Hätten Sie als Sportdirektor in Emden einen schlagkräftigeren Kader auf die Beine gestellt?
Auf jeden Fall. Die Transfers habe ich nicht verstanden. Den Jabateh hätte ich auch geholt, das war ein guter Transfer. Bis auf Nick Köster wurde kein Spieler mit Regionalliga-Erfahrung verpflichtet. Da hätte ich auch für die kleinen finanziellen Mittel in Emden noch viele in petto gehabt, aber Stefan hat sich auf gar nichts mehr eingelassen. Ein Spieler mit 70 Regionalligapartien, der überall gespielt hat, sollte erst mal zum Probetraining kommen. So etwas verstehe ich nicht. Stattdessen wurden nur Spieler aus der Landesliga und der Oberliga geholt.
Emmerling bringt als Trainer jede Menge höherklassige Erfahrung mit, Sie hingegen wären als Sportdirektor ein totaler Neuling gewesen. Hätte diese Zusammenarbeit wirklich funktionieren können?
Ja, da bin ich mir sicher. Auch wenn ich in dieser Position noch nicht tätig war, weiß ich, wie es im Fußballgeschäft läuft. Wir hätten vieles gemeinsam anpacken, etwas aufbauen können. Stefan wollte aber sein eigenes Ding machen und bekommt jetzt die Quittung dafür. Es läuft ja nicht so, wie sich das alle erhofft hatten.
Der Start ging in der Tat ordentlich daneben.
Ja, und nach jedem Spiel wird es zum Großteil schöngeredet. Aber es gibt nichts schönzureden. Das Torverhältnis spricht doch Bände. Jeder andere Trainer in der Regionalliga wäre schon geflogen. Ein neuer Impuls wäre für den Verein nicht schlecht. Lassen sie es laufen, sehe ich schwarz für den Klassenerhalt.
Zwischen VW und Sehnsucht nach dem Fußball: Daniel Franziskus (31) über sein neues Leben, seinen Ärger mit Kickers Emden und den VfB Oldenburg. Der aktuelle Kickers-Trainer Stefan Emmerling kommt dabei alles andere als gut weg.
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