ist eine Straftat und sonst nichts. Ich wette wenn wir über Mail kontrollieren zur Terrorismusabwehr reden würden, gäbe es stattdessen einen Shitstorm was erdreiste sich Struuuunz. Geheimnis des Worts, gaaaanz wichtich, wichticher als Leben retten.

California

It is a crime in California to intercept or eavesdrop upon any confidential communication, including a telephone call or wire communication, without the consent of all parties. Cal. Penal Code §§ 631, 632. It is also a crime to disclose information obtained from eavesdropping. However, an individual can still be convicted without disclosing information. Two appellate courts have held that there is no disclosure or publication requirement for violation of the Privacy Act by recording confidential communications without consent. Coulter v. Bank of America, 28 Cal. App. 4th 923 (Cal. Ct. App. 1994). Marich v. MGM/UA Telecommunications, Inc., 113 Cal. App. 4th 415 (Cal. Ct. App. 2003).

Eavesdropping upon or recording a conversation, whether by telephone or face-to-face, when a person would reasonably expect their conversation to be confined to the parties present, carries the same penalty as intercepting telephone or wire communications. A California appellate court ruled that a network’s broadcast of a news report that used excerpts from secret recordings during two patient examinations violated the privacy rights of the physician, who had a reasonable expectation that his communications with his patients would be private and not recorded. Lieberman v. KCOP Television, Inc. 110 Cal. App. 4th 156 (Cal. Ct. App. 2003).

But, conversations that occur at any public gathering where one could expect to be overheard, including any legislative, judicial or executive proceeding open to the public, are not covered by the statute. For example, when a television network used a hidden camera to videotape a conversation that took place at a business lunch meeting on a crowded outdoor patio of a public restaurant, the conduct did not violate the Penal Code’s prohibition against eavesdropping because it was not a “confidential communication.” Wilkins v. NBC, Inc., 71 Cal. App. 4th 1066 (Cal. Ct. App. 1999).

However, an appellate court has ruled that using a hidden video camera in a private place does violate the statute. California v. Gibbons, 215 Cal. App. 3d 1204 (Cal. Ct. App. 1989). It is not a crime to take notes during a conversation or later summarize or disclose one’s recollection of a communication. People v. Wyrick, 77 Cal. App. 3d 903 (Cal. Ct. App. 1978).

A first offense of eavesdropping is punishable by a fine of up to $2,500 and imprisonment for no more than one year. Subsequent offenses carry a maximum fine of $10,000 and jail sentence of up to one year. Intercepting, recording, and disclosing information each carries a separate penalty.

Anyone injured by a violation of the laws against disclosure of telegraphic or telephonic messages can recover civil damages of $5,000 or three times actual damages, whichever is greater. Cal. Penal Code § 637.2(a). A civil action for invasion of privacy also may be brought against the person who committed the violation. Cal. Penal Code § 637.2.

Wenn die "Dame" geschickt war, hat sie ihren "Geliebten" verarscht indem sie ihn ausserhalb von Californien angerufen hat, in einem Staat in dem das legal ist. Ich finde dieses Falle stellen und gnadenlos das Ergebnis in die Öffentlichkeit bringen um einiges verwerflicher als kleinkarierten Rassismus ohne Gewalt durch einen alten Mann.

Wenn die "Dame" das nicht selbst aufgezeichnet und veröffentlicht hat, ist es in jedem Fall eine Straftat. Die Veröffentlichung könnte auch trotzdem eine Straftat sein, je nach den Umständen.
 

Jackson

Nachwuchsspieler
Beiträge
293
Punkte
0
Nein, er möchte nicht, dass er sie zu "seinen Spielen" mitbringt! Und wen könnte er jetzt damit diskriminieren? Dass Du so eine dumme Frage stellst, ist schon bezeichnend.
Dann hilf mir Dummerchen doch mal auf die Sprünge.

