Robert Enke tot!


Omega

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ich habe sie vor dem Korrekturlesen bereits kopiert, die Version hier ist also nicht die versandte. Ich dachte nach dem versenden würde sie mir ganz angezeigt und wollte dann die in den Zwischenspeicher kopierte überschreiben. Deswegen hier die Fehlerhafte.
 

Arielle

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@Omega, ich find Deine mail gut, mal schaun, ob Du eine Antwort kriegst.


Ein Wörterl noch zur Titanic.

Zitat: Die Redaktion TITANIC bedauert aufrichtig die unentschuldbare Entgleisung im jüngsten Startcartoon, möchte aber darauf hinweisen, daß eine Entgleisung das einzige gewesen wäre, was Robert Enke noch hätte helfen können. Zitat_Ende


Da fehlen einem die Worte. Was läuft eigentlich alles unter Satire.
 

Sm0kE

The Magic Man
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Ich habe allmählich den Eindruck, das es sich da mehr um geschmacklose Assis unter dem praktischen Satiredeckmantel handelt...

:wall:
 

mystic

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Also mal grundsätzlich, gerade an einem Platz der Diskussion ist die Sprache ein Mittel der Verständigung, und nicht Selbstdarstellung. Sorry aber dein Posting ist so verfasst, dass man es wirklich mehrfach lesen musste, um überhaupt die Intention zu erkennen. Es ist nur eine nett gemeinte Anregung.

Die Motivation meinerseits war mitnichten, etwas zu schreiben, was für viele unverständlich ist, um mich dadurch selbst darzustellen. Allein die Idee, auf diese Art und Weise in einem Forum aufzutreten, halte ich persönlich für absurd. Erkennbar mag das daran sein, dass ich in der Folge problemlos diesen Beitrag auf Nachfrage noch mal erläuterte.
Meine grundsätzliche Intention war auch weniger die Anregung einer Diskussion, sondern die Darstellung meiner Meinung zu dem verlinkten Artikel und in dem Zusammenhang dann auch zu denjenigen, die nach x-facher Nennung des Lokführers als ein Unbeteiligter, der nun sehr wahrscheinlich durch das Geschehene traumatisiert ist, sich noch mal dazu berufen fühlten, Enke anzugreifen, obwohl NIEMAND in diesem Thread zuvor den Hinweis auf den Lokführer als Unsinn oder dergleichen abgetan hat. Soweit ich das überblickte, gab es eben keine unreflektierten Bemerkungen zum Schicksal des Lokführers (oder auch anderer eigentlich Unbeteiligter). Dennoch wurde versucht, diejenigen, die hier ihren Schock und die Trauer, die sich durch den Tod Enkes ergeben/ergaben, und Enke selbst zu diskreditieren.
Dieses habe ich aber in Folgebeiträgen schon erklärt, die auch Du hättest lesen können.

Wo ich bei der Darstellung Probleme hatte, kann ich den Inhalt überhaupt nicht nachvollziehen. Du sprichst ja den Menschen sozusagen die Fähigkeit ab, sich um das Gemeinwohl zu sorgen.

Im Durchschnitt, ja, individuell gibt es sicherlich Ausnahmen, aber die Basis unserer Gesellschaft (auch in der Lehre) ist nun mal der Homo oeconomicus, der sich nur aus Eigeninteresse soziale Bindungen eingeht. In diesem Thread wurde das am Beispiel der sozialen Netzwerke auch angesprochen, die vornehmlich dem Zweck dienen, Kontakte aufrechtzuerhalten, da sie später noch mal in irgendeiner Weise wirtschaftlichen Nutzen haben könnten.

Dass hier Leute sich selbst durch ihre Sympathie für Enke (der im übrigen scheinbar ein sehr netter Kerl war) blenden lassen, ist für mich kein Problem. Ich finde darüber kann man in der Stunde der Trauer hinwegsehen.

Ich finde es erstaunlich, dass Du Deinen Beitrag mit dem Vorwurf der Selbstdarstellung beginnst, um Dich anschliessend selbst als besseres Beispiel zu präsentieren, als jemanden, der sich eben nicht blenden lässt. Auch das ist eine Eigenart, die sich in der heutigen Gesellschaft etabliert hat. Anderen etwas abzusprechen, wozu man selbst in der Lage sei.

Meine Mutter ist selbst Nervenheilarzt, und die ganze aktuelle Entwicklung ist für sie und andere Kollegen sehr beunruhigend.

Uh, das macht Dich genau zu was?

Die extrem ausgeprägte Teilnahme an diesem Fall, wirkt sich alles andere als positiv aus. Man muss sich vorstellen, dass Suizidgefährdete meistens sehr isoliert, nicht erfolgreich sind. In den Phasen vor dem Freitod, verschiebt sich das Leben in eine "Parallelwelt" bzw eher das Sterben. So machen sich Gefährdete große Gedanken darüber ob ihr Tod wenigstens Beachtung findet, ob sie evtl. der Gesellschaft, die einen nicht versteht, noch Sorgen bereiten können.

