Naja, für den Profibereich und die NM wäre Lahm wahrscheinlich nicht mal die schlechteste Lösung. Er ist Medienprofi, in diesen Bereichen BL/NM/internationaler Clubfußball definitiv sachkundig, kennt alle Entscheider und Meinungsmacher in Medien, Clubs und UEFA/FIFA seit Jahren und ist sicher auch in der Lage, da über den Tellerrand zu gucken, um Dinge anzustoßen. Er ist auch nicht so lange aus dem akltiven Fußball raus und weiß sicher, was da aus Sportlersicht sinnvoll ist und was nicht. Sicher ist er auch ein Worthülsenplauderer, aber eine klare Meinung und Durchsetzungsfähigkeit traue ich ihm schon zu.
Nur ist ein DFB-Präsident eben auch für Verbandsarbeit, Landesverbände und Millionen von Amateurkickern zuständig und da kann ich mir nicht vorstellen, dass er da wirklich vernetzt und auch kundig genug ist.
Ginge es um den Posten als DFB-Sportdirektor (also Schneiders Job) oder den Job von Bierhoff, würde ich sagen: warum nicht? Könnte schon sein Ding sein. Aber Präsident eines Verbandes mit allem, was dazu gehört? Ich denke eher nicht.
Macht Lahm jetzt schon die Tatsache zum Medienprofi, dass er quasi jahrelang auf der Pay-Roll der Bild Zeitung stand? Eine eigene, auch mal unangenehme Meinung traue ich gerade ihm nicht zu. Im Gegenteil, ist er doch ein Fähnchen im Wind, bedacht auf den eigenen Vorteil und gerade in dieser Eigenschaft Grindel vielleicht gar nicht so unähnlich. Ich stimme dir zu, dass ein Präsident idealer Weise eine breite Mehrheit hinter sich wissen sollte, wobei ich glaube, dass Lahm anfänglich für viele eine gewisse Sympathie mitbrächte und mit Vorschusslohrbeeren begrüßt würde. Genauso schnell würde er sich m.E. aber mit seiner Stromlinienförmigkeit dem Kreuzfeuer der Kritik ausgesetzt sehen.