Interessanter Beitrag zur Heroisierung Enkes in diesen Tagen:
http://www.sport1.de/de/fussball/artikel_174562.html
Dieser Kommentar zeigt nur, dass der Autor nichts verstanden hat. Auch wenn es bei der Anzahl unvorstellbar erscheint, diese vielen Menschen wollen einfach nur ihrer Trauer Ausdruck geben. Statt dessen müssen sie von so einem Klugsch§§sser lesen, sie gingen zu einem „event“. Das ist eine Unverschämtheit.
Robert Enke hat in den 5 Jahren Hannover durch Leistung und Auftreten ein Standing erreicht, das nicht einmal 96-Ikonen wie Siemensmeyer, Schatzschneider oder Sievers geschafft haben.
Das kann man nicht erklären, und es ist verständlich, dass das andernorts nicht so ganz nachvollziehbar ist – aber es ist einfach so.
Eine Stadt, eine Region trauert um eine Mann, der in nur 5 Jahren die Herzen vieler Menschen dauerhaft er(r)obert hat. Wer das als Heldenverehrung oder Heroisierung bekrittelt, kann sich glaub ich nicht so richtig in die Emotionen der Leute hineinversetzen.
Für die überkandidelte Berichterstattung kann keiner was, andererseits ist ja auch niemand gezwungen, einen der übertragenden Sender einzuschalten oder die Sonderseiten der BLÖD zu lesen.
Ich muss gestehen, ich bin ein bisschen stolz (auch wenn das nicht das passende Wort ist) auf die Stadt und den Verein, dass sie diesem tragischen unfassbaren Geschehen einen so würdigen Rahmen gegeben haben.
Kind & Co haben ja das Talent, manchmal die Fans vor den Kopf zu stoßen und sich wie die Axt im Walde zu benehmen, diesmal haben sie genau den richtigen Weg gefunden.
Auch die örtlichen Schreiberlinge, die sich des öfteren Breitseiten an Kritik für ihre dilettantischen Berichte einfangen, haben mal gezeigt, dass sie es auch besser können.
haz1 haz2
Vielen Dank an die Redner im Stadion, insbesondere für ihre einfühlsamen und warmherzigen Worte an Teresa Enke, die das ausdrückten, was jeder ihr gerne hätte sagen wollen.
Berührend auch Alina Schmidt mit den hier schon verlinkten „96-alte Liebe“ und „You’ll never walk alone“.
Ich weiss gar nicht, wie 96 auf dem Fußballplatz nun zur Normalität zurückfinden soll. Wie soll das gehen, was für eine Bürde wird das erste Spiel nun für Flo Fromlowitz, in Schalke oder bei Verlegung auch erst ausgerechnet gegen kriselnde Bayern.
Nun soll also langsam wieder Alltag einkehren, man darf also gespannt sein, welche Kurve die erste sein wird, die den gegnerischen Torwart mit „A....loch, Wi...ser, H...sohn“ empfängt.
Randnotiz: Theo Zwanziger forderte in seiner Ansprache mehr Respekt, Mitmenschlichkeit und Würde – und kaum eine Stunde später wiederholt RTL ohne mit der Wimper zu zucken diese unsägliche Bohlen-Show, wo genau diese Attribute mit Füßen getreten werden.