Robert Enke tot!


Zu_Unkreativ

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Seine Frau ist stark. Sie wird es schaffen.

Aber es sollte uns Fans auch irgendwie zu denken geben und unser Verhalten überdenken, sagte ich ja gestern schon.

Der Typ erwähnte es ja am Anfang "Tabuthemen im Fußball". Man sollte nie vergessen dass das auch Menschen sind und nicht nur Verlängerungen fürs eigene Ego über die man sich lustig machen kann wenn sie Schwäche zeigen.
Schlimm, was seine Frau erzählt grade, was für eine Angst er hatte dass seine Krankheit an die Öffentlichkeit kommt...
 

Kut

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Mein Beileid an alle Angehörige und Fussballfans. Ich bin ziemlich entsetzt und habe die Mitteilung erst vor ein paar Stunden erfahren.

Ich hoffe für die Verbliebenen, dass sie irgendwie die ganze Sache durchstehen können.
 

Staatsfeind

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Mein herzliches Beileid. Was für eine Tragödie! Ich hoffe seine Frau und sein Kind stehen das gut durch. Da sieht man mal wieder, Geld alleine macht nicht glücklich. :(
 

aue013

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Ich habe vor ein paar Jahren meinen Cousin verloren, er hatte sich erhängt (knapp 40, mit Frau + Kind). Er war sehr talentiert, hatte mehrere berufliche Standbeine und eine eigene Firma. Das war für uns erstmal ein riesen Schock und traf uns völlig unvorbereitet. Dann haben wir erfahren, dass er unter Wahnvorstellungen litt, "Stimmen hörte" - die Ärzte nannten das manisch depressiv.
Spätestens seit dem ist mir völlig klar, dass die Psyche reine Chemie ist, "Geist" und die "Seele" sind chemische Prozesse in unserem Körper. Und so wie ein Schnupfen oder eine Blinddarmentzündung eine Fehlfunktion unseres Körpers darstellen, so ist auch eine psychische Erkrankung eine körperlicher Defekt. Natürlich wirken auch Umgebung und Umwelt auf den Zustand des Körpers (und somit der Psyche).
Mein Cousin war in psychiatrischer Behandlung, hat sich aber zum Schluss geweigert, weitere Behandlungen über sich ergehen zu lassen oder auch nur Medikamente zu nehmen. Bei Robert Enke wurde jetzt auch gesagt, dass er Schwierigkeiten in der Akzeptanz seiner Erkrankung hatte.

Psychische Erkrankungen sind allgemein gesellschaftlich kaum akzeptiert. Bricht sich einer das Bein oder leidet gar an Krebs, wird er mit Mitleidsbekundungen überschüttet und hat jedes Verständnis der Welt. Für psychische Erkrankungen gilt das längst nicht in gleichem Maße. U.a. deshalb wollte Enke ja auch nicht, dass seine Erkrankung bekannt wird. Einer Depression hängt auch meistens ein persönlicher Makel an. Hinzu kommt, dass wir im Bereich der menschlichen Psyche einfach noch viel zu wenig wissen - nicht ansatzweise so viel wie bei rein körperlichen Gebrechen. Und weil wir so wenig darüber wissen und dadurch auch so wenig helfen/heilen können, ist eine Auswirkung einer solchen Erkrankung - der Freitod - für uns so unverständlich und macht uns fassungslos. Insbesondere für die direkten Angehörigen ist das sehr schlimm.
 

theGegen

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Ich möchte hier mal reg 31 danken, der wirklich gute Worte aus seiner Betroffenheit gefunden hat und dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Eigentlich wollte ich gar nichts dazu schreiben, zumal ich vor so Beileidsbekundungen an die Angehörigen zurückschrecke. Ich frage mich dann immer, ob jemand tatsächlich annimmt, dass die Betroffenen zuallererst bei Sportforen vorbeischauen, um Trost zu erfahren.

Dennoch war natürlich auch ich bestürzt und hatte meine Gedanken dazu, die ich aber für mich behalten habe.

Jedenfalls nochmals Dank an reg.
 

Jono

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Ich war absolut geschockt, als ich heute morgen die Wildwest Presse aufgeschlagen und die Nachricht gelesen habe. Letztendlich, und das sollte man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, sind auch hocherfolgreiche Sportstars nur Menschen.

RIP, Robert. :(
 

xEr

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Die letzten Worte vom Pressesprecher waren so traurig und schön zugleich: "Teresa, bleib bei uns." Ich hoffe das sie diese schweren Schicksalsschläge wirklich überwinden kann.
 

Omega

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Was ich jetzt schreibe soll ausdrücklich keine Kritik an irgendwelchen Jugendämtern oder anderen sein.

Aber ich könnte kotzen, dass Enke, der offensichtlich ein liebevoller Vater war und wahrscheinlich auch gewesen wäre, aus Angst das adoptierte Kind wieder zu verlieren, (mit) in den Tod getrieben wird und irgendwo prügelt bestimmt ein besoffenes Schwein auf sein Kind ein.

So besser geht es mir jetzt auch nicht.:(

Edit: ich weiß auch, dass mein Vergleich hinkt

Ach so zur Absage: Als Spieler hätte ich wahrscheinlich nicht spielen wollen, wenn ein Freund/Kollege, der eigentlich dabei hätte sein können/sollen so unerwartet gestorben wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:

Goldesel

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Finde es richtig, dass das Länderspiel abgesagt wurde. Die anderen Jungs waren ja mehr als nur Kollegen. Der enge Kreis ist über längere Zeiträume im Jahr zusammen, kennst sich aus der BuLi, da ist es mehr als eine Interessengemeinschaft. Bin mir ziemlich sicher, dass einige da einen sehr guten Freund verloren haben.