Alles richtig, und darauf sollte auch in entsprechender Art und Weise hingewiesen werden. Deshalb ist auch das Glorifizieren/Heroisieren Enkes Suizids ein absolutes No-Go. Das sollte in den Medien auch so transportiert werden.
Der Freitod eines eher unbekannten Menschens wird auch gesellschaftlich keineswegs eine solche Beachtung finden, daher halte ich die Befürchtung allgemein für übertrieben.

Zwei Fälle, die auch die beiden Risikogruppen gut abbilden: alleinstehender Mann, geschieden, keine Kinder oder kaum Bindung, will mit seinen Tod Ex-Frau bestrafen. Oder ein Jugendlicher, der Aufmerksamkeit von den Eltern braucht und sie dadurch bestrafen will (soziale Ächtung, "Rabeneltern" etc).

Beide Fälle haben nun aber auch nichts mit dem Suizid Enkes gemein. Weder gibt es eine Ex-Frau, der Enke hier Schaden zufügen wollte (aus der PK war gar zu entnehmen, dass er sowohl seine Frau als auch den Arzt in seinem Abschiedsbrief von jeglichen Schuldgefühlen befreien wollte), noch werden die Eltern Enkes gesellschaftlich geächtet. Deine Beispiele eigenen sich nun keineswegs dafür, eine Berichterstattung über das Thema zu unterbinden oder als massiv gefährlich einzustufen.

Allerdings verkennt eine eingeschränkte Sicht auf die negativen Folgen einer Berichterstattung die Chance, die sich hierbei für einen offeneren Umgang mit psychisch kranken Menschen ergibt. Und dabei geht es nicht um eine mögliche ausgebreitete öffentliche Diskussion über spezielle Personen (wie im Falle Deisler), sondern darum, dass es im Umfeld des Erkrankten möglich ist, es zu akzeptieren und denjenigen nicht noch in schwierigere Situationen zu zwingen. Enke beispielsweise lehnte wohl eine stationäre Behandlung ab, da er wohl dadurch ein Bekanntwerden seiner Krankheit befürchtete, das als Folge Jobverlust und das Wegnehmen seiner Adoptivtochter bedeuten könnte. Diese Ängste sind durch den gesellschaftlichen Umgang mit Depressionen geschürrt. Hierbei besteht nun die Chance, dass Menschen, die Hilfe benötigen, diese auch annehmen, ohne gesellschaftlich dafür geächtet zu werden.

Natürlich geht es nicht bei allen so, aber diese massive und (unkritische) Teilnahme, könnte Menschen in ihrem Handeln bestärken. Gerade wenn man bedenkt dass es sich bei Enke um ein Vorbild handelt. Bei allen Mitgefühl fehlt einfach mal der Tenor "der Mann hatte Probleme, aber er hat falsch gehandelt und dabei auch vielen Leuten geschadet".

Ist das denn der Fall oder doch nur Deine Sichtweise, da Du das genau so sehen willst? Wenn ich mir Deinen Beitrag so durchlesen, bekomme ich den Eindruck, dass Du Dich persönlich gern in der Rolle des reflektiert denkenden Menschen siehst, was andere aus Deiner Sicht eben nicht können. Dadurch wird auch die Wahrnehmung verstärkt, dass hierbei grundsätzlich unkritisch dem Toten gedacht wird. Murphys Beitrag ist ebenso ein Beispiel dafür, worauf reg31 schon eine entsprechende Antwort gegeben hat.
Nichtsdestotrotz hast Du Recht, dass deutlich gemacht werden muss, dass Enkes Handeln der falsche Weg war. Es muss betroffenen Menschen der Mut gemacht werden, entsprechende Hilfe anzunehmen. Dafür muss aber auch der gesellschaftliche Umgang mit psychisch kranken Menschen geändert werden.

Problematisch daran ist doch vor allen Dingen, dass jeder glaubt, irgendwie das Krankheitsbild zu verstehen. Denn jeder hatte selbst schon mal irgendwelche Probleme und eine Psyche hat man ja auch irgendwie. Aus eigener Erfahrung wird dann die Krankheit an sich kleingeredet. Aussagen wie "Das schaffst Du schon..." oder "Reiß Dich mal zusammen..." spiegeln das zumeist sehr gut wider. Eine öffentliche Diskussion über Depressionen, eine bessere Darstellung des Krankheitsbildes und der Heilungschancen, auch die Hilfestellung für den Umgang mit Depressiven ist hierbei sinnvoll.

Da ist die Lokführer-Diskussion auch überhaupt nicht überflüssig, sondern notwendig.

Nein, eine Diskussion dazu ist nicht überflüssig, allerdings ist es überflüssig, das als Scheinargument einführen zu wollen, um damit seine unsachlichen Kommentare zu rechtfertigen. Genau das habe ich angeprangert, nicht eine Diskussion an sich.