Wen diskriminiert er? Und wie?

Bemerke: er verbietet nicht Schwarzen den Zugang zu Clippers-Spielen.

Im Übrigen fällt die Herabwürdigung einer Gruppe auch schon unter Diskriminierung, aber nun gut ...
Nicht juristisch. Wenn du - und Wikipedia - das so definieren wollen, nun gut...

Und der Rest ist einfach zu abstrus. Beruhig Dich einfach mal, trink ein Glas kaltes Wasser und dann versuche es noch mal ... (hoffe, dass das hilft, alles andere wäre irgendwie mitunter pathologisch, was ich nicht hoffe).
Ad hominem, süss.


Ups, dann sag aber der Silver, immerhin Jurist und einer, der die Vertragswerke wirklich kennt, dass sie doch darauf hinarbeiten, dass Sterling verkaufen muss. Aber nun gut, Jackson weiß das natürlich besser ...
Jackson hat nie bestritten, daß, soweit es das Vertragswerk zulässt, Sterling natürlich ggf. rausgeschmissen werden kann.

Mystic hingegen behauptet, ein Vertrag ist im Prinzip gar nix wert und kann nach Lust und Liebe einseitig gekündigt werden.


Natürlich kann jemand wegen rassistischen Äußerungen der Job gekündigt werden.

Einfach mal ein Beispiel: http://fachanwaeltinnen.de/minfo/Kuendigung_bei_Volksverhetzung.pdf
Ja, das war schlecht von mir formuliert. Ich geb dir den mal.

In den USA sind auch rassistisch motivierte Straftaten verboten.
Im Gegensatz zu nicht rassistisch motivierten Straftaten........?

Hate Crime ist ein amplifier. Alles, was darunter fällt, ist auch ohne "race" schon strafbar.

Und letztendlich ist es völlig egal, ob es "in den USA verboten" ist. Jede Privatperson kann selbst entscheiden, ob sie mit jemanden ein Geschäftsverhältnis eingeht. Wenn die Äußerungen eines Geschäftspartners geschäftsschädigend sind, kann auch in den USA ein Vertrag einseitig gekündigt werden (siehe die Kündigung der Sponsorenverträge der Clippers als Reaktion auf Sterlings Aussagen).
Natürlich kann man Verträge kündigen wie man will. Ob das vor Gericht bestand hat, ob man im Ernstfall immense Schadensersatzzahlungen leisten muss, steht auf einem anderen Blatt.

Wenn die NBA vertragliche Mittel hat gegen Sterling vorzugehen, wäre natürlich alles klar.
 

mystic

Bankspieler
Beiträge
10.102
Punkte
113
Was ist das denn für ein Blödsinn ?

Kein Blödsinn, sondern die Wahrheit!

Das ist eine Straftat und sonst nichts.

Nein, ist es nicht. Wenn man Anspruch auf "civil damages" hat, dann bedeutet es nicht, dass eine Straftat begangen wurde.

Ich wette wenn wir über Mail kontrollieren zur Terrorismusabwehr reden würden, gäbe es stattdessen einen Shitstorm was erdreiste sich Struuuunz. Geheimnis des Worts, gaaaanz wichtich, wichticher als Leben retten.

Weil das von Dritten gemacht werden würde und nicht von einem Gesprächsteilnehmer? Also wirklich, der Unterschied ist so offensichtlich und wurde nun schon mehrfach herausgestellt, dass es witzig ist, dass Du das erneut anbringen möchtest.

Wenn die "Dame" geschickt war, hat sie ihren "Geliebten" verarscht indem sie ihn ausserhalb von Californien angerufen hat, in einem Staat in dem das legal ist.

