Flensburg/Kiel | Die Austragung des Hinspiels um den Aufstieg in die Dritte Fußball-Liga zwischen dem SC Weiche Flensburg 08 und Energie Cottbus am morgigen Donnerstag (19 Uhr) im Kieler Holstein-Stadion ist gefährdet. Nach Angaben der Kieler Polizei habe Gastgeber Weiche Flensburg versäumt, rechtzeitig ein Sicherheitskonzept vorzulegen.
Inzwischen hat sich sogar Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) eingeschaltet und die Verantwortlichen vom SC Weiche Flensburg 08, Holstein Kiel und der Polizei für heute Morgen ins Innenministerium geladen. Grote: „Wir werden alles dafür tun, damit das Spiel stattfinden kann. Die Sicherheit muss aber gewährleistet sein“, sagte der Minister Dienstagabend zu shz.de.
Gewaltbereite Chaoten unter den Fans
Bislang sind rund 5000 Karten verkauft, davon über 3000 an Cottbus-Fans. Erwartet werden am Donnerstag etwa 4000 Anhänger der Gäste. Nach Erkenntnissen der Polizei sollen sich darunter zahlreiche gewaltbereite Chaoten befinden, die bereits in anderen Stadien aufgefallen seien.
Zudem haben sich nach Informationen von shz.de zahlreiche Cottbuser Fans auch über die Internetseite des SC Weiche Flensburg 08 Karten besorgt, sodass eine Trennung der Fanblöcke nicht mehr gegeben ist. Das Kontingent für die Energie-Anhänger betrug 2400 Tickets und wurde nach Auskunft des SC Weiche Flensburg 08 auch nicht aufgestockt.
Stadion-Probleme bei Holstein Kiel und SC Weiche Flensburg 08
Blocktrennung sei auch nicht nötig, man würde sich doch gut verstehen. Das schreiben zumindest „normale“ Fans beider Mannschaften in den so genannten sozialen Netzwerken.
Die Partie musste von Flensburg nach Kiel verlegt werden, nachdem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eine Austragung im Weicher Manfred-Werner-Stadion untersagt hatte. Kein Flutlicht, zu geringe Zuschauer-Kapazität. Zusagen von der Stadt Kiel und Holstein Kiel liegen den Flensburgern vor.
SC-Vereinssprecher ist zuversichtlich
„Wir wissen ja erst seit acht Tagen, dass das Spiel in Kiel stattfinden kann“, sagte gestern Weiche-Geschäftsführer Edgar Nies und trat damit Vorwürfen der Polizei entgegen, der Verein habe nicht rechtzeitig ein Sicherheitskonzept vorgelegt. Nies ist davon ausgegangen, dass das Konzept von Holstein Kiel automatisch auch für das Aufstiegsspiel Anwendung finden würde.
„Es sind noch sicherheitstechnische Fragen aufgrund des hohen Fan-Aufkommens aus Cottbus zu klären. Aber wir sind sicher, dass wir das in Zusammenarbeit mit den zuständigen Sicherheitsbehörden hinbekommen“, sagte ein SC-Vereinssprecher gestern Abend zuversichtlich.
Die beiden Meister der Regionalligen Nord und Nordost treffen in zwei Begegnungen aufeinander, das Rückspiel wird am kommenden Sonntag um 14 Uhr im „Stadion der Freundschaft“ in Cottbus ausgetragen.
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