Das ist immer auch eine sehr subjektive Wahrnehmung, und die Frage muss wohl jeder selber beantworten. Wenn wir darüber reden, kann es irgendwie kein Tabuthema sein. Ich meine wenn ich eine schwere Krankheit hätte, würde ich es auch nicht wollen dass dies öffentlich diskutiert wird. Von daher verstehe ich nicht warum man sich so sehr daran aufhängt, dass er die mediale Aufmerksamkeit nicht wollte. Ich bin eher der Meinung, dass wir bei öffentlichen Personen einfach zuviel wissen müssen. Genauso im Thread zu "Homosexualität im Fußball". Juckt mich ehrlich gesagt nicht wer wen pimpert.

Ich glaube, besser kannst Du gar nicht mehr darstellen, dass Du überhaupt nicht so richtig verstanden hast, was mit einer Forderung nach Enttabuisierung des Thema gemeint ist. Damit ist keine öffentliche Zurschaustellung betroffener Personen gemeint, sondern die Forderung danach, den Umgang mit Depressiven innerhalb der Gesellschaft zu ändern.
Wenn ich mir jetzt die Folgediskussionen anschauen, kann ich aber meine Hoffnung dahingehend fast schon wieder begraben. Denn es wird auf Teilbereiche, wie dem Profifussball, geschaut, um eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung zu umgehen. Der Fussball ist Teil unserer Gesellschaft, in der ein Herabwürdigen von Schwächeren nicht nur toleriert sondern gar akzeptiert wird. Allein die absurde Schuldsuche bei Einzelpersonen aus dem Profifussball zeigt deutlich, dass eben nicht verstanden wird, dass eben jener Profifussball nicht ausserhalb der Gesellschaft stattfindet.

Und worüber diskutieren wir hier denn bitte? Und was war der Antrieb dazu? Wird das Thema Depressionen anders diskutiert momentan, als noch vor dem Suizid Enkes?
Ich finde es beispielsweise gut, dass bei spiegel.de sofort in dem Zusammenhang Artikel zum Thema Depressionen zu finden sind. Mehr Aufklärungsarbeit diesbezüglich kann mitunter helfen, Menschen, die an etwaigen Symptomen leiden, dazu zu bewegen, entsprechende Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch die dargestellten Ängste Enkes können Fussballfans dazu bewegen, ihr Auftreten in Stadien und im Umgang mit Fussballern zu überdenken. Wir reden hier immerhin über jemanden, dessen Chancen, als #1 im Tor zu einer Fussball-WM zu fahren, sehr groß waren, der Kapitän eines Bundesligisten war und allgemein nicht mal unbeliebt. Ein solcher Mensch hatte mehr Angst vor den Folgen eines möglichen Bekanntwerdens seines Leidens, als sich vor einen Zug zu schmeissen. So zynisch das klingen mag, aber ich halte das zumindest für eine Chance, das Thema Depression gesamtgesellschaftlich besser anzugehen.

Also nicht alles was man in der Öffentlichkeit nicht ausbreitet, ist ein Tabuthema. In der Bundesliga haben ja auch die meisten Vereine Psychologen eingestellt, und auch viele Einzelsportler arbeiten damit. Wenn man die Hilfe dann nicht annimmt, kann auch nicht geholfen werden.

Bombe hat schon geschrieben, dass Du hier einem Irrglauben aufgesessen bist. Zudem verschliesst Du Dich völlig dem Grund, warum Enke die angebotene Hilfe ablehnte. Eine grundsätzliche Hilfe hatte er ja in Anspruch genommen. Nur erscheint es so, dass der Zwang zur Verheimlichung, und dabei meine ich nicht vor der breiten Öffentlichkeit, sondern gar vor Bekannten und Trainern, Mitspielern, etc., die Situation zusätzlich erschwerte. Es geht dabei nicht nur um das Angebot zur Hilfe, sondern auch um den Umgang mit dem Betroffenen, wenn er die Hilfe annimmt.
 

MS

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@ mystic
hast du was studiert? wenn ja, was? wenn ich fragen darf?! interessiert mich wirklich..
 

Omega

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Und worüber diskutieren wir hier denn bitte? Und was war der Antrieb dazu? Wird das Thema Depressionen anders diskutiert momentan, als noch vor dem Suizid Enkes?
Ich finde es beispielsweise gut, dass bei spiegel.de sofort in dem Zusammenhang Artikel zum Thema Depressionen zu finden sind. Mehr Aufklärungsarbeit diesbezüglich kann mitunter helfen, Menschen, die an etwaigen Symptomen leiden, dazu zu bewegen, entsprechende Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch die dargestellten Ängste Enkes können Fussballfans dazu bewegen, ihr Auftreten in Stadien und im Umgang mit Fussballern zu überdenken. Wir reden hier immerhin über jemanden, dessen Chancen, als #1 im Tor zu einer Fussball-WM zu fahren, sehr groß waren, der Kapitän eines Bundesligisten war und allgemein nicht mal unbeliebt. Ein solcher Mensch hatte mehr Angst vor den Folgen eines möglichen Bekanntwerdens seines Leidens, als sich vor einen Zug zu schmeissen. So zynisch das klingen mag, aber ich halte das zumindest für eine Chance, das Thema Depression gesamtgesellschaftlich besser anzugehen.