Nein, das ändert nichts daran. Es ist auch in Kalifornien nicht illegal, aber Sterling könnte hier eher darauf hoffen, dass er mit einer Zivilklage durchkommt. Ansonsten kann natürlich auch jeder eigene Gespräche mitschneiden. Auch Videos aufnehmen, die sogar vor Gericht als Beweismittel zugelassen sind. Oder glaubst Du, dass die Persönlichkeitsrechte eines Einbrechers über den Rechten der Hausbesitzer stehen würden?
Wirklich, eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte ist in Kalifornien eher möglich, da hier eine Zustimmung von allen Gesprächsteilnehmer notwendig wäre, um nicht die Persönlichkeitsrechte zu verletzen. Das würde sich auch nicht ändern, wenn die Dame aus einem anderen Staat angerufen hätte (oder sich in einem anderen Bundesstaat befunden hätte, als sie angerufen wurde), denn Sterling wird sehr wahrscheinlich dann sowieso Klage in Kalifornien einreichen, und ein Antrag auf Verlegung der Jurisdiktion in einen anderen Bundesstaat kann wohl sehr wahrscheinlich abgelehnt.

Ich finde dieses Falle stellen und gnadenlos das Ergebnis in die Öffentlichkeit bringen um einiges verwerflicher als kleinkarierten Rassismus ohne Gewalt durch einen alten Mann.

Ok ... Ich finde diese Aussage :gitche:

Wenn die "Dame" das nicht selbst aufgezeichnet und veröffentlicht hat, ist es in jedem Fall eine Straftat. Die Veröffentlichung könnte auch trotzdem eine Straftat sein, je nach den Umständen.

Warum soll das eine Straftat darstellen?
 

PistolPete7

Bankspieler
Beiträge
7.628
Punkte
113
Starke Reaktion von der NBA. Ich hätte nicht gedacht, dass man so konsequent sein würde. Ein Verkauf der Clippers ist ebenfalls längst überfällig.
 

Giftpilz

Nachwuchsspieler
Beiträge
10.706
Punkte
0
Und einfach niemanden derart beleidigen? Es ist schon ziemlich klar, was unter einer Beleidigung zu verstehen ist. Zudem schützt ja "Unwissenheit" auch nicht vor Strafe, allenfalls mag es mitunter mildernd wirken.
Das ist ja gerade der Punkt: Beim § 166 StGB geht es vor allem darum, den öffentlichen Frieden zu bewahren. Der Schweregrad der Beleidigung ist nicht der vorrangige. So kann ich ohne Probleme "Thor ist ein A***loch" sagen, weil es den öffentlichen Frieden nicht stört. Bei anderen Religionen wäre es aber heikler, und da sind wir dann unter Umständen bei unwissentlichen Taten, die andere stören, während man keine Ahnung hatte, dass das überhaupt bei ihnen ein Tabu sein könnte.
Die NBA-Regeln empfinde ich nicht als ganz so extrem, aber eben auch schwammig genug, denn wer legt denn genau fest, ab wann die Interessen der NBA geschädigt werden und warum? Das heißt doch am Ende nur, dass man nur ganz auf der sicheren Seite ist, wenn man immer die Klappe hält, und ansonsten ist es Abwägung. Bei Sterling ist es gewissermaßen etwas absurd, denn als Rassist war er schon lange bekannt, aber man hat es jahrelang hingenommen. Zum Sturz brachte ihn jetzt erst eine private Unterhaltung wohl unter 4 Augen/Ohren, bei der man noch sehen wird, ob das Veröffentlichen nicht auch noch irgendwelche Folgen haben könnte. Und das wiederum auch nicht so sehr wegen des Rassismus an sich, sondern wegen des öffentlichen Aufbegehrens. Das halte ich natürlich für richtig, aber - ich wiederhole mich - es ist krude, dass die Liga jetzt derart heftig reagiert, während Sterling vorher ungeschoren mit allem durchkam und sein Team sogar mit dem Paul-Trade relevant gemacht wurde. Wie gesagt: Wo sind da genau welche Maßstäbe fürs Einschreiten durch die Liga?
 
Oben