Zudem enorme Anteilnahme auch bei seinen früheren Arbeitgebern. CD Teneriffa wird vor dem nächsten Spiel gegen den FC Sevilla ebenfalls eine Schweigeminute einlegen und mit Trauerflor spielen.
Nuno Gomes, mit dem Enke bei Benfica zusammen spielte, beschreibt mit seinen Worten den Menschen und Spieler Enke auch mit passenden Worten:

"Ich bin geschockt ... Es fällt schwer, zu glauben, dass er tatsächlich gestorben ist. Es ist ein schrecklicher Verlust für den gesamten Weltfußball, er war für die heutige Zeit ein besonderer Mensch (...). Als er (nach Lissabon) kam, war er ja noch ein Junge, aber von Anfang an hat er sich darum bemüht, unsere Sprache zu erlernen, was er auch bald locker geschafft hat. Er war ein Mann, der große Lust hatte, zu lernen und sich zu behaupten. Ein wahrer Mann."
 

Les Selvage

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Was ich jetzt schreibe soll ausdrücklich keine Kritik an irgendwelchen Jugendämtern oder anderen sein.

Aber ich könnte kotzen, dass Enke, der offensichtlich ein liebevoller Vater war und wahrscheinlich auch gewesen wäre, aus Angst das adoptierte Kind wieder zu verlieren, (mit) in den Tod getrieben wird und irgendwo prügelt bestimmt ein besoffenes Schwein auf sein Kind ein.

Es wäre ja nicht in jedem Fall pauschal so, was seine Frau ihm laut eigener Aussage auch immer wieder erzählt hat und auch das Jugendamt hat ihr in einem persönlichen Gespräch ja auch gesagt hatte, dass man da eine Lösung finden würde. Allein Enke wollte es nicht glauben und hat es sich vielelicht zu sehr eingeredt, den Sinn für die Realität in diesem Fall verloren.
Generell gesehen aber ist die Praxis wohl richtig, du musst das Kind ja nicht schlagen, aber wenn ein Adoptivkind dann in eine Familie kommt wo es mit dem oft schlecht gelaunten oder niedergeschlagenen, unmotivierten Vater auch nicht glücklich wird ist keinem geholfen. Gibt es sonst sicher oft genug, aber in so einem Fall wo man es noch beeinflussen kann sollte man die Chance seitens des Jugendamts nutzen.
 

John Lennon

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Wenn man die FC Bayern-Homepage aufruft kommt...

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Onyag

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Bislang die mit Abstand dämlichste Äußerung:
Rainer Brüderle (Bundeswirtschaftsminister/FDP): "Mich bedrückt es sehr, dass weder seine Sportkameraden noch Trainer gemerkt haben, was in einem Menschen vorgeht, der seine Tochter verliert. Das spricht dafür, dass selbst in so einem Team, wo jeder für den anderen dasein sollte, es menschlich offenbar nicht ganz so ist, wie es sein soll.

Nicht einmal seine Frau und sein behandelnder Arzt haben eigenen Aussagen nach (und offenbar Enkes Auffassung nach) gewusst, wie es Enke ging. Aber die Mannschaft soll so etwas merken...
Damit wird ein gesellschaftliches Problem doch bereits wieder auf vermeintliche persönliche Fehler geschoben.
 

MadFerIt

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das kommt dabei raus, wenn sich ein politiker dazu berufen fühlt, seinen schwachsinn zu alles und jedem unters volk zu bringen.
 

liberalmente

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ich fand es klasse das die frau es geschafft hat sich durchzuringen und auf die pk zu gehen (das kann nicht einfach sein), um auf dieser pk dann zu den depressionen stellung zu nehmen und damit vielleicht endlich mal eine lanze dafür zu brechen das depressionen im profifussball ernstgenommen werden.

so hilft enkes tod vielleicht tatsächlich jemandem - und zwar anderen fussballern, die depressiv sind und dies um jeden preis geheimhalten wollen, weil es ihnen sonst schadet, und durch diese geheimhaltung evtl überlebenswichtige therapien ausschließen, nur um sicherzugehen das keiner etwas davon mitbekommt.

der preis dafür wäre natürlich viel zu hoch, aber wie gesagt, vielleicht hilft er damit wenigstens anderen profis, die ähnliche probleme haben. und das seine frau sich dafür "hergibt" ist eine große leistung von ihr und gebührt absolutem respekt.

das enke sich anscheinend aus angst davor getötet hat, seine zweite tochter auch wieder zu verlieren, ist ein einziges drama und ein unmenschlicher teufelskreis. auch wenn ich nicht spekulieren will, aber wahrscheinlich hat er das seiner meinung sogar zum wohle seiner frau getan, damit sie das kind behalten kann. wirklich eine grausame geschichte.
 

sunbeam

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Eine sehr traurige Geschichte auch wenn natürlich kaum Bezug da war. Konnte ihn in seiner ersten Profi-Saison mehrmals live sehen. War ja schon damals Publikumsliebling und ein würdiger Kamps-Ersatz. Selbst beim legendären 2:8 gegen Bayer wurde er gefeiert.

Ich hoffe, dass auch Fenerbahce an ihn denkt und ebenfalls eine Schweigeminute einlegt. Auch wenn er nur ein Pflichtspiel gemacht hat. Damals wie heute hieß der Trainer ja Daum.

Irgendwie gewinnt sein Interview über sein Istanbul-Abenteuer vor ein paar Jahren eine neue Bedeutung. Möglicherweise hat er damals auch nicht die Wahrheit gesagt. Naja ist auch egal.




Edit: Im Training hat man es schon getan nachdem Roland Koch eine Motivationsrede über Enke gehalten hat.
http://www.fenerbahce.org/fb2008/detay.asp?ContentID=17611
 
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