Ich halte die Möglichkeit des Umdenkens bei Fußballfans zwar für zur Zeit gering, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

Insgesamt sehe ich aber auch, dass die wirklichen Ursachen und Gefahren einer Depression mehr in den Köpfen der Öffentlickeit Platz finden.

Die Bestürzung und noch mehr die Erstarrung, die der Tod Enkes hergerufen hat, basiert doch auf der Verständnislosigkeit, jedenfalls bei mir und bestimmt bei den meisten Anderen.

Dieses Auseinanderfallen der öffentlichen Wahrnehmung und der wohl bestehenden Ängste ist mir in keinem Fall so deutlich bewußt geworden.

Ich, wahrscheinlich auch fast alle Anderen, versuchen sich doch Selbstmorde berühmter Persönlichkeiten zu erklärenund die Erklärungsversuche funktionieren in bestimmten Schemata:

1. Drogen oder ähnliches
Konnte man bei Enke sofort ausschließen, da Leistungssportler und nicht von seiner Ausdauer primär abhängig.

2. schwere Schicksalsschläge
Klar, aber der Tod seiner Tochter ist drei Jahre her und er hatte gerade ein Kind adoptiert. Da glaubt man (ich) doch, dass es gerade wieder aufwärts geht. auch über die Ehe hat man nie etwas Negatives gehört.

3. beruflicher Mißerfolg
Auch der ist lange her. Seit er in Hannover spielt, ist er unumstrittene Nr. 1 und ist Nationalspieler geworden. Mit hoher wahrscheinlichkeit wäre er zur WM gefahren. Der Verlust der geplanten Stammposition würde ich nicht als "Grund" ansehen, sonst hätte wir voiele Sportlertragödien.

4. bei öffentlichen Personen, Ablehnung
gab es irgendjemanden, der jemals etwas schlechtes über Enke gesagt hat. Das Schlimmste war ja wohl "fehlende Ausstrahlung" oder "Depp weiter bei Hannover zu spielen". Gegen den Menschen hat keiner etwas gesagt, er war sympathisch bis max. gleichgültig, weil man sich nicht für ihn (H96 oder fußball) interessiert hat

Also versagen die offensichtlichen Gründe und die -sowieso richtige- Erklärung bleibt, Enke war krank. Und gegen Krankheiten ist niemand gefeit und man erkennt, dass jeder (man selbst noch das enge Umfeld) Depressionen bekommen kann. Genauso wie jeder Krebs bekommen kann. Nur wird dieser anders wahrgenommen. Und wenn der Eishockeytorwart Robert Müller sich das Leben genommen hätte um sich selbst zu "erlösen" vor den Schmerzen und den Chemotherapien, dann hätte jeder geglaubt es zu verstehen.

Objektiv war der Freitod aber total sinnlos. Aber Enke war auch kein Spinner, dem man blödsinnige Aktionen zugetraut hätte, jedenfalls nicht, wenn er in der Lage gewesen wäre, die richtige sicht auf die Geschehnisse zu haben.

Also muss es an der Wahrnehmung gelegen haben. Auch da kommt man an einen seltsamen Punkt. Vor dem Selbstmord hätte wohl jeder gesagt, dass Enke eine wirklichkeitsnahe Sicht auf die Dinge hatte, sowohl über sich als auch über das Geschehen rund um den Fußball.

Also wieder fehlende Erklärungsmöglichkeit außer einer Krankheit, die heimtückisch und auch nicht einfach und offensichtlich diagnostizierbar ist. Keine Röntgenuntersuchung oder Laborprobe kann hierbei helfen.

Und hier ist, das sehe ich wie mystic, die Chance aus der Erkenntnis und auch der Angst, dass es jeden fast jederzeit treffen kann, könnte ein größere Akzeptanz der Krankheit und auch der Kranken folgen.
 

Tony Jaa

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@mystic
Was mit Tabuisierung gemeint ist, ist mir absolut klar. Und ich habe auch den Spiegel-Artikel gelesen, den du hier praktisch 1-1 widergibst. :p
Zum Psychologen: Es gibt genug freie Mitarbeiter. Nur weil jmd keine Festangestellten hat, heißt es nicht dass man nicht auf Experten zurückgreift.
 

Omega

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Und woher weißt Du, dass die meisten Vereine Psychologen regelmäßig als freie Mitarbeiter beschäftigen? Anhaltspunkte, Insiderwissen?

Hiernach ist auch die Anzahl der freien Mitarbeiter gering und wenn dann muss der Spieler aktiv auf en Verein zugehen, damit dieser einen vermittelt, was er wahrscheinlich auch nicht will. Dennes wird nach dem "Warum gefragtWenn dann sucht er sich eher direkt einen eigenen.

Es fehlt bei den meisten Vereinen der regelmäßige Austausch, bei dem der Spieler nicht öffentlich zeigen muss, ob er z. b. depressiv ist oder mehr einen Motivator braucht.

Die schwelle darf einfach nicht zu hoch sein. Es ist bestimmt einfacher zu einem Laux zu gehen und nach Rat zu fragen als zum Vereinsarzt, der einem dann Namen von unbekannten Psychologen gibt. Der fragt nämlich schon, worum es geht.

Sieht man einen Spieler bei Laux aus dem Büro kommen, kann der auch etwas über Riten beim Elfer erzählen.
 
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mystic

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@mystic
Was mit Tabuisierung gemeint ist, ist mir absolut klar. Und ich habe auch den Spiegel-Artikel gelesen, den du hier praktisch 1-1 widergibst. :p

Sorry, aber von welchem Spiegel-Artikel redest Du?

Und nein, Dir ist das überhaupt nicht klar gewesen, denn Du hast geschrieben, dass ja eine Enttabuisierung nicht notwendig wäre, da wir hier darüber reden könnten. Du schriebst sogar, dass eine öffentliche Zurschaustellung der Personen nicht erstrebenswert wäre, was überhaupt nichts mit der Forderung gemein hat. Du hast es nicht verstanden, also tue nicht so, als hättest Du.

Und Du hast beim zweiten Punkt immer noch nicht kapiert, dass hierbei nicht das Angebot entscheidend ist, sondern die Motivation zur Annahme der Hilfe, die durch die Folgen eines Bekanntwerdens des Leidens einfach geringer bis kaum vorhanden ist. Die Stigmatisierung der Depressiven ist das Problem dabei.

@Omega

Gute Zusammenfassung!
 

Chef_Koch

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Es ist grauenhaft, wie hier manche so locker ihr Unverständniss preisgeben. Eine Depression kann immer und bei jedem auftauchen! Und es muss nichtmal irgendein äußerer Faktor Schuld sein. Außerdem geht jeder anders damit um...die einen sagens und ziehen die Reißleine, die anderen versuchen es zu vertuschen und stürzen nach und nach ab.
 

Ex-depressiv

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Ich bin der Alias eines anderen Forumsusers. Ich möchte nicht das bekannt wird, dass ich mehr als die Hälfte meines Lebens gegen meine Depressionen kämpfe. Ich möchte gar nicht, dass man weiß, dass ich Depressionen habe. Es wird auch in meinem Fall Menschen geben, die glauben, dass ich wegen diesem oder jenem gar nicht das Recht auf Depressionen habe.

Ich habe mitbekommen wie die "inoffizielle" Öffentlichkeit mit Sebastian Deisler umgesprungen ist. Mit der "inoffiziellen" Öffentlichkeit meine ich Forumsposter und andere Personen, die nicht mit Ihren richtigen Namen für das einstehen, was sie von sich geben. In den Medien waren natürlich alle sehr verständnisvoll.

Hintenrum wurde Dreck abgeladen über das Weichei, dem die Millionen in den Hintern geschoben wurden, der sich nun eine Depression nimmt, obwohl er doch offensichtlich keinen Grund dazu hat.

Ich bin seit meiner Jugend depressiv und war schon öfters kurz davor mein Leben auszuknipsen. Meine schlimmsten Momente als Depressiver verursachten Medikamente. Meine beste Zeit habe ich aber auch Psychopharmaka zu verdanken. In letzter Zeit fühle ich mich fast beschwerdefrei, was ich meiner aktuelle Medikamentation verdanke.

Als Depressiver sollte man sich immer an Fachleute wenden. Vorsicht vor dem Hausarzt, der Medikamente gegen Depressionen verschreibt!

Was mir extrem gegen den Strich geht, ist dieser ständige Verweis auf die Pietät. Als Folge davon, soll man sich keine Gedanken über Enkes Tod machen dürfen.

Ich werde mir aber Gedanken machen!

Gedanken, ob Enke wirklich Darmprobleme hatte und nicht wegen Depressionen paussiert hat?

Ob man ihn während seiner Pause fallen hat lassen? Gerade ein Depressiver sehnt sich nach Aufmerksamkeit vom Nächsten und muss beschäftigt werden (Depressive Phasen habe ich vor allem im Urlaub, wenn ich keine Beschäftigung habe).

Ob Löw von den Depressionen erfahren hat und ihn deswegen nicht nominiert hat? Wenn ja. Wie hat er es Enke am Sonntag, als sie sich nach dem Spiel trafen, vermittelt? Warum hört man von Löw nichts in den letzten Tagen?

Vielleicht habe ich nur deshalb bei Enke schon seit Jahren Depressionen vermutet, weil ich selbst depressiv bin und dafür vielleicht einen Blick habe.

Jetzt hat ja offiziell keiner aus seinem Fußballumfeld was geahnt. Ich glaube das nicht. Man wollte sich mit einem depressiven Mitmenschen wahrscheinlich nur nicht belasten. Der Kind hat ja in seiner ersten Reaktion auch von einem labilen Enke gesprochen. Später habe ich das von ihm nicht mehr gehört. Wie von allen eben. Einem labilen Menschen hätte man ja helfen können. Da ist es natürlich opportun, wenn man von den Depressionen des Nächsten nichts merkt, weil der so ein "toller Schauspieler" ist.

Daum soll er nach zwei Wochen des Kennens seine Krankheit anvertraut haben, was ich Daum auch glaube. Aber außer seiner Frau, allen anderen nicht? Unwahrscheinlich, wenn nicht sogar unmöglich.

Enke ist vor dem Zug gesprungen, was ich nie gemacht hätte. Auch weil ich an den Lokführer gedacht hätte. Aber im Moment der Entscheidung gegen das eigene Leben hat man subjektiv gesprochen, die Gedanken woanders. Ich hätte mich aufgehängt. Sauber, schnell und sicher. Nochmals! Ich werde keinen Suizid begehen, weil ich dank Medikamenten wieder "funktioniere".

In der Depression funktioniert man nicht. Man ist generell in seiner Leistungsfähigkeit gehemmt. Gerade intellektuell, weil man ja ständig trübe Gedanken hegt und und die Kapazitäten mit diesen Gedanken ausgeschöpft sind. Die Gedanken werden von der Depression bleiern, man stellt sich extrem in Frage, man stellt Verknüpfungen her, die nicht objektiv sind, man ist sich seiner Minderwertigkeit bewußt. Man hängt natürlich nur solche Gedanken nach, die die eigene Minderwertigkeit bestätigen. Das Enke trotzdem Deutschlands bester Torwart war, ist vor diesem Hintergrund nicht hoch genug anzuerkennen.

In der Depression sieht alles hoffnungslos aus. Gerade wenn man seit Wochen in einer depressive Phase ist, glaubt man das die Schwermut nicht mehr vergeht.

Ich glaube nicht, dass Enke seinen Tod lange vorher geplant hat. Gespielt hat er sicher seit langer Zeit mit dem Gedanken. Selbst an dem Todestag als er seine Termine bei seinem Psychiater wegen Beschwerdefreiheit abgesagt hat, hat er noch gehofft. Gehofft das der Psychiater nachfragt, ihn anruft, usw.

Jeder kann depressiven Menschen helfen. Mit Aufmerksamkeit, Ansporn (wenn am Samstag mein Kumpel mit mir in die Disco gehen will, dann traue ich mich oft nicht "Nein" zu sagen. Dies ist aber gut für mich, weil ich dann aus mir herausgehen muss).

Seht ihr jemand, der in seiner Freizeit wie ausgeknipst wirkt. Der zu nichts Lust hat. Der am liebsten den ganzen Tag verschläft. Dann solltet ihr auf ihn mal zugehen!

Ich habe viele Jahre lang wegen Depressionen die Schule geschwänzt. Auch weil ich früh todmüde war. In der Nacht vorher konnte ich meistens nicht einschlafen und war früh wie gerädert. Ich war für meine Lehrer das faule Kind. Dies ist eben die einfache "Wahrheit". Mich hat keiner auf meine deutlich zur Schau getragenen Depressionen angesprochen.

Wisst ihr, dass sich die Suizidrate bei Depressiven in den letzten 30 Jahren gedrittelt hat?

Dank den Antidepressiva der neuen Generation! Die verändern nicht die Welt, aber den Blick auf die Welt. Ohne Medikamente könnte ich meinen anspruchsvollen, kommunikativen Beruf nicht leben.

Gespächstherapien können helfen. Mir haben sie nicht geholfen, auch wenn ich mitunter wirklich sehr engagierte Psychologen hatte. Aber die Analysen der Psychologen hatte ich für mich selbst schon erstellt. Das meine Depressionen aus meiner schrecklichen Kindheit herrühren, hilft mir in der Bewältigung der Depressionen nicht viel.

Enke hat sich auch nicht selbst getötet, weil er seine Adoptivtochter vielleicht hätte zurück geben müssen oder weil er bei der WM nicht im Tor gestanden hätte. Er hat sich getötet, weil er Depressionen hatte. Verantworlich für seinen Tod sind die Depressionen. Nicht seine Frau oder sonstwer. Die Freunde und die Familie können nur beistehen, dies kann aber sehr viel wert sein.

P.S.: Depressionen können auftreten, weil man etwas Schlimmes erlebt hat. Er kann aber auch keine äußeren Gründe geben. Bei einem Mensch mit zu niedrigen Werten mancher Hormone kann auch eine Depression auftreten. Selbst Vitamin- oder Eisenmangel können für eine Depression verantwortlich sein.
 
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Chris Gerne

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Guter Beitrag @ EX-Depressiv ! :thumb:

Ich denke viele Menschen verwechseln auch depressive Stimmung oder "Tiefphasen" , die jeder im Leben wohl mal durchmacht mit einer echten Depression.

Daher können viele auch nicht verstehen, was in einem Menschen vorgeht der "echte" Depressionen hat.

Ich persönlich kenne jmd. der sich mir gegenüber mal "geoutet" hat, was ihm sehr schwer fiel. Wenn Du mit ihm über seine Gedanken sprichst, merkst Du, dass er anders tickt, als jemand der betrübt ist.

Er hat nicht wirklich Dinge die ihn bedrücken, sein Leben ist lebenswert, aber er ist trotzdem ist er ständig down und verzweifelt. Seit er allerdings professionelle Hilfe bekommt und annimmt, kommt er sehr gut damit klar.

Ich wünsche Dir in jedem Fall alles Gute auf Deinem Weg.
 

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sefant77 schrieb:
Hannover 96 täte gut daran eine klare direkt formulierte Presseerklärung rauszugeben, daß die Stadionfeier für die Öffentlichkeit und natürlich auch für die Medien gedacht ist und AUSDRÜCKLICH keine Berichterstattung/Bilder vom Friedhof/Begräbnis gewünscht werden und falls Fotos gemacht/angeboten werden diese nicht abgedruckt werden.

Richtig deutlich formuliert. Vielleicht schrecken dann doch die diversen Kandidaten (Bild, TV-Sender) davon ab für diesen Moment Deutschlands Medien-Arschlöcher zu werden und Leute am Sonntag zum Friedhof zu schicken und die Bilder zu zeigen.

Hannover 96 hat jetzt ein Informationsschreiben rausgegeben. Leider werden dort nur die Fans angesprochen.

Informationen zur Trauerfeier für Robert Enke

...

Obwohl nicht mit Störungen und Zwischenfällen gerechnet wird, richtet Hannover 96 und die Polizei einen gemeinsamen Appell an alle Teilnehmer der Trauerfeier: Wir bitten darum, sich dem Anlass angemessen ruhig und friedlich zu verhalten. Wir bitten außerdem dringend, nach dem Ende der Veranstaltung in der AWD-Arena nicht dem Trauerzug in den Raum Neustadt zu folgen. Die Beisetzung soll auf Wunsch von Teresa Enke im engen Kreis von Angehörigen, Freunden und Weggefährten erfolgen. Bei aller verständlichen Trauer appellieren wir an die Fans, diesen Wunsch zu respektieren.

Kein Wort über die Medienvertreter, damit dürfte klar sein, was kommt. Die Bild wird sich auf ihre journalistische Informationspflicht berufen, 10 Fotografen zum Grab schicken, der trauernden Witwe am Grab noch die Einverständniserklärung zur Veröffentlichung unter die Nase halten und dann sagen:"Ja, was wollt ihr eigentlich? Ist doch alles korrekt gelaufen."

@Ex-depressiv

Schliesse mich den Wünsche von White Barkley&Sm0kE an. Alles Gute. :wavey:
 

le freaque

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@Apollo: ich glaube, dass man die Freitode von Merckle und Enke in keinster Weise vergleichen kann. Heroisch fand und finde ich Suizide grundsätzlich nicht, es ist immer eine Flucht. Ich habe da meine Sichtweise nicht im Mindesten geändert: das eine ist für mich nach wie vor Flucht aus der Verantwortung, mit der Tausende persönlich Unbeteiligte in kompletter (auch existenzieller) Unsicherheit zurückgelassen wurden. Das andere Ausdruck jahrelangem Leidensdrucks. Ich nehme mir heraus, das durchaus unterschiedlich zu beurteilen.

@Ex-Depressiv: das "faule Kind" kenne ich seit der 8. Klasse, ebenso die nicht erkannten Signale und Hilferufe (bei mir zu Abizeiten düsteres, auffälliges Äusseres, totale Verweigerung...immer alles auf eine Karte setzen, wenn es um entscheidende Klausuren ging, als wenn ich darum bettelte, dass endlich alles zusammenbricht), auch die unendliche Müdigkeit, die nach kurzer Euphorie mein komplettes Studium bestimmt und ruiniert hat...und das waren keine Partyfolgen. Intellektuell fühlte ich mich aber keineswegs beeinträchtigt (ich wurde sogar trotzdem als Journalist recht erfolgreich und gutverdienend), ich wandte extrem viel Kraft auf, um anzukommen, witzig zu sein - und das gelang beängstigend gut, jahrelang...führte zu vielen "Zufallsbekanntschaften", Bühnenerfolgen. Was tut man nicht alles, um irgendwie zu schwimmen. Hielt natürlich meistens nur genau so lange, wie es dauerte: bloß nicht allein sein.

Auf Medikamente habe ich nie zurückgegriffen. Therapeuten scheiterten im halben Dutzend, weil ich in meiner Arroganz schlicht niemandem die nötige Kompetenz zugestand. Der Umbruch kam durch einen völligen Zusammenbruch, nach dem ich alle Restkraft zusammennahm und mich von selbst in stationäre Behandlung begab. Zu dem Zeitpunkt ging NICHTS mehr: nichtmal Duschen oder Zähneputzen, ich wachte morgens nach Moderschlaf auf und begann sofort, zu weinen, noch mit Schlaf in den verklebten Augen. An Alltag oder Beruf war nicht mehr zu denken.

In der "Kur" waren es nicht die Therapeutengespräche, aber die völlige Abgeschiedenheit, das auf sich selbst reduzierte, die komplette Alltagsdruckbefreiung. Das war Gold wert - und meine damalige thailändische Freundin (4 Wochen vor dem Totalzusammenbruch kennengelernt), die hergelockt wurde, um zur Prostitution gezwungen zu werden.
Das war fast eine Art Erweckungserlebnis. Eine Aufgabe, eine Selbstaufgabe im zweifachem Sinn, etwas Gutes, etwas, wofür ich gut sein konnte. Das kann man im Motiv sicher verurteilen, hat aber geklappt: ich liess mich von Zuhältern ins Krankenhaus prügeln, kaufte sie schliesslich mit allen ersparnissen aus dem Martyrium und machte mit ihr einen Asiashop auf (wurden später drei plus Firma in Thailand).
Die Firma hielt 5, die Beziehung 9 Jahre..und verdammt gute. Sie ist heute meine beste Freundin. Vielleicht gerade WEIL sie am Anfang gar nicht verstand, was mit mir los war und gleichzeitig so wahnsinnig viel von mir abverlangte, mehr als 100 % eines gesunden Menschen, hat es irgendwie funktioniert...nicht ohne Rückschläge, natürlich nicht, es war zeitweise entsetzlich schlimm. Heute weiss sie auch, wie es mir damals erging. Aber es hat irgendwie geklappt. Durch Liebe, wenn man so will...aber ich bin mir nicht so sicher, ob das damals wirklich Liebe war. Später natürlich ja, sogar große.
 

Arielle

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@Ex-depressiv+Le Freaque, zwei sehr interessante Postings. "Brutal" ehrlich und irgendwie kriegt man (ich) ein bißerl ein schlechtes Gewissen beim lesen. Weil eigentlich jeder irgend jemand in seinem Freundeskreis, Bekanntenkreis kennt, der so ähnlich ist, wie von Euch beschrieben.
Eigentlich sollte man anrufen und denjenigen mit Gewalt aus seinem Schneckenhäuschen rausholen, aber irgendwie steckt man selber grade in einem Schneckenhäuschen und bräuchte jemanden, der einen rausholt.
Dann denke ich mir, vielleicht ist Löw, Daum, vGaal und wie sie alle heißen auch nicht immer so stark und muss Entscheidungen treffen, die einem abends die Tränen in die Augen treibt.
Dann geht´s einen wieder extrem gut und man glaubt, dass das bei demjenigen auch so ist.

Mir ist z.B. gestern was "blödes" passiert. Ich habe gestern eine Exschulkameradin gesehen und absichtlich "übersehen". Ihre Tochter hat vor Jahren, mit Schlankheitspillen extrem abgenommen und lag morgens tot im Bett. Das ganze ist jetzt fünf Jahre her. War damals eine schlimme Beerdigung. Das Mädchen war sehr beliebt. Ein halbes Jahr nach dieser Beerdigung habe ich die Mutter in seinem Supermarkt getroffen, ein paar nichtssagende Sätze geredet und dann gesagt, "und es wird schon wieder ....... " wollte dann ein paar "Tröstungsfloskeln" hinterherschicken, wie man das halt so sagt. Kam aber nicht mehr dazu. Sie rannte raus und fing lauthals zu weinen an. Ihr Mann entschuldigte sich dann und sagte mir, dass man mit ihr überhaupt nicht über das Thema reden kann, weil sie jedes mal so extrem reagiert. Gestern habe ich sie nach fünf Jahren, das erste mal wiedergesehen und aus Angst vor einer erneuten Extremreaktion .... blöd reagiert.
 

Auge

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Enke Trauerfeier Sonntag 11 Uhr live in der ARD!

die Trauerfeier aus der AWD-Arena in Hannover live morgen am Sonntag 15.11. um 11 Uhr in der ARD:

http://www.stern.de/sport/fussball/...uerfeier-wird-zum-massenereignis-1521694.html

http://www.clatsch.de/2009/11/14/ro...sonntag-traueranzeige-der-nationalmannschaft/

http://www.hannover96.de/CDA/fileadmin/trauerfeier.html

Enkes Sarg wird im Mittelkreis aufgebahrt, alle Nationalspieler und viele mehr kommen ...

rund 100.000 Menschen werden erwartet, die größte Trauerfeier seit Adenauers Tod:

http://www.topnews.de/robert-enke-trauerfeier-100-000-menschen-werden-erwartet-379375

UND GENAU MORGEN IST LAUT KALENDER AUCH NOCH *VOLKSTRAUERTAG* - passender geht es kaum .... wird ein wirklicher Volkstrauertag ...
 
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